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ränumeration, hier am Orte bei der Redaction (Hausvoigtei⸗Platz Nr. 1.), in den Provinzen aber bei den Königl. Poſt⸗
eemtern zu machen ſind, und daß der Preis fuͤr den ganzen Umfang des Staats auf 1 Rthlr. 15 Sgr. vierteljaͤhrlich
feſtgeſtellt
iſt, wofuͤr uͤbrigens den hieſigen Abonnenten das Blatt, am Vorabend ſeines Datums, durch die Stadt⸗Poſt frei ins Haus
geliefert wird.
Amtliche Nachrichten.
Kronik des Tages.
Der Hof⸗Medallleur Jachtmann, Mitglied der Koͤnigl. Akademie der Kuͤnſte, hat derſelben eine auf die von den Künſtlern Berlins begangene Gedaͤchtnißfeier Albrecht Duͤrers gepraͤgte Denkmuͤnze vorgelegt, und die Akademie dieſe Muͤnze als das Eigenthum des Herrn Jachtmann anerkannt. Die Akademie bringt bei dieſer Gelegenheit in Erinnerung, daß es nach dem Allgemeinen Landrecht Theil II. Tit. 8. §. 405., der Verordnung vom 29. April 1786 und dem Reglement vom 26. Januar 1790 §. 51. bei funfzig Thalern Strafe, wovon die Hälfte dem Denunclanten zu Theil wird, verboten iſt, die von der Akademie anerkannten Kunſtwerke ihrer Mit⸗ glieder ſo wie der akademiſchen Kuͤnſtler, ohne deren Ein⸗ willigung zum Verkauf nachzumachen oder abzuformen. Berlin, den 25. Sept. 1828. 1 SFKghnigliche Akademie der Kuͤnſte. (gez.) G. Schadow, Director.
Abgereiſt: Se. Exvellenz der General⸗Lieutenant und Commandeur der 5ten Diviſion, von Brauſ e, nach Frank⸗
furt a. d. O.
Zeitungs⸗ achrichten. n Ausland. S7
* Frankreich. ₰ u 23. De Pferderennen um die bei⸗ Königl. Preiſe von reſp. 3000 und 6000 Fr. haben vor⸗ 2ees 17 gelwan Sr. Maj. und I. 8. HH. und unter dem Vorſitze des Miniſters des Innern auf dem Marsfelde ſtattgefunden. Sechs Pferde, die in Frankreich geboren und von inlaͤndiſcher Abkunft ſind, eroͤffneten den erſten Lauf. Die Entfernung von 4000 Metres (12,750 Rheinl. Fuß) wurde von dem Zephir ’⸗ einem Normaͤnner, am ſchnellſten, naͤmlich in 3 Min. 32 Sek. und in dem weiten Laufe von demſelben Pferde in 5 Min. 21 Sek. zuruͤckgelegt, und dadurch der erſte Preis dem Eigenthuͤmer deſſelben, Hrn. Crémieux in Paris zuerkannt. Dem Zophir zunäͤchſt waren in dem erſten Laufe „El⸗Paſtor“, dem Her⸗ zog von Escars zugehoͤrig, in 5, Min. 4 Sek., und in dem zweiten Laufe „die Martinette des Hrn. Lecomte (welche einige Tage vorher den Preis von 2000 Fr. davon getragen hatte) in 5 Min. 21 Sek. angekommen. Um den Preis von 6000 Fr., welcher blos fuͤr die in Frankreich geborenen Pferde von ausländiſcher Abkunft beſtimmt iſt, liefen vier Pferde. Siegerin war „die Vittoria“, eine Stute des Her⸗ zogs von Guiche, welche das Ziel das erſtemal in 5 Min. 10 Sec. und das zweitemal in 5, Min. 57 ½ Sek. erreichte. Ihr zunzͤchſt, kam „die Tigreſſe“ des Herzogs von Escars das erſtemal in 5 Min. 10 ¾ Sek. und das zweitemal in 5 Min. 58 ¾ Sek. an. Man hat die Bemerkung gemacht, daß beide Pferde ihre eigentliche Kraft erſt gegen das Ende des Laufes entwickelten. Der Preis von 6000 Fr. wurde ſonach dem Herzog von Guiche zugeſtellt. Am naͤchſten Sonntag
den 28., werden die Wettlaͤufe um den Preis des Koͤnigs von 6000 Fr. und um den des Dauphins von 3000 Fr. ſtattfinden.
Der Polizei⸗Praͤfekt hat eine Verordnung erlaſſen, um der Bettelei in der Hauptſtadt zu ſteuern. Danach ſollen binnen Monatsfriſt, vom Tage der Bekanntmachung der Verordnung an, alle ſolche Arme, die dem Seine⸗Departe⸗ ment nicht angehoͤren, daſſelbe verlaſſen und nach ihrer 989 math zuruͤckkehren, wobei den Bejahrten, Kranken oder Ge⸗ brechlichen die Transportmittel unentgeltlich geſtellt werden ſollen. Alle Bettler dagegen, die der Stadt Paris oder den, der Pariſer Polizei unterworfenen Gemeinden angehoͤren, ſollen, nachdem ſie ihre Huͤlfloſigkeit gehoͤrig nachgewieſen haben, in das Armen⸗Depot zu Villers⸗Cotterets aufgenom⸗ men werden. Wer hiernach nach Monatsfriſt noch auf Bet⸗ telei ertappt wird, ſoll, ohne Unterſchied des Geſchlechts und Alters oder ſeines Geburtsortes, verhaftet und vor Gericht geſtellt werden. — Der Courrier francais tadelt dieſe Ver⸗ ordnung, da die ſogenannten Armen⸗Depots die Mittel mo⸗ raliſcher Verbeſſerung, welche doch die Menſchlichkeit zu
. Beim Ablaufe des Vierteljahrs wird hierdurch in Erinnerung gebracht, daß die Beſtellungen auf dieſe Zeitung, nebſt
Gunſten der Bettler⸗Klaſſe in Anſpruch naͤhme, nicht dar⸗
boͤten. Als Beiſpiel fuͤhrt jenes Blatt an, daß no an kuͤrzlich ein — ſich Feibſl eines, von ihm 2 8½ 8 nen Diebſtahls angeklagt und ſpaͤter vor Gericht Leklger hat, er habe ſolches blos gethan um das Armen⸗Depot, worin er es nicht mehr aushalten koͤnne mit einem Gefaͤng⸗ niſſe zu vertauſchen. „Unſere Meinung iſt“ ſagt der Cour⸗ rier, „daß man der Bettelei durch Einſperrung der Armen eben ſo wenig ſteuern wird, als dem Wucher durch Beſtra⸗ fung der Wucherer. Wenn man es inzwiſchen fuͤr rathſam haͤlt, jene Ungluͤcklichen den Blicken des Publikums zu ent⸗ ziehen, ſo muß man ihnen mindeſtens eine ertraͤgliche Exiſtenz ſichern; unter dieſer Bedingung allein kann eine Maaßregel, welche ſie aus der Geſellſchaft verbannt, dem Vorwurfe der Unmenſchlichkeit entgehen.“
Aus Vannes (Morbihan) meldet man, daß die geiſt⸗ liche Secundair⸗Schule zu Sainte⸗Anne⸗d'Auray ſchon voll⸗ ſtaͤndig neu organiſirt iſt, und daß die beiden Verordnun⸗ gen vom 16. Juni in der Dioͤceſe von Vannes ohne Schwierigkeit in Ausfuͤhrung kommen werden. Von den Jeſuiten, welche jene Anſtalt leiteten, haben mehrere bereits das Land verlaſſen. Der Ex⸗Superior, Pater Valentin, wollte ſich mit den noch uͤbrigen eilf Geiſtlichen nach Guern⸗ ſey wenden. Neun junge Leute, welche bereits Profeß ge⸗ than hatten und jenen Herren in der Ertheilung des Unter⸗ richts an die Hand gingen, werden ſich wahrſcheinlich nach dem Seminarium zu Dole begeben.
Der Meſſager des Chambres widerſetzt ſich dem von dem Courrier français (geſtern) geaͤußerten Verlangen der Abſetzungen in Maſſe. „Fuͤhlt der Courrier denn gar nicht,“ ſagt jenes Blatt, „daß er dem jetzigen Miniſterium gerade das anraͤth, was ihn gegen das vorige ſo ſehr empoͤrt hat; daß er die Beiſpiele eines Villele und Corbière deren Nach⸗ folgern empftehlt; daß er mit einem Worte der geſetzlichen Ordnung die Verpflichtung auflegt, den Kreislauf einer ver⸗ derblichen Reaction zu vollenden und ſich von Haß, Miß⸗ trauen und Repreſſalien zu naͤhren? Unſerer Meinung nach muß jedes Syſtem, welches dazu dlenen ſoll, die Geiſter zu verſöͤhnen und der oͤffentlichen Meinung zu genuͤgen, damit beginnen, daß es ſich von demjenigen Syſteme, an deſſen
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