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B E l o, 8 zur Allgemeinen Preußiſchen Staats⸗Zeitung Rr. 270. —
23 Vor einigen Tagen verſammelten ſich eine große Anzahl aangeſehener Perſonen vom Adel und der Geiſtlichkeit nahe bei Aylesbury in Burkinghamſhire, um auch in dieſer Graf⸗ ſchaft einen Brunswick⸗Club zu bilden. Nachdem der Mar⸗ quis von Chandos, Parlamentsglied und erwaͤhlter Praͤſident der Verſammlung, den Zweck derſelben in einer mit allge⸗ meinem Beifall aufgenommenen Rede auseinandergeſetzt hatte, unterzeichneten ſich uͤber 200 Perſonen als Mitglieder des neuen Clubs. . Der Brunswick⸗Club in Kent zaͤhlt ſchon mehr als 600 Mitglieder, die gröͤßtentheils zur Nomanry oder zur Mittel⸗ Klaſſe der Pächter gehoͤren; auf der Liſte der Vice⸗Praͤſiden⸗ een ſtehen unter andern der Vicomte ille, aͤlteſter Sohn ddes Grafen Abergavenny, 5 in der Grafſchaft ſich aufhal⸗ teennde Pairs, 9 Barone, 5 Ritter u. ſ. w. 5 Wir vernehmen, ſagt der Courier, daß die Schottiſchen UMniverſitaͤten den Studenten der Londoner Univerſitaͤt keine accademiſche Wuͤrden ertheilen wollen. Dieſe Verweigerung Fruͤndet ſich darauf, daß die genannte Anſtalt keinen Koͤnig⸗ * ſichen Freibrief habe, und mag daher mit demſelben Rechte auch gegen das Koͤnigs⸗Collegium zur Anwendung gebracht werden, wenn gleich wir ein ſolches Verfahren fuͤr hoͤchſt ab⸗ 84 geſchmackt halten muͤſſen. Die Mediciner beklagen ſich noch immer, daß ihnen das Studium ihrer Wiſſenſchaft durch die Vorurtheiſe des Publikums erſchwert wird. Aus Liverpool wird gemeldet, man ſtehe im Begriff, eeinen Rieſenſchritt zur veE . der Dampf⸗Ma⸗ ſcchinen zu thun, wobei ungefaͤhr ¼l der bisherigen Feuerung erſpart werden wuͤrden. Der Erfinder erwartet binnen Kur⸗ zem ſein Patent, und wie man ſagt, intereſſiren ſich mehrere ALiverpooler Kaufleute mit vieler Waͤrme fuͤr dieſe neue Ent⸗ deckung. „I Die Einnahme am Zollhauſe zu Briſtol iſt in dieſem 249 „.
re viel groͤßer geweſen als im vorigen.
— Der Courier theilt ein Decret des Mexikaniſchen Finanz⸗ Minniſters Eſteva mit, in welchem verordnet wird, daß der vom General⸗Congreß fuͤr die Bezahlung der Dividende und die Einloͤſung der fremden Anleihen beſtimmte 8te Theil des reeinen Erxtrages der See⸗Zoͤlle, ſo wie der Ertrag der Gold⸗
und Silber⸗Ausfuhr, jedem Britiſchen Kriegsſchiffe, welches voon irgend einem Diſtricte aus, direct nach England ſegelt, als Engliſches, der Bank von England zu uͤberlieferndes Ei⸗ genthum ohne naͤheren Beſehl, gegen bloßen Empfangſchein 8 Ibergeben werden ſolle. Der Courier zollt dieſer Einrich⸗ tung die gebuͤhrende Anerkennung. 8 Das Schiff „Bloſſom,“ welches Coquimbo am 3ten Juni und Rio⸗Janeiro am 3. Auguſt verlaſſen hat, iſt zu 8 Portsmouth angekommen. Zu Rio erwartete man g Lord Ponſonby aus Buenos⸗Ayres, welcher an Sir Gor⸗ don's Stelle zum Britiſchen Miniſter beim Braſiliantſchen Hofe ernannt worden iſt. Das Schiff beſtaͤtigt die (ſchon fruͤher von uns mitgetheilten) Nachrichten von den Unruhen in Bolivien. Als es von Rio abging, lief gerade das Fahr⸗ zeug, auf welchem ſich die Argentiniſchen Friedens⸗Unter⸗ agie befanden, in jenen Hafen ein. 1. Auf den Sandwichs⸗Inſeln und auf Otaheiti haben ſich in der letzten Zeit die Einwohner ſehr der Faulheit er⸗ geben. Der Conſul der letztgenannten Inſel hat den Com⸗ mandeur der Britiſchen Schiffe im Stillen Meere erſucht, ein Kriegsſchiff hinzuſchicken, weil die Coloniſten befuͤrchte⸗ ten, von den Eingebornen ermordet zu werden. Die innere ALage der Sandwichs⸗Inſeln hat ſich ſeit dem Tode des Ko⸗ nigs, welcher nach Engkand kam, ſehr verſchlechtert. Der „Bloſſom“ iſt drei Jahre und vier Monate von England abweſend geweſen, und hat waͤhrend dieſer Zeit 72,300 Meilen gemacht. Er hat mehrere bisher unbekannte 8e doch zweifethafte Inſeln, unter andern die Islas de Arzobisco, aufgefunden. An der Esquimeaur,Kuͤſte waͤre ein Theil der Bahiffemannſchaft beinahe von den Eingebor⸗ nen ermordet worden, wenn nicht die ganze Beſatzung zur
Rertung ihrer Kameraden herbeigekommen ware. Die Co⸗ S r. der Pitcairns⸗ Inſel wuͤnſchen nach Neu⸗Suͤd⸗Wales
zu kommen, weil ſie eine Hungersnoth befuͤrchten. Der „Bloſſom“, hat mehrere Maͤmmuths⸗Zahne aus der Beh⸗ rings. Straße mitgebracht.
In der * verſammelte ſich vor Kurzem eine Geſell⸗
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ſchaft „ de Armuth aufzuhelfen, jedoch 1 2 be1e fchaftigung, weil Vielen das
Platz fuͤr die naͤchſte Meß⸗Epoch
gewoͤhnliche, bisher zugeſtandene Armenrecht ſo aͤußerſt be⸗ quem ſcheint, daß ſie mehr aus freier Wahl als aus Noth⸗ wendigkeit auf Koſten ihres Kirchſpieles leben. Der Zweck den die Geſellſchaft hat, iſt gewiß gut, ſelbſt wenn er auch nicht ganz erreicht werden ſollte, indem ſich ihm manche ſchwer zu beſeitigende Schwierigkeiten in den Weg ſtellen möoͤchten. Die Geſellſchaft beabſichtigt naͤmlich, in einem Kreiſe von 10 Meilen um die Stadt, Land anzukaufen und es von armen Leuten anbauen zu laſſen. Es fraͤgt ſich nun, ob man den beſtehenden Geſetzen nach die Armen zwingen kann, ſich ſo weit aus ihren Kirchſpielen zu entfernen, wenn ſie das bisherige unthaͤtige Leben vorziehen ſollten; dem Ur⸗ theile einiger Rechtsgelehrten zufolge hat man nicht das Recht dazu.
Wir meldeten neulich, daß der Koͤnig Chaka, welcher in der Naͤhe der Capſtadt herrſcht, einem ſeiner Nachbarn den Krieg angekuͤndigt habe. Er hat außerdem der Colonial⸗ Regierung zu wiſſen gethan, daß er derſelben einen Beſuch abſtatten wuͤrde, wofern ſie es ſich beikommen laſſen ſollten, den Kaffern beizuſtehen, welchen Volksſtamm er unterjochen zu wollen ſcheint. Indeſſen wird er an dem Haͤuptling der Kaffern, Gaika, einen maͤchtigen und tapferen Gegner fin⸗ den. Er hat geaͤußert, er werde Alles vor ſich her todt ſchlagen, bis er auf den weißen Koͤnig ſtieße (wobei er nach der Gegend der Capſtadt hinzeigte), denn es ſolle nur einen weißen und einen ſchwarzen Koͤnig geben. Die Engliſchen Blaͤtter thellen einen Brief vom Lepikein King mit, wel⸗ cher an der Afrikaniſchen Kuͤſte Schiffbruch gelitten und ſeit⸗ dem in Koͤnig Chaka's Gebiet gelebt hat. Dieſem Berichte nach, tyranniſirt er ſeine Unterthanen auf's Aeußerſte, und laͤßt oft Funfzig von ihnen in einer Woche todt ſchlagen.
In der Tity verbreitete ſich geſtern das Geruͤcht, die Regierung wolle die Haͤfen fuͤr die Korn⸗Einfuhr oͤffnen laſ⸗ ſen, und der desfallſige Befehl werde heut in der Hofzeitung erſcheinen; der Courier widerſpricht dem.
Auf dem geſtrigen Kornmarkt ſind die Preiſe bedeutend geſtiegen. Einige ſchöne Proben alten Weizens gingen zu 105 Shill. pr. Quarter weg. Der gewoͤhnliche Preis fuͤr aute ₰2 war 100 Shill. Feiner rother Weizen zu 88 Shill.
euer weißer Weizen zu 86 Shill. und rother zu 76. Weiße Erbſen koſteten 52 Shill., graue 42 Shill.; Malz⸗Gerſte 42 Shill. ; alte Bohnen 52 Shill. pr. Quarter. Aus England ſind eingefuͤhrt worden; an Weizen 6285 Quarter, Gerſte 2243 Q., Malz 1818 Q., Hafer 3975 Q., Roggen 81 Q.; aus Irland: Weizen 85 Q., Gerſte 895 Q., Hafer 15,594 A.: aus fremden Laͤndern: Weizen 10,610 Q., Hafer 2653 A. 3 — enSs beee. Pruͤſſel, 2. Oct. Ihre Koͤnigliche Hoheiten der Prin⸗ und die Prinzeſſin von Ieens mit Sen und Gefolge von Soetsdyk in Terwueren erwartet.
Der Erzbiſchof von Dublin, Murray, welcher in Be⸗ gleitung des Herrn Doyle, Biſchofs von Carlow, und Herrn John O Brien, von Dublin hier angekommen war, iſt geſtern mit denſelben nach Paris weiter gereiſt. Man glaubt, daß ſie ſich von da aus nach Rom begeben werden.
Monſignor Capaccini wird, wie es heißt, am 10ten d. M. uͤber Koͤln in Bruͤſſel eintreffen. b
Das Lager von Zeiſt wird gegen den 10ten d. M. auf⸗
gehoben werden. Deutſchland.
Vom Main, 3. Oct. Se. Hoh. der Baiern trafen vorgeſtern Abends mit Ihrer Durchlauchtigen Gemahlin, der Herzogin Luiſe Koͤnigl. Hoh. nebſt Gefolge in Nuͤrnberg ein, uͤbernachteten daſelbſt und ſetzten am fol⸗ genden Morgen die Reiſe nach Banz, dem Landſitze Seiner Koͤnigl. Hoh. des Herzogs Wilhelm fort, wo Hoͤchſtdenſelben, dem Vernehmen nach, ein feſtlicher Empfang bereitet iſt.
Aus dem Großherzogthum Heſſen, vom 27. Sept. wird (im Correſpondenten v. u. f. Deutſchland) gemeldet: Der Be ſaͤmmtlicher, zu Offenbach waͤhrend der nunmehr beendigten Frankfurter Herbſtmeſſe umgeſetzten Waaren ſoll ſich nach Ausweis der amtlichen a auf circa 29,000 vanac belaufen haben. Etwa die Hälfte dieſer Summe beſfans er beder. — Zu den ferneren Begünſtigungen, welche dieſen
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tigen hat, und womit ſich bereits jetzt esſen⸗ 62 28 rung beſchaͤftigt, gehoͤrt die Einfuͤ rüng eines s⸗ Re und einer ſummariſchen Gerichtspflege wäͤhrend ben
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