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Berlin,
265.
Freitag den 3ten October.
1828.
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Amtliche Nachrichten.
Kronik des Tages. Abgereiſt: Der Koͤnigl. Großbritaniſche General⸗Ma⸗
r F Warſchau. 2 5 Mecklenburg⸗Schwerinſche General⸗
Kajor von Kamptz, nach Schwerin. —
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S . . i. Aee e.
ngs⸗Nachrichten
Ausland.
ichten vom Kriegs⸗Schauplatze.
aEA. vee Eröig ug⸗ in Klein⸗Aſien geben wir, in Verfolg der vorgeſtern (in der außerordentlichen Bei⸗ 9 gemachten Mittheilungen folgende Nachrichten aus den neueſten St. Petersburgiſchen Blaͤtrern, welche dieſelben aus der Tifliſer Zeitung entlehnt haben: In der Nacht auf den 9ten (Liſten) beſchloß der Graf Paskewitſch, nachdem er die zur Bedeckung der Belagerungs⸗Arbeiten und des La⸗ gers noͤthigen Truppen zuruͤckgelaſſen hatte, mit 8 Batalillo⸗ nen, Cavallerie und 8ee die Stadt, an faſt undurch⸗ dringlichen Stellen zu umgehen, und die unter Anfuͤhrung der Paſcha's Kios Mamed und Muſtapha zum Entſatz der ſtung herbeiziehende Huͤlfsmacht anzugreifen. Bei Tages⸗ bruch entdeckte der Feind unſere Bewegung, und wir hat⸗ ten kaum unſere Poſition eingenommen, als die Tuͤrken uns von drei Seiten mit furchtbarem Ungeſtuͤm angriffen. Die unverhaͤltnißmäͤßige Uebermacht des Feindes, die unertraͤgliche ite und die Hinderniſſe des Locals ließen ein entſcheiden⸗ des Reſultat erwarten. Das Treffen waͤhrte 12 Stunden hindurch. Endlich kroͤnte der Hoͤchſte die Ruſſiſchen Waffen mit einem vollkommenen Siege: das befeſtigte Feldlager des Feindes, unweit der Stadt, wurde mit Sturm genommen, das Huͤlfsheer in die Flucht gejagt, vier Lager deſſelben durch unſere tapfern Truppen erobert. Der Feind verlor ſeine ganze Feld⸗Artillerie, beſtehend in 10 Kanonen, ſaͤmmt⸗ liche Ingenieur⸗ und Artillerie⸗Parks, desgleichen alle ſeine mobilen Getreide⸗Magazine und wurde 30 Werſte weit auf dem Wege nach Erzerum verfolgt, der auf 10 Werſte mit verſchiedenem Kriegs⸗Zuhehoͤr uͤberſaͤet war; der Reſt der Tuͤrkiſchen Armee, von Vorräaͤthen entbloͤßt, zerſtreute ſich in der Richtung nach Erzerum, auf Bergen und in Waͤl⸗ dern. Die Türken ſchlugen ſich mit der groͤßten Kuͤhn⸗ heit, doch die ſtandhaften Anſtrengungen unſerer tapfern Krieger, von erfahrenen Anfuͤhrern geleltet, ſetzten der Ue⸗
berzahl und Hartnäͤckigkeit des Feindes Graͤnzen.
— Am 21. Auguſt (2. Sept.) nach 6 Uhr Morgens erhielt man in Tiflis die Nachricht, daß der Graf Paske⸗ witſch von Erivan, nach einem blutigen Sturme, ſich der Stadt Achalzik bemeiſtert hat. Am 15ten d. M. wurde in das Angriffs⸗Polygon Breſche geſchoſſen, die Stadt er⸗ ſtürmt und die Beſatzung zuſammen gehauen. Am folgen⸗ den Tage uͤbergab, durch die Gewalt unſerer Waffen in Be⸗ ſtuͤrzung verſetzt, der Feind auch die Citadelle; die Garniſon von 2000 Mann wurde auf Capitulation entlaſſen. 6
— Am 17. 23.) Aug. hat der General⸗Lieutenant Fuͤrſt Wadbolſkji die Feſtuͤng 5122 *) beſetzt, zu deren Ein⸗ nahme er beordert geweſen war.
5 in einer at ordentlichen Bellage (vom 4. Sept. n. St.) meldet ferner die Tifliſer Zeitung Nachſtehendes: Nach einem dreizehnſtüͤndigen Sturme hat der Graf Pas⸗
*) Oeſtlich von Achalzik, nordlich von Kertwiß, weſtlich von iflis
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kewilſch von Erivan Sr. Majeſtaͤt dem Kaiſer, von den Trümmern Achalzik's aus ſeinen Bericht uͤber die Eroberung dieſer in Aſien ſo bekannten Stadt und ſeine Glückwünſche überſandt. Die aus 10,000 bewaffneten Einwohnern und 4000 Mann Truppen beſtehende Beſatzung leiſtete eine ver⸗ zweifelte Gegenwehr, uͤber die nur der unerſchuͤtterliche Muth der Ruſſen ſiegen konnte; jedes einzelne Haus mußte mit Sturm genommen werden, in jeder Straße ſtieß man auf den hartnaͤckigſten Widerſtand. Nachdem die Stadt genom⸗ men war, ergab die Citadelle ſich auf Kapitulation, die der Corpskommandeur einging, um dem Blutvergießen ein Ende zu machen, und wenigſtens den Ueberreſt der Stadt den Flammen zu entreißen. Der Verluſt des Feindes iſt unge⸗ mein groß, doch auch der unſrige betraͤchlich. Zu Aller e. dauern iſt der durch Muth und Edelſinn ausgezeichnete Odriſt Borodin geblieben; — außer ihm ſind noch 9 Offiziere getöödtet und 32 verwundet worden. Dem Feinde haben wir 5 Roßſchweife der beiden Paſcha's, 66 Kanonen und 32 Fahnen abgenommen. Die Truppen Sr. Kaiſerlichen Maj. und vor Allem das Infanterie⸗Regiment Schirwan, das zu⸗ erſt durch die Breſche ohne einen Schuß zu thun, in die Stadt eindrang, und ein Drittheil ſeiner Mannſchaft an Toͤdten und Verwundeten eingebuͤßt hat, fochten wahrhaft als Helden, fuͤr die es keinen Widerſtand giebt. Das Regiment Schirwan wurde durch das Pionir⸗Bataillon, das in halber Flintenſchußweite, mit ſeltner Unerſchrockenheit, in der Stadt ſelbſt Befeſtigungen aufwarf, wobei es viele Leute, beſonders Offiziere verlor, verſtaͤrkt, und von zwei Kanonen reitender Artillerie der Linien⸗Koſacken, einer Berghaubitze, und in der Folge von dem Cherſoniſchen und 42. Jaͤger⸗ Bataillone mit muſterhafter Tapferkeit unterſtuͤtzt.
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Ueber die vorherigen Ereigniſſe und den Generals, Grafen Paskewitſch, von Achalkalaki nach Achala. zik, enthalten die obgenannten (St. Petersburgiſchen) Bläte,.,.“ ter Folgendes: 2₰ 2
Nach Einnahme der Feſtung Achalkalakl und Vereinik-. gung mit den aus Gruſien angekommenen Reſerven, mar⸗ — ſchirten die Truppen des activen Corps auf Achalzik, wohi — nach erhaltener Kunde, bedeutende Tuͤrkiſche Streirmaßſen aus Erzerum durch Ardagan, unter Anfuͤhrung der Paſchas Muſtapha und Kios⸗Mamet geeilt waren. Der erſtere be⸗ 1 fehligte an 7000 Mann, der letztere an 290,000. Belde zu,. ſammen fuͤhrten 15 Feldſtuͤcke mit ſich, Der Weg, den das Corps aus Achalkalaki zu nehmen hatte, ſteigt anfangs 1
*
Marſch des
Werſt bergan, und laͤuft dann als bloßer Fußpfad weiter 1 uͤber hohe waldige Bergruͤcken, den Fluß Kura enclang. 8 Drei Tage vor dem Ausmarſche, alſo am 27. Jult (9. Aug.) wurde die Brigade des General⸗Majors Murawjem voraus⸗ geſchickt, die mir Anſtrengung aller ihrer Kraͤfte zur Aus⸗ ſchuͤrfung des Weges es ſo weit brachte, daß die Pulvera.. wagen und das Geſchuͤtz durch Menſchenhaͤnde fortgeſchafft werden konnten. . Dieſe Gebirge bieten ohne Vergleich groͤßere Schwierig⸗
keiten als Besobdal und die Berge Gruſiens; alle Schwie⸗ rigkeiten aber wurden durch den unermuͤdlichen Eifer der Truppen beſeitigt, und am 4. (18.) Auguſt befand ſich der groͤßte Theil des activen Corps am Ort des Ueberganges üͤber den Kura⸗Fluß, 6 Werſte von Achalzik. Auf dem lin⸗ ken Ufer des Fluſſes ſtanden 600 Mann feindlicher Reitereix, die am Abende einen Angriff auf die Fouragirer verſuchte, 2 allein von der Bedeckung derſelben geworfen wurde. In Fee 8 Nacht vom 4ten auf den 5ten (t6ten zum 17ten) der Herr Corps⸗Commandeur den Oberſt⸗Lieutenant Mikla⸗ ſchewski mit 3 Compagnien des 41ſten Jäger⸗Regiments 22 8 Behauptung einer Anhoͤhe, auf dem linken Ufer der Kura, 8.
Corps ſo lange der Marſch
und Anlegung einer Redoute daſelbſt, um die Flanken des
waͤhrte, zu
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