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No. 270. 1
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Berlin, Mittwoch den 8ten October.
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Kronik des Tages.
Seine Koͤnigliche Hoheit der Prinz Leopold von Sachſen⸗Coburg iſt nach Dresden von hier abgegangen.
Bekanntmachung.
Zur Erleichterung des Poſtfuhrweſens uͤberhaupt, und insbeſondere, um den Extra⸗Poſten ein raſcheres Fortkom⸗ men zu verſchaffen, ſind zwiſchen Bitterfeld und „Halle (4 Meilen) und zwiſchen Halle und Eisleben (4¼ Meilen) neue Stationen angelegt worden. Die erſtere zwiſchen Bitter⸗ feld und Halle wird fuͤr jetzt und bis das neue Etabliſſement auf der Hälfte des Weges hergeſtellt ſeyn wird, in Brehna
eingerichtet. Die Entfernung betraͤgt: 9, jetzt zwiſchen Brehna und Halle... 2 ½ Meilen, zwiſchen Brehna und Bitterfeld .. 1 ½ Meilen, kuͤnftig zwiſchen der neuen Station und Halle 2 Meilen, zwiſchen der neuen Station und Bit⸗ EEEEEEe111““] 2 Meilen.
Die Station zwiſchen Halle und Eisleben iſt in Langenbogen
etablirt. Die Entfernung derſelben betraͤgt: * nach Halle . . . . . .. 2 Meilen,
. äaacch Cisleben .... 2¼ Meilen. Dieſe beiden neuen Stationen werden vom 1. Oct. c.
ab, in Wirkſamkeit treten. Frankfurt a. M., 27. September 1828. EE
885 Der General⸗Poſtmeiſter. — 94 85 Nagler. Durchgereiſt: Der Katſerlich Ruſſiſche Feldjäͤger Gourloſchew, als Courier von Bruſſel nach Warſchau. 1“ 872e.
8 8 b Zeitungs⸗Nachrichte ve“] 89 Frankreich. Paris, 30. Sept. 8 i ſind hieſelbſt Nachrichten aus Morea vom 10ten d. M. eingegangen, wonach 7000 ann Aegyptiſcher Truppen bereits eingeſchifft und im Be⸗ griff waren, nach Alexandrien unter Segel zu gehen. Ibra⸗ im wartete nur auf die Ankunft der uübrigen Transport⸗ Schiffe, um ſich mit dem Reſt ſeiner Truppen gleichfalls einzuſchiffen.
Paris, 1. Oct. Vorgeſtern als am achten Geburts⸗ tage des Herzogs von Bordeaur war zu Saint⸗Cloud auf dem Trocadero ein Kinder⸗Diner von 80 Couverts und lIbends Schauſpiel bei Hofe. An demſelben Tage wurde, einer fruͤheren Koͤnigl. Verfuüͤgung gemaͤß, hieſelbſt das St. Michael⸗Ordens⸗Capitel gehalten, in welchem die ſeit der letz⸗ ten Verſammlung ernannten vier Ritter dieſes Ordens, naͤm⸗ lich der erſte EFccurg Sr. Majeſtaͤt, Herr Thévenot de Saint⸗Blatſe, die beiden Architecten Molinos und Fontaine und der Direktor der Thierarzneiſchule zu Alfort, Hr. Gi⸗
rard, aufgenommen und vereidigt wurden. e Herzogin von Berry hat, nachdem ſie der Meſſe und einem Xe in der Sct. Stephans⸗Kirche zu Toulouſe
beigewohnt, d am 24. Morgens gegen 9 Uhr ver⸗ laſſen und 89 Sn⸗ Montauban Vor hrer Abreiſe haben .H. den dortigen Einwohnern
ig gemacht, daß Se. Maj. der Koͤnig ihre Stadt im noͤchſten — 22 wuͤrden. Die Prinzeſſin iſt an dem⸗
ſelben Tage um . in Montauban einget Leen⸗ abt alb 2 Uhr Mittags in Mon ngetroffen,
auf das Feſtlichſte empfangen worden. Beim Ein⸗
tritte der Nacht wurde ein ſchoͤnes Fenerwerk abgebrannt und die ganze Stadt war erleuchtet. Obgleich ſchon ſpaät, beehrten J. K. H. doch noch das Schauſpiel mit Ihrer Ge⸗ genwart. Am folgenden Morgen (25ſten) um 11 Uhr reiſte die Prinzeſſin nach Cahors, welche Stadt ſie am 26ſten be-.—
reits in aller Fruͤhe wieder verließ, in Payrac das Fruͤhſtuͤck 8
einnahm und gegen Abend in Brives eintraf. 8
Eine Koͤnigliche Verordnung vom 28ſten v. M. räaͤumt 5* den Eigenthuͤmern des in Marſeille in Entrepot befindli- chen fremden Getreides die Befugniß ein, dieſes Getreide S in gewiſſen Quantitaͤten aus den Magazinen zu entnehmwen und vermahlen zu laſſen, jedoch unter der Bedingung, das⸗ ſelbe demnaͤchſt als Mehl zu einer beſtimmten Zeit wieder in die Magazine zuruͤckzuliefern. Durch dieſe Verfuͤgung ſollen dem Handelsſtande die Mittel zur Wieder⸗Ausfuhr des magazinirten fremden Getreides erleichtert werden. Um jedem moͤglichen Mißbrauche vorzubengen, wird inzwi⸗ ſchen eine aus ſieben Mitgliedern beſtehende Commiſ⸗ ſion ernannt, welche die Verabreichung des Getreides und die Zuruͤcklieferung des daraus gewonnenen Mehls beras
8
controlliren und uͤberhaupt fuͤr die puͤnktliche Ausfuͤhrung der in der Verordnung enthaltenen Beſtimmungen ööu“ tragen ſoll. Dieſelbe Befugniß wird auch auf die Eigenthuͤͤ‚— mer des in den uͤbrigen Haͤfen des Landes aufgeſpeicherten 8 fremden Getreides ausgedehnt, inſofern ein wirfſiches Entrew..—— pot daſelbſt dieſelben Garantieen und dieſelben Mittel Erfuͤllung der in der vorſtehenden Verordnung enthaltenden Bedingungen darbietet, als in Marſeille. 2
Durch eine zweite Verordnung vom 29. Sept. haben Se. Maj.
die von den reſp. Erzbiſchoͤfen und Biſchöfen zu Auch, Bordeaux, Blois, Cambrai, Dijon, Gap, Poitiers und Soiſſons getroffenen Wahlen der Superioren und Di⸗
rectoren der in dieſen Dioͤceſen befindlichen zwoͤlf geiſtlichen
wiſſ Der Meſſager des Chambres enthaͤlt Folgendes: „Wir * trioen nicht, ob wir uns uͤber die wahren Zeichen des Pa⸗ tismus taͤuſchen; aber es will uns ſcheinen, als ob ſich in den Einfluͤſterungen, welche man taͤglich in einigen oͤffent⸗ 8 lichen Blaͤttorn uͤber unſere auswaͤrtige — lieſt, wenig National⸗Geiſt offenbare. Die freie Beurtheilung aller Handlungen der Regierung, ſie moͤgen nun das Ausland oder das Inland betreffen, iſt allerdings eine Wohlthat un-⸗ ſerer Verfaſſung, und es iſt gewiß nicht unſere Gewohnheit, den gluͤcklichen Einfluß derſelben in Abrede zu ſtellen; aber8 warum nutzen unſere Zeitungen dieſe Wohlthat in einer, ihh rer hohen Beſtimmung zuwiderlaufenden Abſicht? warum ex poniren oder compromittiren ſie durch gewagte oder faͤlſchliche 8 Behauptungen das Intereſſe unſerer National⸗ Politik? Es handelt ſich hier um etwas Wichtigeres als um das Syſtem eines Miniſteriums. Die Miniſter gehen voruͤber; Frankt. reich aber bleibt, und wir glauben nicht, daß es eben ſehr patriotiſch ſey, deſſen Intereſſe zu verletzen. In England, wo das Volk ein ſo richtiges Gefuͤhl von der Freiheit des Landes hat, billigen oder mißbilligen die oͤffentlichen Bläͤtter auch die Beſchluͤſſe des Cabinets; iſt ein ſolcher Beſchluß aber einmal gefaßt, betrifft derſelbe den militairiſchen oder politiſchen Ruhm Alt⸗Englands, ſo ſchwindet der Partheix“. geiſt und mit einſtimmiger Meinung ſucht man den gefaßten Beſchluß zum Vortheil des Landes zu lenken. Wir haben davon noch neuere Beiſpiele vor Augen. Ohne weiter der letzteren Kriege gegen Buonaparte zu erwaͤhnen, worin die Whigs ſo oft dem Miniſterium die groͤßte Ergebenheit und Loyalitaͤt bewieſen haben, erinnern wir nur an die letzte Er⸗ pedition nach pen ge unter Canning. Der Standard und die Morning⸗„Poſt beſtritten damals heftig das Princip der bewaffneten ee. nachdem dieſe aber einmal be⸗ ſchloſſen war, olgten ſie dem Ruhme der Britiſchen Here und ſuchten nicht demſelben diplomatiſche Hinderniſſe in den
Secundair⸗Schulen, genehmigt. 88