cKdͤa dieſe gerade, jenige vorſchreibt,

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Profeſſoren und Lehrer ſowohl an den Unterrrichts⸗Anſtalten t. 3 2 8 8 che Unter der Univerſitaͤt ſtehen, als bei geiſt⸗ 8 ichen Schulen, zur Abgabe der Erklaͤrung, daß ſie keiner 85 gelsgwidrigen geiſtlichen Corporation angehoͤren, azuhalten, * Quotldienne zu folgenden laͤcherlichen Benerkungen beeeas. Nachdem wir ſchon fruͤher erklaͤrt haben, daß mit jenem Rundſchreiben die religioͤſe Verfolgung beginne, bliebe uns jetzt nur noch zu beweiſen, daß die darin vrfuͤgte oͤf⸗ fentliche Inquiſition eine Gottloſigkeit iſt. Es legt in der That darin eine Art Abſchwoͤrung der katholiſcher Religion, als ein Mittel der Vervollkommung, das⸗ vorſchre was die Miniſter verwerfen; (1) es liegt darin eine offenbare Trennung der Kirche vom Staate, und wir beharren daher bei unſerer Meinung, daß die muthige eigerung, welche das Miniſterium von Seiten aller Chri⸗ G 2 die der geiſtlichen Autoritaͤt treu bleiben, erfahren duͤrfte, Irn

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fuür daſſelbe ein heilſamer Wink ſeyn wird. Das Verlangen

eines Eides war in den Jahren 1791 bis 1792 für Frank⸗ reich das Zeichen großer Truͤbſale, und die Erinnwung daran haͤtte die Miniſter billig abſchrecken ſollen. Ater es giebt Menſchen, fuͤr welche die Geſchichte nicht hiweichend iſt; ſie verlangen haͤrtere Proben, und die Erfahring iſt noch dazu nicht einmal immer eine Lehre.“

Die Quotidienne hatte in ihre Blaͤtter van 13. und 15ten d. M. ein Schreiben des Biſchofs von Bayonne auf⸗ genommen, worin dieſer Praͤlat die beiden Verordnungen wegen der kleinen geiſtlichen Schulen bekaͤmpft. Der Con⸗ ſtitutionnel bemerkt in dieſer Beziehung in ſeinm geſtrigen Blatte: „Laͤcherlichkeiten werden in Frankreich ſchnell alt; der angebliche Kampf des Episcopats gegen die Verordnun⸗ gen vom 21. April und 16. Juni iſt bereits vergeſſen. Die Kaͤmpfer der Prieſter⸗Parthei laſſen ſich zwar noch verneh⸗ men, aber man hoͤrt nicht mehr auf ſie. Auch kommt der Herr Biſchof von Bayonne mit ſeinen Webklagen etwas hinten nach. Das apoſtoliſche Blatt, das neuerdings ſeine Spalten mit dieſem unnuͤtzen Wuſte anfuͤllt, haͤtte beſſer ge⸗ than, irgend etwas anderes, und waͤren es auch nur Buͤ⸗ cher⸗Anzeigen, zu geben. Die ganze Angelegenheit iſt ſo gut als beendigt. Der groͤßte Theil der Biſchoͤfe hat bereits ge⸗ horcht oder iſt im Begefff es zu thun. Wenn einige noch in ihrer Hartnaͤckigkeit beharren, ſo wird man ohne ſie fer⸗ tig werden. Sehen ſie denn nicht, daß Niemand ihnen Un⸗ terſtuͤtzung leiht; ſelbſt ihr geiſtliches Oberhaupt, der Papſt, dem ſie, wie man ſagt, darum angelegen haben, eine Bulle gegen die gedachten Verordnungen zu ſchleudern, hat ſeine hohe Wuͤrde bei dieſem unverſtaͤndigen Streite nicht compro⸗ mittiren wollen. Die diſſidirenden Biſchoͤfe, wenn es deren noch einige giebt, moͤgen alſo den Staat in Ruhe laſſen und in ihre Kirchen zuruͤckkehren, wohin die Glaͤubigen ſie rufen und wozu die weltliche Macht ſie auffordert. Was den Hrn. Abbé von Aſtros, Biſchof von Bayonne, der ſeinen muthi⸗ gen Widerſtand gegen das weltliche Oberhaupt von jeſuiti⸗ ſchen Blaͤttern ruͤhmen laͤßt, insbeſondere betrifft, ſo ra⸗ then wir ihm, als Uebung in der Demuth, die pomphafte Rede zu leſen, welche er in der Kirche zu Unſerer lieben Frauen am 15. Auguſt 1807, als am St. Napoleons⸗Tage „uͤber die Wiederherſtellung der Religion in Frank⸗ reich“ hielt. Dieſe nuͤtzliche Lectuͤre wird ihn an ſeine Tha⸗ ten aus einer anderen Epoche erinnern, und ihn zugleich uͤberzeugen, wie ſehr er noͤthig habe, ſein Leben nicht unnuͤz⸗ zer Weiſe den oͤffentlichen Blicken Preis zu geben, vorzuͤglich aber ſeine unvorſichtigen Freunde zu erſuchen, das ihm ge⸗ ſpendete Lob einigermaßen zu ermaͤßigen.“

Das Journal des Débats nimmt bei einer wiederholten Anzeige der (auch von uns bereits eerwaͤhnten) Geſchichte der Zeſtieen von Tabaraud Veranlaſſung, eine weitlaͤuftige Cha⸗ rakteriſtik dieſes vielbeſprochenen Ordens zu geben. „Im 16ten Jahrhundert“ heißttes darin, „ſah die paͤpſtliche Herr⸗ ſchaft, durch die Angriffe des entſtehenden Proteſtantismus in ihren Grundfeſten erſchuͤttert, ſich faſt ohne Vertheidiger. Die Bettelorden, dieſe alten Soldaten der Roͤmiſchen Kirche, hatten ihr Anſehen verloren; der gewoͤhnliche Clerus, reich und gut dotirt, erſchlaffte in der Ruhe. Um die Ketzerei zu bekaͤmpfen, haͤtten Predigt, Gebet, Umwandlung der Sitten und Berufung eines Kirchen⸗Conciliums ohne Zweifel hinge⸗ reicht. Solcher Mittel bediente ſich die Kirche in ihren ſchoͤ⸗ nen Tagen. Damals aber ſetzte der Roͤmiſche Hof, mit weltlicher Politik beſchaͤftigt, wenig Vertrauen in ſo friedliche Mittel. Zur Vertheidigung ſeiner Macht bedurfte er einer thaͤtigen, unerſchrockenen Miliz, welche, der ſtrengen Disci⸗ plin der Moͤnchsorden unterworfen, dennoch mitten in der Welt leben, und deren Ton nnd Sitte annehmen konnte. Die Paͤpſte beſaßen auch ſtehende Heere, und ſogar mitten in den Staaten ihrer Feinde. Die Jeſulten drangen allent⸗

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halben hin und verbreiteten ultramontane Grundſaͤtze. Stets haben ſie die Geſchmeidigkeit und die Liſten der Italiaͤniſchen Politik bewahrt, von der ſie geſchaffen wurden. Fuͤr ein durchaus weltliches Intereſſe errichtet, benahmen ſie ſich als Weltmaͤnner. Sie ſollten nicht die Heiden bekehren, ſondern ſie durch Schmeichelei gewinnen, nicht die von Ketzern irre geleiteten Geiſter unterrichten und aufklaͤren, ſondern eine blinde Unterwerfung hervorbringen und den Aberglauben aufrecht erhalten, auf den ſich die weltliche Macht der Paͤpſte ſtuͤtzte, mit einem Worte, ihr Auftrag war, alles zu entnerven, um Alles zu beherrſchen. Ob die Religion da⸗ bei gewinnen oder verlieren moͤchte, darauf kam es nicht an. In dem ganzen Verlauf ihrer Geſchichte erkennt man das

Gepraͤge des Geiſtes, in welchem ſie gegruͤndet wurden. Mit

Liſt und mit Kuͤnſten der Politik wollen ſie die Angelegen⸗ heiten der Religion leiten. Weltklugheit iſt ihr einziger Fuͤh⸗ rer, und dieſe iſt bei ihnen nicht frei von Machiavelismus. Oft glaubt man ſich zan die kleinen Italieniſchen Hoͤfe des l15ten und 16ten Jahrhunderts verſetzt. Die Ohren,Beichte iſt ein ſicheres Mittel fuͤr ihre Herrſchaft, und durch leichte Abſolution bewahren ſie ſich das Monopol derſelben. Aus einer ſtrengen, rein geiſtigen machen ſie eine angenehme, ganz aͤußerliche Religion, welche die Gemuͤther verfuͤhrt und er⸗ weicht, und ſie ohne Schutz der prieſterlichen Gewalt uͤber⸗ giebt. Sucht man in dem Jeſuiten⸗Orden eine rein religioͤſe Inſtitution, ſo begreift man ihr Betragen nicht; ſie ſcheinen vielmehr die erſten Grundſaͤtze des Chriſtenthums vergeſſen zu haben. Betrachtet man ihn aber als ein politiſches In⸗ ſtitut, ſo wird alles klar. Sie betrachten die Religion als eine weltliche Sache. Ihre innere Polizei, die geheimen Statuten, eine ſtrenge Verfaſſung, welche alle Glieder der Geſellſchaft durch das Band eines unbedingten Gehorſams an einen abſoluten Herren bindet, wird dann ganz erkläͤrlich. Die Italieniſche Politik des 16ten Jahrhunderts hat ihnen ihre Geſetze gegeben, und die Politik iſt es auch, welche ſie noch jetzt aufrecht erhaͤlt.“ Großbritanien und Irland. 3 London, 13. Sept. Nach den Angaben des Alder⸗ man Wood, in deſſen Bericht an den Polizei⸗Ausſchuß, be⸗ ſteht die Polizei von London aus 1000 Perſonen, naͤmlich aus 437 Conſtables, 468 Nachtwaͤchtern, 63 Patrouillen Wund 34 Buͤtteln, und belaufen ſich, mit Ausnahme der Con⸗

ſtables, die jährlichen Ausgaben auf 40,000 Pfd. Sterling

oder fuͤr den Mann auf etwas weuniger als 70 Pfd.

Nach vorhergegangener oͤffentlicher Bekanntmachung er⸗ ſchien dieſer Tage ein Geiſtlicher, Namens Smith, auf dem Platz, wo das abgebrannte Braunſchweiger Theater geſtan⸗ den hatte, um dort in einer Rede zur Erbauung einer Kirche auf derſelben Stelle, vermittelſt Unterzeichnungen, aufzufor⸗ dern. Ein heftiger Regen aber trieb ſein aus 5 oder 600 Perſonen beſtehendes Auditorium, nachdem es ſeine Worte nur einige Minuten mit hatte, aus einander, und vereitelte fuͤr diesmal ſeine fromme Abſicht.

Nichts (ſagt der Globe) ſpricht mehr fuͤr die gluͤckli-

chen Reſultate, die in Irland aus der Befolgung eines ge⸗ rechten Syſtems gegen dieſes Land hervorgehen muͤſſen, als die große Populaͤritaͤt, welche ſich ſchlichte Englaͤnder erwor⸗ ben haben, die die Pflichten ihrer hohen Aemter mit ganz gewoͤhnlicher Gerechtigkeit ausuͤben. Lord Angleſea iſt offen⸗ bar ein Mann von geſundem Menſchen⸗Verſtande und recht⸗ lichem Gefuͤhl und beſitzt das große Verdienſt der Einfach⸗

heit und Anſpruchloſigkeit; und doch wuͤrden ſeine Verdienſte

ihm auf irgend einem Poſten in England keine beſondere Popularitaͤt erworben haben nicht weil ſie unwichtig, ſon⸗ dern weil ſie nicht ungewoͤhnlich ſind. Herrn A. Popularität iſt noch merkwuͤrdiger ein ſchlichter, achtungs⸗ werther Rechts⸗Gelehrter, mit geſundem Billigkeits⸗Gefuhl, ohne die mindeſten glaͤnzenden Talente, der ſich immer ge⸗ recht und verſtaͤndig zeigt, und ſich nicht um poliriſche An⸗ gelegenheiten bekuͤmmert, iſt keine ſeltene Erſcheinung in England. In Irland ſcheint er zu dem Grade ſlentlicher Gunſt gelangt zu ſeyn, den man hier einem auslaͤndiſchen Sänger gewahren wuͤrde. Im Ganzen verdient bemerkt zu werden, daß die Iriſchen en mit der Verwaltung der Gerechtigkeit von Seiten der hoͤheren Beam⸗ ten und beſonders der, in der letzten Zeit gewaͤhlten, zufrie⸗ den ſind, ſo wie mit der Verwaltuüng in den Abtheilungen fůr die jaͤhrlichen Staats⸗Einnahmen, und beſonders mit den kuͤrzlich hierin vorgegangenen Veraͤnderungen; auch geben ſie der Regierung und dem Zuſtande des Gemeinweſens ih⸗ ren Beifall, mit Ausnahme der Geſetze, durch welche ſie als mißvergnuͤgte Unterthanen bezeichnet werden. Dieſes ſind Thatſachen, welche keineswegs ein unruhiges und unlenkſames Velo anzeigen, und uns kein Recht geben, mit manchen

Hart's

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