nicht minder bekannt, als die Verdienſte welche der Verbli⸗

chhene ſich um ſein Vaterland, durch die eben ſo einſichtsvolle aals anſpruchsloſe Verwaltung des ihm bis zu ſeinem Tode

anvertraut geweſenen Geſandſchafts⸗Poſtens und die ihm geſetzt zu Theil gewordene ehrenvolle Anerkennung zu er⸗

werben gewußt hat.

Sein Verluſt wird allgemein bedauert und ein wohl⸗

wollendes Andenken iſt ihm gewiß.

Frankfurt a. M., 28. Sept. J. K. H. die Frau Herzogin von Lucca iſt unter dem Namen einer Gräͤfin von Alhambra, ſammt Hoͤchſt Ihrer Dutchl. Familie hier einge⸗ troffen. ;

Frankfurt a. M., 29. Sept. An Schaafwolle ſind Iin der abgewichenen Meſſe etwa 5000 Ballen zu Markt ge⸗ bracht worden, meiſtens Maͤhriſche; von Wuͤrtemberger war weniges hier, von Saͤchſiſcher jedoch wenig oder nichts. De Verkauf war hinſichtlich der Quantität gut, da er ſich auf circa 3000 Ballen belief. Die Preiſe waren jedoch ſehr ver⸗ ſchiedrn. Friſche Wollen, beſonders feine Sorten, erlangten 10 pCt. hoͤhere Preiſe, als voriges Jahr, geringe hingegen weit ſchlechtere, und waren gegen ſonſt unverhaͤltnißmaͤßig böilllig. Die meiſten Kaͤufer waren Niederlaͤuder, dann kauf⸗ eeen auch einige Elſaſſer. Holländer waren nicht anweſend, daher der Mangel an Begehr nach ordinairer Wolle, die ge⸗ 8 woͤhnlich von dieſen gekauft wird.

Die Preiſe laſſen ſich wegen der großen Verſchiedenheit der Qualitaͤten und deren Benennung nicht mit volliger Ge⸗ nauigkeit augeben, indem ein Eigner ſeine Wolle Prima nennt, die ein anderer nur fuͤr Secunda oder Tertia erken⸗ nen würde. Folgende Preiſe können indeſſen einige Richt⸗ ſchnur geben: Electoral⸗Wolle 300 à 380 Fl.; feine Prima 150 à 200 Fl.; gewoͤhnliche Prima 90 à 110 Fl.; feine Se⸗ cunda 105 à 120 Fl.; gewoͤhnliche Secunda 80 à 90 Fl.; feine Tertia 90 4 95 Fl.; gewoͤhnliche Tertia 65 à 75 Fl.; Locken und Stuͤcken 95 à 119 Fl.; geringe 48 à 60 Fl; Schußwolle, Prima 70 à 75 Fl., Secunda 58 à 62 Fl.

Oeſterreich. Trieſt, 23. Sept. Die Korſaren von Marocco brin⸗ gen alle Schiffe unter Oeſterreichiſcher Flagge auf, die ſich jenſeits der Meerenge von Gibraltar blicken laſſen. Eins, nach Rio⸗Janeiro beſtimmt, haben ſie bereits genommen, und

1 ein Zweites mit gleicher Beſtimmung hat ſich nach Gibral⸗ 1*

tar fluͤchten muͤſſen, wo es nun, wer weiß wie lange in Schach gehalten wird. Es iſt ein empfindlicher Nachtheil fuͤr unſre Boͤrſe, da die Ladungen hier aſſecurirt ſind und 5 88 unſere Aſſekuranz⸗Kammern den Schaden vn pege 8 aben. 1

2.

* 2 Agram, 28. Sept. Aus mehreren Ortſchaften unſerer GSegend vernehmen wir, daß am 22ſten d. M. Nachmittags 2 Uhr, ein Hagelwetter, 6 bis 8 Stunden im Umkreiſe, und zwar in 11 Pfarreien, unſaglichen Schaden anrichtete. Die . 88 Schloſſen fielen geſpitzter 812 und zerſchmetterten nicht * nur die meiſten Fenſter, ſondern auch Dachziegel dergeſtalt,

ddeaß ſich Truͤmmer auf Truͤmmer haͤuften. Eben ſo wurde deas Heidekorn und das Kraut gänzlich zerſchlagen, und am

. Weinſtock, wo deſſen Leſe jetzt beginnt, großer Schaben an⸗

erichtet. 1“ ¹ Schweiz. Sept. Heute wird die Großfuͤrſtin Helene von Rußland Kaiſerl. Hoheit hier erwartet, welche von Zuͤrch aus der Fuͤrſtin Galitſchin in Schinznach einen Be⸗ ſmuch gemacht hat, und dann uͤber Rappertſchwyl, Einſiedeln und den Rigi nach Lucern gereiſt iſt.

Lauſanne, 23.

„2

b 8 panien. ; Madrid, 15. Sept. Ihre Majeſtaäͤten gehen morgen

wird jeder Miniſter wöͤchentlich einmal dahin gehen, um mit demſelben uͤber die Angelegenheiten ſeines Miniſteriums Vor⸗ etrag zu halten. Dieſe Koͤnigliche Beſtimmung wird dem Premier⸗Miniſter, Herrn Calomarde ſehr ungelegen ſeyn, ga er gewohnt iſt, in Abweſenheit des Koͤnigs univerſeller b Miniſter zu ſeyn. Wie lange, J. J. M. M. im Escurial perweilen werden, und ob vielleicht eine neue Reiſe in die Provinzen im Plane des Hofes liegt, iſt noch unbeſtimmt. Der Geſundheitszuſtand des Koͤuigs hat ſich ſehr ſeit der letzten Reiſe verbeſſert. Auf jeden Fall kehrt aber Se. Maj. vor Weihnachten nicht nach Madrid zuruͤck. .“ zuc ſe Ankunft der jungen Koͤnigin von Portugal zu Gi⸗ s bb. e 92 .ea lank Näll ü. ich nicht nach enua ſondern na g den werde, hat hier großes Intereſſe erregt, 8 und wird, mit Hinſicht auf die muth ßlichen B üj 2 dieſer ei getvetenen Abaͤnderur eSessrane; 88 Egeren ag, als ein für die Portugleſi⸗ 8 .

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hierunter auch von dem Koͤniglich Preußiſchen Hofe unaus⸗ 1 · Rechte ſeiner Tochter aufzufordern.“) In der ungluͤcklichen

nach dem Escurlal ab, und dem Befehle des Königs gemaͤß

haben.

ſchen Angelegenheiten ſehr wichtiges Ereigniß betrachtet, dem Jedermann annimmt, daß ſie eine Folge der letzten eigniſſe in Portugal ſey, und daß die Abſicht des Kaiſers

von Braſilien dahin gehe, England, in Gemaͤßheit der beſte⸗ henden Tractate, zum Beiſtand und zur Aufrechthaltung der

Lage Portugals duͤrfte hierdurch eine große Veränderung vor⸗ gehen; die ausgewanderten Portugieſen, welche ihre ganze Hoffnung auf ihre junge Koͤnigin ſetzen, glauben ſchon, da ihre Drangſale nunmehr zu Ende gehen und geben ſich der Freude uͤber die Wiederkehr eines gluͤcklichen Zuſtandes hin. Es ſind nur noch wenig Portugieſiſche Ausgewanderte i Gallicien, die melſten haben ſich nach London eingeſchifft. Portugal. Im Morning⸗Herald finden ſich folgende Nachricht aus Liſſabon: Der Marquls von Chaves ging neulich, vor einem Lever Dom Miguels, in der Vorhalle wartend, mit dem Hute auf dem Kopfe umher. Ueber dieſe Unhöͤflichkeit machten mehrere von den Anweſenden ihre Bemerkungen, worauf ein Adjutant äußerte: „Er mag wohl etwas zer⸗ ſtreut ſeyn wegen der Behaudlung die er zu erdulden har, aber es giebt in ganz Portugal keinen loyaleren Mann.“ Wenige Stunden nachher ward der Adjutant auf des In⸗ fanten Befehl ins Gefaͤngniß abgefuͤhrt, um dort fuͤr ſeine Verwegenheit zu buͤßen. Trotz der pomphaften Angaben von dem Finanz⸗Zuſtande, in der dortigen Hofzeitung, iſt die Schatzkammer dennoch leer. Die Beamten erhalten nur fuͤr 2 oder 3 Monate im ganzen Jahre ihre Beſoldung. Die Soldaten ſind ohne Geld und Kleider. Neulich trat ein Soldat in ein Haus und verlaugte ein Almoſen. Als man ihm die Bitte abſchlug rief er: „Wenn man nicht bezahlt, muß ich es auf andere Weiſe zu erlangen ſuchen, denn ich will nicht verhungern. In der letzten Woche ward ein Spa⸗ nier, angeblich fruͤher Conſul in Rußland, den man fuͤr einen Agenten des Koͤnigs Ferdinands hält, arretirt; well er ſeine Papiere nicht zeigen wollte. Nach einem (vom Globe mitgetheilten) Briefe aus Liſ⸗ ſabon ſtehen die Renten alles Eigenthums ſolcher Perſo die daſſelbe im Namen der Krone beſitzen, um 90 pCt. n. driger als im verfloſſenen Jahre. Das fruͤher ſo belier Volkslied auf Dom Miguel’s Ankunft wird nur noch ſe gehört. Die Regierung iſt ſehr in Verlegenheit, was mit den nach der Niederlage von Porto zerſtreuten Solda⸗ ten beginnen ſoll. Sie unter andere Regimenter zu ſteckes iſt gefaͤhrlich, und man befuͤrchtet, daß ſie ſich, wenn ſie allein aͤßtl, empoͤren wuͤrden. 4 Die Angabe in dem officiellen Bericht in der Liſſabor ner Hofzeitung, daß General Valdez auf Madeira uͤber 7000 M. Truppen gehabt haben ſoll, erklart der Londoner Courter uͤbertrieben, um den Ruhm und dle Ehre des Tages zu ve groͤßern, mit der Bemerkung, daß der General mit ner ſolchen Maſſe Menſchen die Feinde gewiß zu ihres Schiffen wuͤrde zuruͤckgetrieben haben; es wäͤre uͤbrigen des Geuerals Pflicht, einen Bericht uͤber die Thatſach abzuſtatten. 2 In einem Privatſchreiben ans Madeira vom 5teg Sepr. (in Londoner Blättern) heißt es: das Liſſaboner G. ſchwader, (mit Ausnahme einer nach Liſſabon geſandt Briꝛg, und einer andern nach den Azoren) liegt noch hie Es iſt beſtimmt nach den Azoren ſegeln um ſich der ſel Terceira zu bemächtigen; ann ſollen als ſatzung hier bl iben, und ohng 1000 Mann ſich e⸗ ſchlffen. 3 „— In einem im Engliſchen Courier enthaltenen Prir ſchreiben aus Porto vom 13. Sept. heiß 5 b Spt. heißt es: Sozweit Gelegenheit gehabt habe, mich davon zu überzeugen, kang keinem hier lebenden Englaͤnder der Vorwurf gemacht wer⸗ den, irgend eine Imſurrection angezettelt zu haben, ode Theilnehmer derſelben geweſen zu ſeyn. Sie wiſſen es, es Pflicht eines jeden Fremden iſt, der factiſchen Regler des Landes, wo er ſich befindet, zu gehorchen. Dom 2 guel demaͤchtigte ſich der Zuͤgel der Regierung Fre konnten nichts anders thun, als gehorchen. Dom Pe wird durch eine große Kriegsmacht in Porto proclamict Fremde konnten ſich der neuen Autorität nlcht wieerſetz und mußten ſich ihr unterwerfen. Sie koͤnnen und ſich nicht in die inneren Angelegenheiten des Landes miſch Dieſe Grundſätze haben die Engläͤnder hier wie an and Orten beobachtet.

*) Von der (letzthbin von uns mitgetheilten) Proklama Sr. Mat des Katfers von Braſilten an die Porrugteſtſchen tion, konnte man zu der Zeit in Madrid noch keine Kenn

Bellag