banken ihre Abſicht angekuͤndigt haben, die Zinſen auf die in

ihren Haͤnden befindlichen Depoſita von 3 zu 2 ½ pCt. zu re⸗

hegen. Es iſt dies ſchon in Deronport und Plymouth ge⸗ ſchehen.

2 dem vorgeſtrigen Kornmarkte war lebhafter Ver⸗ kehr geſchehn. Der neue Weitzen der vom Lande kam, war von ziemlich ſchlechter Beſchaffenheit ausgezeichnete Pro⸗ ben alten Weizens bewirkten eine Preis⸗Erhoöͤhung von 5 bis 8 Schilling per Quarter. Mehl ſtieg um 5 Schillinge per Sack. Einige gute Verkaͤufe geſchahen im fremden

Weizen. Eine ſuperfeine Probe Danziger Weizens ging zu

60 bis 62 Schill. per Quarter weg. Nach Gerſte war we⸗

nig Nachfrage. Bohnen ſind im Ueberfluſſe vorhanden und

iihr Preis iſt um 2 bis 4 Schill. per Quarter fuͤr die neuen und um 1 bis 2 Schill. per Quarter fuͤr die alten geſunken.

Weiße Erbſen ſind um 2 bis 3 Schilling wohlfeiler gewor⸗

den. Neuer Hafer iſt um 1 Schill. per Quarter geſtiegen.

3 London, 20. Sept. Der Courier meldet: Wie wir

vyernehmen, ſind von den betreffenden Regierungs⸗Behoͤrden

nach den Haͤfen im Kanal Befehle ergangen, die Königin vpon Portugal bei ihrer Ankunft im Kanal mit allen, bei gekroͤnten Haͤuptern uͤblichen, Ehrenbezeigungen zu empfangen.

Der Koͤnigl. Kammerherr, Lord Clinton, und der Koͤnigl

Haus⸗Schatzmeiſter, Sir Wm. Freemantle, ſind zum Dienſt bei Ihrer Majeſtaͤt beſtimmt.

Der Herzog von Wellington und Graf Aberdeen bega⸗ ben ſich vorgeſtern nach Windſor, dem Vernehmen nach um Sr. Majeſtaͤt Befehle wegen Empfangs der jungen Koͤni⸗

gin von Portugal zu erbitten.

Mn Vorgeſtern hatte der Oeſterreichiſche Botſchafter, ſo wie geeſtern der Ruſſiſche und der Franzöſiſche Botſchafter, des⸗ gleichen auch der Neapolitaniſche Geſandte Geſchäfte im

auswaͤrtigen Amte.

2 Niederlande.

* Bruͤſſel, 19. Sept. Aus dem Lager von unterm 16ten d. M. berichtet, daß Se. Koͤnigl. Prinz Friedrich am vorigen Tage daſelbſt eingetroffen war.

MNiach den gewoͤhnlichen Uebungen und nachdem derſelbe uͤber Ca⸗ Casvallerie und reitende Artillerie Revue abgehalten hatte, iſt Se.

Koͤnigl. Hoheit wieder nach Soetsdyck zuruͤckgekehrt. Die

großen Manoenvres werden im Laufe der naͤchſten Woche

ihren Anfang nehmen, und bis in die erſten Tage des he⸗

Fobers dauern. Man vernimmt auch, daß Se. Majeſtat der Koͤnig das Lager gegen Enbe des Monats beſuchen und

den Manoeuvres beiwohnen wird. .

Se. Koͤnigl. Hoheit der Prinz von Oranien iſt vorge⸗ ſtern Abend von hier nach Soetsdyck abgegangen, und wird ſſiich von dort am 1. October mit Familie und Gefolge nach dem Schloſſe von Tervueren begeben. Deutſchland.

Karlsruhe, 17. Sept. Der Herr Markgraf und die

Frau Markgraͤfin Leopold K. K. H. H., Höchſtwelche J. K.

H. die Frau Dauphine zu Straßburg begruͤßt, und daſelbſt

ſeit dem Sonntage verweilt hatten, ſind geſtern zuruͤckge⸗

kbommen. Ebenſo ſind Se. H. der Herr Markgraf Wilhelm

84 88 geſtern aus dem Lager von Luͤneville wieder hier eingetroffen.

Oeſterreich.

1 Wien, 17. Sept. Wegen des anhaltend ſchlechten

Wetters, welches ſich zwar heute zum beſſern zu neigen

ſcheint, und des bedeutenden Austretens des Schwechat⸗

Baches, ſind die Uebungen der Truppen im Lager von

8 und dieſe Truppen theils

ſeiſt wird oheit der

Epsrraiskirchen einſtweilen eingeſtellt, Iin die umliegenden Städte und Dörfer, theils in die hieſi⸗ ggen Vorſtaͤdte verlegt worden. Schweiz. Zuͤrch, 17. Sept. Der große Rath des Cantons Bern heat in ſeiner ordentlichen September⸗Sitzung einen Bericht des geheimen Raths uͤber die bevorſtehende Aufloͤſung der Schweizer⸗Regimenter in Holland, wie auch uͤber die Schritte, 8— nalg; dadurch veranlaßt wurden, angehoͤrt. Alsdann gab ain Vortrag des Finanz⸗Rathes der Verſammlung Kenntniß voon den Unterhandlungen, die mit dem Franzöſiſchen Bot⸗ ſchafter wegen der bei der Vereinigung der Leberbergiſchen

88

8 8

Aemter zuruͤckgebliebenen dort angeſeſſenen Franzoſen gepflo⸗ ggen worden ſind. Vermoͤge eines mit ihm geſchloſſenen und vom kleinen Rath am 27. Febr. 1828 ratificirten Vertrags, bllieben dem Canton von 700 Individuen nur noch 103 zur Laſt; alle uͤbrigen wurden vermittelſt Immatriculations⸗ Scheinen der Geſandtſchaft als Franzoͤſiſche Buͤrger aner⸗ kannt. Die Einbuͤrgerung jener 103 Köpfe aber wird der Rexgierung durch Befolgung des in den Jahren 1820 bis 118 angenommenen Verfahrens ungefaͤhr 6000 Fr. koſten. Von dem Entwurf des neuen Civil⸗Geſetzbuches des Cantons Vern, deſſen mehrere Theile bereits beſchloſſen und

8. 2

voch 4 andere Perſonen.

F*

5

in Anwendung gebracht ſind, lſt nun auch der letzte Theil welcher die Beſtimmungen uͤber die perſoͤnlichen Sachenrechte enthaͤlt, von der engeren an die groͤßere Geſetzgebungs⸗Com⸗ miſſion abgereicht worden, um alsdann dem großen Rath zur Sanction vorgelegt zu werden. Er erſcheint inzwiſchen, mit dem Gutachten des Redactors begleitet, im Druck, nach der ruͤhmlichen Sitte Berns, die Geſetz⸗Entwuͤrfe zeitlich be⸗ kannt werden zu laſſen und ſachkundige Perſonen zu Be⸗ merkungen daruͤber zu veranlaſſen. Wenn nun auch der vor⸗ liegende Theil revidirt ſeyn wird, ſo fehlt zu dem ganzen Civil⸗Geſetzbuch, oder zu Erfuͤllung des der Geſetz⸗Commiſ⸗ ſion ertheilten Auftrags, nur noch der zweite Theil des Ge⸗ ſetzbuches uͤber das gerichtliche Verfahren in Civilrechtsſachen, welcher das Verfahren in Schuld⸗ und Geldtagsſachen zum Gegenſtande hat. „Die bisherige Gerichtsſatzung (bemerkt der Berichterſtatter) iſt in Betreff der perſoͤnlichen Sachen⸗ rechte ſo luͤckenhaft als in Betreff der dinglichen. Sie ent⸗ haͤlt ſehr wenige allgemeine Beſtimmungen uͤber die Ver⸗ traͤge, und beinahe keine uͤber die rechtswidrigen Beſchaͤdi⸗ gungen. Es iſt demnach ein wahres Beduͤrfniß fuͤr den Verkehr, dieſe unbeſtimmten Rechts⸗Verhaltniſſe der Will⸗ kuüͤhr zu entreißen und ſie feſten Regeln zu unterwerfen, da⸗ mit jeder zum Voraus wiſſe, weſſen er ſich zu verſehen habe und gleiche Verhaͤltniſſe nicht ungleich beurtheilt werden; weil der eine Richter ſich durch dieſes und der andere durch ein anderes Gefuͤhl leiten laͤßt, wenn nicht beide an einen deut⸗ lich ausgeſprochenen Grundſatz verwieſen ſind, der die Stelle des blinden Gefuͤhls vertritt. 2

In der Umgegend von Zuͤrich hat eine fuͤr die vorge⸗ ruͤckte Jahreszeit ungewoͤhnlich gewitterreiche Witterung in voriger Woche durch Blitzeinſchlagen am 12. Sept. um 2. Uhr Morgens, ein vor etlichen Jahren neu erbautes Haus und Scheune in der Gemeinde Altſtetten, des Bezirks Züͤ⸗ rich, entzuͤndet. Gegen 6 Uhr Abends des gleichen Tages, wo zahlreiche Gewitter einander folgten, und ſich auch gleich⸗ zeitig entleerten, ſchlug der Blitz ohne zu zuͤnden, in das Wohnhaus eines dem Staat angehoͤrenden Pachtgutes am

Zuͤrichberg, toͤdtete von den mehreren in der Wohnſtube ver⸗

ſammelten Perſonen einen erwachſenen Sohn, brannte und beſchaäͤdigte bedeutſam ſeinen älteren verheiratheten Bruder und der elektriſche Schlag traf auch, doch munder empfindlich, Auf dem Felde in des Hauſes Naͤhe arbeitend hatere die zahlreiche Haushaltung dereits ein Paar müexg z en vor dem Ausbruch des Gewitters, bei dem ſich bewoͤltenden Himmel und in der ausnehmend ſchwuͤ⸗ len Luft erren durchdringenden und belaͤſtigenden Schwefel⸗ Geruch, bewor ſie ins Haus zuruͤckkehrte, wahrgenommen Spanien. Maorid, 8. Sept. Der Koͤnig hat einem gewiſſen Francisco Cabanes ein ausſchließliches Privilegium fuͤr die Schiffbarmachung des Tajo von Aranjuez bis an die Por⸗ tugieſiſch. Graͤnze ertheilt, mit der Bedingung, daß dies Un⸗ ternehmr nnerhalb zwei Jahren ausgefuͤhrt werde. Die Zoͤlle, welche die Schifffahrt auf dieſem Fluſſe einbringen wird, ge⸗ hoͤren auf ; Jahre dem Unternehmer. Derſelbe iſt auch ermaͤchtigt, die Ufer des Taſo von Gebaͤuden, Muͤhlen, Schleuſen und anderen Hinderniſſen, die ſeinem Vorhaben im Wege ſtehen, gegen vorloufige Enſchaͤdigung der Beſitzer zu befreien; dagegen iſt er verpflichtet, auf ſeine Koſten 8 Dampfſchiffe fuͤr die Schifffahrt zu ſtellen. Dieſes coloſſale Unternehmen wird durch die Thaͤtigkeit des Herrn Cabanes und bei der offenbaren Beguͤnſtigung der Regisrung, wodurch manche Capiraliſten zur Theilnahme an der Sache bewogen werden, wohl in Ausfuͤhrung kommen. Die Vorthelle⸗ welche daraus ſowohl fuͤr das Land, wie fuͤr die Theineh⸗ mer entſpiagen werden, ſind unberechenbar. Die Commu⸗ nicationen auf beiden Ufern werden ſich auf einer Strecke von 0 Lieus bis auf 20 Lieus ins Land hinein ausdehnen. Die Haupthinderniſſe hei der Sache ſind die Schleuſen fuͤr die Muͤhlen und fuͤr die Bewaͤſſerung der anliegenden Laͤn⸗ dereien, ſo wie einige Waſſerſchwellen in dem Fluſſe ſelbſ⸗ ereits ſind mehrere Ingenieurs mit Plänen fuͤr die genar Nivellirung des Flußbettes beſchäftigt. Den Intriguen der Apoſtoliſchen iſt es von Neuem gelungen, ie Einſetzung des ſo viel beſprochenen Comités der oͤffentlichen Wohlfahrt deſſen Mitglieder nur aus Staatsraͤthen beſtehen ſoll⸗ ten, zu 22 In dem Triumph uͤber dieſen Sieg, verkuͤnden ſie auch berelts die nahe Abſetzung des Finanz⸗ und des Kriegs⸗Miniſters, well der erſtere der Urheber dieſes gan⸗ zen Geſetzentwurfs 22—— ſey, und der andere ihn unter⸗ ſtuützt habe. Die Abſetzungen dieſer beiden Staatsmänner iſt aber um ſo weniger glaublich, da erſt vor Kurzem de .H“ 2

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