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No 26:

Berlin, Mittwoch den 1ſtn; Oectober.

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E1 n 8. 1 . 875 „* WEWE 28 82 8 A111“ 1—

gaats⸗Zeitung.

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8.

Amtliche Nachrichten.

8 Kronik des Tages.

Seine Majeſtaͤt der Koͤnig haben den bisherigen Ober⸗ landesgerichts⸗Aſſeſſor Teichert zu Breslau zum Juſtiz⸗

ath bei dem dortigen Stadtgericht Allergnäaͤdigſt zu ernennen geruhet.

2 Ihre Durchlauchten die Prinzen Wilhelm und lerxander zu Solms⸗Braunfels, ſind von hier nach eſſan abgegangen.

Die in Nr. 256 dieſer Zeitung befindliche Meldung von

der Abreiſe des Koͤnigl. Großbritaniſchen außerordentlichen

Geſandten und bevollmaäͤchtigten Miniſters am Koͤniglich

Schwediſchen Hofe, Lord Bloomfield, iſt dahin zu berichti⸗

gen, daß derſelbe keinesweges nach Braunſchweig, ſondern naͤchſt nach Potsdam, von da aber am folgenden Tage ber Berlin zuruͤck direct nach Stockholm gereiſt iſt.

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us . . 2 ; itungs⸗Nachrichten.

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1n Nachrichten vom Kriegs⸗Schauplatze.

. Am Bord des Paris, 29. Aug. (10. Sept.) Nachrichten von der Armee vor Schumla vom (26. Aug.) 7. September.

Seit dem 17 (29.) Auguſt iſt nichts wichtiges dort vorgefallen. Der Mangel an Fourage wurde taͤglich fuͤhl⸗ barer und unſere Fourragiere waren genoͤthigt, 20 bis 25 Werſte weit nach Futterung zu gehen. Dieſer große Uebel⸗ ſtand wird unſere Truppen noͤthigen, ihre jetzige Stellung verlaſſen. Das Haupt⸗Quartier der zweiten Armee wird nach Jenibazar verlegt werden, wo letztere den Zu⸗ fuhren näher iſt. Bereits ſind der Train und die Hospi⸗ täler auf dem Wege nach dieſem Punkte, und wahrſchein⸗ lich wird die Armee ſelbſt dieſe Bewegung am 29 und 30. Auguſt (10 und 11. September) Süesda htn Belagerungs⸗Corps vor Varna vom Nachrichten 8 78 LSee Varna Dle Belagerungs⸗Arbeiten vor Varna ruͤcken taäͤglich weiter vor. Unſere Batterien unterhalten ein regelmaͤßiges und gut erichtetes Feuer, das bereits vier feindliche Baſtionen gaͤnz⸗ ch zum Se. gebracht und in Schutthaufen verwan⸗ telt hat. Mit duͤhe ſchleudert der Feind aus einigen hin⸗ ter den Befeſtigungen liegenden Moͤrſern von Zeit zu Zeit Bomben gegen uns, die aber unſere Arbeiter nicht im Ge⸗ ringſten ſtoͤren. 1 thaſe Linien⸗Schiffe legen ſich abwechſelnd vor den Platz, beſchießen ihn lebhaft und fuͤgen den Werken ſichtba⸗ ren Schaden zu. Alles ſcheint zu der Hoffnung auf einen baldigen Erfolg zu berechtigen. Die bei der Flotte des Schwarzen Meeres herrſchende Ordnung, die Schnelligkeit, mit der ſie unter den Augen r. Majeſtäͤt des Kalſers alle ihr vorgeſchriebenen Bewe⸗ zunen ausfuͤhrt, erregt mit jedem Tage mehr die Aller⸗

ſte t. 8 Garde⸗Jäger zu Fuß ſetzt ſich noch heute in Marſch, und wird auf dem rechten Ufer des die Abtheiluns unſerer Truppen unterſtuͤtzen,

welche abgeſchickt iſt, um der Beſatzung von Varna die Straße nach Burgas abzuſchneiden. u Geſtern Auzuſt (19. Sept.) griff ein Corps von

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4000 Tüurken Parawadi an, wo der General⸗Lieutenant Fuͤrſt Madatow ſtand, wurde aber mit Verluſt zuruͤckgeſchlagen, und der Fuͤrſt verfolgt ihn heute. Nie hat die Geſundheit des Kaiſers unſeren Wuͤnſchen mehr entſprochen. Jeden Morgen begiebt ſich Se. Majeſtaͤt nach den vor Varna er⸗ richteten Laͤgern, beſichtigt und pruͤft die Belagerungs⸗Arbei⸗ ten und kehrt dann an den Bord des Paris zuruͤck, wo ſich vor der Hand Hoͤchſtdeſſen Haupt⸗Quartier befindet.

Frankreich. St. Cloud, 22. Sept. Gleich nachdem der Koöͤnig geſtern von dem Pferderennen hierher zuruͤckgekehrt war, beſuchte Derſelbe in einem offenen Wagen den Markt, der gegenwaͤrtig in der großen Allee des Parks abgehalten wird, und wo Se. Maj. von der zahlreich verſammelten Menge jubelnd begruͤßt wurden. Im Wagen des Koͤnigs befanden ſich der Dauphin, die Dauphine, der Herzog von Bordeaux und Mademoiſelle. Abends arbeiteten Hoͤchſtdieſelben mit dem See⸗Miniſter. Heute Morgen ſind Se. Maj. in Be⸗ gleitung des Dauphins nach dem Gehöͤlze von Verſaillles auf die Jagd gegangen. Paris, 24. Sept. Der Moniteur enthält uͤber die (bereits in Nr. 259 der Staats⸗Zeitung nach einem Schrei⸗ ben aus Korfu vom gten d. M. gemeldete) Landung der Franzoͤſiſchen Expedition auf Morea Folgendes. „Neuere Depeſchen des General⸗Lieutenants, Marquis Maiſon, ver⸗ kuͤndigen die Landung der beiden erſten Brigaden der Expe⸗ ditions⸗Armee auf Morea. Die Truppen ſind vor Petalidi im Golf von Koron ans Land geſetzt worden, und der Ober⸗ Befehlshaber hat ſich ſofort mit Ibrahim⸗Paſcha in Corres⸗ pondenz geſetzt. Die Truppen genießen der beſten Geſund⸗ heit; ihr uͤber jedes Lob erhabener Eifer und die von ihnen beobachtete ſtrenge Disciplin floͤßen bereits den Bewohnern des Landes das groͤßte Vertrauen ein. Diejenigen Griechen, welche zuerſt die weiße Fahne erblickten, warfen ſich auf die Knie, um ſie zu begruͤßen, und Gott fuür die ihnen geſandte Huͤlfe zu danken. Alle Einwohner wetteiferten unter einan⸗ der in den Aeußerungen ihrer Begeiſterung und ihres tiefen Dankes fuͤr den Koͤnig. Eine Stunde nach der Landung kamen eine Menge Moreoten in das Lager, um den Trup⸗ pen Fruͤchte und andere Erfriſchungen, deren Genuß bei dem heißen Klima ſehr heilſam iſt, zu verkaufen. Dieſe Huͤlfs mittel werden in dem Maaße zunehmen, als die Nachrich⸗t von der Landung ſich in dem Innern des Landes und in den Gebirgen von Maina, wohin die Aegyptier nie gedrungen ſind, verbreiten wird; ſie werden ſowohl die Operationen als den Unterhalt der Truppen erleichtern. Die Verprovian⸗ tirung des Heeres iſt uͤbrigens völlig geſichert, mit einziger Ausnahme der Fouragen, woran es, bis zur Ankunft der von verſchiedenen Punkten nach Morea beſtellten Transporte, ſehr fehlen wird.“ (S. Art. Tuͤrkei und Griechenland.) Die Zahl der zur Ueberſchiffung der Truppen nach Mo⸗ rea gemietheten Fahrzeuge belaͤuft ſich auf 154, nämlich 133 Franzöüſche und 21 fremde. Von den erſteren werden 18 mit 20 Fr. fuͤr die Tonne bezahlt; da ſie zuſammen 5054 Tonnen halten, ſo koſten ſie ſonach monatlich dem Staate 101,080 Fr.

Die anderen 115 Schiffe halten 22,124 Ton⸗ nen, und koſten zu 16 Fr. die Tonne mo⸗ 8 bböö6863868683363,“——

Hierzu kommen die 21 fremden Schiffe mit 5458 Tonnen, à 14 Fr. . 76,412 6ö“

Die ſaͤmmtlichen 154 Transportſchifft ———

koſten ſonach monatlich . . 331,476 Fr.

Die Regierung hat Maaßregeln getroffen, um das Ein⸗ bringen fremder Pferde zur Remontirung der Truppen zu verhindern. Die beiden Remonte⸗Depots zu Villers Lor

dennen) und zu Pont⸗-à-Mouſſon (Meurthe) ſind, da ſie zu 8 9 111“