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beklagten ſich, 188 ten, baß das Franzoͤſiſche Geſetz nicht in Franzoͤſiſcher Sprache
ausgeübt wuͤrde, daß ſie von der Repraͤſentation im Ver⸗ ſammlungshauſe ausgeſchloſſen ſeyen, daß es an der noth⸗ wendigen Vereinigung der Provinzen fuͤr die Geſetzgebung fehle, endlich daß der Gouverneur ſich hoͤchſt willkuͤhrlich be⸗ tragen habe, indem er das öffentliche Geld geſetzwidrig ein⸗ caſſirt und die Local⸗Parlamente zu unrechter Zeit aufgelöſt habe. Die Petirion von Ober⸗Canada bezieht ſich bloß auf die zweckmäßige Vertheilung der Kirchenguͤter, welche, wie man meint, nicht ausſchließlich den Anhaͤngern der Engliſchen Kirche gegeben werden ſollren. Der Ausſchuß meint: die Franzoſen in Unter⸗Canada müſſen den freien Genuß ihrer Religion, Privilegien und Geſetze, ja ſogar, wenn ſie es vorziehn, das Recht, ihr Eigenthum lehnsweiſe zu beſitzen, haben. In Ober Canada muß ein Repraͤſentations⸗ Zyſtem ein⸗ gerichtet werden, welches gleichmaͤßig auf dem Territorialbeſitz und der Bevoͤlkerung beruht; in der Verwendung des oͤffentlichen Geldes hat der Gouverneur nach Recht und Pflicht gehan⸗ delt, doch iſt es rathſam, die Verfuͤgung uͤber die ganze Einnahme kuͤnftig unter die Aufſicht der geſetzsebenden Ver⸗ ſammlung zu ſtellen; — die Vereinigung der beiden Canadas iſt nicht anzuempfehlen, aber fuͤr die Vertheilung und Auf⸗ erlegung der Zoll⸗Abgabe im St. Lorenz⸗Fluſſe muͤſſen neue Anordnungen getroffen werden. Der Courier iſt ſehr aufgebracht uͤber die (neulich von uns mitgetheilten) Bemerkungen der New⸗Times, wegen des Verfalles der Engliſchen Manufacturen. Sie hatte behaup⸗ tet, die Beweiſe fuͤr ihre Angaben aus offiziellen Parla⸗ ments⸗Berichten entlehnt zu haben. Der Courier weiſt ihr nach, daß ſie dieſelben aus dem Mancheſter⸗Courter entnom⸗ men hat, und daß das letztere Blatt zwar darthut, wie ſehr die Ausfuhr von Calico's und Baumwollen⸗Garn nach Nord⸗Amerika abgenommen habe, daß es aber zu gleicher eit ausdruͤcklich bemerkt, daß dieſe Verminderung durch die deurend vermehrte Ausfuhr jener Artikel nach Braſilien und Süd⸗Amerika um Vieles uͤberwogen werde.
Daſſelbe Blatt ſucht Diejenigen laͤcherlich zu machen, welche das jetzige Syſtem der Land⸗Gerichte tadeln. Seinem Charakter getreu ſagt es: „Hr. O'Connell hat geaͤußert, er glaube, die Englaͤnder wuͤrden niemals practiſche Freiheit ge⸗ nießen, bevor nicht das Syſtem der Land⸗Gerichte durch und durch verändert ſey. Das iſt ein armer Mann, der eben ſo wenig von dem Syſtem der Land⸗Gerichte weiß, als von ve Brahes Syſtem der Himmels⸗Koͤrper; der ſich aͤußerſt
aͤußerſt unangenehm und laͤcherlich macht, ohne auch nur im eringſten Veranlaſſung dazu zu haben. Die Pflichten und Arbeiten einer obrigkeitlichen Perſon auf dem Lande werden von denen, die daruͤber Beſchwerde fuͤhren, gaͤnzlich mißver⸗ ſtanden. Wir hoffen, die Local⸗Verwaltung der Iuſtiz nie aus den Häanden der anſäſſigen Edelleute und Ariſtocraten genommen und beſoldeten Beamten, es mag ſie nun die Krone oder die Grafſchaft bezahlen, uͤbertragen zu ſehen.“ Die Times ruft von Neuem die Englaͤnder zur Unter⸗ ſtuͤtzung der armen Spaniſchen Fluͤchtlinge an. Die Fonds, ſagt ſie, ſind erſchoͤpft. Nach Englands Geſetzen ſoll kein Lebenber auf Engliſchem Boden verhungern. Dieſe armen Menſchen — nur wenige hundert — muͤſſen ernaͤhrt wer⸗ den. Iſt es das Geſchäft der Kirchſpiele oder der Regie⸗ rung? Es wuͤrde der Letzteren geziemen, die Frage edel auf⸗ loͤſjen, und der Herzog von Wellington hat nie einen Be⸗ hl unterzeichnet, welcher ihn in einem ruͤhmlicheren Lichte darſtellen kann, als es durch eine Schatzkammer⸗Anweiſung geſchehn wuüͤrde, durch die fuͤr jene ungluͤcklichen Fluͤchtlinge, die —jetzt hungrig, von denen viele ohne Behauſung, welche Alle hoffnungslos ſind, geſorgt wuüͤrde. Eine Ben efiz⸗Vorſtellung in jedem Theater des Koͤntgreiches, das Conzert eines Ta⸗ ges, eine Mitleids⸗Predigt koͤnnten dieſe armen Verlaſſenen durch die Gefahren des Winters bringen, welcher mit ſchnel⸗ in Schritten herannaht. Unterdeſſen kommen ſie um, waͤh⸗ rend wir ſchreiben. 8 1 8 r. Chronicle ſpendet den Urhebern des neuen Königs⸗Collegiums großes Lob, waͤhrend ſie die Lon⸗ doner Univerſitaͤt ein „profanes“ Inſtitut nennt, da es nicht darauf abziele, die jungen Leute in der Religion zu unter⸗ richten. Der Courier ſiimmt natuͤrlich in ihren Ton mit ein. Er greift die Sufter der Unnverſikaͤt an, indem er ihnen 8 8 vorwirft, daß ſie die Erziehung aller Religion berau⸗ ben wollten. Sobann meint er, von ihnen ſelbſt haͤtten nur wenige ſtudirt, und von denen, welche ſtudirt hatten, nur ſehr wenige fuͤr ihre Studten durch Ehrenſtellen und Emolumente Belohnung empfangen. Eudlich tabelt er den Hauptgrund, welchen ſie fuüͤr die Errichtung einer Univerſi⸗ tät in der Hauptſtadt angeführt hatten, daß naͤmlich das
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angemeſſenen C erichtshoͤfe haͤt⸗
iler ſey, ten. In Cambridge, ſagte er, koͤnne man mit 60 Pfund jaͤhrlich ſturleren. 1 1 In einem Briefe an den Courier macht Jemand den
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I Vorſchlag, eine Art von Karavanſarei fuͤr die nach London
kommenden Matroſen zu errichten, damit ſie nicht, wie es ſo haͤufig in ihren jetzigen Wirthshaͤuſern geſchehe, trunken gemacht und beſtohlen werden. 8
Im Maͤrz hielt die Aſtatiſche Geſellſchaft zu Caleutta eine Verſammlung unter dem Vorſitze des Sir C. Grey. Fuͤr das Muſeum und die Bibliothek wurden mehrere Ge⸗ ſchenke beigebracht. Unter den letzteren befanden ſich „W. von Humboldt’'s Bemerkungen uͤber die Chineſiſche Grammatik.“ Herr Dr. Peterſon hielt einen Vortrag uͤber die Entſtehung der Erde (welche, ſeiner Meinung nach, aus der Subſtanz der Sonne entſtanden iſt) und einen andern uͤber die Tar⸗ tariſche und Mandſchu⸗Sprache. Herr Wilſon ſprach uͤber die Tamul⸗, Telegu⸗, Kanara-, Malayalam⸗- und Mah⸗ ratta⸗Sprache. Die vier erſten gehoͤren zu einem Stamm, die Mahratta⸗Sprache iſt mit dem Hindu⸗Stamm verwandt. Die Bluͤthe der Tamul⸗Sprache faͤllt in das neunte, die der Telegu⸗Sprache in das ſechzehnte, die der Kanara⸗Sprache in das zehnte oder eilfte Jahrhundert. Die Malayalam⸗Sprache (die von Malabar) hat nie eine Literatur gehabt.
In Neu⸗Schotttand und in Neu⸗Braunſchweig klagt man, den letzten Nachrichten zufolge, ſehr uͤber das Wetter, welches fortwähr end feucht und neblicht war.
Der Graf von Erne, Parlaments⸗Glied und ein eifri⸗ ger Proteſtant, iſt mit Tode abgegangen. In ſeine Stelle im Parlament tritt Lord Dunally, ebenfalls ein Prote⸗ ſtanten⸗Freund ein.
Die Freunde der Londoner Miſſionair⸗Geſellſchaft zu Wolverhampton hielten neulich eine Verſammlung, bei wel⸗ cher bekannt gemacht ward, daß in den verſchiedenen 2 len der Welt jetzt 82 Europaͤiſche Miſſionaire, mit 416 As⸗ ſiſtenten, Handwerkern und Schulmeiſtern, ſich befaͤnden. Es giebt 360 Miſſionair⸗Schulen, welche von 16,400 Kin⸗ dern beſucht werden. 7
In Irland giebt es 2117 Sonntags⸗Schulen, mit 173,013 Schülern, von denen 28,853 erwachſen ſind.
Zu Glasgow wurde am Montag Abend ein ſehr ſchoͤ⸗ nes Nordlicht erblickt.
Die Unterſuchung gegen die zu Cadiz gefangenen See⸗ raͤuber wird mit vieler Energie betrieben. 8
Der große Cantoner Kaufmann Manhoff hat mit
1,200,000 Dollars faillirt. Neulich entſtand hier ein Streit zwiſchen einem Engli⸗ ſchen Major und einem fremden Oberſt uͤber die Vorzuͤge der Engliſchen und der fremden Reiterei. Es kam zum Duell,-bei welchem der Oberſt eine Kugel in den rechten Schenkel erhielt.
Der Courier theilt ſetzt vollſtaͤndig den (ſchon zu ver⸗ ſchiedenenmalen erwaͤhnten) Reiſe⸗Bericht des Capitain Dillon uͤber die Auffindung der Truͤmmer der Schiffe La Peyrouſe's, und das uͤber die gefundenen Sachen aufge⸗ nommene Inventar mit. 8
Laut Nachrichten von St. Chriſtoph iſt man daſelbſt
ven, welche ſich dann zu Banden vereinigen. Man hatt eine Verſammlung gehalten, um uͤber Gegenmittel zu be⸗ rathſchlagen. 28 8
Die Gegend am Schwanen⸗Fluß, in welcher die neue Auſtraliſche Colonie entſtehen ſoll, iſt ſehr fuͤr dieſen Zweck geeignet. Die Umgebungen ſind reizend, der Boden iſt reich und durch Stroͤme mit friſchem Waſſer und Mineral⸗Quel⸗ len befeuchtet. Die Kuͤſte iſt voll von nuͤtzlichen und koſt⸗ baren Erzen. Man hat dort Eiſen, Blei, Kupfer, Zink, Silber und Alabaſter gefunden. Sechs Stunden von der Muͤndung des Fluſſes findet ſich ein bequemer Hafen. Die Eingehornen ſind zwar mit Spesren bewaffnet, aber friedlich und freundlich. 2
London, 24. Sept. Der Buenos⸗Ayriſche hatte geſtern eine Zuſammenkunft mit dem Grafen v. Aber⸗ deen im auswaͤrtigen Amte.
Ein Theil der Dienerſchaft Sr. Maj. iſt nach mouth geſendet worden, um bei der Ankunft der jungen nigin von Portugal in Bereitſchaft zu ſeyn.
neigung fuͤr Alles, was Portugieſiſch iſt, haben, und alle
Derails ihrer vaterläͤndiſchen Geſchichte genau kennen. Sf hat zwar viel Aehnlichkeit mit der Familie Braganze ien 2h 8 gemeiuen, und ihr funkelndes Auge iſt gleich dem ihres Va⸗ ters, aber ſie hat durchaus Nichts von ihrem Großdater, Koͤnig Johann. Der Kalſer Dom Pedr
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ſehr in⸗Unruhe, wegen des haͤufigen Entrinnens der Scla⸗ 8
Geſandte
Die junge Koͤnigin von Portugal ſoll die lebhafteſte —⸗ 1
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