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In vielen Doͤrfern und Städten verſammelt ſich der Poͤbel, zum Theil mit grünen Baͤndern und Tuͤchern geſchmuͤckt, und ſtoͤßt furchtbare Drohungen gegen die Orange⸗Parthei aus. Zu Caher ſtellten ſich die Unruheſtifter dem Hauſe des Grafen Glengall (eines Proteſtanten) gegenuͤber auf und riefen: „der Tag der Wieder⸗Vergeltung ſey nahe; die ſchaͤnd⸗ lichen Orangiſten ſeyen geſchlagen.
—FHr. O Connell hat ein ſehr langes Schreiben an Hrn. hHunt gerichtet, welches ſich auf einem von Letzterem gegen
ihn in einem Margenblatte gemachten Angriff bezieht. „Sie haben mir,“ heißt es darin, „ein⸗ gut Theil Schwaͤrze zuge⸗ dacht, ohne auch nur im Geringſten die Polier⸗Buͤrſte zu
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& n gebrauchen.“ — Asef z 8.7 Neulich ward am Bord des Schiffes San Joſef im
Hafen zu Plymouth ein glaͤnzender Ball gegeben.
Am Freitag Abend ward zu Edinburg dem General⸗Major SDavid Stuart, welcher bald abreiſen wird, um das Gouver⸗ nement von St. Lucia zu uͤbernehmen, von dem Schottiſchen Hochlands⸗Club ein glaͤnzendes Gaſtmahl gegeben. Nach einem von der Times mitgetheilten Geruͤcht uͤber — 4 die letzten Ereigniſſe in Madeira, ſollten die Conſtitutionnel⸗ len, obgleich General Valdes ſich auf ein Engliſches Schiff
gefluͤchtet, ſich doch im Innern der Inſel und in den Ber⸗ gen zu hartnaͤckigem Widerſtande vorbereiten, wodurch die bei Funchal ans Land geſtiegenen Migueliſten entweder ge⸗ noöͤthigt werden wuͤrden, die Inſel zu verlaſſen, oder ſich mit 4 den Anhaͤngern Dom Pedro's zu verbinden.
Im Globe vom 18. lieſt man dagegen Folgendes: „Geſtern ver⸗ breitete ſich hier ein Geruͤcht, welches, von einer Menge Ein⸗ zelnheiten begleitet, ganz darauf berechnet war, Hoffnungen fuͤr die Wieder⸗Erlangung der Inſel Madeira Seitens der Conſtitutionnellen zu erregen. Wir wundern uns, daß ein wegen der Genauigkeit und geſunden Beurtheilungskraft ſei⸗ ner Correſpondenten ausgezeichnetes Morgenblatt (die Times) dieſem Geruͤchte irgend einen Werth beilegen konnte, und fuͤrchten, daß daſſelbe auch nicht im Geringſten gegruͤn⸗ det ſey. So viel wir erfahren haben, iſt in der City kein einziges mit Madeira, in Verbindungen ſtehendes Handlungs⸗ haus von einiger Bedeutung, welches nicht von ſeinen Cor⸗ reſpondenten alle Einzelnheiten uͤber die Uebergabe der Inſel
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nur wenige Details angegeben werden, aber die Thatſachen vereinigen ſich entſchieden dahin, daß die Truppen am 23ſten landeten, am folgenden Tage in die Hauptſtadt Funchal ein⸗ zogen, und daß Alles ruhig war. Alle Engliſchen und Por⸗ tugieſiſchen Bewohner, welche ſich an Bord der im Hafen liegenden Schiffe gefluͤchtet hatten, ſtiegen am 25ſten wieder ans Land. Kein Exceß irgend einer Art iſt vorgefallen, alle Einwohner ſind in ihre Behauſungen zuruͤckgekehrt, der neue Gouverneur hat den dort anſaͤſſigen Englaͤndern und Portugieſen die ſtärkſten Verſicherungen gegeben, daß er ſie beſchuͤtzen werde, und bei allen Zuſammenkuͤnften hat er den Wunſch ausgeſprochen, alle Streitigkeiten auszugleichen. Nur drei Perſonen ſind verhaftet worden. Dies ſind Portugie⸗ ſen, welche an den letzten politiſchen Ereigniſſen thaͤtigen Antheil genommen haben, der eine iſt der Befehlshaber der Feſtung. Man erwartete indeß, daß ſie Alle wieder freige⸗ laſſen werden wuͤrden. Der bisherige Gouverneur Valdez befand ſich mit ſeiner Familie am Bord des Engliſchen Fahr⸗ zeuges Alligator.“ (Vergl. üͤbrigens Artikel Portugal.)
Das Schiff Madagascar, von 46 Kanonen, Capitain Spencer, wird abgehen, ur unſere Escadre im Mittelmeer zu verſtaͤrken.
Das Verſammlungshaus zu Bermuda ſollte am 16. Auguſt zuſammen kommen. — Die Nachrichten uͤber die Erndte zu Halifax lauten hoͤchſt ungünſtig.
Nach den letzten Meldungen aus Buenos⸗Ayres ward dort ein Franzoͤſiſches Schiff mit 20 Kanonen und 220 Mann als Pirat ausgerüſtet. 1 Deutſchland.
Vom Main, 22. Sept. Der Schwaͤbiſche Mereur mel⸗ det aus Offenbach vom 17. Sept.: Die Furſorge unſerer Regierung, Offenbach zu einem Niederlags⸗Platze fremder und einheimiſcher Handels⸗Waaren zu erheben, iſt, wie die gegenwärtigen Reſultate zeigen, von dem beſten Erfolg ge⸗ kroͤnt worden, und gewährt uns nur eine noch erfreulichere Ausſicht in die Zukunft. Bereits gleichzeitig mit der Geleits⸗
oche der benachbarten Frankfurter Meſſe hatten mehrere der hier anweſenden Verkaäͤufer von Wollen⸗Fabrikaten ihre Lager ſo ganzlich geraͤumt, daß ſie friſche Vorraͤthe ſich nach⸗ kommen zu laſſen, fuͤr rathſam erachteten. In der juͤngſt verfloſſenen Woche ging es nicht minder lebhaft am Leder⸗
Markte 8 Im Allgemeinen aber haben nicht bloß ſaͤmmt⸗ liche dermalen hier anweſende Handelsleute ihre jetzigen Ge⸗
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an Dom Miguel’s Armee erfahren haͤtte; es iſt wahr, daß⸗
Sael 2 r — 3 ſchäfts⸗Locale auf die Zeit der naͤchſten Frankfurter Oſter⸗ Meſſe wieder in Miethe genommen, ſondern es ſind auch bereits fuͤr jenen Zeitpunkt Beſtellungen von Seiten ande⸗ rer Handelsleute, die dort den Platz noch nicht bezogen hat⸗ ten, gemacht worden. Unſere Local⸗Behoͤrden beeifern ſich, die zweckmaͤßigſten Einrichtungen zur Erleichterung des hie⸗ ſigen Verkehrs fuͤr die Zukunft zu treffen und haben zu dieſem Zweck die noͤthigen Notizen von den dermal hier anweſenden Gaͤſten eingezogen. Auch von Seiten der Regierung erwartet man noch fernere Beguͤnſtigun⸗ gen fuͤr den Handel des Platzes, wo ſich nunmehr nicht nur fuͤr die Haͤuſer⸗Beſitzer, ſondern auch fuͤr diejenige Klaſſe der Einwohner, die ſeither an Nahrungsloſigkeit litten, und die jetzt als Markthelfer, Ablader, Schiebkaͤrner verwendet werden, eine ganz neue Erwerbs⸗Quelle eroͤffnet hat. Meh⸗ rere neue Laͤden ſind bereits im Bauen begriffen und noch viele andere ſollen demnaͤchſt eingerichtet werden. — Die Zei⸗ tung der freien Stadt Frankfurt begleitet die Mittheilung des vorſtehenden Artikels mit folgender Bemerkung: Bei uns glaubt man, daß die neuen Handels⸗Verhaͤltniſſe der Stadt Offenbach genutzt, aber der Stadt Frankfurt nicht geſcha⸗
det haben. Oeſterreich.
Wien, 20. Sept. Bei dem ſeit einigen Tagen zum Beſſern eingetretenen Witterungs⸗Wechſel ſind die Uebungen der neuerdings ins Lager bei Traiskirchen eingerüͤckten Trup⸗ pen wleder fortgeſetzt worden. Geſtern war Cavallerie⸗Ma⸗ noeuvre und heute Production von 2 Infanterie⸗Regimen⸗ tern und 2 Jäͤger⸗Bataillons. Morgen Sonntags, wenn das Wetter guͤnſtig bleibt, iſt große Kirchen⸗Parade und uͤber⸗ morgen Feld⸗Manoeuvre, wozu die hieſige Beſatzung aus⸗ ruͤckt, und die Wachen mittlerweile (wie ſchon vorigen Sonn⸗ tag) vom Buͤrger⸗Militair bezogen werden. Kuͤnftigen Dien⸗ ſtag ſoll der Abmarſch der Truppen aus dem Lager erfolgen.
Spanien.
Cadix, 4. Sept. Das Franzöͤſiſche Fahrzeug „Celeſte“ iſt in den hieſigen Hafen eingelaufen. Der Capitain erzaͤhlt, er ſey an der Kuͤſte der Barbarei einer Corſaren⸗Brigg be⸗ gegnet, die ihm in Spaniſcher Sprache befahl, die Flagge aufzuziehen. In der Beſorgniß, daß es ein Algieriſches Fahrzeug ſeyn möͤchte, habe er es nicht gethan, vielmehr den guͤnſtigen Wind benutzt, um das Weite zu gewinnen. Der Corſar, der eine gekaperte Brigg nicht fahren laſſen wollte, verfolgte ihn nicht.
Nach den neueſten Briefen aus Havaua (von den er⸗ ſten Tagen des Auguſt) hat Admiral Laborde die Expedition des Barradas, welche von der Kriegs⸗Fregatte Reſtauracion escortirt wurde, am Cap San⸗Antonio getroffen. Man glaubte, ſein Geſchwader werde ſich nach dem Ufer des Cam⸗ péeche in der Provinz Yucatan, oder nach dem Spaniſchen Antheile von SanDomingo wenden.
1 Portugal. Ein Privat⸗Brief aus Liſſabon vom 8. Sept. (in einem Londonet Blatte) enthält Folgendes: Man kann ſich keinen Begriff von dem Enthuſiasmus machen, den die Ankunft der Koͤnigin (naͤmlich der Donna Maria da Gloria in Gi⸗ braltar) hier erregt hat, trotz der Polizei, deren unzählige Patrouillen zu Pferde und zu Fuß mit gezogenen Schwerd⸗ tern und geladenen Flinten jeden Voruͤbergehenden ins Auge faſſen, um wo moͤglich die Gefühle ſeines Herzens zu er⸗ ſpaähen. — Die Bank⸗Directoren, denen man mit dem Ge⸗ faͤngniß gedrohet hat, wenn ſie die Bank laͤnger in Unthäaͤ⸗ tigkeit ließen, haben ſich zu der Bekanntmachung genoͤthigt geſehen, daß ſie Morgen wieder anfangen wuͤrden, einige Geſchaͤfte zu machen.
Durch ein, noch nicht publicirtes Decret hat Dom Mi⸗ guel mit einem Federzuge, alle, der hier etablirten Dampf⸗ boot⸗Geſellſchaft bewilligten Patente und Privilegten vernich⸗ tet. Dieſe willkuͤhrliche Handlung iſt nicht nur ungerecht, ſondern auch verderblich fuͤr die Unternehmer, da die Geſell⸗ ſchaft bisher im Vertrauen auf ein 14 jaͤhriges Privilegium gehandelt hat, und jetzt nicht nur die Fahrt nach Porto aufgeben, ſondern ſich auch alle Laſten und Verordnungen gefallen laſſen muß, denen die uͤbrigen Fahrzeuge unterwor⸗ fen ſind. Im Eingange des Decrets ſind keine Beweg⸗ gruͤnde angefuͤhrt; muͤndlich aber giebt man als Urſache an, daß die Dampfſchifffahrt eine gefaͤhrliche Engliſche Freimau⸗ rer⸗Erfindung ſey, an der Hr. John Doyle Theil hätte.
Es wird in aller Eile eine zweite Expedition, aus 1500 Mann beſtehend, nach Madeira vorbereitet, da man zu be⸗ fuͤrchten ſcheint, daß die dahin geſandten Truppen nicht hin⸗
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