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hr das thut, ſo werdet Ihr ſchen, daß er, wenn e ortugieſen geneigt findet, Ihn als conſtitutionellen Regen⸗ ten anzuerkennen, ſich der ſchaͤndlichen Vormundſchaft ent⸗ reißen wird, die ihn jetzt regtert und ihn dem Abgrunde entgegen fuͤhren wird, dem er nie mit Ehre entſteigen kann; und daß er ſich in Eure Arme werfen, und durch eine ge⸗ ſetzmaͤßige Regierung, Euch gluͤcklich machen wird. Eilt zu ſeinem Beiſtande herhet, Portugieſen! ſonſt wird er mit Euch ein Opfer der Anarchie. Mein Inneres iſt frei von Groll. Ich habe Euch die Wahrheit auseinandergeſetzt; wollt ihr mir Folge leiſten, ſo begruͤndet Ihr Eure Wohl⸗ fahrt; wollt Ihr es nicht, ſo werdet Ihr den ausgeſuchte⸗ ſten Deſpotismus das Haupt erheben ſehen, das Ihr dann nie wieder zu beugen im Stande ſeyn werdet.
Rio de Janeiro, den 25. Juli 1828.
(unterz.) Der Kaiſer Pedro. (vidimirte Abſchrift) Francisco Gomez Da Silva,
— Laut Nachrichten aus Angra (einer der Azöben) vom 29. Auguſt, hatten dort die Conſtitutionellen noch die Oberhand, allein man befuͤrchtete ſchlimme Folgen, wenn eine Expedition Dom Miguel's landen ſollte, weil bei einer Bevöoͤlkerung von 36,000 die Zahl der Conſtitutionellen nur 200 bis 250 beträgt. In einem Militair⸗Rathe ward neu⸗ lich beſchloſſen, daß ſie ſich Alle auf die Schiffe begeben und nach England gehen ſollten; allein man entdeckte, daß die welche durch Stimmenmehrheit dieſen Beſchluß durchgeſetzt
atten, die Conſtitutionellen nur hatten auf die Fahrzeuge
ocken wollen, um ſie nach Liſſabon ausliefern zu koͤnnen.
Die Verräaͤther, deren Haupt der General⸗Capitain war,
wurden nebſt Letzterem verhaftet. Der Militair⸗Rath will
ſich bis auf den letzten Mann vertheidigen. Sechszig bis
achtzig Buͤrger haben ſich — Sre einſchreiben laſſen. rkei.
Ein Schreiben aus Semlin vom 13. September (in der Allgemeinen Zeitung) meldet: Zu Belgrad gehen Ge⸗ ruͤchte, daß ein Aufſtand in Theſſalten in der Gegend von Volo ausgebrochen ſey, weshalb der Paſcha von Salonichi und der Bey von Seres Truppen dahin beordert haͤtten. — In Servlen herrſcht fortwaͤhrend die groͤßte Ruhe, und die aufigen Couriere, die aus Konſtantinopel hier ankommen, ſan der ſprechendſte Beweis davon.
Nachrichten aus Griechenland.
Ueber die Landung der Franzoͤſiſchen Expedition auf Morea enthält ein Privatſchreiben aus dem Golf zu Koron vom 30. Auguſt im Meſſager des Chambres nachſtehende ausführlichere Details: „Der 29. Auguſt iſt fuͤr Griechen⸗ land ein Tag des Heils geweſen. Die am 27. Auguſt aus Toulon ausgelaufene Flotte, iſt nach einer wunderbar ſchnel⸗ len Fahrt, geſtern vor Navarin angelangt, wo um 3 Uhr Morgens die Admiraͤle der drei verbuͤndeten Maͤchte zu ihr
eßen. Nach einer zweiſtuͤndigen Conferenz am Bord des befene igfs „die Stadt Marſeille“ zwiſchen dem Admiral von Rigny und dem General Maiſon erhielten die Trans⸗ portſchiffe den Befehl ihren Weg fortzuſetzen und das auf Kanonenſchußweite entfernte Navarin rechts liegen zu laſſen. Kaum hatte dieſe Bewegung begonnen, als man eine kleine Griechiſche Brigg mit der Admiralsflagge bemerkte, welche alle ihre Segel aufgezogen hatte um das Franzoͤſiſche Ge⸗ ſchwader einzuholen, und daſſelbe bei ihrer Annaͤherung mit 21 Kanonenſchüſſen begrüßte. Eine Artillerieſalve von der „Stadt Marſeille“ erwiederte den Gruß. Einige Stunden ſpaͤter ſegelte das Geſchwader bei Modon voruͤber, wo das vor der Stadt befindliche Türkiſche Lager nicht die mindeſte Bewegung dar⸗ bot, und um 2 Uhr kam es auf die Hoͤhe von Koron an, deren Beſatzung auf den Waͤllen und Thuͤrmen keine feind⸗ liche Abſicht zu erkennen gab. Um 4 Uhr wurde in dem Golf von Koron Anker geworfen. Hier erſt erfuhr man daß die Aegyptier ſich bereit erklaͤrt haͤtten, Morea zu raͤumen, ſo wie daß an demſelben Morgen die Schiffe der drel ver⸗ bündeten Maͤchte von der beruͤhmten Rhede Beſitz genom⸗ men hätten, wo die Aegyptiſche Seemacht zerſtoͤrt wurde. Ibrahim Paſcha befindet ſich fuͤr ſeine Perſon in Patras, um ſich Lebensmittel zu verſchaffen; vor wenigen Tagen ha⸗ ben die Albaneſer, da ſie keinen Sold erhielten, ihn verlaſ⸗ ſen, nachdem ſie in Patras 2 bis 300 Türken niedergemacht atten. rin und 3 . — —ö Widerſtand leiſten zu wollen; da es inzwiſchen nur eine Beſatzung von 6 bis 800 Mann hat, ſo wird es nicht lange Stich halten koͤnnen. Nach dem alle dieſer Feſtung wird die Expeditions⸗Armee ſich wahr⸗ latach nach Patras wenden, wo ſich 4 bis 5000 Mann befinden. Die Landung unſerer Truppen hat die⸗ ſen Morgen begonnen; das Lager iſt an der Kuͤſte
Modon werden geraͤumt werden;
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von Petalidi, wo man keine Spur von Haͤuſern mehr ſieht, abgeſteckt worden; einige zerſtreut liegende Huͤtten gewaͤhren den ungluͤcklichen Einwohnern ein Obdach; dieſe haben dieſen Morgen unſeren Soldaten treffliche Weintrau⸗ ben, Feigen und Waſſer⸗Melonen gebracht, freilich um einen hohen Preis; allein dieſe Leute ſind ſo verarmt, daß unſere Soldaten nicht weiter mit ihnen handeln wollten. Das Lager befindet ſich auf derſelben Seite, wo Koron liegt, zwei Lieues von Kalamata, und dem Berge Taygetes gegen⸗ üͤber. 3000 Mann bivouacgiren ſchon dieſen Abend an je⸗ nen Ufern, die uͤbrigens ſehr fruchtbar ſind, wo man in⸗ deſſen jetzt nur Spuren der Verwuͤſtung ſieht. Die uͤbrigen Truppen werden morgen ausgeſchifft werden, und es ſcheint, daß wir ohne Zeitverluſt auf Koron marſchiren werden, das glelchzeitig auch zur See angegriffen werden wird. Die Be⸗ ſatzung dieſes Platzes ſoll großen Mangel leiden; dennoch duͤrfte ſie eine Zeit lang Widerſtand leiſten. Der beruͤhmte Soliman⸗Bey (Selves) befindet ſich in Modon. Reſchid⸗ Paſcha iſt in Athen, wohin wir uns von Patras aus wen⸗ den werden; er hat nur noch etwa 4 bis 5000 Mann. Es iſt fuͤr das Expeditions⸗Heer eine Geſundheits⸗Intendantur organiſirt worden, welche den Befehl gegeben hat, daß kein Soldat mit einem Griechen Umgang pflegen ſoll. Die Vorſicht iſt zwar lobenswerth, aber inſofern üͤberfluͤſſig als das Land völlig geſund iſt. Oberſt Trezel iſt Präͤſes jener Intendantur. Die Soldaten befinden ſich alle woßl und ſind von dem beſten Geiſte beſeelt; keiner iſt waͤhrend der Ueberfahrt ernſtlich krank geweſen; man hofft daß das Land Rindvieh werde liefern koͤnnen; aber an Fourage wird es vor der Hand ſehr fehlen. Wenn es nicht an Armen zum Anbau des Landes mangelte, ſo wuͤrde nichts mit dem Ertrage ſeines Bodens zu vergleichen ſeyn.
— Ein anderes Schreiben aus dem Golf von Koron, vom 31. Auguſt, meldet: 1
„Vorgeſtern haben wir die Kuͤſten von Morea zum erſtenmal erblickt, und geſtern Morgen waren wir im Ange⸗ ſicht von Navarin. Einige Griechiſche Schiffe gruͤßten uns im Voruͤberfahren. Die Kuͤſte war mit Luſtfeuern bedeckt, welche die Einwohner angezuͤndet hatten. Der Admiral von Rigny kam um 8 Uhr an unſern Bord, und unterredete ſich ungefaͤhr eine Stunde mit unſerm commandirenden Ge⸗ neral. Es wurde beſtimmt, daß wir in den Golf von Ko⸗ ron anlegen und in der Gegend von Petalidi ans Land ſtei⸗ gen ſollten.*) Der Halbmond weht auf den Mauern von Modon und Koron. Der erſtere Platz ſcheint nur von ei⸗ ner einfachen, mit Schießſcharten verſehenen Mauer mit viereckigen Thuͤrmen umgeben zu ſeyn; der zweite hat gleich⸗ falls Schießſcharten und Baſtionen mit Kaſematten. Oeſt⸗ lich, nach Naverin hin, auf dem in die Ebene auslaufenden Huͤgel ſtand das Aegyptiſche Lager, aus kleinen von Erde und Baumzweigen gebauten Baracken beſtehend, einige groͤ⸗ Lere unter denſelben ſcheinen den Officieren anzugehoͤren. Dieſes Lager ſcheint verlaſſen zu ſeyn, wenigſtens haben wir Niemand geſehen. Die Armee Ibrahim's iſt aber noch nicht eingeſchifft, da das dafuͤr beſtimmte Geſchwader, wie man ſagt, durch widrige Winde in Cypern zuruͤckgehalten wird. Wir hatten darauf gerechnet, Ibrahim ſeine Kameele
abzukaufen, um ſie zu unſerm Transport zu verwenden, aber
von 300 ſind ihm nur 2 uübrig geblieben, die andern ſind ſaͤmmtlich im Lager verzehrt worden. An Pferden ſind ihm noch 800 geblieben, die man ihm wahrſcheinlich abkaufen
wird, wenn er nicht etwa Luſt hat, ſich vor der Ankunft
ſeines Geſchwaders noch einmal zu ſchlagen, was nicht wahr⸗ ſcheinlich iſt. Man ſagt, Ibrahim liege in krank, wahrſcheinlich iſt dies nur ein Vorwand, um einer Zuſammenkunft mit unſerm Generale auszuweichen. 5. nichts
Ueber die Staͤrke ſeiner Truppen wiſſen wir Beſtimmtes. Geſtern Morgen ſtiegen wir ans Land. Einige Offickere des Generalſtabes waren vorangegan⸗
gen, um einen Lagerplatz auszuſuchen, wo die Armee zwei bis drei Tage zubringen wird. Dann wird ſie gegen Koron und Modon marſchiren, um ſich dieſer Plaͤtze zu bemaͤchti en. bhn ſchlagen, und von da aus nach Patras marſchiren. Die dritte Brigade unter Anfuͤhrung des General Schneider hat Befehl erhalten, ſich direct nach Patras zu begeben, wo die ausgeſchifften Truppen zu Lande ſich mit ihnen vereinigen werden. Der kommandirende General hat die weiſeſten Vor⸗ ſichts⸗Maaßregeln getroffen, um die Armee gegen Krankhei⸗ ten und gegen die Peſt zu ſchuͤtzen. Jede Commanication iſt verboten.
*) Petalidi iſt eine Ebene Koron, zwiſchen dieſem Platze und Calamata, guten Landungsplatz dar, ohne eine milttatriſche
am weſtlichen Ufer des Golfs pon und bietet einen Stellung zu ſeyn
Patras
Wollte ſich Ibrahim dem widerſetzen, ſo wuͤrde man