1166“““ beſte Erndte verſprechen, und daß ſich bald eine zahlreiche

Bevoͤlkerung von dem Erzeugniſſe dieſer reichen Erndten naͤhren werde. Genehmigen Sie u. ſ. w. Eynard. Suͤd⸗Amerika. 1

Das Journal des Döbats enthält Folgendes:

Die nnerwartete Aufloöͤſung der Verſammlung von Ocana bennruhigt aufs Neue den leidenſchaftloſen und vorurtheils⸗ freien Beobachter der großen Scene, die ſich ihm in den Provinzen der neuen Welt darbietet. Immer erblickt er eine 8 außerordentliche Gewalt in den Haͤnden Bolivars! und im⸗ mer mit Zuſtimmung der Volksmaſſen, die ſie ihm ſogar an⸗ b bieten, und in der Perſon des Befreiers, gleichſam ein le⸗ vp„endes materielles Bild ihrer Befreiung noch zu beduͤrfen ſcheinen, um ihn mit einer Macht zu umgeben, die eine we⸗ nig fortgeſchrittene Civiliſation ihm nicht erlaubt, auf Theo⸗ rien und Inſtitutionen anzuwenden. Mitten in dieſen Be⸗ gebenheiten, die geheimen Geſinnungen des neuen Dictators errathen zu wollen, das uͤberſteigt unſere Kraͤfte. Wir koͤn⸗ nen nur erzaͤhlen; doch muͤſſen wir das Bekenntniß voraus⸗ ſchicken, daß man in unſerer Schilderung eine natuͤrliche und gerechte Hinneigung, uns eines ſtrengen Urtheils uͤber ein edles Leben zu enthalten, und beſonders die Beſorgniß be⸗ merken wird, durch leicht und unuͤberlegt ausgeſprochenen Verdacht eine Laufbahn anzutaſten, die ſo lange Zeit hindurch ein Gegenſtand der Hochachtung und der Bewunderung un⸗ ſers Jahrhunderts war.

Betrachten wir Suͤd⸗Amerika auf dem Punkte, wo es ſich vor Kurzem befand; huͤten wir uns insbeſondere, das alte Spanien dort zu ſuchen. Das iſt das Einzige, was man dort nicht mehr findet. Alle daſigen politiſchen Com⸗ binationen ſind unabhaͤngig von dem Andenken an Spaniens Herrſchaft. Es hat dermalen durchaus keinen Einfluß auf die Begebenheiten. Spanien iſt beinahe die letzte Macht, an die die Staaten der neuen Welt, in Hinſicht kuͤnftiger Verhaͤltniſſe, denken werden. Mexiko, Columbien, Buenos⸗ Ayres und Peru werden ſchon Agenten an allen Europaͤi⸗ ſchen Haͤfen haben, waͤhrend man in Madrid noch immer Vicekoͤnige waͤhlen wird. Es iſt wahrlich eine ganz eigene Verblendung mit ſo unerſchuͤtterlicher Halsſtarrigkeit an kla⸗ ren Thatſachen zweifeln zu wollen!

Wir wollen einen Augenblick die Hauptſtadt zu vergeſſen ſuchen, um die beſondere Stellung der ungeheuren Provin⸗ zen zu beurtheilen. Zu wuͤnſchen waͤre es geweſen, daß ſie nichts weiteres zu thun gehabt haͤtten, als das auf ihnen laſtende Joch abzuſchuͤtteln! dann waͤre Alles ſchon been⸗ digt. Sie haben aber andere Schwierigkeiten zu uͤberwin⸗ den Eiferſucht und alle Folgen in Bewegung geſetzter Leidenſchaften. Ein Triumph iſt des andern werth. Das alte Gebäude iſt zuſammengeſtuͤrzt; ein neues muß aufgefuͤhrt werden. An die Stelle von Seclaverei, Unwiſſenheit, Anar⸗ chie und Beſtechung, erheiſcht man Geſetze, Aufklaͤrung, Ordnung und öffentliche Tugenden. Große Forfſcheſer⸗ ſind freilich ſchon gethan, noch aber iſt das Ziel nicht erreicht; man hat ſich ihm nur genaäͤhert. b

Wir haben unſere Leſer bereits auf die Hinderniſſe auf⸗ merkſam gemacht, welche ſich in einigen Theilen von Suͤd⸗ Amerika der politiſchen Wiedergeburt ſeiner Einwohner ent⸗ gegenſtellten; wir haben die Urſachen angedentet, die ſeiner Entwickelung hinderlich waren, und zu gleicher Zeit die wirklichen Fortſchritte mehrerer dieſer Provinzen in ihrer geſellſchaftlichen Organiſation anerkannt. Mexico und Gua⸗ timala ſind es, die wir namentlich vor Augen hatten; dort

meinen, den Sitten und Beduͤrfniſſen der Bewohner ange⸗ meſſene Einrichtungen gefunden. Wenn wir auch dort. hin und wieder auf Mangel an gänzlicher Uebereinſtimmung aufmerkſam machten, ſo konnten wir doch keine Spuren von Reibungen ſolcher Art finden, die in Buͤrgerkriege haͤtten ausarten koͤnnen; und dennoch iſt die zweite dieſer Provinzen doch nur ein vor Kurzem erſt abgeſonderter Theil der erſten. (Schluß folgt.)

9 Inland. Berlin. Nach einem unter der Rubrik „Deutſchland“ eipzig, 22. Aug. in der Beilage zu Nr. 242 der allgemei⸗

haben wir ſolid begruͤndete Verwaltungen, und im Allge⸗

111nu“.“] 1 ö W11 ſogenannter Alt⸗Schleſiſcher Obligationen bei der Deutſchen

Bundes⸗Verſammlung eingereichte Reklamation, um eine feſte Beſtimmung zu erlangen, ob Oeſterreich oder Preußen, oder Beide ſich ihnen als Schuldner gegenuͤberſtellen, die Koͤnigl. Preußiſche Regierung ſich vor Kurzem bei jener Behoͤrde zu Bezahlung der gedachten Schulden, mit Vorbehalt einer Liquidation auf Forderungen an die vormalige Republik land, fuͤr verpflichtet erklaͤrt haben, und hierauf der Boͤrſen⸗ reis der Alt⸗Schleſiſchen Obligationen bedeutend geſtiegen eyn. Die Waͤhrheit iſt, daß die Reclamanten, mit ihrem auf den 30ſten Artikel der Wiener Schluß⸗Acte gegruͤndeten Geſuche bundestaͤglicher Einſchreitung mittelſt einhelligen Be⸗ ſchluſſes abgewieſen worden ſind; wobei die Bundes⸗ Verſammlung auf eine, im Vortrage der Reclamations⸗Com⸗ miſſion Reſolution des Koͤnigl. Preußiſchen Mi⸗ niſteriums Bezug genommen hat, durch welche dem Koͤnigl. Baieriſchen Hof⸗Advocaten von Leiſtner zu Muͤnchen unterm 21. Mal 1826 auf ein wegen Realiſtrung Alt⸗Schleſiſcher Obligationen angebrachtes Geſuch eroͤffnet wurde: „mit dieſen Obligationen koͤnne es nicht eher zu einer Li⸗ quidation kommen, als bis die Niederlande ſich geneigt zeigten, auf eine Abrechnung uͤber die Gegenforderungen einzugehen, mit deren Vorbehalte jene Schuld in den be⸗ treffenden Friedensſchluͤſſen auf Preußen uͤbertragen wor⸗ den ſey;“ . oder wie es in einem andern bei jenen Bundestags⸗Ver⸗ handlungen ebenfalls erwaͤhnten Schreiben einer Preußiſchen Behoͤrde heißt: 8 „Preußen beſtreite die Erfuͤllung der von ihm durch jen Friedensſchluͤſſe uͤbernommenen Verbindlichkeit, ſo lange man Niederländiſcher Seits auf ſeine Gegenforderung nicht eingehe.“ Wenn dieſer Vorgang am Bundestage ein Steige des fruͤher ſchon uͤber 24 „Ct. hinaus kuͤnſtlich emporgetrie⸗ benen Boͤrſen⸗Preiſes der Alt⸗Schleſiſchen Obligationen wirk⸗ lich zur Folge gehabt haben ſollte, wie in dem erwähnten Artikel der Allgemeinen Zeitung behauptet wurde; ſo erſcheint die gegenwäͤrtige Berichtigung des dabei zum Grunde liegen⸗ den Irrthumes um ſo dringender, je leichter es durch deſſen Verbreitung gewinnſuͤchtigen Speculanten gemacht wird, das getaͤuſchte Publikum zu gefaͤhrlichen Geſchaͤften mit jen

Papieren zu verleiten.

Müͤnſter, 20. Sept. Den von ſo vielen Seiten Sr. Exc. dem Hrn. General⸗Lieutenant v. Horn zu deſſen J belfeſte uͤberſandten Chenzeſgenne die Allerhöͤchſte Gna⸗ Ihrer Maj. der regierenden Katſerin von Rußland, noch ein hinzugefuͤgt. Es beſteht in einer vortrefflich gearbeiteten Penduͤl von einem Gehaͤuſe aus dem, nur im Ruſſiſchen Reiche heimiſchen, koſtharen Malachit umgeben. Die Bronceverzieru 88 krlegeriſche Attribute, ein Adler, welcher einen Drachen b

egt, und den Tag des Jubelfeſtes darſtellend, bezeichnen die V anlaſſung des Geſchenkes. Das Kunſtwerk, ein Produkt d Ruſſiſchen Bodens und Fleißer, iſt von einem aus Odeſſe datirten hochſt gnädigen Schreiben Ihrer Majeſtät begleit

8 TZ Nontag, 29. Sept. Im auſpielhauſe: Jed

vor ſeiner Thuͤre. Hierauf: Die beiden Brittch. Der Schiffscapitain.

Koͤnigsſtaͤdtſches Theater.

Montag, 29. Sept. Lenore.

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Auswärtige Börsen. 8

82 Amsterdam, 23. n.

Oesterr. 53 Metalliq. 92. Bank-Actien 1322. Russ Anleihe 87 ⅝. Russ. Anl. Hamb. Certiſic. 845. b Hamburg, 26. Sept. 88

Oesterr. 5pCt. Metalliq. 95 ⅛. EE

St. Petersburg, 19. Sept. 4 Hamburg 3 Mon. 9 7½. Silber-Rubel 370 ½. 590¹ E.

Uonen 88 ½.

Wien, 23. Sept. b11““

nen Zeitung enthaltenen Artikel ſoll auf eine, von Inhabern

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5pCi. Metall. 9578. Bank-Actien 1088 ⁄. *