ſchweifen, bewohnte. Gegen den Anfang des ſechſten Jahr⸗
hüunders begannen ſie ihre Einfaͤlle in das Land der Parther;
waͤhrend des 10. u. 11. Jahrhunderts waren ſie die Huͤlfstruppen der Sarazenen, und wurden ſogar, vermöͤge ihrer Treue und Tapferkelt, die Leibgarden der Chalifen. Dieſes verſchaffte ihnen bald Einfluß und hoͤhere Wichtigkeit, und eben deshalb konnte es um ſo leichter geſchehen, daß eins ihrer Oberhaͤup⸗ ter, unter dem Titel Emir al Omrah, ſich zum hoͤchſten Range erhob, dagegen den Chalifen nur ihre geiſtliche Wuͤrde und einen Titel ohne Macht und Einfluß ließ. Andere Tuͤrken vom Seldſchuckiſchen Stamme in Tur⸗ kiſtan machten ſich zu Herren Perſiens ſo wie anderer Provinzen von Klein⸗Aſien, wurden jedoch aus denſelben im ſechszehnten Jahrhundert durch die Mongolen wieder ver⸗ trieben. Nach der Aufloͤſung des großen, von Dſchingis⸗ Chan geſtifteten Reiches ſetzten ſich zu Anfange des dreizehn⸗ ten Jahrhunderts wieder andere Tuͤrkiſche — in dem Gebirge Taurus feſt; noch andere gruͤndeten in Oſt⸗Aſien kleine Staaten, von denen der von Coani (Iconium) der bekannteſte iſt. Der Sultan Aladin von Coani ſtarb 1289 und ſeine Staaten fielen dem Osman oder Othman, der den Titel eines Sultans annahm, als Erbſchaft zu. Dieſer eroberte bald nachher Bithynien und muß als der Gruͤnder des Türkiſchen Reichs und der Dynaſtie der Osmanen be⸗ trachtet werden. Sein Nachfolger Orkan nahm die Pro⸗ vinzen Cappadocien, Nikomedien und Nicaͤg dem Griechiſchen Reiche ab, und heirathete die Tochter des Griechiſchen Kai⸗ ſers Kantakuzeno. Seine Reſidenz war Burſa in Klein⸗ Aſien. Er ſetzte zuerſt, unter den Befehlen ſeines Sohnes Soliman, Tuͤrken uͤber den Helleſpont, und Gallipoli fiel in ſeine Haͤnde. Aber Orkan war nicht bloß Eroberer; er dachte auch darauf, dieſe zu ſichern. Deshalb verband er nicht allein ſelbſt ſich mit der Tochter des Griechiſchen Kai⸗ ſers, ſondern ermunterte auch die Prinzen, ſo wie die An⸗ fuͤhrer ſeines Heeres, die Wittwen der uüͤberwundenen Grie⸗ chen zu heirathen, errichtete eine gelehrte Schule zu Bruke, fuͤhrte eine ſtrengere militairiſche Disciplin ein, und zeigte in Allem das Beſtreben, die rohe Nation, deren Chef er war, moͤglichſt zu civiliſiren. Noch groͤßere Eroberungen machte jedoch Amurat I., denn er verband mit ſeinem Reiche allein in Europa Thracien, Macedonien und einen Theil von Ser⸗ vien und Albanien. 1361 nahm er ſeine Reſidenz zu Adria⸗ nopel. Er ſtiftete das Corps der Janitſcharen, und das im Orient noch beſtehende Feudal⸗Syſtem iſt ſein Werk. Sein Sohn Bajazeth I. bezwang 1390 den Reſt von Anatolien und Griechenland. 1396 ſchlug er bei Nikopolis Sieg⸗ mund, Koͤnig von Ungarn, ward aber im Laufe ſei⸗ ner Siege durch den Eroberer Timur oder Tamerlan unterbrochen. Denn dieſer ſchlug ihn 1402 bei Anguri in Klein⸗Aſien in einer ungeheuren Schlacht, in welcher die Zahl der Kaͤmpfer ſich auf 1,200,000 belaufen haben ſoll. Drei Jahre ſpaͤter ſtarb Bajazet und hatte zum Nachfolger ſeinen Sohn Muhamed den 1ſten, der die Wallachei, Bul⸗ garien und Servien zinsbar machte, und 1415 bis an die Graͤnzen Deutſchlands mit ſeinem Heere kam. Er unter⸗ nahm zuerſt einen Krieg zur See gegen die Venetianer, un⸗ terlag aber dieſen in dem Treffen von Gallipoli. Mahomet ſtarb 1421 und Amurat der zweite, e ſten, den die Tuͤrken gehabt haben, folgte ihm. den Griechen alle Gegenden und Oerter am Meere und den Thraziſchen Kuͤſten, in Macedonien und Theſſalien, er zerſtoͤrte die Mauer und die Caſtelle, welche ſie bei Korinth errichtet hatten und drang verheerend bis in das Innere des Peloponneſus. In Aſien eroberte er Smyrna und andere wichtige Plaͤtze, kehrte darauf nach Europa zu⸗ ruͤck und beſchraͤnkte den ganzen Beſitz der Griechen auf Konſtantinopel. Er kaͤmpfte mit Hunyades, beſtegte 1442 Ladislas, Koͤnig von Ungarn und Polen, der dem Griechi⸗ ſchen Kaiſer zu Huͤlfe gekommen war, und vernichtete auf ſolche Weiſe die letzten Hoffnungen der Oſt⸗Roͤmiſchen Regenten. Amurat war derjenige Eroberer, welcher die Macht der Tuͤrken am meiſten befoͤrderte. Von nun an war der gaͤnz⸗ liche Fall des Griechiſchen Kaiſerthums nicht mehr zweifel⸗
—
Er nahm
chen jetzt die Kirghiſen, Bulgaren und Turkomannen herum⸗
— EE111A4A“*“ 1 †. haft und dieſer erfolgte durch ſeinen Sohn Muhamed den 2ten, der 1453 ſich in den Beſitz von Konſtantinopel ſetzte.
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8 —
Konigliche Schauſplele.
Mittwoch, den 24. Sept. Im Schauſpielhauſe, auf Begehren: Nathan der Weiſe, dramatiſches Gedicht in 5 Ab⸗ theilungen, von G. E. Leſſing.
In Potsdam: Das Fruͤhſtuͤck der Junggeſellen, Sing⸗ ſpiel in 1 Aufzug, aus dem Franzoͤſiſchen üͤbertragen von
C. Herklots. Muſik von Nicolo Iſouard. Hierauf: Die beiden Tanten, komiſches Ballet in 2 Abtheilungen, arran⸗ girt vom Koͤnigl. Balletmeiſter Titus. Muſik von Gyrowetz. Donnerſtag, 25. Sept. Im Schauſpielhauſe: Partheien⸗ wüth, Original⸗Schauſpiel in 5 Abtheilungen, von Ziegler. 89
Fbnigsſtidtſches Theater, 8S.
Mittwoch, 24. Sept. Zum Erſtenmale: Verſtand und gen Luſtſpiel in 1 Akt von Steigenteſch. Hierauf, zum rſtenmale: Mar Helfenſtein. Luſtſpiel in 2 Akten von A. v. Kotzebue, Zum Beſchluß, zum Erſtenmale: Die vorneh⸗ men Heirathen. Vaudeville⸗Poſſe in 1 Akt von Louis An⸗
gely.
Donnerſtag, 25. Sept. Die Papagoye. Hierauf: Die
2
V
umgeworfenen Wagen. Komiſche Oper in kten; Muſik
von Boyeldieu. (Letzte Vorſtellung dieſer Oper.)
er liner Börse. 1 4 Den 23. Sept. 1828.
Amtl. Fonds- und Geld-Cours- Zettel. (Preufs. Cour.) IAIETen.
EaAEmnn Geld.]
St.-Schuld-Sch.] 4 93 8 93 ſPomm. Pfandbr. 7 ſ105 ⅞ (1077 Pe. ae1 Ann 18, 3 103-1 — Kar a enede 4 1103 11032 Pr. Engl. Anl. 22 5 103 ½. — Schlesische do. 4 — 106 B0.Ob. incl Litt. I 2 — 99 [pPomm. Dom. do. 5 — 1 9 Kurm. Ob. m. l. C. 4 92 ½ — Märk. do. do. 5 — 1 2 Neum-Int. Sch. do. 4 92 ½ 92¼ [O.tpr. do. do.] 5 1061 105 Berlin. Stadt-Ob. 5 103 ¾ — .“ 54 ½ 54 ℳ dito dito 4 100 ¾ 99 ¾ [ do. do. d. Nmk. — 54 ½ 54 F 1 Könitabs. do. 4 — 92 [Zims-Sch d. Kmk] —- 55 ½ 55 Elbinger do. 5 102 — dito d. Nmk] —- 55 ½ 55 8 Danz. doe. in Th. Z. — 32 ½ — Westpr. Pfdb. A. 4 97 ½4 — ☛½ dito dito B. 4 97 ½ — HoHl. vollw. Duc.] — Groſchz. Pos. do. 4 100¾ 100 Friedrichsd'or. †— Ostpr. Pfandbrf. 4 98 —
Wechsel- und Gelad-Cours. Preuſs Cour. —
einer der groͤßten Fuͤr⸗
Schwarzen
(Berlin, den 23. Sept.) vrief. dcla Amsterdam rh on Mer 250 Fl Kurz — 142 ⅓ EEEE 250 Fl. [2 Mr. — , EE“ 300 Mk. [Kurz 150 ½ EEEEEn“ 300 Mk. [2 Mr. 150 ¾ F. 1 184. 3 n. 69081 EEEWEEe11“—“] 300 Fr. 2 WWEe“ 150 Fl. [2 Mt. 103 ½ NZ 150 Fl. [2 Mt. 103 ½ TE11I“ 100 Thl. 2 Mr. ü LS.EZö1.“ Soh . U⸗,o. 103⁄ Frankfurt a. M. WVZ.. . . . .. 130 FI. 2 Mt. 103 Petersburg. DI. gINM 100 Rbl. 3 Wch. 29 ¾ i, vn w vh. üe 2 . 100 Rbl. 3 Weh.† y— GAa 8 8 qCuswärtige Rörsen. ꝗꝗꝙ☛
8 zpc etepaam, 18. Sept. hesterr. t. Metalliq. 92 ½. Russ. Engl. Anl. Anl. Hamb. Certiſic. 848½. 3 ome Ir
Russ.
Berichtigung. - . Im geſtrigen Blatte dieſer Zeitung Artikel Verlin (S. 82 1 24 Sp. 2. Z. 29 v. o.) l. „Pſychologie“ ſt. „Phyſtc“, ogie.“
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