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kanntlich ſchon ſeit langer Zeit von England aus mit Kriegs⸗ Vorraͤthen verſehen worden ſeyen, und daß ſich Rußland entſchloſſen habe, dieſem Verkehr ein Ende zu machen. Am Schluſſe lobt ſie das Verfahren des Herzogs von Wellington bei dieſer Gelegenheit, in dem ſie bemerkt, es ſey weiſe: daß er das Land nicht in Krieg geſtuͤrzt habe. , — Der Globe außert uͤber die Ankuͤndigung jener Blo⸗
kade Folgendes: Ehe dieſe Ankuͤndigung erfolgte, ſpra⸗ chen
die vertheidigen,
Journale, welche den Herzog von Wellington laut die Meinung aus, als werde das Cabinet Rußland den Krieg erklaͤren, wenn es eine Blokade der Dar⸗ danellen verſuchte. Nicht die friedliche Stimmung unſeres Cabinets iſt zu tadeln, ſondern die laͤrmenden Drohungen, welche ſeine Verfechter bei jeder Gelegenheit aͤußern, welche einem ſolchen Beweiſe des friedlichen Geiſtes unſerer Poli⸗ kik vorhergeht. Wie nachthellig wirkt der Eindruck welchen ein ſolcher Contraſt zwiſchen Drohungen und Ausfuüͤhrung hervorbringt! Und der Tadel muß dabei immer bis zu einem gewiſſen Maaße auf die Mitglieder der Regierung fallen. — Es läßt ſich hier die Frage aufwerfen: ob die Blokade der Dardanellen eine ſolche iſt, der ſich unſer Land unterwerfen muß? Die Dardanellen ſind kein Hafen und keine bloße Durchfahrt zu einem Hafen, ſondern ein Verbin⸗ dungs⸗Canal zwiſchen zwei großen Meeren. Hier koͤnn⸗ te man die Behauptung aufſtellen, es ſey eine nicht gewöͤhnliche Ausdehnung des Blokade⸗Rechts, wenn ſich eine an ſich nicht bedeutende Escadre auf dieſen Verbindungs⸗Canal ſtellen, und dadurch der uͤbrigen Welt dieſes Mittel zur Erleichterung des Verkehrs entziehen wollte. Indeſſen widerlegt ſich eine ſolche Behauptung ſchon dadurch, daß die Türken ſelbſt ſich des Rechts, den Handel durch die Meerenge der Dardanellen zu verhindern, bedient haben, und zwar ſowohl im Kriege als im Frieden. Außerdem iſt es jetzt für neutrale Maͤchte zu ſpaͤt, jene Meerenge als eine freie und offene Durchfahrt fuͤr alle Nationen in Anſpruch zu neh⸗ men, da ſie ſich ſchon ſeit Jahrhunderten bequemt haben, dieſelbe nur mit beſonderer Erlaubniß der Tuͤrken zu benutzen. Auch koͤn⸗ nen die Ruſſen mit Fug und Recht ſagen, daß ſie nur die Zufuhr ſolcher Vorraͤthe nach Konſtantinopel unterbrechen, denen die Tuͤrken ſelbſt den Durchgang durch den naͤmlichen Canal nach Odeſſa nicht geſtattet haben wuͤrden.
Wir finden, ſagt daſſelbe Blatt, in Blackwood's Magazine einen Verſuch, um zu beweiſen: daß wir bei dem Krlege Rußlands gegen die Tuͤrkei beſonders mit um deswillen we⸗ nig intereſſirt waͤren, weil die Gefahr, welche man von den Beſtrebungen Rußlands in der Tuͤrkei befuͤrchtet, nur eine eingebildete ſey. Wir ziehen die Richtigkeit dieſer Behaup⸗ tung an ſich nicht in Zweifel, und haben haͤufig unſere Mei⸗ nung daruͤber ausgeſprochen. Es wuͤrde fuͤr Großbritanien viel leichter ſeyn, eine Armee um das Vorgebirge der guten Hoffnung nach Indien zu ſenden — als fuͤr Rußland, ein Heer durch die zwiſchen ſeinen und unſeren Beſitzungen lie⸗ genden Wüſten marſchiren zu laſſen. Aber ſteht dieſe An⸗ ſicht nicht ganz im Widerſpruche mit der, welche die Tory's zur Zeit Canning's aufſtellten? Ihnen zufolge drohere da⸗ mals unſeren Beſitzungen von keiner Seite her ſo viel Ge⸗ fahr, als von Rußland. Solche Meinungs, Aenderungen duͤrfen wir nicht unerwähnt laſſen. Wir muͤſſen von Zeit zu Zeit, um Herrn Canning die wohlverdiente Gerechtigkeit widerfahren zu laſſen, daran erinnern, auf wie große Irr⸗ thuͤmer die geringe Klaſſe der Gegner ſeiner auswaͤrtigen Politik ſich ſtüͤtzte. 2
Die Miniſter haben den Tuͤrkiſchen Kaufleuten angezeigt, daß Kaffee und Zucker fuͤr Proviſionen gehalten werden, und nicht die Ruſſiſche Blokade der Dardanellen paſſiren
rfen.
ee Morgenblatt ſagt: Der Befehl, friſche Truppen nach Irland zu ſenden, hat in manchen Perſonen den Arg⸗ wohn erregt, als hege der Herzog von Wellington Plaͤne, die keinesweges mit den Anſichten uͤbereinſtimmen, welche man ihm in der letzten Zeit allgemein zugeſchrieben hatte. In der That iſt der Herzog von jeher, was die von ihm zu ergreifende Maaßregeln betrifft, nichts weniger als mitthei⸗ tend geweſen. Seine oͤffentlichen Erklaͤrungen beſchraͤnken ſich auf eine einzige Rede, die ſehr heterogene Gegenſtaͤnde in ſich ſchloß, im Allgemeinen aber einen friedlichen Charak⸗ ter an ſich zu tragen ſchien. Was man aus gelegentlichen muͤndlichen Aeußerungen Sr. Gnaden entnehmen konnte, ſchien eine Neigung zur Uebereinkunft mit den Katholiken anzudeuten; und dieſe Aeußerungen wurden benutzt wie eine Tradition zur Ergänzung der Luͤcken einer Schrift. Wir
finden uns indeſſen gegenwärtig mit Sr. Gnaden in dem Fall eines Lie⸗ „, w aus einigen einer mehrfachen Deutung fähigen Zeichen von Seiten ſeiner Geliebten, große
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um ihn aufzuhalten.
W—“ I . 2 B. — 5 8 8 Hoffnungen fuͤr ſeine Liebe ſchöpfte, auf einmal zur Beſinx nung kommt, und, ſo viel es ihm moͤglich wird, ſich alle Umſtaͤnde zuruͤckzurufen trachtet, auf die er ſeine Hoffnungen 1 ſtuͤtzte. Einige Perſonen gehen ſogar ſo weit
zu bel ZI1I1“ daß dem Anſcheine von Theilnahme fuͤr die Katholiken dir üb. ſicht zum Grunde gelegen habe, die Parthei der Orangex. Maͤnner und der Engliſchen Kirche hervorzulocken, um, wenn ſie ſich erheben ſollte, einen Vorwand zu der Erklarung zu3 erhalten, daß er, ungeachtet er fuͤr ſeine Perſon keinen Grund finde nicht nachgeben zu wollen, doch unter ſo bewandten Umſtaͤnden, wo ſich eine ſo entſchiedene feindſelige Stimmung zeige, es nicht wagen koͤnne, durch den Verſuch der Nacha. giebigkeit die Ruhe des Landes aufs Spiel zu ſetzen. Der perſoͤnliche Charakter Sr. Gnaden iſt uns wenig bekannt, als daß wir im Stande ſeyn ſollten, irgend eine jene Be⸗ . hauptung unterſtuͤtzende Muthmaaßung zu wagen, Der Courier aͤußert mit Hinſicht auf die (geſtern mitge⸗ 1 theilten) neueſten Nachrichten aus Irland: Von Schmerz und Unwillen fühlt man ſich ergriffen bei dieſen Nachrichten; von 8 Schmerz daruͤber, daß es Menſchen giebt, die es dulden koͤnnen, ſich durch Prieſter und Unruheſtifter zu Schrecken verleitet .8 8
ſehen, die ihnen ſelbſt, ihrer eigenen und der Sicherheit ihres Vaterlandes Gefahr bringen muͤſſen; von Unwillen aber ge⸗ gen jene herzloſen Daͤmagogen, die das Volk als Werkzeug . gebrauchen, um es im erſten Augenblick der Gefahr ohne— Scheu im Stich zu laſſen. — Wir hoffen und glauben, faͤhrt derſelbe fort, daß die Proclamation von guter Wirkung ſeyn wird. Es ſcheint indeſſen, als ob der feſte Entſchluß der Proteſtanten, ſich in den verſchiedenen Staͤdten Irlands die Beleidigungen der katholiſchen Verſammlungen nicht gefal⸗ len laſſen zu wollen, ſchon jetzt der Verwegenheit der Aufwiegler Einhalt gethan habe. Hr. Lawleß war im . Begriff, mit ſeinen Anhaͤngern in Parade durch Monaggham zu ziehen; nachdem ſich aber die Obrigkeit verſammelt und Herr Hamilton, ein Mitglied derſelben, Herrn Lawleß ent.. gegen gegangen war und ihm erklaͤrt hatte, er wuͤrde ihh in's gemeine Gefangniß ſetzen laſſen, wenn er es verſuchen wuͤrde, ſeinen Plan auszufuͤhren, zog er ſich ſchnell zuruͤck, und nahm ſeine Richtung auf Armagh zu; weil ſich aber 8 mehrere Tauſend Proteſtanten dorthin begeben hatten, um ſich ſeinem Einzuge in die Stadt zu widerſetzen, ſandte man ihm eine Deputation friedlichgeſinnter Katholiken entgegen, n 1 Er entfernte ſich auch ſogleich, und man hat ſeitdem nichts mehr von ihm gehoͤrt. 3 Einer unſerer Zeitgenoſſen, (ſagt der Courier, auf ein hieſiges Morgenblatt anſpielend) hat endlich ſeine Wahl ge⸗ troffesn. Nachdem er lange die polltiſche Kokette zwiſchen Katholiken und Proteſtanten geſpielt hatte, hat er ſich an die erſteren angeſchloſſen. Da die Proteſtanten ſchon ſeit langer Zeit keinen Werth mehr auf ſeine Liebkoſungen leg. ten, ſo werden ſie auch jetzt gegen ſeinen Tadel gleichgultig ſeyn. Die erſte Frucht dieſer gluͤcklichen Vereinigung iſt eiem Artikel von unvergleichlicher Dummheit, ein Gewebe von Unſinn und Falſchheit. anfuͤhren, um zu zeigen, welch ein Geiſt ihn beſeelt. „Die kotholiſche Aſſocjation hat keinen Theil der Unterthanen “ unſers Koͤnigs mit geſetzwidriger Gewalt bedroht. Sie hatbtf nur das Volk vereinigt, damit es zuſammen für einen ein, zigen Endzweck wirke.“ Iſt denn die Organiſation ſelbſt “ keine Drohung? Iſt die Vereinigung keine Drohung? Iſt das harmonirende Zuſammenwirken von Millionen keine Drohung? Wenn dies alles keine Drohung iſt, was iſt es 8— denn ſonſt? Dieſe Handlungen ſind deutlich genug, um je⸗ — den vernüͤnftigen Mann zu überzeugen, daß es wenigſtengs nichts ſchaden koͤnne, wenn er ſich dagegen zu ſchuͤtzen ſucht. Die Ankunft des Koͤnigsboten Taylor aus Dublin hat An-, laß zu vielen Geruͤchten von Arretirungen und theilweiſen Aufſtaͤnden gegeben, welchen indeſſen der Courier widerſpricht. 2 Es ſind bedeutende Truppen⸗Abtheilungen nach Man⸗ cheſter beordert worden. In Irland haben mehrere Regi⸗ menter Befehl erhalten, nach Fermoy, Nenagh, Kremallekt und Limerick abzugehen. 2 Es ſind Depeſchen aus Bermuda, Halifax und Paris eingelaufen. 8 Bei Lloyds iſt bekannt gemacht worden, daß das Dampf⸗ ſchiff „Duke of York,“ bei dem jetzt von der Liſſaboner Re⸗ gierung befolgten Syſteme, nicht ferner mehr mit Liſſabon in Communication ſtehe. . Oberſt Perks, welcher noch vor Kurzem die Armee von Guatimala commandirte, iſt verbannt worden. Man ſagt, daß der von Dominguez gefangen genommene General Me⸗ rino ℳ 27* worden ſey. Die Salvato⸗ rianer haben die ihnen angebotenen Friedens⸗ h verworfen. vn — .
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Wir wollen nur eine ſeiner Stellemn
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