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muͤthigkeit gefaͤllt, in einer Zeit wie die gegenwaͤrtige, wo Alles nur Form iſt, wo ſich die Sprache verweichlicht, um kein Ohr zu beleidigen, und wo man aus Hoͤfiichkeit Alles mit Schonung behandelt, ſogar das Boͤſe. Auch kann man dem Eclectricismus nicht den Vorwurf der Schlaffheit ma⸗ chen, wenn Hr. Couſin von ſeinem Catheder herab mit ſo vieler Kraft die Reichhaltigkeit und Neuheit der Ideen ent⸗ wickelt. Erhaben und ſchwaͤrmeriſch in den Schriften Kera⸗ try's; klar, und leicht begreiflich, unter der Feder Jouffroy's, kuͤndigt ſich der Eclecticismus uͤberall als eine neue Gedan⸗ kenwelt an, und macht Anſpruch darauf, auch ſeiner Seits, eine wichtige Rolle zu ſpielen. Geſtuͤtzt auf eine neue Ge⸗ ration, die auch einnal Publikum und Schiedsrichter uͤber große Namen ſeyn wird, iſt er ſeiner Herrſchaft und ſeiner ihm zukommenden Stelle in kuͤnftigen Tagen gewiß; und iſt es wahr, daß der philoſophiſche Geiſt einer Epoche die Quinteſſenz ſeiner Begriffe iſt, ſo muß der Eclecticismus das endliche Flfulkat eines, durch Revolutionen auf die Graͤnze aller moͤglichen Extreme geſtellten Jahrhunderts ſeyn, welches dazu auserſehen war, unter Philoſophie, Politik und Kuͤnſten dasjenige zu erwaͤhlen, was ſeinem Geſchmack ent⸗ ſpricht, und mit ihm zu leben und zu ſterben.
Geſchichte der Gallier, von Amadeus Thierry.
Die Haupt⸗Reſultate der hiſtoriſch⸗ kritiſchen Forſchun⸗ gen des Verfaſſers obigen Werks beſtehen (nach dem Be⸗ richte des Conſtitutionnel) in Folgenden.
„Die Aquitanier und Ligurer waren keine Galliſche Voͤlkerſchaft, ſondern gchoͤrten zum Stamme der Iberier. Die Galliſchen Voͤlker theilen ſich in zwei Hanptzweige: die Galen (Galli, I 4αμιτ)) Und die Kymris (Cimbri, KiμQο). Aehnlichkeit der Sprache und des nationellen Charakters zeu⸗ gen von der Verwandtſchaft beider Zweige mit einander. Dieſe gemeinſchaftlichen Merkmale unterſcheiden ſie von den Iberern, Italiaͤnern und Germanen; weſentliche Ungleich⸗ heiten der Sitten, Sprache und des Charakters ziehen aber auch zwiſchen den Galen und Kymren ſelbſt eine ſcharfe Scheidelinie. Beide Voͤlkerſchaften ſtammen nicht aus dem Weſten her; Sprache, Traditionen und hiſtoriſche Zeugniſſe weiſen entſchieden auf Aſien hin. Welches Ereigniß dieſe große Voͤlkerfamilie in zwei Aeſte ſpaltete, iſt unbekannt; dagegen läͤßt ſich die Natur und die Zeit der Kataſtrophe, welche ſie nach dem Weſten fuͤhrte, geſchichtlich nachweiſen. Fuͤr dieſe Behauptung liefert Thierry in ſeiner Einleitung 1) philologiſche Beweiſe durch Unterſuchung der Urſprachen des Weſtens und 2) hiſtoriſche Belege aus den Griechiſchen und Roͤmiſchen Geſchichtſchreibern und den eigenen Sagen jener Völker. Eben ſo weſentlich als die Stamm⸗Verſchie⸗ denheit iſt der Unterſchied der primitiven Sprachen, die oft mit einander verwechſelt worden ſind. Die Galliſche Sprache, welche ſich im Schottiſchen Hochlande, in Irland, auf den Hebri⸗ den und der Iuſel Man erhalten hat, wurde offenbar von den Ga⸗ len geſprochen. Von der Kymriſchen Sprache, welche die Bewoh⸗ ner von Wales reden, iſt das Nieder⸗Bretoniſche nur eine Dialect⸗Verſchiedenheit. Auch die beſten Geſchichtſchreiber bisher auf das Nieder⸗Bretoniſche zu viel Gewicht ge⸗ eegt, indem ſie daſſelbe unter dem Namen der Celtiſchen Sprache als das Idiom aller Galliſchen Voͤlkerſchaften betrachteten. Mehrere Hiſtoriker haben den Namen Celten fuͤr generiſch genommen; nach den Unterſuchungen Thierry’'s — aber derſelbe nur einen Bund einiger Gaue in Mittel⸗ Gallien bezeichnet.
Die Zweiheit der Galliſchen Voͤlker beſtaͤtigt ſich auch durch geſchichtliche Thatſachen. Die Schilderung der Ver⸗ ſchiedenheit der Sitten und Geſetze, der Wanderungen, der vielen Buͤndniſſe unter den Galliſchen Voͤlkern, wodurch ſie ein politiſches Gleichgewicht unter einander zu erhalten ſuch⸗ ten, wuͤrde dem Verfaſſer einen ausgezeichneten Platz in der
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neuen hiſtoriſchen Schule ſichern, wenn ſein Werk auch keine
anderen Vorzuͤge beſaͤße. Ein Haupt⸗Verdienſt deſſelben be⸗ ſteht in der ſchweren Kunſt, mit der er bei oft trockenen Un⸗ terſuchungen Alles zu benutzen weiß, was den Vortrag le⸗ bendig und unterhaltend machen kann, ohne ſich dabei von den authentiſchen Quellen zu entfernen. Die Geſchichte der Normaͤnniſchen Eroberung iſt allerdings an poetiſchen Zuͤgen reicher, aber die Quelle dafuͤr liegt in den Chroniken offen da, und man braucht bloß zu wiſſen, woraus man zu ſchöp⸗ fen hat. Haͤtten die Griechen und Roͤmer uns die Geſaͤnge der Galliſchen Barden aufbewahrt, und unſere Vorfahren mit mehr Intereſſe dargeſtellt, ſo wuͤrde Thierry ſie gewiß
zu benutzen gewußt haben.“ . Konigliche Schauſpiele. 1
Sonnabend, 11. Oet. Im Schauſpielhauſe: Der beſte Ton, Luſtſpiel in 4 Abtheilungen, von Dr. C. Toͤpfer. Hier⸗ auf: Das Goͤtzenbild und der Tambour, großes Divertiſſe⸗ ment in 1 Aufzug, vom Koͤnigl. Balletmeiſter Titus.
Sonntag, 12. Oct. Im Opernhauſe: Don Juan, Oper in 2 Abtheilungen, mit Tanz; Muſik von Mozart. (Mad. Milder, wird als Elvira hierin wieder auftreten.)
In Charlottenburg: Der Blitz, Spiel in Verſen, in 1 Aufzug von A. Muͤllner. (Neu einſtudirt.) Hierauf: Das Raͤuſchchen, Luſtſpiel in 4 Abtheilungen.
Montag, 13. Oct. Im Schauſpielhauſe: Selbſtbeherr⸗ ſchung, Schauſpiel in 5 Abtheilungen, von A. W. Iffland. (Mad. Wolff wird als Baronin von Roſenſtein hierin wie⸗ der auftreten.
Königsſtaͤdtſches Theater.
Sonnabend, 11. Oct. Der verwunſchene Schneiderge⸗ ſell. Hierauf: Gaͤnſerich und Gaͤnschen. (Hr. Gäͤdemann, vom Theater zu Stettin: Gaͤnſerich, als Gaſtrolle.)
Sonntag, 12. Oct. Der Maurer. Komiſche Oper in 3 Akten; Muſik von Auber. Hierauf: Das Feſt der Hand⸗ werker.
Montag, 13. Oct. Spielers.
Drei Tage aus dem Leben eines
E; Den 10. Oct. 1828. Amtl. Fonds- und Geld. Cours-Zettel. (Preuſs. Cour.)
[2IBriefde.
§i.-Schuld-Sch.] 4 90 8 90 ½ Pomm. Pfandbr. 4 [104 ¼ — Pr. Engl. Anl. 18 5 102 ½ — ſKur- u. Neum. do. 4 1041 my— Pr. Engl. Anl. 2 5 102 1 — ſschlesische do. 4 106 4 —) B0.Ob.incl Litt. Iſ 2 — 99 Pomm. Dom. do. 5 [106 ¾ 106 Kurm. Ob. m. I. C. 4 89 ½ Maürk. do. do. 5 106 106 Neum. Int. Sch.do. 4 89 ½4 — [OQappr. do. do.] 5 1056 †☛f. —-f Berlin. Stadr-Ob. 5 1012¾ Rückst. C. d. Kmkſ —- 53 52.
dito dito 4 [100 ½ 99 ⅞ do. do. d. Nmk. — 53 52 ℛ Königsbg. do. 4 91 ½ — [Zins-Sch. d. Kmk.] —-] 54 53 ½ Elbinger do. 5 101 — dito d. Nmk —- 54 53 ½ Danz. doe. in Th. Z. — 32 ½ 314 Westpr. Pfdb. A. 4 96 — g
dio dito B. 4 95 v½ — [Holl. vollw. Duc. — —- 19½ Groſahz. Pos. do. 4 100 — riedrichsd'or, — ] 13½ 13 ½ Ostpr. Pfandbrf.] 4 9 — Disconto — — 1—
B er ch t i gung. 1
8 Peen 2, der caats eenas. Arrikel: n . 4. . 2. Z. 24. v. u.) lies: arte! EEE 2 Marten
Gedruckt bei A. W. Hayn.
Redacteur John, Mitredacteur Cottel