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Heaztiſchen Schiffe, welche nach dem Auslande

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en die auf Haltiſchen Schiffen eingefuͤhrt werden, haben ſonach von jenem Zeitpunkte ab, dieſelben Abgaben zu ent⸗ richten, als ob ſie unter auslaͤndiſcher Flagge eingefuͤhrt wor⸗ den waͤren. Auch das Tonnen⸗Lootſen⸗ und Wage⸗Geld ſo wie die ſonſtigen Haſen⸗Abgaben werden gleichmaͤßig von allen Schiffen, ohne Unterſchied, ob ſelbige dem In⸗ oder dem Auslande angehoͤren, erhoben. Schließlich wird aus⸗

druͤcklich bemerkt, daß, wenn etwa Nationen, welche mit der Revpublik keinen Handels⸗Vertrag abgeſchloſſen haben, die Haitiſchen Schiffe oder deren Ladungen in den Häfen ihres Landes, anderen oder hoͤheren Abgaben unterwerfen ſollten, als ihre eigenen oder die Fahrzeuge anderer Nationen in denſel⸗

ben Häͤfen zu entrichten haben, ſie in Haiti auf denſelben Fuß behandeln werden ſollen. Beide Geſetze ſind vom 30. Juni datirt. Mit demſelben Schiffe „Caſimir“ iſt lauch (wie bereits geſtern gemeldet) ein Haitiſcher Agent, Herr Saint⸗Macary (angeſtellt bei dem Secretariate zu Port⸗au⸗ Prince, und, wie das Journal du Commerce behauptet, ein verdienſtvoller Mann, der fruͤher in der Franzoͤſiſchen Armee mit Auszeichnung gedient hat, und dafuͤr in den Orden der Ehrenlegion aufgenommen worden iſt) in Havre angelangt, welcher ſich gleich nach beendigter Quarantaine hieher bege⸗ ben wird, um endlich den Handels⸗Vertrag abzuſchließen,

den waren, die jedoch Frankreich in der letztern Zeit gaͤnzlich abgebrochen hatte. Zugleich iſt derſelbe bevollmäachtigt, mit Frankreich ein definitives Abkommen, Haitiſchen Schuld zu treffen. Hr. Saint⸗Macary hat ſofort an Herrn Laffitte geſchrieben, um ihn mit dem Gegenſtande ſeiner Sendung bekannt zu machen und ihm die Verſicherung zu geben, daß er ſich gleich nach ſeiner Ankunft in der Haupt⸗ ſteadt uͤber dieſen letztern Zweck ſeiner Reiſe mit ihm bera⸗ then werde. Großbritanien und Irland. London, 3. Oct. Wir haben, ſagt der Courier, keine Notiz von den Berichten uͤber das Unwohlſeyn des Koͤnigs genommen, weil wir auf baldige gute Nachrichten von Sr. Majeſtaͤt Wiederherſtellung hofften, Dieſe Hoffnung iſt in Erfuͤllung gegangen und wir ſind ſo gluͤcklich anzeigen zu koͤnnen, daß Se. Maj. ſich viel beſſer befinden, und man mit Zuverſicht einer ſchnellen und gaäͤnzlichen Geneſung ent⸗ gegen ſehen kann. Am vorigen Freitage ſind von der Regierung Depeſchen an den Lord⸗Lieutenant nach Dublin abgegangen, die dort am Dienſtag Morgen ankamen, worauf ſogleich uͤber die, dem Zuſtande des Landes angemeſſenen Maaßregeln berath⸗ ſchlagt ward. Mittwoch fruͤh erließ Se. Excellenz eine Pro⸗ clamation, vermittelſt welcher die Obrigkeiten der Graf⸗ ſchaft Tipperary aufgefordert wurden, dergleichen Verſamm⸗ l1ungen, wie bisher Statt fanden, vorzubeugen, und die ganze Strenge der Geſetze gegen Alle in Anwendung zu brin⸗ gen, die ſich dem widerſetzen wuͤrden. Auch ſind andere Be⸗ fehle in Hinſicht der Truppen⸗Bewegungen ertheilt worden. (S. uͤbrigens den Artikel: Angelegenheiten Irlands.) . Der Franzoͤſiſche Geſandte und der Neapolitaniſche Mi⸗ niſter hatten Geſchaͤfte mit dem Grafen von Aberdeen in der Dehauſung des Staatsſecretairs der auswaͤrtigen Angelegen⸗ heiten. 3 Der Neapolitaniſche Miniſter ſtattete auch dem Herzoge von Wellington einen Beſuch ab. Derr Graf von Aberdeen und Hr. Croker hatten geſtern eine Unterredung mit dem Herzoge von Wellington im Lo⸗ cale der Schatzkammer.

Ein Koͤniglicher Bote brachte geſtern Morgen Depeſchen

vom Lord⸗Lieutenant und vom Staatsſecretair von Irland. . Geſtern Abend ward ein Koͤniglicher Bote vom auswäͤr⸗ tigen Amte mit Depeſchen an Lord Stuart de Rothſay, un⸗ ſern Geſandten in Paris, und (wie man ſagt) auch an Herrn Stratford⸗Canning abgefertigt.

Man glanbt, die junge Koͤnigin von Portugal werde nächſten Montag hier ankommen und ihre Reſidenz in Grit⸗ lons⸗Hotel aufſchlagen, das zu ihrem Empfange bereit ſteht. Geſtern Morgen traf der Marquis von Barbacena von Bath hier ein, und hatte in einer fruͤhen Tagesſtunde eine Unterredung mit dem Herzoge von Wellington in deſſen Wohnung in Downing⸗Street.

Ein Schreiben aus Bath meldet uͤber den dortigen Auf⸗ enthalt der jungen Koͤnigin Folgendes:

Der Aufenthalt dieſer liebenswuͤrdigen Prinzeſſin hat in unſerer Stadt die Tauſende, die kaum wiſſen, was ſie mit ihrer Zeit anfangen ſollen, in nicht geringe Bewegung

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8 A Handel trei⸗

ben, vom 1. Januar 1829 an denſelben Zoll⸗Abgaben als die fremden Schiffe, unterworfen werden. Alle fremden Waa⸗

wegen Ablöͤſung der nen Bewillkommungs⸗Rede, uͤberreichte die Koͤnigin ihre

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1 1 6n I1 ₰½ geſetzt; der große Platz vor York⸗Houſe ürer Ma⸗ jeſtät Ankunft fortwaͤhrend von Hunderten von Neugierigen beſetzt, einige wenige Stunden der Nacht ausgenommen. In erwaͤhntem Gebaͤude wohnen mehrere adliche Familien, unter andern auch Lady Byron.

Das Gefolge Ihrer Majeſtaͤt beſteht aus folgenden Per⸗ ſonen: dem Marquis Barbacena, der nach London gereiſet iſt; der Graͤfin Itapagipe mit ihren zwei Soͤhnen; dem Vi⸗ comte Itabayana, Braſtlianiſchen Geſandten; Marquis Pal⸗ mella nebſt Gemahlin; Ritter Saldanha; Graf Calharin; Ritter Almeida; Ritter Baptiſta Perevia; Ritter G. Kiak⸗ hoͤfer, Secretair der Braſilianiſchen Geſandſchaft.

Lord Clinton, Hr. W. Freemantle, Hr. Emmons von der Schatzkammer, Hr. Loabes, Koͤnigl. Page, und 2 Koͤnigl. Bediente in Hof⸗Livrey ſind gleichfalls zur perſoͤnlichen Auf⸗ wartung bei Ihrer Maj. beſtellt.

Hr. Emmons beſorgt von Seiten der Regierung alle Ausgaben fuͤr die naͤchſte Umgebung der Koͤnigin. Eine zweite Tafel, an welcher der Marquis Palmella praͤſidirt, 89 fuͤr Rechnung der Braſilianiſchen Geſandſchaft unter⸗ halten. .

Die Koͤnigin fruͤhſtuͤckt um halb Neun, ſpeiſet zu Mit⸗ tag um halb zwei, zu Abend um Sieben (ſie trinkt nach je⸗ der Mahlzeit eine Taſſe Kaffee, dafuͤr gehoͤrt Thee nicht zur Tagesordnung,), und zieht ſich mit der Graͤfin Itapagipe

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um 8 oder halb 9 Uhr in ihre Schlafgemaͤcher zuruͤck. woruͤber ſchon ſeit 3 Jahren Unterhandlungen gepflogen wor⸗

Heute um halb Ein Uhr verfuͤgte ſich die Koͤnigin mit Ihrem Gefolge in den dazu eingerichteten Ballſaal von York⸗ Houſe um die Addreſſe der Stadt⸗Corporation entgegen zu nehmen. Nach der von einem Mitgliede derſelben gehalte⸗

ſchriftliche Antwort dem Marquis Palmella, der ſie ablas. Hierauf gelangten die Abgeordneten der Stadt zum Hand⸗ kuß und zogen ſich dann zuruͤck. Den nachfolgenden Offizie⸗ ren des Aſten Koͤnigl. Nordbritiſchen Fuͤſelier⸗Regiments, die von ihrem Oberſten Leany Ihrer Majeſtät vorgeſtellt

wurden, wiederfuhr gleichfalls die Ehre des Handkuſſes. 8

Nach eingenommenen Erfriſchungen beſuchten Ihre Maj.

in einem offenen Wagen verſchiedene Theile der Stadt und ihrer S1eeshs. und kehrten gegen 4 Uhr in ihre Behau⸗ ung zuruͤck. 1 3 Das Benehmen der Koͤnigin bei der Bewillkommungs⸗ Rede war ſo wie man es von einer ſo jungen Perſon nicht haͤtte erwarten ſollen; ſie nahm die ihr dargebrachten Ehr⸗ furchts⸗Bezeugungen auf eine Weiſe entgegen, die dem älte⸗ ſten Souverain Ehre gemacht haben wuͤrden. Dieſelbe iſt jetzt in gleichem Alter mit der Prinzeſſin Victoria und dem Prinzen Georg von Cumberland.

Nach einem kurzen Aufenthalte in des Conſul's Hauſe in Falmouth, iſt die junge Koͤnigin uͤber Truro nach Etater gereiſt, wo ſie von einer Ehrengarde und mit Muſik empfan⸗ gen wurde. Den folgenden Morgen zeigte ſie ſich haͤufig an den Fenſtern und verneigte ſich wiederholentlich gegen das Volk; viel Vergnuͤgen machte ihr, das Auf⸗und Abladen der Poſtwagen und Diligencen. Sie hatte ein hellblaues Kleid an, vorne mit großen Bandſchleifen von derſelben Farbe, und erinnerte durch ihre Geſtalt an die verſtorbene Prinzeſſin Charlotte wie ſie in demſelben Alter war. Nach ihren Nr gen und ihrer harten Geſichtsfarbe koͤnnte man dieſelbe fuͤr eine Englaͤnderin halten. Das Haar iſt ſehr ſchön, das Geſicht blaß, und freundlich leuchten die klaren hellblauen Augen. Groß iſt ſie nicht fuͤr ihr Alter, aber von guter Haltung und wohlgeformt; was man von ihr ſieht, zeigt von vieler Lebhaftigkeit, mit der ſie, nach den leſegs ih⸗ rer Umgebung, einen ſanften Charakter verbinden ſoll. Um 12 Mittags empfing fie die Deputation der in Plymouth ſtehenden Truppen und beantwortete deren Anrede mit eini⸗ gen Worten in Portugieſiſcher Sprache. Nachdem die De⸗ putation zum Handkuß war gelaſſen worden, hatte die Zere⸗ monie ein Ende. Die junge Koͤnigin begab ſich darauf in die Cathedrale und fuhr dann in einem offenen Wagen durch die Stadt, unter lauten Freudensbezeugungen des Volks, das ſich fortwaͤhrend um ihren Wagen herumdraͤngte.

Ueber den Vorwurf den man England macht, daß es durch ſein Benehmen zu den gluͤcklichen Erfolgen Dom Miguels beigetragen habe, aͤußert ſich der Courier folgendermaaßen:

Dom Miguel kam auf ſeiner Reiſe von Wien nach Lif⸗ ſabon durch England und ward vom Koͤnige ſeinem Range gemaͤß empfangen. Wir ſandten ihn nicht nach Liſſabon; er ging dahin als Abgeſandter ſeines Bruders, dem er den Et⸗ der Treue geleiſtet hatte. Konnten wir es vorausſehen, wie

handeln werde? e haͤtten wir ſeine Abreiſe nach

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