vorhob. Nach ihm ſprach der Orts⸗Pfarrer in demſelben Sinne. Die Schule, deren Local ſich in dem Schloſſe des Herzogs befindet, zaͤhlt bereits 80 Schuͤler.

Der Courrier francais will wiſſen, daß Herr von Va⸗ timesnil ſich fuͤr die naͤchſte Sitzung der Kammern mit einem

ſehr ausfuͤhrlichen Geſetz⸗Entwurfe uͤber den oͤffentlichen

Unterricht, ſo wie mit der Wiederherſtellung der Normal⸗ Schule beſchäftige, zu deren Director der Profeſſor Victor Leclerc (einer der Mitarbeiter des Journal des Débats) er⸗ nannt werden wuͤrde.

Großbritanien und Irland.

London, 20. Sept. Geſtern Morgen kamen der Her⸗ zog und die Herzogin von Clarence in die Stadt, und gin⸗ gen am Nachmittnge wieder nach Bushy⸗Park ab.

Der Globe behauptet, im Widerſpruch mit dem Stan⸗ dard, der Herzog von Wellington werde ſich keinesweges ſehr eng an die Braunſchweig⸗Clubs anſchließen? „Der

1 Senn von Wellington, bemerkt er, hat jetzt die bewaffnete

Nacht der Nation zu ſeiner Verfuͤgung; ihm ſteht die Ver⸗ wendung ihrer Einkuͤnfte zu. Die Braunſchweig⸗Clubs werden ihm weder ein Pfund noch einen Mann mehr ge⸗ ben als er jetzt hat. Er hat durch die auf ſeiner Seite ſtehende Majoritaät im Parlamente, die Gewalt, Geſetze machen zu laſſen und ſie auszufuͤhren. Koͤnnen ihm die Clubs mehr gewähren? Das Uebel in Irland beſteht in dem Mißvergnuͤgen des Volkes; und die Unterſtuͤtzung, wel⸗ che man dem Herzoge von Wellington zur Unterdruͤckung dieſes Uebels gewaͤhren will, iſt eine neue Beleidigung der Katholiken. Es mag moͤglich ſeyn, die Bauern von Tippe⸗ rary an dem Tragen gruüͤner Tücher zu verhindern, aber wie werden wir den katholiſchen Landmann zwingen koͤnnen, für proteſtantiſche Gutsbeſitzer zu arbeiten oder mit prote⸗ ſtantiſchen Kaufleuten Handel zu treiben? Wie iſt es moͤg⸗ lich, eine ſtarke Menge des Gefuͤhles ihrer Kraft zu berau⸗ ben? Eine gerechte Regierung iſt Alles, was erfordert wird.

Ein katholiſches Journal enthaält folgenden Artikel: „Wir haben aus einer unzweideutigen Quelle vernommen, daß der Herzog von Devonſhire an einen edlen Freund in Irland einen Brief geſchrieben hat, in welchem Se. Gna⸗ den ausdruͤcklich bemerken, der Koͤnig habe endlich einge⸗ willigt, ſeine Zuſtimmung zu der Beendigung der katholiſchen Streitigkeiten zu geben. er Herzog von Wellington wird wahrſcheinlich die Maaßregel ſo einrichten, daß ſie alle Par⸗ theien befriedigt.

Zu Lucan, ſechs Meilen von Dublin war am 15ten eine große Katholiken⸗Verſammlung, Behufs der Erhebung der katholiſchen Abgabe. Die Orange Blaͤtter nennen einen

errn Bogot, welcher in derſelben mit vielem Feuer fuͤr die

mancipation ſprach „den allerheftigſten Aufwiegler.“ Die katholiſchen Clubs nehmen in Irland ſo ſehr uͤberhand als die ſogenannten Braunſchweig⸗Clubs, welche zur Ver⸗ der proteſtantiſchen Grundſätze beſtimmt ſind. Zu

ipperary will man jetzt keine Engliſchen Manufactur⸗Waa⸗ ren, beſonders wollene Zeuge mehr gebrauchen und einige Bewohner jenes Diſtricts haben mit Beſtimmtheit den Ent⸗ ſchlas ausgeſprochen, ſich nicht eher wieder Engliſcher Fabri⸗ ate zu bedienen, als bis die auf der katholiſchen Religion laſtenden geſetzlichen Unfähigkeiten aufgehoben ſeyn wuͤrden.

Der Glode iſt ſehr ungehalten uͤber die Vildung des Kentiſchen Proteſtanten⸗Clubs. Er ſagt, eine ſolche Maaß⸗ regel verrathe Mißtrauen gegen das Miniſterium und das Parlament; man haͤtte wenigſtens, bevor man ſich in einen offenen Partheien⸗Kampf einließ, uͤberlegen ſollen, auf welche Weiſe eine friedliche Uebereinkunft der ſtreitigen Theile haͤtte bewirkt werden koͤnnen. „Sollte der Grundſatz,“ fährt er fert, nach welchem ſich jener Club wirklich ins Leben treten, ſo muͤſſen die IJriſchen Kathollken unſere bitteren Feinde werden. Wir muſſen uns in dieſem

alle darauf gefaßt machen, daß ſie die ganze ihnen zu Ge⸗ ote ſtehende Macht aufbieten und daß eine Rebellion zu einer für uns ſehr ungelegeuen Zeit aushrechen werde. Die Proteſtanten muͤſſen aus ihren eigenen Gefuͤhlen ſehr wohl zu der Erkenntniß gelangen, daß ſie ſelbſt ſich einer Regie⸗ rung, welche eine ähnliche Maaßregel gegen ſie verfuͤgte, unter keiner Bedingung unterwerfen wuͤrden, ſobald die Moͤglichkeit vorhanden waͤre, mit Gluͤck Widerſtand zu leiſten. . 8 1—

Die Morning⸗Chroniele äußert ſich, ihrem bekannten Character getreu, in folgender heftiger Art uͤber den in der Graf⸗ ſchaft Kent geſtifteten Proteſtanten⸗Club: „Die Irlander daben viele gute Eigenſchaften, aber auch einige tadelns⸗ werthe, und unter den letztern vorzuͤglich die, daß ſie ſich zu leicht durch den Gang der Ereigniſſe ermuthigen oder nieder⸗ ſchlagen laſſen. Wir hoffen, die Aeußerungen ſchlechter Ge⸗

formirt hat,

ſinnungen unter unſeren höͤheren Staͤnden werden ſie nicht ihrer Behutſamkeit ſo ſehr vergeſſen machen, daß ihre Geg⸗ ner uͤber ſie die Oberhand erhalten. Sie muͤſſen dies als einen neuen Grund, kalt und feſt aufzutreten, und als einen ihrer Macht gebrachten Tribut anſehen. Wenn ſie ſtandhaft ſind und ſich innerhalb der Graͤnzen des Geſetzes halten, ſo muͤſſen ſie den Sieg davon tragen. Sie fechten in unſeren Schlachten, wie in ihren eigenen. Wir ſind beide die Scla⸗ ven einer veraͤchtlichen Ariſtocratie, aber in .,2—, ſind wir außerdem die Sclaven des Luxus und der Kuͤnſteleien der Civiliſation. Die Kotholiken haben Nichts zu verlieren, und, da ſie nur halb civiliſirt ſind, haben ſie eine nur zu ſtarke Neigung, empor zu ſteigen, die Englaͤnder aber, welche die reichſten und gebildetſten unter den Europaͤern ſind, ſind noth⸗ wendiger Weiſe auch die nachgiebigſten.“ An einer andern Stelle ſagt daſſelbe Blatt: „Die Ereigniſſe ſchaffen Männer, und in den letzten Zeiten haben ſie einen Mann (Hrn. O'Connell) hervorgerufen, deſſen Meinungen uͤber verſchiedene Gegen⸗ ſtaͤnde wir zwar nicht theilen, welcher aber fuͤr ſeine Lands⸗ leute mehr Gutes gewirkt hat, als alle Menſchen des Zeit⸗ alters zuſammengenommen, und welcher durch die Vorſehung dazu beſtimmt zu ſeyn ſcheint, ſie durch die Wuͤſte nach dem gelobten Lande zu fuͤhren. Schritt vor Schritt ſind die Ka⸗ tholiken, oder vielmehr die Irlaͤnder, unter ſeiner Leitung vorgedrungen, bis ſie endlich zu einer Kenntniß ihrer eigenen Kraft gekommen ſind. Die religiöͤſe Verfolgung hat ihnen in jedem Kirchſpiele eine Organiſation gegeben. Dieſe Or⸗ ganiſation ſcheint jetzt ſo vollſtaͤndig zu ſeyn, daß die Ka⸗ tholiken dadurch fähig werden, auf allen Punkten eine viel groͤßere Macht zu entwickeln, als ihre Unterdruͤcker aufbieten koͤnnen. Die Braunſchweig⸗Clubs in England ſind vox et practerea nihil. Irland iſt es, wo die Schlacht ausgekaͤmpft werden muß, und die Braunſchweiger moͤgen hier ſchwatzen und wuͤthen, ſie koͤnnen dennoch die Alles entſcheidenden Verhaͤltniſſe zwiſchen Katholiken und Proteſtanten nicht aͤn⸗ dern. Die wenigen leeren Koͤpfe, welche unſere Winchelſeas und Brydges zuſammenbringen moͤgen, um zu bruͤllen: „die proteſtantiſche Verfaſſung ſey in Gefahr,“ ſind nicht werth, auch nur einen Augenblick beachtet zu werden. Die Idee, den Katholiken den Krieg zu erklaͤren, iſt Unſinn. Waͤre irgend ein Miniſter ſo thoͤricht, das Land in einen Buͤrger⸗ Krieg zu ſtuͤrzen, ſo wuͤrden Ereigniſſe zum Vorſchein kom⸗ men, von denen ſich ſelbſt der wuͤthendſte Revolutionair Nichts traͤumen laͤßt.

Daſſelbe Journal giebt Folgendes als Skizze einer Acte, wie ſie wahrſcheinlich in der naͤchſten Parlaments⸗Sitzung eingefuͤhrt werden moͤchte: „Da durch verſchiedene Statute erfordert wird, daß Perſonen, welche in Civil⸗ oder Militair⸗ Aemtern und Stellungen eintreten wollen, Eide leiſten oder Erklaͤrungen abgeben, durch welche ihr Glaube oder Nicht⸗ glaube an gewiſſe religioͤſe Grundſaͤtze und Lehren vergewiſ⸗ ſert werden ſoll; und da die Umſtaͤnde, welche die Annahme jener Statute veranlaßten, jetzt nicht mehr vorhanden ſind, es ſich auch nicht mit einer guten Politik vertraͤgt, Perſonen, welche tuͤchtig und willig ſind, dem Koͤnige und dem Lande zu dienen, von Aemtern auszuſchließen, weil ihr Gewiſſen oder ihre Grundſätze ihnen nicht erlauben, die genannten Eide zul eiſten oder die erwaͤhnten Erklaͤrungen abzugeben, ſo werde feſtgeſetzt: Daß alle Statuten, welche die Ableiſtung von Eiden oder die Abgabe von Erklaͤrungen bezwecken, durch welche Behufs der Amts⸗Antretung einer Perſon deren Glaube oder Unglaube an gewiſſe religioͤſe Grundſäͤtze oder Lehren vergewiſſert werden ſoll, ſo wie alle deswegen feſtgeſetzte Strafen nach der Annahme dieſer Acte aufgehoben wer⸗ den, indem hiermit erklaͤrt wird, daß jeder treue Unterthan des Koͤnigs, welcher nicht auf andere Art durch ein Geſetz unfaͤhig gemacht iſt, ſich um jedes oͤffentliche Amt bewerben und daſſelbe einnehmen darf, ohne Nachfrage nach ſeinen religiöͤſen Meinungen und ohne Verpflichtungen in Betreff derſelben einen Eid abzuleiſten oder eine Erkläͤrung abzuge⸗ ben. Hierbei wird aber vorausgeſetzt, daß Nichts von dem bisher Verfuͤgten die Verpflichtung, dem Koͤnige, ſobald es das Geſetz erfordert, den Eid der Treue zu leiſten, aufheben oder aͤndern ſoll; auch wird ferner hierbei vorausgeſetzt, daß Nichts von dem bisher verfuͤgten ſo ausgelegt werden ſoll, als ändere es die Geſetze und Anordnungen in Betreff der Fähigkeit Aemter oder Stellen in der Kirche zu bekleiden.“

Lord Angleſea hat von Neuem, zu großem Befremden der Proteſtanten, den Befehl ergehen laſſen, daß ein Be⸗ richt uͤber die in den Haͤnden der Neomen beſindlichen Waf⸗ fen pgeſgaete 8 f⸗

Hr. Lawleß findet an allen Orten, dur ſeiner Reiſe in Irland kommt, ei eburch welche er auf

eine gläͤ und das Volk iſt im hoͤchſten Grade Fis ——