entgegnete, daß er geſonnen ſey, waͤhrend ſeines Aufenthalts in Irland gar keinen Toaſt zu trinken; dieſe Entſchuldigung half aber nichts. Pat ſchwur, daß er „the glorious Me- mory“ (der bekannte Toaſt der Uitra⸗Orangiſten) trinken muͤſſe, aber wäͤhrend er das Glas fuͤllte, ſprang ein anderer Hibernier herbei, und erklaͤrte bei allem was heilig ſey, daß er dem Engländer das Gehirn einſchlagen wuͤrde, wenn er dieſen Toaſt tränke. Nach dieſer Erklärung kam es zwiſchen den beiden Irlaͤndern zu einer Pruͤgelei, waͤhrend welcher der Englaͤnder, ſeinen Wein im Stiche laſſend, ſich aus dem Staube machte, und ſich gleich am folgenden Tage wieder nach England einſchiffte, Gott dankend, den wuͤthenden Hi⸗ berniern entkommen zu ſeyn. Das Morgenblatt, the New⸗Times, erhebt jetzt mehr als je ſeine Stimme uͤber den angeblichen Verfall der Ma⸗ nufacturen Englands. Es will dieſen durch folgende Anga⸗ ben beweiſen: In den Monaten Juli und Auguſt des Jah⸗ res 1827 wurden nach Amerika 7,829,492 Yards gedruckte und weiße Calicos ausgefuͤhrt, in denſelben Monaten des gegenwaͤrtigen Jahres aber nur 3,948,506 Yards. Zur ſel⸗ ben Zeit wurden nach den Hanſee⸗Staͤdten 3,809,435 Yards Calicos, in den beiden juͤngſt verfloſſenen Monaten aber nur 2,560,816 Yards ausgefuͤhrt. An Baumwollengarn bezogen letztere im Jahre 1827 in dieſen beiden Monaten 2,427,968 Pfd., im Jahre 1828 aber nur 1,287,749 Pfund. 3 Am 12ten d. wurden die Bewohner von Belfaſt durch eine Exploſion in großen Schrecken geſetzt, die ſie anfangs

uüuuͤndung lag zum Grunde, wodurch der ſchoͤne, beinahe 30 Fuß hohe Pfeiler am Ende der Higheſtreet mit ſchrecklichem

Schlage niederſtuürzte. Der Laternen⸗Zuͤnder der gerade be⸗ ſchaäͤftigt war, oben auf dem Pfeiler die Lampe anzuzuͤnden, ſiel von der Leiter und verletzte ſich ſchwer. Ein boshafter Zunge ſoll durch Aufdrehung eines Kraͤhnchens Schuld ge⸗

weſen ſeyn. Deutſchland.

Schwerin, 24. Sept. Se. K. H. der Großherzog haben geruhet, einen allgemeinen Landtag in der Stadt Malchin auf den 30. Oct. auszuſchreiben. Die Capita pro- ponenda find: 1) die ordinaire Landes⸗Contribution; 2) eine erordnung zur richtigen Behandlung der Concurſe und 8 moͤglichſter Abwendung derſelben, in Bezug auf dte Conſti⸗ tution vom 31. März 1812: 3) eine Verordnung zur feſte⸗ ren Beſtimmung uͤber Heimath und Heimaths⸗Recht, und die Mittel, die Armuth zu vermindern; 4) eine Verordnung uͤber die beſſere Einrichtung der Stadt⸗Pfandbuͤcher; 5) eine Gefetzgebung uͤber die büͤrgerlichen Rechte und Verhältniſſe der Juden; 6) ein revidirtes Militatr⸗Recrutirungs⸗Regle⸗ ment; 7) das Beduͤrfniß der allgemeinen Landes⸗Receptur⸗

Commiſſion. .

Vom Main, 24. Sept. Die Frankfurter Oberpoſt⸗ Amts⸗Zeitung meldet aus dem Großherzogthum Heſſen, vom 18. Sept.: Ich habe die Befriedigung, Ihnen zu melden, daß der groͤßte Theil der vor mehreren Monaten von unſerer Landes⸗Univerſität verwieſenen 49 Jünglinge nunmehr wieder durch hoͤchſte, auf deren Nachſuchen bewirkte, Reſolution ſei⸗ ner fruͤheren Lebensbeſtimmung, d. i., dem Studium der Wiſſenſchaften zuruͤckgegeben worden iſt. Mit dem Anfang des näͤchſten akademiſchen Semeſters werden dieſelben nach Gießen zuruͤckkehren.

b Aus Frankfurt vom 20. wird kim Nuͤrnberger Cor⸗ reeſpondent) gemeldet: Saͤmmtliche auswärtige Chefs der Haͤuſer Rothſchild werden, bis auf Hrn. Salomon v. Roth⸗ ſchild aus Wien, uns bis zum Donnerſtage der naͤchſten Woche verlaſſen, um an ihre gewoͤhnlichen Wohnſitze zuruͤck⸗ zukehren. Unſere Gasbeleuchtung iſt nunmehr zwar auch in den Privathäuſern im Gange; allein es ſcheint, als habe man bei der Verkittung der Roͤhren nicht die erforderliche Vorſicht gebraucht, ſo daß das Gas hin und wieder durch⸗ dringt, was denn in mehreren Lokalen, wo Gasbeleuchtung Sttatt findet, einen ganz unausſtehlich uͤblen Geruch verur⸗

ſacht. Es ſteht zu hoffen, daß die äͤußerſt thaͤtigen Unter⸗ nehmer in moͤglichſter Kuͤrze dieſer Unertraͤglichkeit abhelfen

werden. 8 86 : eſterreich.

Wien, 23. Sept. Geſtern wurde das durch die Un⸗ gunſt der Wltterung mehrmals geſtoͤrte Luſt⸗ und Uebungs⸗ lager bei Tralskirchen mit einem großen Feld⸗Manoͤver be⸗ ſchloſſen. Es war einer der ſchoͤnſten Herbſttage, und die Anzahl von Zuſchauern ſo außerordentlich, daß dieſe Gegend vielleicht noch nie ſo zahlreich bevölkert war. Nach dem, was ein in der Kriegskunſt Unerfahrner von den taktiſchen

fuͤr einen Erdſtoß oder dergleichen hielten. Eine Gas⸗Ent⸗

Bewegungen entnehmen konnte, hatte das Corps des Prin⸗

EEEEEETEETTEö 1u.“ . 44 B1 gegen haben, ihr Glas darauf zu leeren.“ „Der Englander zen von Coburg, bei welchem ſich die Wiener Beſatzung be⸗

fand, am Sonntage vorwaͤrts der Teufelsmuͤhle beim Kro⸗

tenbache ihre Bivouacqs; avancirte mit anbrechendem Mor⸗ gen am 22ſten gegen das hinter und um Tralskirchen auf⸗ geſtellte Corps des Feldmarſchall⸗Lſeutenants Civallart, errang Anfangs durch die Beſetzung von Neudorf, Moͤdling ꝛc. einige Vortheile; da aber das angegriffene Corps Soutien erhielt, ward das Treffen wieder hergeſtellt, und endigte ſich auf dem Eichkogl, wo ein praͤchtiges Zelt aufgeſchlagen war, aus welchem Ihr⸗ Majeſtaͤt die Kaiſerin dieſem impoſanten Schauſpiele zuzuſehen geruhten. Hierauf defilirte das bei 30,000 Mann ſtarke Armee⸗Corps vor Sr. Maj. dem Kaiſer.

Heute ſollen die Truppen der Wiener Beſatzung, ver⸗ ſtärkt durch 2 aus dem Uebungslager beorderte Regimemter, auf der Schmelz militairiſche Uebungen vornehmen.

Ofen, 18. Sept. Nachdem Se. K. K. Majeſtät Aller⸗

hoͤchſt Ihrem wirklichen Geheimen Rath, General der Cavallerie

ꝛc. Johann Freiherrn von Frimont, Fuͤrſten von Antrodocco, ſechs Ortſchaften im Biharer Comitat durch Donation zu verleihen allergnaͤdigſt geruhet haben, ſo erfolgte am 27ten v. M. in Palota, eine Stunde von Großwardein, aufs feierlichſte, mit den landesuͤblichen Foͤrmlichkeiten, die geſetz⸗ liche Statution. Spanien. Die Quotidienne ſchreibt aus Madrid vom 11. Sept.: Die Ruhe in der Provinz Valencia iſt, wie wir es vor⸗ ausſagten, bald hergeſtellt worden. Der General⸗Capitain aga hat die eingetretene Ruhe zu einer Reiſe nach Mad⸗ d benutzt, wo er vorgeſtern angelangt iſt. Die drei Haupt⸗ anfuͤhrer jener Banden ſind mit einigen dreißig der Ihrigen gefangen worden, worauf die Uebrigen ſich zerſtreut haben. General Longa hat ſeit ſeinem Hierſeyn mit Freuden er⸗ fahren, daß das von ihm ausgeruͤſtete kleine Geſchwader,

welches an den Kuͤſten ſeiner Provinz die Schmuggelei ver⸗

hindern ſoll, zwei große mit Kacao, Zucker, Leinen, Käſe und anderen Waaren beladene Fahrzeuge genommen hat. Die Regierung ſcheint entſchloſſen, der Expedition nach Ame⸗ rika allen moͤglichen Nachdruck zu geben. Es iſt davon die

Rede, 7 neue Regimenter durch das Loos auszuheben, und

eine neue Expedition aus ihnen zu bilden. Ganz gewiß aber iſt es, daß die Regierung Befehl ertheilt hat, daß die vor Kurzem aus Havannah in Ferrol eingelaufene Fregatte Ca⸗ ſilda, ſogleich nach Cadix ſegele, und zwei Compagnieen Ma⸗ rine⸗Soldaten und alle in Ferrol hefindlichen Matroſen mit⸗ nehmen ſoll, ohne die 400 Mann abzuwarten, welche ſeine Mannſchaft bilden ſollen. gatte zu dem Admiral Laborde ſegeln, der, wie es heißt, jeine Operationen mit einer Landung an dem Ufer von Cam⸗ péche beginnen wird. Der Staatsrath wird unverzuüͤglich in dem Streite des Biſchofs von Pampeluna mit der Mu⸗ nicipalitaͤt von San Sebaſtian einen Ausſpruch thun. Letztere hat ſich bekanntlich nicht geſcheut, Miſſionaire mit Gewalt der Waffen aus der Stadt zu treiben. Geſtern hielten die Miniſter in aller Fruͤhe eine Conferenz, verſammelten ſich darauf im Staatsrath, und Nachmittags noch einmal. Die Unruhen in Arragonien ſollen der Gegenſtand ihrer Bera⸗ thungen geweſen ſeyn.

Madrid, 12. Sept. Geſtern Morgen wurde in den

Gallerieen des Koͤniglichen Pallaſtes ein Menſch verhaftet,

deſſen Geſicht und ganzes Ausſehen einen Auskundſchafter verriethen. ſtätigt, welcher ſich an demſelben Tage um ſechs Uhr Na mittags im Pallaſte ereignete. Man hatte bemerkt, dal zwei ſchlecht gekleidete Individuen mit einer zweldeutigen Miene auf dem Platze vor dem Eingatzge des Pallaſtes um⸗ herſchlichen. Als der Koͤnig und die Königin von der Spa⸗ zierfahrt zuruͤckkehrten, miſchten ſich dieſe beiden S. unter das Gefolge, um, wie ſie äußerten, die Koͤnigliche Gnade fuͤr ihre Verbrechen anzuflehen. (Unſerer Landesſitte gemäaͤß werden haͤuſig Ueberlaͤufer und Smuggler vom Kö⸗ nige begnadigt, wenn es ihnen gelingt, in das Innere des einzudringen, und wenn ſie keine ſchwereren Ver⸗ rechen begangen haben.) Als ſie bis zu den oberſten Stu⸗ fen der Treppe gekommen waren, und man den König von ihrem Geſuch unterrichtete, verweigerte er ihnen die Begna⸗ digung und befahl wahrſcheinlich in Folge der Ausſagen jenes Kundſchafters dem Befehlshaber der Leibwache, ſie zu verhaften. Der Offizier ging darauf mit ihnen die Tre pe hinab, um ſie der Wache zu uͤbergeben; wie aber bie Unglüͤck⸗ lichen ſahen, daß man ſie nach dem Gefängniſſe fuͤhren wolle, verſuchten ſie zu entfliehen und begannen aus allen Krften zu laufen. Auf den wiederholten Zuruf des Offiziers beſetz⸗

Fs 28 Beilage

Von Cadix aus wird dieſe Fre⸗

Dieſer Verdacht wurde durch einen Vorfall be⸗