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eitung Nr. 268.
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Spanien. .
Die neueſten Pariſer Journale melden aus Madri d, vom 18. Sept.: Don Diego Godoy, Bruder des bekannten Frie⸗ dens⸗Fuͤrſten, hat den Koͤnig in einer Vorſtellung um Ruͤck⸗ erſtattung aller Kommenden erſucht, die er in den militairi⸗ ſchen Orden fruͤher beſaß. Er gruͤndet ſeine Anſpruͤche dar⸗ auf, daß er weder als Fluͤchtling noch als Verbannter be⸗ trachtet werden koͤnne, da er Spanien mit Koͤnigl. Erlaub⸗ niß verlaſſen habe, und dann zum Ober⸗Stallmeiſter Seiner Maj. Carl 1V. ernannt worden ſey. Der Koͤnigl. Ordens⸗ rath iſt uͤber dieſe Angelegenheit 89 Rathe gezogen worden. — In Sevilla herrſcht große 8 eſtuͤrzung; man hat die amtliche Nachricht erhalten, daß die Epidemie am Bord einiger Fahrzeuge war, die in der Bai von Cadix an⸗ gelegt hatten. Alle disponiblen Truppen, in Sevilla ſind nach Moguer und dem weſtlichen Ufer abmarſchirt, um dort einen Sanitaͤts⸗Cordon zu ziehen. Fuͤr alle Schiffe, welche aus Cadix und Gibraltar kommen, und in den Guadalquivir einfahren wollen, iſt eine Quaran⸗ taine feſtgeſetzt. Die Dampfſchiffe zwiſchen Sevilla und Cadix haben ihre Fahrten eingeſtellt. — Der Chevalier Lima,
welcher hier die Functionen eines Portugieſiſchen Geſchaͤfts⸗ trägers verſah, hat neulich bei Nacht das Wappen von ſei⸗ nem Hotel abnehmen laſſen; er ſoll dazu aufgefordert wor⸗ den ſeyn. Graf Figueira, der Abgeordnete Dom Miguel's, hat mit dem Könige eine Unterredung gehabt. — Die Re⸗
ung, welche vor Kurzem ein Privilegium füͤr die Schiff⸗ rrmachung des Tajo ertheilte, hat jetzt den Ingenieur⸗Offi⸗ zier Macuartes beauftragt, auch den Douero in dieſer Hin⸗ ſicht zu unterſuchen. Unſere Regierung hat erfahren, daß einige nach Bayonne gefluͤchtete Spanier, dort eine Spani⸗ ſche Zeitung herauszugeben beabſichtigen; ſie wird wahrſchein⸗ lich das Erſcheinen eines ſolchen Blattes zu verhindern ſuchen. Madrid, 21. Sept. Das Geruͤcht von einem zwiſchen unſerer Regierung und dem Cabinet von St. Names abge⸗ ſchloſſenen Vertrage, durch welchen Spanien, als Nachbar⸗ Staat Portugals, in die vEeseeeeen dieſes Landes auf eine thäͤtige Weiſe eingreifen ſoll, erhäͤlt ſich. Die naͤ⸗ heren Beſtimmungen dieſes Tractats, nach denen ſich die Schritte Spaniens richten werden, ſind jedoch nicht bekannt. Die Abfertigung eines außerordentlichen Couriers nach London ſteht wohl damit in Verbindung und vermehrt die w dieſes Geruͤchtes. — Die Nachrichten aus dem Suͤden unſers Landes ſind ſehr betruͤbend, denn ſie be⸗ ſtätigen es, daß in Gibraltar die Epidemie herrſcht. In al⸗ len Häfen des Mittelländiſchen Meeres ſind ſtrenge Schutz⸗ Maaßregeln getroffen worden, um die Ausbreitung dieſes Uebels zu hemmen, das nach Einigen durch ein Ruſſiſches, nach Anderen durch ein Schwediſches Fahrzeug nach Gibral⸗ tar gebracht worden iſt. Es befinden ſich bereits 200 Kranke in dieſer Feſtung, von denen jedoch nur 6 wirklich mit dem typhus ickeroides behaftet zu ſeyn ſcheinen. Alle Handels⸗ Geſchafte ſind unterbrochen, und der Gouverneur des Lagers von San⸗Roque hat einen Cordon um den Platz aufgeſtellt, um jede Verbindung abzuſchneiden. Zwei Smuggler, die einer Wach⸗ ſamkeit zu entgehen ſuchten, ließ er erſchießen. Der Franzoͤſiſche Gouverneur von Cadix, Baron Gudin, hat in Uebereinſtim⸗ mung mit den Stadt⸗Behoͤrden, eine Verordnung in zwoͤlf Artikeln erlaſſen, welche die haͤrteſten Strafen auf die Ueber⸗ tretung der zur Sicherſtellung der oͤffentlichen Geſundheit ge⸗ troffenen Anſtalten ſetzen. Ein Gleiches haben die Behoͤrden von Malaga, Algeſiras, Tarifa und andern ſuͤdlichen Staͤdten gethan. Die Franzöoͤſiſche Beſatzun in Cadix beſchleunigt die Ab⸗
ſendung ihres Geſchwaders, das ſich mit der Expedition vereinigen
ſoll, die in T rüſtet wird. Die Franzoſen raͤumen Cadix —,— 2—, ſehr unguͤnſtigen Augenblicke, und ihre Adweſenheit wird ſchmerzlich empfunden werden, indem unſere Regierun Geſundheits⸗Cordons ziehen muß, und daher keine Trup zar, um die Feſtung zu beſetzen. Zur voll⸗ ſtändigen Beſetzung von Cadix allein gehoͤren uͤber 10,000 Mann, und wenn man auch Truppen aus dem Innern da⸗ hin marſchiren laſſen will, ſo vergeht doch geraume Zeit, ehe ſie dort anlangen. — Briefe aus Saragoſſa melden, daß die Bewohner dieſer Stadt noch keinesweges beruhigt ſind, ſie ſuchen vi r Häͤndel mit den Truppen anzuſpinnen. Der König hat len, daß das unce des Gerichtshofes voll⸗
een werde, und es ſind demzufolge Befehle an die General⸗
apitaine in Pampeluna und Valencia ergangen, zur Ver⸗
ſtaͤrkung der Garniſon Truppen abzuſenden. Die Anweſen⸗ heit des General⸗Capitains von Valencia, Longa, in hieſiger Reſidenz, ſoll den Zweck haben, die Regierung von dem be⸗ unruhigenden Zuſtande ſeiner Provinz zu unterrichten, und ſie um Geld⸗Unterſtuͤtzung zu bitten, damit er zur Vertrei-x. bung der aufruͤhreriſchen Banden, die ſich in ſeiner Provinz an der Graͤnze von Catalonien gebildet haben, energiſche Schritte thun koͤnne. Wir erwarten mit jedem Augenblick den General Espana, welcher den Koͤnig um Abnahme der Statthalterſchaft von Catalonien gebeten hat, wogegen er den Ober⸗Befehl der Koͤnigl. Garde zu erhalten wuͤnſcht. Nimmt der Koͤnig ſeine Abdankung an, ſo wird ihm wahre-:— ſcheinlich Herr Campo Sagrado in Catalonien folgen; die Provinz wuͤrde mit dieſer Veraͤnderung ſehr zufrieden ſeyn. hre Majeſtaͤten wurden bei Hoͤchſt Ihrer Ankunft im Es⸗ curial von den in Parade aufgeſtellten Koͤnigl. Freiwilligen empfangen. Portugal. 8
Pariſer Blaͤtter bringen folgende Nachrichten aus Liſſa⸗ bon, vom 13. September: Die Furchtſamkeit unſerer Re⸗ gierung nimmt zu, und die Verhaftungen mehren ſich taͤglich; verſchiedene Perſonen ſind bloß darum verhaftet worden, weil ſie oͤffentlich von der Reiſe der Koͤnigin Donna Maria geſprochen hatten. — Die maͤchtige und zahlreiche Parthei von Chaves macht Dom Miguel ernſtliche Beſorgniſſe; die Haupter derſelben wagen oͤffentlich zu aͤußern, daß ſie ſich 3 huͤten wuͤrden, an einem neuen Kampfe fuͤr Dom Miguel Theil zu nehmen, indem ſie nicht Luſt haͤtten, fuͤr eine mit Undank belohnte Sache zu fechten. Die oͤffentliche Stim⸗ mung nimmt ſeit der Kunde von der Ankunft der Donna Maria eine fuͤr Dom Miguel ſo unbefriedigende Wendung, daß derſelbe, wenn England ſich zu Gunſten der jungen Königin erklaͤren ſollte, leicht von dem Throne eben ſo ſchnell wieder herabſteigen duͤrfte, als er ihn beſtiegen hat. Der Bruder des Grafen von Linhares, der in der Sache des General Doyle compromittirt war, iſt zur Deportation auf zehn Jahre nach Angola verurtheilt worden. Die zweite Truppenſen:⸗ dung nach Madeira ſoll den Gouverneur der Inſel in den Stand ſetzen, die zahlreichen bewaffneten Banden zu verfolgen, die ſich aus den Truͤmmern der Truppen des Oberſten Valdez ge⸗ bildet und in’'s Innere der Inſel zuruͤckgezogen haben. — Als die Nummer des Pariſer Moniteur, welche die Erklarung Dom Pedro's in Bezug auf ſeinen Bruder enthilt, hier ankam, wurde eine außerordentliche Sitzung des Staatsrathes gehalten. Auch ſoll ein Ultimatum eines andern e Hofes angekommen ſeyn, und viel Eindruck auf unſere Regierung gemacht haben. Einer zuverlaͤſſigen Nachricht zufolge, ver⸗ folgen 7 unbekannte Kriegsfahrzeuge, welche unſere Regie:⸗: rung fuͤr Corſaren ausgiebt, in der Nähe der Kuͤſte alle Portugieſiſchen Schiffe, die ſie auf der offenen See treffen. 8
Im Staatsrathe herrſcht die groͤßte Thaͤtigkeit, taͤglich haͤlt er Verſammlungen, und die Couriere kreuzen ſich Haͤufig 8 auf der Straße von Liſſabon nach Madrid. Unſer Conſul in Gibraltar ſoll Depeſchen von hohem 5 ntereſſe uͤberſandt haben, uͤber deren Juhalt jedoch noch nichts verlautet.
Der Conſtitutionnel fuͤgt obigen Nachrichten noch fol-⸗ gende hings. Vor einigen Tagen ſind zwei außerordentliche 825 Agenten Dom Miguel's nach Rom abgegangen, um vom Papſte die Aufhebung der in Wien geſchloſſenen Verlobung zu erwirken. — Im Widerſpruch mit dieſer Nachricht mel⸗ det dagegen das Journal du Commerce: Man glaubt, Dom Miguel ſey der Vermäaͤhlung mit ſeiner Nichte nicht abge⸗ neigt; die Engliſche Regierung wuͤrde dieſe Ausgleichung der
ie Parthei
hieſigen Angelegenheiten nicht ungern ſehen. 8 8 Koͤnigin Mutter iſt aber dieſem Schritte durchaus ent.. gegen.
Türket. 9 Der Oeſterreichiſche Beobachter enthaͤlt im neueſten Blatte (vom 30. Sept.) folgendes Schreiben aus Buchareſt vom 19. September: 1— . j Geſtern iſt hier die Nachricht eingelaufen, daß die Ruſ.. ſen ihre Poſition vor Schumla verlaſſen, und das Imq““ quartier der zweiten Armee nach Jenibazar verlegen wol⸗ len *). Die ganze Aufmerkſamkeit iſt gegenwaͤrtig auf Varna -) Beim Eingange dieſer Nachrichten in Wi 8 2 neueſten (in der Beilage zum Blatte vom 1. Iren ſchetbe 2
lieferten) Nachrichten vom Kriegs⸗Schauplatze dort noch nicht 3 eingegangen geweſen zu ſeyn. “ 2 8 1
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