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Preußiſche Staats⸗Z
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No. 269.
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Amtliche
Nachrichten. Kronik des Tages. Lord
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8 s Abgereiſt: Der Pair von England,
Gower, nach Frankfurt a. M ,
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Zeitungs⸗Nachrichten. 1 Ausland.
Frankreich. . PpParis, 30. Sept. Vorgeſtern Mittag fuͤhrten Seine 1 Mazedat den Vorſitz im Miniſter⸗Rathe, welchem auch der luphin beiwohnte. 342 . b- 898 Tage um 2 Uhr +2q ieſelbſt — en felde die ferderennen um den Koͤnigs⸗ un en —— dem Vorſitze des Miniſters des In⸗ nern, ſtatt. Sieben Pferde eroͤffneten den Lauf. Die „Lu⸗ cia“, eine 5jäͤhrige Limouſiniſche Stute des Herrn v. Van⸗ teaux, erreichte das Ziel (4000 Metres oder 12,750 Fuß) das erſte Mal in 5 Min. 9 ¾ Sec. und das zweite Mal in 5 Min. 21 Sec., und trug dadurch den Dauphins⸗Preis davon, wel⸗ ſher in einer ſilbernen Vaſe von 1000 Fr. und in einer baa⸗ ren Summe von 2000 Fr. beſteht. Zwei andere Pferde, die mit jenem liefen, kamen jedes um ½ Secunde ſpaͤter an. Zwiſchen beiden Läufen liefen zwei Pferde „die Vittoriat“, eine Stute des Herzogs von Guiche, welche in dem Geſtuͤte des Dauphins erzogen worden iſt, und Link Boy“, ein be⸗ ruͤhmter Renner des Lord Seymour. Die Eigenthuͤmer hat⸗ ten um 5000 Fr. gewettet. Die „Vittoria“ gewann die Wette in 6 Min. 4 Sec. Um den Koͤnigs⸗Preis liefen drei ferde. In beiden Läufen trug der „Zephir“ (ein 4jaͤhriger vormänner des Herrn Crémieux, welcher ſchon am Lilſten den Koͤniglichen Preis von 5000 Fr. gewonnen hatte) den Sieg davon; er durchlief die Bahn das erſte Mal in 5 Minuten 10 ¾ Secunden, das zweite Mal in 5 Minuten 14 ¾ Secunden. Die beiden anderen Pferde, die mit dem „Zephir“ um den Preis ſtritten, kamen nur † Sexc. ſpaͤter ans Ziel. Der Koͤnigs⸗Preis, beſtehend aus einer ſil⸗ bernen Vaſe von 1500 Fr., einem Becher von 800 Fr. und 3700 Fr. baar, wurde ſofort Hrn. Crémieur zugeſtellt. Zwi⸗ ſchen beiden Laüufen liefen zwei Engliſche Pferde, „Kurk, mann“ des Lord Seymour, und „Flamingo“ des Oberſten Charettie, um einen Preis von 5000 Fr., welchen die Eigen⸗ thüͤmer ausgeſetzt hatten. Der „Turkmann“ gewann die Wette; er durchlief die Bahn, welche diesmal nur die Haͤlfte (nämlich 2000 Metres) betrug, in 2 Min 24 Sec.; der „Flamingo“ kam 8 Sec. ſpaͤter an. Die Gazette de France lommt heut abermals auf das Schreiben des Cardinal⸗Staats⸗Secretairs zuruͤck. „Das iniſterium“, meint ſie, „hat ſehr unrecht, wenn es aus Grunde triumphirt, daß in jenem Schreiben geſagt wird, man könne ſich in Betreff der beiden Verordnungen vom 16. t auf die bekannte Froͤmmigkeit des Koͤnigs verlaſſen; i hierdurch wird die Lage der Dinge in keiner Art gean⸗ dert. Was war denn die Denkſchrift der Biſchöͤfe an den Köͤnig anders, als eine Bitte um eine Modificirung der ge⸗ dachten Verordnungen? Woran hat das Episcopat anders appellirt, als an die Gottesfurcht und Weisheit des Monar⸗ chen? nun der Papſt durch ſeinen Miniſter antwor⸗ ten laͤßt, man köͤnne ſich auf die Froͤmmigkeit des Koͤnigs verlaſſen, ſo hat er ſchon dadurch dem Mémoire der Biſchoͤfe beigepflichtet; er hat nichts erwogen, nichts beſchloſſen; er hat die Denkſchrift gleichſam nur gerichtlich beſtaͤtigt. Es iſt daher noch nicht das Mindeſte entſchieden, da die Paͤpſt⸗
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liche Macht ſich darauf beſchraͤnkt hat, mit den Biſchoͤfen ab⸗ zuwarten, was die Koͤnigliche Macht auf die gerechten Ein⸗ ſpruͤche der Kirche zu beſchließen fuͤr gut finden wird.“ — Der Courrier frangais commentirt den geſtrigen Artikel der Gazette de France, worin jenes Blatt abermals den Beweis finden will, daß die Regierung beſſer gethan haͤtte, wenn ſie ſich an den Roͤmiſchen Hof gar nicht gewandt haͤtte. „Wenn das Mi⸗ niſterium,“ ſagt dieſes Blatt, „um den Prieſterſtand zum Gehorſam zu zwingen, ſich bloß an die Prieſter wendet, o darf es gewiß ſeyn, als Lohn fuͤr ſeine Nachgiebigkeit nichts als Beleidigungen einzuerndten. Die Gazette hat damit be reits den Anfang gemacht; ſie ſelbſt beſchuldigt die Miniſter der Furchſamkeit und Unentſchloſſenheit, 42 ſie ande. rerſeits die Autoritaͤt des Papſtes verlaͤugnet. Häͤtte aber auch, ſtatt des Cardinals Bernetti, der heilige Vater ſelbſt geſchrieben, ſo wuͤrde der Prieſter⸗Parthei immer noch uͤbrig geblieben ſeyn, zu behaupten, der Papſt koͤnnte ſpaͤter leicht ſeine eigenen Worte widerrufen. Fuͤr jetzt beſchraͤnken ſich die beiden Oppoſitions⸗Blaͤtter darauf, die Geiſtlichkeit zum Widerſtande aufzureizen. Die Quotidienne meint, man muͤßte von der Wuͤrde derſelben einen ſchlechten Begriff ha⸗ ben, wenn man jemals glauben koͤnnte, daß ſie ihre eigenen 8 Worte verlaͤugnen wuͤrde, und die Gazette bezeichnet ſchon 8 im Voraus diejenigen Biſchoͤfe, welche etwa die Haͤnde zur Verſöhnung bieten moͤchten, als Maͤnner, die von einem ein⸗ 8 faͤltigen Ultramontanismus beſeelt waͤren. Aus dieſem Allen ſieht - man, was die Folgen davon ſind, wenn man es nicht verſteh Herr in ſeinem Hauſe zu ſeyn. Sollte man nicht
glauben,
lique aufgeſtellten Saͤtze anerkenne: „Es iebt keine M
welche die Kirche verleiht, keine möͤgliche —ö
der Kirche; die Kirche iſt die Geſellſchaft.“
rium hat Wunder geglaubt, wie es ſeine Sache foͤrdern wuͤrde, wenn es einen Umweg nach Rom machte; haͤtte es ſich dar⸗
auf beſchraͤnkt den geraden Weg der Charte und unſerer Ge⸗ ſetzgebung zu verfolgen, es wuͤrde dem Ziele naͤher als jetzt ſeyn. Moͤge ſeine uͤbergroße Nachgiebigkoit wenigſtens dazu gedient haben, ihm eine genaue Kenntniß der Prieſter⸗Par⸗ thei und ihrer ſcheinheiligen Tactik beizubringen.“ — Die 1n Quotidienne 358 noch heute ganz beſtimmt bei ihrer Mei⸗ * nung, daß die Verordnungen vom 16. Juni weder in Aus⸗ 4 fuͤhrung kommen werden, noch in Ausfuͤhrung kommen koͤn⸗ nen. Ob ſie recht hat, wird ſich in wenigen Tagen aus⸗,
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Der Courrier frangais will wiſſen, daß die beabſichtige Entlaſſung mehrerer Staatsraͤthe vor der aufgegeben 8 3 worden ſey, und druͤckt ſein Bedauern deshalb aus. Maͤnner, meint er, wie die Herren Delavau, Franchet, Renneville, Dudon, Syrieys, Caſtelbajac, Frénilly, Vaulchier, Forbin des Iſſarts, Duhamel u. A., die man im Staats⸗Rathe als die Haupt⸗Coryphaͤen der Villèleſchen Parthei betrachten müſſe, ſeyen zu nichts mehr zu gebrauchen, ſobald die Ma-.. ſchine, der ſie zum Raͤderwerke gedient, zerbrochen ſey; und wenn ſie ſo muͤßte man nen. Das Journal Gelegenheit im Allgemeinen die Bemerkung, das werde in Frankreich ganz anders verſtanden als in England; hier zoͤgen, bei einer Veraͤnderung des Miniſteriums, die demſelben ergehenen vornehmſten Beamten ſich von ſelbſt zu⸗ 2³ rͤck; in Frankreich aber ſuche man eine Ehre nicht ſowohl 88 darin, mit ſeiner Meinung abzugehen, als ungeachtet ſeiner — Meinung zu bleiben. — Der Conſtitutionnel ſpricht ſich uͤber dieſen Gegenſtand in folgender Art aus: „Es kann ſich * hier nur um die Frage handeln, wo bei einer Veraͤnderun des Miniſteriums die Veraͤnderungen in der Landes⸗Vermal
des Débats macht bei dieſer Ehrgefuͤhl
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daß die Regierung die Wahrheit der von dem Memorial Catho⸗ 1n Das 2 2
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weiſen. 1
auch wirklich nicht gefaͤhrlich waͤreaen, . ſchon als nutzloſe Beamten entſer⸗ 82
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tung eine Graͤnze haben ſollen, und ob es 8 . den ſtillen, arbeitſamen, erfahrenen Commi z. B. noͤthig ſey,
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