Amtliche Nachrichten. Im Kronik des Tages.

*

vy

8

* 1

g4

E

poncher, von Dresden.

öer e

wüsS hbe Unskand.

den hieſigen Gouverneur abgeſtattet:

E11“ 1.

. .

No. 253. Berlin, Freitag den 26ſten September. 1823. Beim Ablaufe des Vierteljahrs wird hierdurch in Erinnerung gebracht, daß die Beſtellungen auf dieſe Zeitung, nebſt Orte bei der Redaction (Hausvoigtei⸗Platz Nr. 1.), in den Provinzen aber bei den Konigl. Poſt⸗

hier am

eemtern zu machen ſind, und daß der Preis fuͤr den ganzen Umfang des Staats auf 1 Rthlr. 15 Sgr. vierteliaͤhrlich feſtgeſtellt

iſt, wofuͤr uͤbrigens den hieſigen Abonnenten das Blatt, am Vorabend ſeines Datums, durch

geliefert wird.

1n

α

E13“

Angekommen: Se. Ercellenz der Koͤnigl. Niederlaͤn⸗

diſche General⸗Lieutenant, außerordentliche Geſandte und be⸗

vollmaͤchtigte Miniſter am hieſigen Hofe, Graf von Per⸗

E

Ganṽᷓ

Zeitungs⸗Nachrichten.

EEEEEEn im b. ver 8

Odeſſa, 10. Sept. Am 6ten d. M. beehrten J. M. die Kaiſerin die Erziehungs⸗Anſtalt fuͤr Edel⸗Fraͤuleins mit einem Beſuche, und wurden bei Ihrer Ankunft von dem Gouverneur der Stadt, Geheimen⸗Rathe von Bogdanowsky und den Mitgliedern der Aufſichts⸗Behoͤrde empfangen. Ihre Majeſtaͤt ließen Sich genau von allen das Inſtitut betref⸗ fenden Einzelnheiten unterrichten, und gaben der Vorſtehe⸗ rin Hoͤchſt Ihre Zufriedenheit zu erkennen. Darauf nahmen

. den Platz in Augenſchein, auf welchem ein neues Fesnede fuͤr dieſe Anſtalt errichtet werden ſoll.

Am isten d. M. beſuchten Ihre Majeſtaͤt das hieſige Muſeum, und betrachteten die dort befindliche Sammlung von Alterthuüͤmern, wobei Hoͤchſtdieſelben dem Conſervator Ihre beſondere Freude daruͤber zu erkennen gaben, daß dieſe ſeit ſo kurzer Zeit gegruͤndete Sammlung ſchon ſo reich an merkwurdigen Kunſt⸗Gegenſtaͤnden ſey. Die auf dem klaſſi⸗ ſchen Boden Neu⸗Rußlands entdeckten Alterthuͤmer, die eine beſondere Abtheilung bilden, verdienen als vaterlaͤndiſche Schaͤtze ein beſonderes Intereſſe. .

Zwei Sardiniſche Fahr euge ſind in unſern gelaufen, die Brigg „die oöͤne Joſephine“ mit Hel, Kaffe und Mandeln, und eine Brigantine mit Wein, Weihrauch und andern Waaren. Vier Schiffe, worunter drei Oeſter⸗ reichiſche und 1 Sardiniſches, ſind nach Konſtantinopel mit Ballaſt unter Segel gegangen.

Tiflis, 27. Auguſt. Dem Erdbeben, welches am 2iſten vorigen Monats die Stadt Schamacha heimſuchte, iſt am 7ten dieſes Monats ein zweites gefolgt. Der Major Aſcheberg, welcher die Dienſte eines d.ibnan von Schirwan verſieht, hat daruͤber folgenden Bericht an 3 2 Am Morgen des 7ten d. M. bemerkte man in Alt⸗Schamacha ein ſchwaches Erd⸗ beben, welches gegen Mittag fuͤhlbar ſtaͤrker wurde, und um Mitternacht in einen ſehr heftigen Stoß ausbrach, von wel⸗ chem mehrere Häuſer einſtuͤrzten. Der Erdboden bewegte ſich unaufhörlich bis zum Morgen und um 8 Uhr des Mor⸗ gens erfolgte ein neuer Stoß, zwar nicht ſo ſtark wie der erſte, der aber dennoch mehrere ſchon beſchaͤdigte Gebaͤude in Truͤmmerhaufen verwandelte. Am Morgen des gten d. M. hoffte man, daß das Unheil voruͤbergegangen ſey, aber um 7 Uhr Abends erſchuͤtterte ein neuer ſehr heftiger Stoß den Boden. Die von Schrecken ergriffenen Einwohner flohen

39

afen ein⸗

oben ſich aus den Ruinen und bedeck⸗

aus der Stadt, die Haͤuſer ſtuͤrzten krachend zuſammen und dicke Staubwolken 45

EEEöb“

die Stadt⸗Poſt frei ins 8

88

8

1.“ Eg

ten die Stadt. Zwei neue Stoͤße, die zwiſchen 10 und 11 Uhr Abends erfolgten, vollendeten das Ungluͤck und die Verzweif⸗ lung der Einwohner. Seit drei Tagen iſt nichts Weiteres vor⸗ gefallen, doch zittert die Erde noch fortwäͤhrend.“ Man er⸗ wartet noch 15 Nachrichten uͤber dies ungluͤckliche Ereig⸗ niß. Der Militair⸗Gouverneur von Tiflis hat aus lebhafter Theilnahme fuͤr die ungluͤcklichen Bewohner von Alt⸗Scha⸗ macha den General⸗Major Fuͤrſten Abkaſow mit dem Auf⸗ trage dahin geſchickt, ein Comité zu errichten, welches die er⸗ littenen Verluſte unterſuchen und die noͤthigen Anordnungen zur Unterſtuͤtzung der Ungluͤcklichen treffen ſoll. Eine aus den Kaſſen von Schirwan entnommene Geldſumme wird ſo⸗ gleich unter die Huͤlfloſen vertheilt werden. Frankreich.

Paris, 19. Septbr. Reiſe des Koͤnigs. Se.

Maj. haben am 15. d. M. Morgens um 11 Uhr Luͤneville

verlaſſen. Die verſchiedenen, im Lager liegenden Cavallerie⸗

Regimenter ſollten Anfangs in angemeſſenen Zwiſchenraͤu⸗ 3

men auf dem Wege nach Nancy aufgeſtellt werden, um dem Koͤnige das Geleit zu geben, allein die Ungewißheit des Wetters hatte Se. Maj. veranlaßt, Gegenbefehle zu erthei⸗ len, ſo daß die Truppen nur en haie bis zu dem Thore aufgeſtellt waren. Mehrere Artillerie⸗Salven verkuͤndigten die Abfahrt des Monarchen. Se. Maj. wichen von der großen Straße ab, um das Geſtuͤt zu Roſières, eines der ſchoͤnſten in Frankreich, welches unter der Leitung des Mar⸗ quis von Vaugiraud ſteht, in Augenſchein zu nehmen. Gleich nach 2 Uhr langten Hoͤchſtdieſelben an dem Triumphbogen vor Nancy an, wo der Maire an der Spitze des Stadt⸗ Raths dem Monarchen mit einer kurzen Anrede die Schluͤſ⸗ ſel der Stadt uͤberreichte. Der Koͤnig hielt ſeinen Einzug zu Pferde, begleitet von der reitenden National⸗ Garde und der in Nancy ſtehenden Cavallerie. Zwei Bataillone des 13. leichten Infanterie⸗Regiments waren auf dem Koͤnigs⸗ Platze aufgeſtellt. Die Straßen, wodurch der Zug ging, waren mit einer doppelten Reihe von Trophaͤen geſchmuͤckt, auf denen weiße Fahnen weheten. Der lauteſte Jubel der zahlreich verſammelten Menge begleitete den Monarchen bis zum Pallaſte, welcher gegenwärtig von dem Praͤfekten be⸗ wohnt wird, und kuͤrzlich erſt neu wiederhergeſtellt worden

In dem mit den Standbildern Leopolds und des Kö⸗ nigs Stanislaus, ſo wie mit der Buͤſte Carls X. gezierten Haupt⸗Salon, wurden Se. Maj. von dem Marſchall Mo⸗ litor, den anweſenden Pairs und den Deputirten des De⸗ partements empfangen. Nachdem die jungen Maͤdchen der Stadt die Ehre gehabt hatten, dem Koͤnige Blumen zu uͤberreichen, wurden die Civil⸗ und Militair⸗Behoͤrden vor⸗ gelaſſen. Von den verſchiedenen, bei dieſer Gelegenheit ge⸗ haltenen Anreden, begnügen wir uns die des Biſchofs, Hrn. von Forbin⸗Janſon, anzufuͤhren: „Ich habe die Ehre,“ ſagte derſelbe, „die Huldigung der Unterwuͤrfigkeit, der Treue und der unbedingteſten Ergebenheit der Geiſtlichkeit von Nancy zu den Fuͤßen Ewr. Maj. niederzulegen. Da dieſe Geiſtlichkeit bereits im Jahre 1814 das Gluͤck gehabt hat den wuͤrdigen Abzömmling des Stanislaus und Heili⸗ gen Ludwig zu umgeben, ſo iſt ihre Liebe zum Köͤnige kein Verdienſt mehr; ſie iſt nichts als das Bedurfniß aller Herzen, die ſich einmal Ewr. Maieſtät genahet —2 Aber dieſe leichte Pflicht, Sire, wird von der Geiſtlichkeit meiner Didͤceſe mit ſolcher Einmuͤthigkeit, mit ſo Uberſtroͤ⸗

88 1 8 1 * 8 8

7. 1 *

2*

.— f 8 *8