Armee ausgeartet ſey, weil der Kaiſer Nikolaus die Freiheit den, um dafuͤr von uns Gold oder Goldeswerth zu erhal⸗
Griechenlands will. Das Wahre iſt, daß wir Nachrichten bis zum 2. September haben, denen zufolge nichts von Wich⸗ tigkeit vorgefallen ſt. Man wartete im Hauptquartier auf die Ankunft des Kaiſers, um die großen Operationen wieder zu beginnen. — Man wundert ſich daruͤber, daß ſo ſelten Ruſ⸗ ſiſche Buͤlletins erſcheinen. Liegt aber vielleicht erwas Auf⸗ fallendes darir, daß waͤhrend der Zeit, in welcher die Kriegs⸗ Operationen eingeſtellt ſind, keine officiellen Bülletins aus⸗ gegeben werden? Wir ſind in Frankreich an die Kriegs⸗ Wunder unſerer⸗ Kaiſerzeit noch ſo gewoͤhnt, daß es uns ſchwer ankoͤmmt an die beſonnene Taktik der Ruſſiſchen In⸗ vaſion zu glauben. Was die Deutſchen Blaͤtter betrifft, ſo mag es hin und wieder allerdings der Fall ſeyn, daß ihre Wuͤnſche den Thatſachen oft Fluͤgeln geben.“
Die hieſigen oͤffentlichen Blaͤtter erwaͤhnen der guten Aufnahme, welche den Deputirten bei ihrer Ruͤckkehr nach der Heimath, von ihren Mitbuͤrgern zu Theil ward. Meh⸗ reren von ihnen ſind glaͤnzende Diners und Bälle gegeben worden. Als die Herren Kératry und Guilhem am 17ten d. M. in Landernau (Finiſteère) ankamen, war ihnen ein großer Theil der dortigen Bewohner zu Wagen, zu Pferde und zu Fuß entgegen gegangen, und unter einer zahlreichen Menge hielten ſie ihren Einzug in jene Stadt. Dem Herrn Audry de Puyravault iſt in Surgeres (niedere Charente) und dem Herrn von Saint⸗Aignan in Nantes ein nicht minder ſchmeichelhafter Empfang zu Theil geworden.
Seit einigen Tagen hat die Weinleſe in der Umgegend dieſer Hauptſtadt degonnen und verſpricht eine reichliche Ausbeute.
Großbritanien und Irland.
London, 20. Sept. 1 letzthin gehabten leichten Gicht⸗Anfall faſt ganz hergeſtellt Se. Majeſtaͤt haben geſtern dem Herzog von Wellington und dem Grafen von Aberdeen in Windſor Audienz ertheilt.
Der Ruſſiſche Botſchafter hatte geſtern Vormittag eine lange Unterredung mit dem Herzog von Wellington und Abends eine Zufammenkunft mit dem Grafen Aberdeen, woran auch der Franzöſiſche Botſchafter Theil nahm.
Ueber den (letzthin ſchon beruͤhrten) Gegenſtand in Be⸗ treff der kleinen Noten aͤußert ſich die Times noch folgen⸗ dermaßen: Die Landbanken geben vor, daß ihre Machina⸗ tionen auf die Erhaltung des Credits abzwecken; eigent⸗ lich aber iſt es ihnen nur um die Fortdaner eines Syſtems zu thun, das ſie in Stande ſetzt, eben ſo gut Geld in Um⸗ lauf bringen zu koͤnnen, wie der Koͤnig. Das Gold kann, wie die letzthin von uns mitgethellten Berechnungen zeigen, mit groͤßerem Vortheile außerhalb als im Lande angelegt werden. Doch es iſt Zelt, eine Verſchwoͤrung von Papier⸗ Speculanten ans Licht zu ziehen, die den Werth des Goldes im Engliſchen Handel hinunter bringen, — die Preiſe von Lebensmitteln und Fabrikaten in die Hoͤhe treiben, — und die Ausfuhr koſtbarer Metalle ſo wie den Zuwachs des Pa⸗ piergeldes ſchneller und immer unvermeidlicher nach ſich zie⸗ hen muß. Das Syſtem, ausſchließlich, oder richtiger ge⸗ ſagt, ſehr allgemein, auf Credit zu jeben, verdankt mit ſeinem ganzen Gefolge von Betruͤgereien, ſein Entſtehen den Ge⸗ ſchaftsmännern die en gros und auf langen Credit kaufen und verkaufen, eine Art Geſchaͤfte zu machen, die durch das Daſeyn des Papier⸗Geldes Erleichterung und Aufmunterung fand. Die Piben davon waren nicht nur neue Handels⸗ Unternehmungen, neue Handels⸗Firmen, große Auftraͤge, langſichtige Wechſel, volle Waarenlager, bedeutende Falliſſe⸗ mente, unbedeutende Dividende und alle die et caetera eines kͤnſtlichen Geſchaͤfts⸗Gewuͤhls; nicht nur mußte das unge⸗ wiſſe Gluͤck das Capital, und Verwegenheit die noͤthige Vor⸗ ſicht in Handels⸗Geſchaͤften erſetzen, ſondern ſogar die haͤus⸗ liche Eintichtung des Familienlebens, ſo wie die woͤchentli⸗ chen Ausgaben, wurden Sache der Speculation. Der kleine Pachter von 1815 that es dem reichen Grund⸗Beſitzer von 1790 zuvor. Anſtatt, wie ſeine Vorfahren, einen Pfennig fuͤr die Zeit der Noth aufzuſparen, ſah der Mann der neueren Zeit ein Wagniß fuͤr ein Schutzmittel, nicht für eine Gefahr an, und rechnete darauf, daß das Mißgeſchick der vergange⸗ nen Seunde durch irgend ein kuͤnftiges Wunder wieder gut gemacht werden wuͤrde. Ein ſolcher Zuſtand der Dinge iſt es, an deſſen traurigen Wirkungen ein Jeder von uns ge⸗ genwartig zu leiden hat. Schon ſchreit man wieder nach Erleichterung im Handel, und noch ſind die Folgen eines uͤbererleichterten und erzwungenen Handels nicht verſchmerzt. Die Verfechter der Bankiers geben ſich alle moͤgliche Muͤhe uns zu üͤberreden: wir bedürfen ihrer Paplerſcheine, die uns viel angenehmer ſeyn muͤßten, als Gold; die Bankiers dagegen haͤtten nicht noͤthig ihre Papierſcheine los zu wer⸗
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Der Koͤnig iſt nunmehr von dem
ten. Nein, wir ſollen glauben, daß es zu unſerm Beſten gereicht — zum Beſten des Publlkums — wenn die Bill wegen der kleinen Noten nicht zuruͤckgenommen wird, und nicht zum Vortheil derjenigen, die 4 bis 5 pCt. bei dem ge⸗ brechlichen Papiergelde verdienen, welchem der Vorrang vor der Koͤnigl. Muͤnze gegeben werden ſoll. Was die beſpro⸗ chene Maaßregel der Landbanken betrifft, um ihr verderbli⸗ ches Papier dem Publikum aufzudringen, die Abſicht näm⸗ lich, das Haus der Gemeinen durch Aufkuͤndigung der, ſei⸗ nen Mitgliedern geliehenen Capitalien in Schrecken zu ſetzen, ſo koͤnnen wir nicht anders als ſie belachenswerth ſinden. Die Bankiers gehoͤren nicht zu den Leuten, die ihr Geld an Parlamentsglieder leihen werden, ohne dafuͤr etwas mehr als nur perſoͤnliche Sicherheit zu empfangen; und bei dem jetzigen Ueberfluß an muͤßigen Capitalien, iſt es nicht wahrſcheinlich, daß es ſchwer fallen ſollte, gegen gute Sicher⸗ heit Geld zu bekommen, um jene Darlehen zu bezahlen, wel⸗ che die Bankiers zuruͤckfordern. Die Schuldner ſind uͤbri⸗ gens in zu großer Anzahl und genießen eines zu bedeutenden Schutzes, als daß ſie Angriffe der Art nicht mit leichter Muͤhe ſollten abſchlagen koͤnnen. Niederlande.
Bruͤſſel, 24. Sept. Aus Utrecht wird unterm lſten d. M. gemeldet, daß Se. K. Hoheit der Prinz Friedrich das Lager am vergangenen Freitag nach den Uebungen ver⸗ laſſen hatte, um uͤber Utrecht nach dem Haag zuruͤckzukeh⸗ ren, wo ſich Hoͤchſtdeſſen Gemahlin befindet. An demſelben Abende wird Se. Koͤnigl. Hoheit wieder abreiſen, um die
Manoeuvres der Truppen im Lager zu leiten.
Spanlen. .
Briefe aus Cadix vom 5. Sept. (in Pariſer Bläͤttern) enthalten, nächſt den von uns bereits (geſtern im Supple⸗ ment) mitgetheilten Nachrichten uͤber die bevorſtehende Raͤu⸗ mung jenes Platzes Seitens der Franzoͤſiſchen Truppen noch folgendes Naͤhere: Die Kranken ſind ſaäͤmmtlich nach dem St. Johannis Hospital geſchafft worden, um ſie von da aus nach den fuͤr ſie beſtimmten Schiffen zu bringen. Die Efferten und Vorraͤthe, welche nicht mehr gebraucht wurden, hat man verkauft, und die Truppen machen ſich zum Ab⸗ marſch fertig. Die Marſch⸗Route derſelben ſoll auf 41
Tagemäaͤrſche und 11 Ruhetage geſtelltt ſeyn, im Gan⸗ zen werden ſie alſo den Weg von Andaluſten nach Frankreich in 52 Tagen zuruücklegen Wird an dieſem
Plane nichts geaͤndert, ſo werden die Truppen in den erſten Tagen des November uͤber die Bidaſſoa gehen. Die Spa⸗ niſche Regierung ſoll verlangt haben, daß die Truppen Ma⸗ drid nicht beruͤhren moͤchten. — Vorgeſtern verſammelte ſich die hieſige Sanitaͤts⸗Junta und hat darauf den Befehl bekannt ge⸗ macht, daß alle von Gibraltar hier einlaufenden Schiffe einer 15tẽͤ⸗ gigen Quarantaine unterworfen ſeyn ſollen, bis man be⸗ ſtimmte Nachrichten uͤber den Geſundheits⸗Zuſtand von Gibraltar erhalten hat. (Nach den letzthin mitgetheilten Nachrichten aus Londoner Blaͤttern iſt bekanntlich die Krank⸗ heit in Gibraltar nicht von der Bedeutung, wie man an⸗ faͤnglich beſorgte, und am 4. Sept. war daſelbſt bereits alle Unruhe in dieſer Hinſicht verſchwunden.)
— Der Conſtitutionnel ſchreibt aus Saragoſſa vom 13. September: Der Zuſtand unſerer Stadt hat wieder eine beunruhigende Wendung genommen, weil die Regierung nicht auf die Vorſchlaͤge des General⸗Capitains, der Milde anrieth, einzugehen ſcheint. Es haben Verhaftungen Statt gefun⸗ den und einige Gaͤrtner, welche ſich hatten bewegen laſſen, den Zehnten an die geiſtlichen Herren abzutragen, ſind er⸗ mordet worden. Die Gäͤrtner ſind entſch oſſen, kein Gemuüͤſe mehr zu bauen, wenn man ſie zur Zahlung jener Abgabe zwingen will. Die Truppen erwarten weitere Befehle. Beide Partheien betrachten ſich mit gezenſeitigem Mißtrauen und man erwartet mit aͤngſtlicher Spannung den Ausgang der Sache. Der erſte Schuß wuͤrde das Signal zu einem offe⸗ nen Bruche werden und den Aufruhr bei der gereizten Stim⸗ mung der Gemuͤther von Neuem entzuͤnden. Jeden Mor⸗ gen findet man auf den oͤffentlichen Plaͤtzen Brand⸗Briefe gegen den Clerus angeheftet, und der Erzbiſchof Don Fer⸗ nando Frances iſt ſeit dem Ausbruche der Unruhen nicht mehr nach der Stadt gekommen. Die hieſige Einwohner⸗ ſchaft iſt fuͤr die Gaͤrtner geſtimmt.
Ftalien.
Neapel, 11. Sept. Das Giornale del Re Due Sieilie jenthalt Folgendes uͤber die bekannte xpedition 2 Tripolis: gegenir hab n vor einiger Zeit 1
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hoͤchſten Befehl ein Geſchwader Koͤniglicher re. Tripolis abgegangen iſt, um den Bei dahin zu bewegen, den
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