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Diwiſion unzufriedene Officisre, ſchließen ſich dem Plane an, der unmerklich ſainer Ausfuͤhrung naͤher ruͤckt. Man bezeich⸗ net die oͤrtlichel! Autoritaͤten, als unter dem Druck eines Einflußes handelnd, dem man ſie entziehen muͤſſe. Man ſpricht von dem in Columbien herrſchenden Invaſions⸗Geiſt. man ruft laut aus, es ſey Zeit in Peru ein Peruaner zu ſeyn. Die Columbiſchen Truppen, die fuͤr ſich ſelbſt den groͤßeren Theil der Garmiſon von Lima bilden, ſind im Stande die bevorſtehende Bewegung zu unterdruͤcken; aber im Ge⸗ gentheil zeigen ſie ſich bereit, dieſelbe zu unterſtuͤtzen. Jedes Hinderaiß iſt aus dem Wege geraͤumt. Die Mitglieder der Reglerung werden abgeſetzt; die Gewalt wird an andere Perſonen uͤbergeben; ein General⸗Congreß wird zuſammen⸗ berufen und die Verfaſſung ſoll unterſucht werden.
Indeſſen ſcheint es, als ob die Columbiſchen Soldaten ſich nicht ganz an die Sache ihrer Officiere ſchließen wollen. General Sucre befindet ſich in Ober⸗Peru an der Spitze der Beſieger Canterac's und Olanetta's, die Gegenwart der Erſteren und die Nachbarſchaft der Letzteren, werden Ge⸗ genſtaände der Beſorgniß fuͤr die neuen Regierungs⸗Glieder. Die Columbiſche Diviſion in Lima wird nach Guayaqull ein⸗ geſchifft; Peru iſt frei; was werden aber dieſe Soldaten in Columbien thun? Wie wollen ſie vor Bolivar erſcheinen? Er hatte ihnen die Vertheibigung der Conſtitution in Lima uͤbertragen, und ſie hatten beinahe die Haͤnde zu ihrem Um⸗ ſturz geboten. Rechnen ſie auf die Verzeihung des Befrei⸗ ers, oder gedenken ſie mit dem Schwerdt in der Hand, ſich der Strafe, die ihre Indisciplin verdient, zu entziehen? Im letzteren Falle waͤre Columbien mit neuen Unruhen bedroht.
Darin beſteht nun bis jetzt die Uſurpation Bolivar'’s; das ſind ſeine Anſtrengungen, um ſeiner Familie einen Thron zu ſichern! Und wo will er dieſen errichten? Etwa in Ober⸗Peru? Es hat nichts von ihm als ſeinen Namen. Von ihm nur hing es ab, ſich der oberſten Gewalt zu be⸗ maͤchtigen. Oder ſollte es in Lima ſeyn? Dort war ſein Name hinreichend, um ſeine Autocitäaͤt zu befeſtigen. Nach Santa⸗Fe eilte er denſelben Tag, wo Colombien um ſeine Ruͤckkehr bat.
Der Zeitraum, der zwiſchen den angefuͤhrten Ereigniſſen und der Aufloͤſung der Verſammlung von Ocana liegt, bie⸗ tet keinen jener entſcheidenden Thatſachen dar; die es erlau⸗ ben duͤrften, eine begruͤndete Meinung uͤber die Zukunft der Maͤnner aufzuſtellen, welche jene Ereigniſſe leiteten. Auf's Neue iſt Bolivar einſtimmig mit dictatoriſcher Gewalt be⸗ kleidet worden. Warten wir ab, welchen Gebrauch er von ihr machen wird, ehe wir uͤber ihn urtheilen, und erinnern wir uns, daß, als Waſhington zum zweiten Male die Prä⸗ ſidentur annahm, man gleichfalls in Europa behauptete, es wuͤrde nie mehr eine neue Wahl in den Vereinigten Staa⸗ ten Statt finden. Zum dritten Male wies er die Praͤſiden⸗ tur⸗Wuͤrde ab, und ſein Beiſpiel ward zum Geſetz.
Sollten die Begebenheiten, die ſich in Columbien ge⸗ ſtalten, unſere Hoffnungen taͤuſchen, und die, uns wenig⸗ ſtens gewagt ſcheineden Conjuncturen, mit der Zeit mehr Wahrſcheinlichkeit gewinnen; kurz, ſollte Bolivar einſt der Meinung ſeyn, es ware beſſer, Amerika zu beherrſchen, als es befreit zu haben, ſo wuͤrden wir mit lebhaftem Bedauern einen der ruhmvollſten Namen des Jahrhunderts dahin ſchwinden ſehen; wir wuüͤrden die Neue Welt beklagen, wenn ſte ſich genöthigt ſaͤhe, Namen aus ihrer Geſchichte ſtreichen zu muͤſſen, die ſo geeignet waren, ſie zu verherrlichen; und dennoch wurden wir unſere Meinung behaupten, daß ihre Zukunft unabhaͤngig von dem Einfluß eines einzelnen Man⸗ nes bleiben wird; und gezwungen, wie wir es dann ſeyn muͤßten, in dem Staatsbuͤrger ſelbſt, der Zeit ſeines ganzen Lebens die Uſurpation bekaͤmpfte, einen Uſurpator anzuer⸗ kennen, wuͤrden wir immer fortfahren, die lebhafteſten Wuͤn⸗ ſche fuͤr die Wohlfahrt einer Nation zu hegen, die es nicht verdiente, von einem ſeiner Kinder getaͤuſcht zu werden.
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Schein, um den Saamen des Zweifels unter die Na⸗ tion auszuſtreuen. Man ſah ſich nothgedrungen, ein Benehmen genauer zu unterſuchen, in Hinſicht deſſen Hochachtung und Dankbarkeit jede bisherige Nachfor⸗ ſchung vekboten hatte. Einige, mit der Columbiſchen
Elberfeld, 24. September 1828. Der deutſche ame⸗ rikaniſche Bergwerks⸗Verein hielt geſtern ſeine neunte Ge⸗ neral⸗Verſammlung. Dieſelbe beſchloß, da die erſten vor⸗ laͤufigen Berichte der jin dieſem Fruͤhjahr nach Mexico ge⸗ ſandten Commiſſion ermuthigend lauten, mit uͤberwiegender Stimmen⸗Mehrheit, zur Deckung der bei Ablauf d. J. faͤlligen Zinſen und der ſeit dem 1. Januar d. J. von der ſchaft gezogenen Tratten, eine neue Zubuße von 20 Proc., wovon 5 Proc, in denen am 1. Januar 1829 verfallenden Zins⸗Coupons eingeliefert werden koͤnnen, 15 Proc. aber baar zu entrichten ſind.
Die Aktionaire ſind demnach unterm heutigen von der Direction aufgefordert worden, dieſem Beſchluſſe der Gene⸗ ral⸗Verſammlung Folge zu leiſten, und koͤnnen ſie demſel⸗ ben auf dreifachem Wege nochkommen:
1) ſie zahlen bis ſpaͤteſtens den 1. November d. J. die 15 Proc. baar und genießen dann 1 Proc. Discontov vom Tage der Zahlung bis zum Tage des Verfalls (3 Monat nach Erſcheinen der desfalſigen Aufforderung,) oder
2) ſie ſtellen eine 2 über die 15 Proc. mit Zu⸗ ziehung von ½ Proc. Zinſen per Monat, vom 1. Jan. k. J. an gerechnet, ultimo Maͤrz 1829 zahlbar aus, muͤſſen aber dieſelbe bis ſpaͤteſtens am 1. November, in allen ihren Theilen vorſchriftsmaͤßig, einliefern, oder endlich
3) ſie zahlen ohne Zinſen⸗Genuß noch Zulage die 15 Proc. bei Ablauf der 3 Monate nach Erſcheinung dieſer Aufforderung.
Wer nach Ablauf dieſer ſtatutgemaßen Friſt dem Be⸗ ſchluſſe der General⸗Verſammlung nicht nachgekommen iſt, verliert nach §. 3. der Statuten alle Rechte ſeiner Aktien, kann mithin auch keine Zins⸗Coupons ſolcher Aktien am 1. Jan. k. J. bezahlt erhalten. *
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Konigliche Schauſpiele. .
Dienſtag, 30. Sept. Im Opernhauſe: Der Barbier von Sevilla, komiſche Oper in 2 Abtheilungen. Muſik von Roſſini. (Herr Cramolini, vom K. K. Hoftheater zu Wien: Graf Almaviva, als Gaſtrolle. Mlle. Flache: Roſine.) Mittwoch, 1. Octaber. Im Schauſpielhauſe: Zum ſtenmale: Die Wundertropfen, Luſtſpiel in Verſen, in Aufzug, frei nach dem Franzoͤſiſchen von Carl Dielitz. H
auf: Der bheſte Ton, Luſtſpiel vom Dr.
C. Toͤpfer.
Konigsſtaͤdtſches Theater.
Dienſtag, 30. Sept. Verſtand und Harz. Hierauf, zum Erſteumale: Nachrigall und Rabe. Komiſche Oper 1 Akt; Muſik von Weigl. (Dlle. Tibaldi wird die 2 des Damon einmal ſingen.) Zum Beſchluß, zum E male wiederholt: Die vornehmen Heirathen. Vaudevill Poſſe in 1 Akt von Louis Angely.
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8 . 9 1 Berliner Börse.
Den 29. Sept. 1828. Amtl. Fonds- und Geld-Cours-Zettel. (Preuſs. Cour.
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2/. Brier Geld.
St.—-Schuld -Sch.] 4 93 1̈¶ 93 ½ [bomm. Pfandbr.] 4 [105 Pr. Engl. Anl. 18 5 103½ 103 Kur- u. Neum do. 4 [105 ½ — Pr. Engl. Anl. 22 5 103 — ſSchlesische do. 4 — 1ic Bo. Ob. inckLitt. HI 2 — 99 [pomm. Dom. do. 5 — 1 Kurm. 0 b.m.1. G 4 92 91; lsrk. 40. 4. 5 — 197 Neum-Int-Sch d0. 4 92¹⁄ — [Oapr. 40. 4. 5 5— 106 Berlin. Stadt-Ob.] 5 10 3 ¾⁄ — [Raückar C. .Kmk — 39½ —
dio " dito 4 100 ¼ 99 ½ 140. 40.d.Nab.— 541 — do. 4 92 — zig. 52. 4 Kn 55½ —
inger do. 5 101 ½ —— d. Nmk. — 1 Danz. da in Th.Z. — 8 ½ — 2 85 Wesnrpr. Pfdb. à 4 98. — *½
dio dirno B. 4 97 ½¾ 97 Holl. vollw. Duc — w— 19 ½ Groſchz. Pos. 40. 4 100vÿ½ — Friedrichsd'or. —- 133 13 ¾ Ostpr. Pfandbr. 4 97 ⅞ IDiscomo ——] —
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