Lord Ellenborough iſt vorgeſtern nach ſeinem Landſitze zu Rochampton abgezogen.

Nach der Times wird Sir H. Hotham an die Stelle des Admirals Sir E. Owen als Lord der Admiralitäͤt ein⸗ treten.

Sir E. Owen wird nicht, wie man glaubte, den Poſten als General⸗Aufſeher der Artillerie einnehmen, ſondern ſich ganz zuruͤckziehn. Die Ernennungen des Lord Melville und des Sir H. Hotham werden vermuthlich in der Hofzeitung vom naͤchſten Dienſtag erſcheinen. 7

Lord Camden ſoll bis jetzt die ihm wegen des Eintritts in das Miniſterium gemachten Anerbietungen ausgeſchlagen haben. Man ſpricht davon, daß Lord Weſtmoreland das Amt als Großſtegelbewahrer angetragen ſey und daß Herr Croker bei Lord Melvilles Amts⸗Antritt von ſeiner Stelle als Secretair bei der Admiralitaͤt entfernt werden ſolle.

Viscount Melville hatte am Sonnabende eine Zuſam⸗ menkunft mit dem Lord Ellenborough.

Es ſind Depeſchen von Lord Heytesbury aus Odeſſa bis zum 28. Auguſt eingelaufen. Ruſſiſchen Courier uͤberbracht.

82 Die aus Cuba am 3. Auguſt abgeſegelte Fregatte Va⸗

ous bringt die Nachricht, daß man in Mexlco fuͤrchtete,

die Spanier wuͤrden die neuen Staaten in Blokade⸗Zuſtand erklaͤren.

Der Globe vertheidigt die Engliſchen Miniſter, nament⸗ lich den Herzog von Wellington, gegen den Tadel der Fran⸗ zoͤſiſchen Blaͤtter, daß dieſelben ſich nicht Griechenlands und Portugals thaͤtiger angenommen haͤtten. Er fragt, ob ein Engliſcher Miniſter nicht viel mehr in Irland und Canada thun könne, als in der Tuͤrkei und in Portugal.

Daſſelbe Blatt ſagt, Frankreichs Expedition nach Morea ſey mehr aus dem Willen hervorgegangen, dem allgemeinen Gefuͤhle des Volks Genuüge zu leiſten, als aus politiſchen Abſichten.

Ein See⸗Officier kam am Sonntag Morgen mit De⸗ peſchen für den Lord⸗Groß⸗Admiral und den Grafen Aber⸗ deen von Sir E. Cobrington an. Sie enthalten die Nach⸗ richt, daß Sir E. Codrington mit dem Paſcha von Aegyp⸗ ten eine Convention wegen Raͤumung Morea's abgeſchloſ⸗ ſen habe.

Ein Koöͤnigs⸗Bote iſt am Freitag Abend mit Depe⸗ ſchen nach Wien und ein anderer nach Paris abgegangen.

In Cork werden große Vorbereitungen zum Empfange des Lord Lieutenants gemacht, welcher daſelbſt am Montage eintreffen wollte. Sein übler Geſundheits⸗Zuſtand moͤchte ihn jedoch leicht an ſeinem Vorhaben verhindern.

Die Morning⸗Chroniele enthält folgenden Artikel: „Statt eines Geſetzes zur Emancipation der Roͤmiſchen Katholiken insbeſondere, vernimmt man, daß der Herzog von Welling⸗ ton mit einer ihn ehrenden Liberalttaͤt die Abſicht habe, eine allgemeine Maaßregel fuͤr alle gute Unterthanen in Vor⸗ ſchlag zu bringen d. h. eine Zuruͤcknahme aller Geſetze,

welche Eide oder Erklärungen in Bezug auf religioͤſe Grund⸗

ſatze, als Erforderniſſe zu Civil⸗ oder Militair⸗Dienſten, ver⸗ langen. Dies muß die Iriſchen Kathollken befriedigen, denn ſie koͤnnen nicht erwarten, auf einen beſſern Fuß geſetzt zu werden, als die proteſtantiſchen Diſſenters.“ -

Sir F. Burdett wird ſeine letzte, wegen der katholiſchen Frage im Unterhauſe gehaltene Rede herausgeben.

In der Verſammlung der katholiſchen Aſſociation am letzten Donnerſtage fand eine lange Discuſſion uͤber die Frage ſtatt: ob man von den Candidaten fuͤr Parlaments⸗ Stellen beſondere Verpflichtungen fordern ſolle? Hr. Law⸗ leß war dagegen, wurde aber uͤberſtimmt.

Der Courier ſucht die Anſicht der Katholiken zu wider⸗ legen, als ſey die Befreiung des Herrn Aeneas Macdonnell, (den er ſpoͤttiſch Pius Aeneast? nennt) eine politiſche Gunſt⸗ dezeugung von Seiten des Lord Angleſea; derſelbe ſey nur wegen ſeines geſchwaͤchten Geſundheitszuſtandes aus dem Ge⸗ fängniſſe entlaſſen worden. 55

Der Standard aͤußerte vor einiger Zeit, die rlaͤnder ſeyen ruͤckſichtlich ihrer Bildung und Kenntniſſe zuruͤckge⸗ ſchritten. Die Morning⸗Chroniecle widerlegt dieſe Behaup⸗ tung. Sie fuͤhrt zum Beweiſe folgende Stelle aus dem Werke eines Reiſenden an: „Ich kann meinen Leſern ver⸗ ſichern, daß in Irland die Begierde nach Geiſtesbildung ſo groß iſt, daß Kinder die erſten Elemente im Leſen, Schrei⸗ ben und Rechnen ohne Buch, Feder und Schſefertafel er⸗ lernt haben. Andere haben aus Mangel an Licht beim

Mondſchein ſtudiert, und in der letzten Zeit haben viele Maͤn⸗ ner und Weiber das Leſen in ſo kurzer Zeit gelernt, daß es unglaublich ſcheinen koͤnnte.“ 1

bee Ein Officier, Hr. Clare, und ein Hr. O'Connell von

Sie wurden durch einen

Kilmarook, Mitglied des Ordens der Befreier, . neulich in Lmerick zum Duell herausgefordert. verhinderte indeß den Zweikampf. Der Vertheidiger des Lord Byron, von welchem bereits

mehrere Apologien des letztern in die Blaͤtter des Courier eingeruͤckt worden, fordert jetzt in einem neuen Schreiben un den Herausgeber jenes Journals England auf, nicht zuzu- geben, daß einem ſeiner groͤßeſten Dichter ein Denkmal in der Weſtminſter⸗Abtei verweigert werde. „Ich rufe“, heißt es darin, „das Oberhaupt unſerer Kirche, die Quelle alles Wohlwollens an, mit ſeiner Koͤniglichen und geheiligten Macht zu verhindern, daß den Ueberreſten eines großen Mannes die letzte Ehre verweigert werde! Ich rufe die ehrwuͤrdigen Wäͤchter unſerer Religion an, deren Herrſchaft und Kraft in die Autuͤbung der chriſtlichen Liebe zu legen. Ich rufe 3

die Edlen des Landes an, den Adel und einen Sproͤßling ſeiner Koͤnige vor Schande und Beſchimpfung zu bewahren! Ich rufe die Herzen aller Landsleute des Lord Byron „,.

welche von ſeinen Strophen begeiſtert wurden, welche Zeu- gen des letzten Opfers waren, das er der Sache der Freiheit

hatten ſich Die Polizei

8—

gebracht hat, ſein Andenken gegen die Beleidigung zu . theidigen, welche man ſeinem Schatten androht.“ 1 Der Londoner Gemeinderath hat für das Koͤnigs⸗Colle⸗ S

gium 500 Pfd. gegeben. 3 11 Im vergangenen Jahre haben ſich die Geſellſchafttmm zur Bekehrung der Juden bedeutend vermehrt. Waͤhrend des Jahres gingen an dieſelben Beitraͤge bis zur Zahl 1uq“] 12,7228 Pfd. ein. Ein Herr Sommerville aus Schottlannnwd hat bei ſeinem Tode fuͤr den Zweck dieſer Geſellſchaften ſein ganzes Eigenthum, 3000 Pfd., hinterlaſſen. 1 Die Wahl fuͤr Tralee wird naͤchſtens ſtattfinden. Herr Canning war im Jahre 1804 Parlaments⸗Mitglied fuͤr die⸗ ſen Flecken. Die proteſtantiſche Parthei wird ſich zu Gun⸗ ſten des Herrn Veſey Fitzgerald bemuͤhen, wenngleich Herr O Connell die Abſicht hat, ſich demſelben zu widerſetzen. 9 Aus Gibraltar vom 26ſten Auguſt ſchreibt man: „Am Sonntag Morgen kamen die Dampfboote Echo und Duke 1 of York aus Cabix an. Jenes hatte Diejenigen, welche ſich auf, dem Britiſchen Schiffe Morning⸗Star 1ö11uu““] Beraubung deſſelben durch die in Cadir gefangenen Seeraͤu⸗ ber hefanden, nach dem letztgenannten Orte gebracht, wo ſie mit den Verbrechern confrontirt worden ſind. Der Capltain des Seeraͤuber⸗Schiffes befindet ſich zu Gibraltar. Nachdem die erwaͤhnten Perſonen ſich von ſeiner Identität überzeugt haben werden, ſollen ſie mit der Echo nach Bilbao gehen, wo ſich der Ueberreſt ſeiner Mannſchaft befindet.“ F. Das von Figueira nach Maranham gehende Portugie⸗ ſiſche Schiff Gratiado iſt nahe bei Liſſabon von einem Cor⸗ ſaren genommen worden, welcher noch mehrere andere Por⸗ tugieſiſche Fahrzeuge gekapert haben ſoll. b Neulich platzte der Dampfkeſſel des Liucolner Dampf⸗ ſchiffes Duke of Sussex, jedoch ohne vielen Schaden anzu⸗ 8 richten. b S0 Briefe aus Sydney beklagen ſich uͤber die große Theuewg rung der Lebensmittel und Kleidungsſtuͤcke in Neu⸗Suͤd⸗ Wales. Das Pfund Butter koſtet 4 Shill., das Dutzend Eier 3 ½ Shill. * H 8 Blatter von Madras bis zur Mitte Mai ſprechen große Freude uͤber den Frieden zwiſchen Rußland und Perſien aus, weil dadurch die Furcht, welche man in vielen Theilen In⸗

*

diens vor den Fortſchritten der Ruſſiſchen Waffen hegte, aufgehoͤrt hat.

Das Schiff Reſearch, Capitain Dillon, welches die Spuren von Herrn v. La Peyrouſe's Schiffen aufgeſucht hat, iſt nach Calcutta zurückgekehrt. Die Zeitungen von Jaudpore melden, daß ein neues Gefecht zwiſchen den Trup⸗ pen dieſes Staates und den Thakoors ſtatt gefunden hat. Neulich wollte ſich wieder ein Indiſches Weib mit dem Leich⸗ nam ihres Gatten verbrennen. Da ſie aber nicht angebun⸗ den war, ſo ſprang ſie von dem Scheiterhaufen herab, nach⸗ dem derſelbe ſchon angezuͤndet war. Das Volk wuͤrde ſie gezwungen haben, ſich wieder in die Flammen zu ſtuͤrzen, waͤre es nicht durch einige anweſende Europaͤer daran ver⸗ hindert worden.

Der Gouverneur von Van⸗Diemens⸗Land hat eine Pro⸗ clamation wegen Regulirung der Behandlung der Eingebor⸗ nen erlaſſen, welche von den Koloniſten bisher ſehr viel zu erdulden gehabt haben. Bei der Bank von Van⸗Diemens⸗ Land ſind große Defecte vorgefallen.

Am 13. Maͤrz hat Hr. W. Butterworth ſein Amt als Gouverneur der Praͤſidentſchaft Fort William (in Indien) angetreten.

Der gegenwaͤrtige Ueberfluß

r an Geld iſt in tadt und in den Propinzen ſo groß, ſt in der Stad

daß einige von den Land⸗