giebt eine gedraͤngte Ueberſicht des Inhalts; wir behalten uns davon weitere Mittheilung vor.) .
Die hieſigen oͤffentlichen Blaͤtter erwaͤhnen eines Ban⸗ quets, das die Wähler von Meaux (Seine und Marne) vor einigen Tagen ihrem Deputirten, dem General Marquis v. Lafayette, gegeben haben. Es wurden bei dieſer Gelegenheit nicht weniger als 13 Toaſts ausgebracht. Die bemerkens⸗ wertheſten darunter waren die folgenden: Auf die Ruͤckkehr zu dem Buchſtaben und dem Geiſte der Charte durch Ab⸗ ſchaffung des doppelten Votums und der iebenjaͤhrigkeit! Auf die Wiederherſtellung der National⸗Garden durch ein Geſetz! Auf die Unabhaͤngigkeit Griechenlands und die Fran⸗ zoͤſiſche Expedition, welche die Befreiung dieſes Landes her⸗ beiführen ſoll Auf die politiſche und intellectuelle Unabhaͤn⸗ gigkeir der Voͤlker und Regierungen! Auf unſern ehrwuͤrdi⸗ gen Deputirten, den General Lafayette; mẽge er noch lange den Bezirk von Meaux repraͤſentiren! — Der General er⸗ hob ſich hierauf und hielt eine Anrede, worin er die in den obigen Toaſts ausgeſprochenen Wuͤnſche beſtaͤtigte, im uͤbri⸗ gen aber erklärte, daß er es fuͤr uͤberfluͤſſig halte, ſein politi⸗ ſches Glaubens⸗Bekenntniß abzulegen, da daſſelbe der Ver⸗ ſammlung hinreichend bekannt ſey. Am Schluſſe ſeines Vor⸗ trages brachte er folgenden Toaſt aus: Dem Bezirk von Meaux und deſſen Waͤhlern! Moͤgen ihre Wuͤnſche in Er⸗ fuͤllung gehen, und moͤge ihre oͤffentliche und perſoͤnliche Wohlfahrt der Lohn ihres Patriotismus uUnd ihrer Unabhän⸗ gigkeit werden! Eine Collecte fuͤr die Armen beſchloß das Feſt.
Außer den „Omnibus“ und den „Dames blanches”“, ſind jetzt noch eine dritte Art von zwoͤlfſitzigen Stadtwagen patentirt worden, die den Namen „Citadines“ fuͤhren wer⸗ den. Es ſind deren 21; der Preis fuͤr die Tour betraͤgt ebenfalls 5 Sous.
Großbritanien und Irland.
London, 30. Sept. Seine Maj. erholen Sich immer mehr von dem letztem Gicht⸗Anfalle, wenngleich Hoͤchſtdieſel⸗ ben Ihre gewoͤhnlichen Spazierfahrten noch nicht wieder ha⸗ den beginnen koͤnnen.
Herr Herries iſt aus Schottlond und Viscount Lowther aus Gloureſterſhire angekommen. Der Herzog von Suſſex, welcher ſich bereits auf einer Pacht befand, um nach Dublin zu ſegeln, iſt plötzlich durch einen Expreſſen zuruͤckgerufen worden.
Am 27ſten war der Tag, welchen Ihre Majeſtaͤt die Königin von Portugal zur Landung beſtimmt hatten. Eine unzählige Menge von Zuſchauern hatte ſich am Ufer verſam⸗ meit. Die Salven von der Fregatte Imperatriz kuͤndigten den Angenblick an, in welchem Donna Maria das Fahrzeug verließ. Sie wurden mit Kanonenſchuͤſſen von den Engli⸗ ſchen Schiffen und von den Forts beantwortet. Zahlreiche
oote begleiteten die Koͤnigin bis an die Kuͤſte, wo ſie von ord Clinton, Sir W. Freemantle und den Geſandten von ortugal und Braſilien empfangen wurde. Sobald ſie die öchſte Stufe der Treppe erreickt harte, welche zum Hinauf⸗ igen ans Ufer fuͤr ſie errichtet war, wurde ſie von 24 weißgekleideten und mit Blumen bekraͤnzten Kindern begruͤßt, und begab ſich, indem dieſelben ihren Weg mit Blumen be⸗ teuten, unter dem lauten Jubel des Volks und durch eine beiden Seiten aufgeſtellte Ehrenwache in den Koͤniglichen agen. Sie fuhr nach der fuͤr ſie in Bereitſchaft geſetzten Cohnung der Madame Eliſabdeth For, wo ihr der Mayre und Stadtrath von Falmouth ihre Aufwartung machten und ne mit folgender Antede bewillkommten: „Wir, die treuen Unterthanen Sr. Maj. des Königs Georqs 1V. von Groß⸗ ritanien und Irland, der Mayre, der Stadtrath und die Bewohner von Falmouth und ſeiner Nachbarſchaft, nahen uns demuͤthig Ewr. Maj. mit ungeheuchelten Gluͤckwuͤnſchen fii- Hoͤchſtdero gluͤckliche Ankunft in dem Gebiete unſers Herr⸗ ſchers, indem wir Ewr. Maeſtaͤt verſichern, daß wir den All⸗ maͤ ptigen dringend anflehen, daß er Hoͤchſtdieſelben mit aller Beſundheit und allem Gluͤck beſchenke, und daß die freund⸗ ſbaftliche Verbindung, welche ſeit ſo vielen Jahren zwiſchen
Köͤnigreiche Portugal und dieſem Lande beſtanden hat, enter der Regierung Ewr. gnaͤdigen Maſ. noch lange zur
öre und zum Gedeihen beider Koͤnigreiche fortdauern moͤge.“ Die Koͤnigin antwortete: „Sie danke dem Mayre, dem
tadtrath und den Bewohnern von Falmonth fuͤr die ihr gewaͤhrte, ehrenvolle Aufnahme, und es gereiche ihr zum Ver⸗ (müͤgen, daß die Geſinnungen der treuen Unterthanen Sr. 5 roßbritantſchen Maj. ſo ſehr mit den Freundſchafts⸗Bewei⸗ * übereinſtimmten, welche der erhabene Monarch dieſes Kö⸗ bareiches chr bei ihrer Ankunft in ſeinem Gebiete gegeben
Demnaͤchſt wurden Ihrer Maj. mehrere Herren und demnen vorgeſtellt, worauf ſich˖Hoͤchſtdieſelben nach Truro bega⸗
Hier wollte die Köͤnigin die Nacht zubringen und dann nach
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bemerken wir nicht, daß der Boden unter unſern Fuͤßen
haft bennruhigend, waͤhrend auch die Proteſtanten auf der
London reiſen. Herr C. Pavier hat zu Plymouth den daſelbſt befindlichen Portugieſen die Ankunft Ihrer Majeſtät a-⸗„, gezeigt. Er wuͤnſcht ihnen zu dieſem Ereigniß Gack, und — lobt den uneigennuͤtzigen Muth, mit welchen ſie die Rechte der jungen Fuͤrſtin vertheidigt, und denſelben ſo große Opfer gebracht haͤtten. Wahrſcheinlich wird Dieſelbe, zur Vollen⸗ dung Ihrer Erziehung geraͤuſchlos in einem der in der Nähe von London befindlichen Koͤniglichen Schlöſſer leben. Sie
ſchreibt eine ſchoͤne Hand, ſpricht Italieniſch und Franzoͤſiſch ſehr richtig, Deutſch ſließend und Engliſch vollkommen ver⸗ ſtaͤndlich. Seit ihrer Ankunft in S. hat ſie an Se.
Maj. den Koͤnig einen eigenhaͤndigen Brief geſchrieben. 2
Herr Peel iſt am Sonnabend nach Mancheſter und Graf Bathurſt nach ſeinem Landſitze zu Cirenceſter abgegangen.
Der vormalige Engliſche Geſandte in Braſtlien, Sir Robert Gordon, iſt hier angelangt. *
Der Ruſſiſche Geſandte, Fuͤrſt Lieven, erhielt vorgeſtern S Depeſchen aus Paris, worauf er eine lange Conferenz mit dem Herzoge von Wellington, dem Grafen Aberdeen und dem Franzoͤſiſchen Botſchafter hatte.
Der Courier meint, die Pforte werde, ſelbſt wenn ihr jetzt von Neuem der Vorſchlag zur Annahme des Vertrages vom 6. Juli gemacht werden ſollte, ſich auf keinen Fall dar⸗ auf einlaſſen.
Ueber das hier verbreitete Geruͤcht, die Sperrung der Dardanellen durch Ruſſiſche Schiffe betreffend, laͤßt ſich daſſelbe Blatt in folgender Art vernehmen: Hat der Kaiſer von Rußland beſtimmt verſprochen, ſich im Mittellaͤndiſchen Meere ſeiner Rechte als eines Kriegfuͤhrenden zu begeben, ſo fehlt es an Veranlaſſung, eine dem entgegengeſetzte Vermu⸗ thungzu naͤhren. Wenn Morea Zufuhr oder Verſtaͤrkung durch die Dardanellen erhalten hätte, jſo waͤre allerdings Grund genug vorhanden geweſen, dieſelben zu ſperren, wenn gleich eine ſolche Maaßregel am Paſſendſten von den drei verbuͤndeten Maͤchten und nicht von einer allein ausgegan⸗ gen ſein wuͤrde. Man meint, die Blokade der Dardanellen gruͤnde ſich darauf, daß die Tuͤrkiſchen Garniſonen von der Kuͤſte entfernt worden ſeyen, um die gegen die Ruſſen ope⸗ rirende Haupt⸗Armee zu verſtärken, indem die Pforte hier keinen Angriff befuͤrchtete. Dies aͤndert jedoch in der Sache nichts; Wir bezweifeln aber die erwaͤhnte Blokade, weil die⸗ ſelbe nicht mit den Verſicherungen uͤbereinſtimmt, welche der Graf von Aberdeen in ſeiner trefflichen Rede im Oberhauſe am 16. Jult als ſo weſentlich noͤthig betrachtete.
In der letzten 2 eerſammlung der katholiſchen Aſſoctation aͤußerte ſich Hr. Shiel in folgender Art: „Ich halte es fuͤr meine Pflicht, die Affortarton aufzufordern, daß ſie eine ſtrenge Aufſicht uͤber die außerordentliche Aufregung fuͤhre, welche ſich im Suͤden Irlands wahrend der ſetzten Tage gezeigt hat. Bei dem gegenwaͤrtigen Kampfe der Partheien, bei dem furchtbaren Zuſammentreffen der kriegführenden Theile,
wankt. Laßt uns auf das Geraͤuſch des Erdbebens Acht ge⸗ ben und den unterirdiſchen Donner nicht ungehoͤrt rauſchen. Der aͤlteſte Mann, welcher hier anweſend iſt, rinnert ſich nicht einer gleichſtarken Leidenſchaftlichkeit der Nation. Die moraliſche Lage der Katholiken iſt auf der einen Seite wahr⸗ andern Seite Anlaß zu ernſten Betrachtungen geben. So⸗ bald die Orangemänner von der Engliſchen Macht getrennt ſind, verachte ich ſie; dann koͤnnen wir ſie in einer einzigen Woche vernichten. Sobald ſie aber die Geſtnnungen der ganzen Engliſchen Nation zu entflammen wiſſen, ſo koͤnnen Z ſie vielleicht mit Crfolg den Herzog von Wellington anrufen, daß er das Volk bewaffne. Im Süden Irlands verſammeln ſich Haufen von 10 bis 20,000 Menſchen, bei dem Klange militairiſcher Muſik, unter militairiſch geordneten Anfuͤhrern, mit Bannern und mit zwar phantaſtiſchen, aber dennoch be⸗ deutungsvollen Uniformen. Noch kommen und gehen ſie in Frieden, aber wie lange wird dieſer Friede dauern? Ich wuͤnſchte der Regierung, den Rieſen zu zeigen, waͤhrend er ruht, aber nicht, wenn er furchtbar ſeine Glieder bewegt. Wir haben jene Volksmaſſen nicht herbeigerufen; wir wollen uns ihrer auch nicht weiter annehmen; denn wie leicht koͤn⸗ nen ſie nicht unſeren Feinden Gelegenheit geben, eine Un⸗ ruhe zu ſtiften, welche die Forrſchrirte der großen Friedens⸗ Maaßregel hemmt, welche, wie ich hoffe, jetzt bald ihrer Voj⸗ lendung nahe iſt. Wir muͤſſen nicht den Charakter der Re⸗ gierung und die Eigenſchaften derer, welche an ihrer Epitze ſtehen, vergeſſen. Der Herzog von Wellington iſt ein Kriegsmann. Man bemerkt leicht den Harniſch, der unter ſeinem Miniſter⸗Mantel verſteckt iſt, und unwilleuührlich legt ſich ſeine Hand an das Schwerdt. Der Marquis von An⸗ gleſea iſt ein gefühlvoller trefflicher Mann. das Volk liebt
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