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uN 1“ No. 266. Berlin, Sonnabend den 4ten October. w1,g. 13923. em demſelben Geiſte beſeelt ſeyn und in demſelben Sinne han⸗ Amtli. ch e Nachrichten. 5 muß, als das Miniſterium, ſo ſcheint uns der Weg,

Kronik des Tages.

8 ajeſtät der Koͤnig haben dem Adjutanten Sr A.Snehs⸗ der Niederlande, Major von Omphal, den St. Johanniter⸗Orden zu verleihen geruhet.

Seine Majeſtät der Köͤnig haben den bisherigen, Land⸗ und Stadtgerichts⸗Aſſeſſor Süſſenguth zu Trebnit zum Juſtiz⸗Rath bei dem Landgericht zu Breslau Allergnädigſt zu ernennen geruhet.

isheri n. iſſari rVk iſt zugleich

Der bisherige Juſtiz⸗Commiſſarius Storck iſt zuc 1

zum Dezirk des Landgerichts zu Frauſtadt be⸗ hellt worden.

Angekommen: Se. Excellenz der Geheime Staats⸗ iniſter von Klewitz, von Magdeburg. . Adgeeiſt⸗ Der General⸗Major und Commandeur

h Stettin. der Iten Diviſion, von Zepelin, nach S x 8 Der Sera.s. und Commandeur der 4ten Caval⸗

igade, von Sohr, nach Stargard. gv 25 außerordentliche Geſandte und bevoll⸗ mächtigte Miniſter an der hohen Pforte, Major von Royer, nach Schleſien.

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Zeitungs⸗Nachrichten.

e]; Frankreich. P

aris, 27. Sept. Der Moniteur enthaͤlt die Liſte von 21 jungen Adeligen, welche der Koͤnig zu Seinen Pagen er⸗ at. Se dem ſes des Chambres v21 Polgenden: ſchehen iſt, hatten wir vorausgeſehen; einige Ge⸗ Seee taub gegen unſere Winke, haben Wuͤnſche zu erkennen gegeben, die dem Königlichen Willen, ſo wie der Mazjoritaͤt der Pairs⸗Kammer, der Deputirten⸗Kammer und des geſammten Landes zuwiderlaufen. Was iſt die Folge davon? daß man allerdings mit einer gewiſſen Lebhaftigkeir, allein doch auch mit einigem Rechte, ſich zu fragen anfaͤngt, was denn das eigentlich für eine Meinung ſey, die, abgeſon⸗ dert von allen uͤbrigen, hewiſſe eingeſetzte Behoͤrden beſeelt, und dem erſtaunten Lande beweiſen will, daß die Verordnun⸗ gen vom 16. Juni unpopulair ſind, und daß das Mémorial catholique Frankreichs wahre Meinungen und Wuͤnſche aus⸗ druͤcke. Wir theilen gewiß nicht alle die Vorurtheile, welche einige öffentliche Blärter gegen die jetzige Art der Zuſam⸗ menſtellung der General⸗Conſeils hegen; allein die oben von uns angeſtellte Betrachtung mag ſich manchem einſichtsvollen Kopfe aufgedrängt haben; andererſrits duͤrfte es der Regie⸗ rung ſehr ſchwer werden, hinfuͤhro eine Verfaſſung zu ver⸗ theidigen, die ihre Maͤngel jetzt ſelbſt verkündigt hat; dies häͤtte man vermeiden ſollen, allein die Partheien ſind dazu nicht vernuͤnftig genug; ſie Weg, ohne ſich um die Folgen ihres Betragens zu ki mmern.

Die Frage wegen der Adſetzung verſchiedener, mit dem Gange der Reglerung unzufriedener. Beamten wird noch im⸗ mer von den bieſigen oͤffentlichen Blättern mit großer Leb⸗ haftigkeit eröͤrtert; einerſeits wirft man dem Miniſterium vor, daß es ſich vor einer verborgenen Parthei (der Congrega⸗ tion) fuͤrchte, andererſeits, daß es ſich der liberalen Parthel in die Arme werfe. „Wenn man einmal“ ſagt der Meſſa⸗

ger des Chambres „von dem Geſichtspunkte, dem einzig rich⸗

tigen, ausgeht, daß die geſammte Landes Verwaltung von

den dieſes letztere unter den gegenwaͤrtigen Umſtaͤnden ein⸗ zuſchlagen hat, leicht aufzufinden. Es muß alle ſolche Beam⸗ 2 ten, aus deren oͤffentlichen Handlungen eine Mißbilligung .— des Ganges der Regierung hervorgeht, von den Geſchaͤften entfernen. Hlerauf muͤſſen ſich aber auch die Maaßregeln

der Miniſter beſchraͤnken; uͤberſchreiten ſie dieſe Graͤnze, ſo wuͤrde man ſie mit Recht der Willkuͤhr bezuͤchtigen. Strenge Gerechtigkeit, nicht aber (wie man zu verſtehen geben will) ein verborgener Einfluß, wird ſonach in dem Rathe, wo

jene wichtige Frage mit Ruhe und Unpartheilichkeit erwogen wird, uͤber das Schickſal der Beamten entſcheiden. Kindiſch iſt es, wenn man behauptet, daß die Landes⸗Stellen an Re⸗ 8 volutions⸗Maͤnner vergeben werden ſollen. Wer anders iſt 8. bisher im Staatsdienſte angeſtellt worden, als Royaliſten und Freunde des Thrones und der Charte? Man halte da⸗ 8 her endlich mit jenen ſeichten Beſchuldigungen ein, die bis zum Ekel wiederholt werden. Wir wiſſen nicht, ob viele Bewerber ſich gemeldet haben; aber wir glauben, die Ver⸗; ſicherung geben zu koͤnnen, daß die Wahl der Regierung

nur auf ſolche Maänner fallen wird, die fuͤr aufgeklaäͤrte Re., yaliſten, treue Diener und fähige Köpfe gelten, und die 82

gleich ihr. Zeitalter und unſere Verfaſſung nach Gebuͤhr z wuͤrdigen wiſſen.“ *₰ Der Conſtitutionnel verſucht auch ſeiner Seits in einem ausfuͤhrlichen Artikel dem Miniſter des Innern darzuthun, daß der größte Theil der Verwaltungs Beamten abgeſetzt werden muͤſſe, da ſie faſt alle Freunde der Abſolutiſten und Congregraniſten ſeyen. „Der Meſſager des Chambres,?7 heißt es gegen den Schluß, „ruͤhmte neulich die Generala.— Raͤthe der Departements als den Kern des Landes; demm, ungeachtet haben dieſelben in ihren jetzigen Verſammlungen faß nur ſolche Maͤnner zu ihren Praͤſidenten und Secretars ernannt, welche mit der Majoritaäͤt der Kammer geradezu in Oppoſition ſtehen, und von den Wahl⸗Collegien veaſen. 81*

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worden ſind; Dieſer Stand der Dinge kann nicht laͤnger

dauern. Vergebens wuͤrde man ſich ſchmeicheln, den Unter:. richt auf den Doͤrfern wieder aufbluͤhen zu ſehen, wenn man nicht die Gemeinen wie den Staat dem geiſtlichen Ein⸗ fluſſe entzieht. Es iſt Zeit, daß man auf feſtem Boden baue; auf dem wankenden Erdreiche der Leidenſchaften und des Partheigeiſtes kann nichts Dauerndes errichtet werden. Uum Frankreich ſeiner Municipal⸗Freiheiten zu berauben, hat man 2 es fuͤr anarchiſch und revolutionair ausgeſchrieen. Die h. des Koͤnigs hat dieſe Verlaͤumdungen in ihrer Blöße gezeigt. Wenn der Miniſter des Innern Frankreich gut beobachtet und begriffen hat, ſo wird er einen feſten und geſetzlichen 2 Weg gehen.“ 8

Der Courrier frangais entwirft, angeblich aus einen rivat⸗Briefe, ein trauriges Bild von dem Zuſtande des Bhühate Frankreichs: „Je ſuͤdlicher der Reiſende kommt,"7 heißt es darin, „deſto mehr faͤllt es ihm auf, wie ſehr der aärmliche Zuſtand aller Anſtalten fuͤr den oͤffentlichen Nutzen gegen den Glanz der Kloͤſter, Seminarien, und Kirchen ab⸗ Ser. ſticht. In jedem Dorfe, durch welches man kommt, wie in der groͤßten Stadt, beengen coloſſale Calvarien⸗Berge die Straßen und Spaziergaͤnge. In Clermont Ferrand, Annd, nay erheben ſie ſich zu einer ungeheuren Groͤße; in Avignon ſteht neben dem alten Palaſte der Paͤpſte, der jetzt eine Ka, ſerne iſt, ein Calvarien⸗Berg von 60 Fuß Hoͤhe, der neulich 88 vom Winde umgeworfen wurde, und nun wieder aufgetra, gen wird; man hat ihn mit Laternen umgeben, um ihn des Nachts erleuchten zu koͤnnen. Die Inſchrif ie . riften, welche dieſe Denkmäͤler eines ſchlechten Geſchmacks zieren ſind gewoͤhn⸗ lich platt und oft unziemlich. Eine z. B vHabaeg Iau] Löwe vom Stamm Juda hat uͤberwunden; verſchwinder, ihr Feinde!’“ Offenbar ſind die Lowen vom Stamme Inda hler

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