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Allgemeinen Preußiſchen Staats⸗Zeitung Nr. 274.

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bereits von dem Ober⸗Hofmarſchall Sr. Maj. vorgelegt worden und hat die Allerhoͤchſte Genehmigung erhalten.

Dem Vernehmen nach wird das FüSng-. Dampfſchiff Kiel am 18ten d. von hier nach Luiſenlund abgehen, um Se. Koͤnigl. Hoh. den Prinzen Friedrich Karl Chriſtian, Hoͤchſt⸗ welcher um dieſe Zeit dort eintreffen wird, abzuholen und zum 25ſten d. hierher zu fuͤhren. 4

Es werden hier Anſtalten zum Empfange mehrerer ho⸗ Gäͤſte getroffen. Unter andern erwartet man Se. Durch⸗ aucht den Prinzen Friedrich, Bruder Ihrer Majeſtaͤt der Koͤnigin, und Ihre Durchlauchten den Herzog und den Prin⸗ zen von Auguſtenburg. 3

Die Officiere der Daͤniſchen Armee, welche mit Sr. Maj. Erlaubniß in Franzoͤſiſchen Dienſten an der Expedition nach Mored Theil nehmen werden, ſind: der Major von Hanſen, der Capitain von Schlegel, vom Ingenieur⸗Coxps, und der Capitain von Tſcherning vom Koͤnigl. Artillerie⸗ Corps. Sie werden eheſtens von hier abreiſen, und ihren Weg uͤber Ancona nehmen. 5

Am 28ſten v. M. iſt eine aus der Nordſee kommende Ruſſiſche Kriegs⸗Fregatte hier vor Anker gegangen, und am lſten d. weiter nach der Oſtſee geſegelt. 22 negs. e. Die Erndte der kornreichen Inſel Laaland iſt in dieſem

re ſehr ergiebig. ¹ 8 28 Daͤnemark ſind im vorigen Jahre 36,951 Kinder geboren und 26,160 Individuen geſtorben.

: Oeſterreich. A

Aus Innsbruck vom 2. Oct. wird gemeldet: In der Nacht vom 30. Sept. auf den 1. Oct. langten Se. Koͤnigl. Hoheit der Prinz Johann von Sachſen, von Tegernſee kom⸗ mend, hier an, nahmen Ihr Abſteige⸗Quartier im Gaſthof zur goldenen Sonne, und ſetzten am folgenden Morgen die Reiſe nach Italien fort. Geſtern gegen 5 Uhr Abends trafen Se. Köͤnigl. Hoheit der Kronprinz von Preußen und deſſen Gemahlih, ſo wie die Gemahlin Sr. Koͤnigl. Hoheit des Prinzen Johann von Sachſen, ebenfalls von Tegernſee

kommend, hier ein, und ſtiegen im Gaſthof zur goldenen

Sonne ab. An demſelben Abend gegen 9 Uhr traf auch J. Maj. die Frau Erzherzogin Marie Louiſe, Herzogin von Darma, unter dem Namen einer Graͤfin von Colorno, auf Ruͤckreiſe von Wien hier ein, und ſtiegen in der K. K. Hof⸗ Se. Koͤnigl. Hoheit der Kronprinz von Preußen ſetzten nach einem kurzen Aufenthalt, Ihre Maj. die Frau Herzogin von Parma aber heute fruͤh die Reiſe nach Italien fort. JJ. KK. H.H. die Frau Kronprinzeſſin, ſo wie die Gemahlin des Prinzen Johann von Sachſen, werden heute hier verweilen, und dem Vernehmen nach heute nach Tegern⸗ ee ren. z , Schreiben aus Trieſt vom 1. Oct. (in der Allgemeinen Zeitung) meldet; Mehrere in dem hieſigen Ha⸗ fen liegende K. K. Kriegs⸗Fahrzeuge haben den Befehl er⸗ halten, zu der Escadre des Grafen Dandolo zu ſtoßen, und mit dieſer vereinigt gegen Marokko zu ſegeln. Es heißt, daß die von den Marotkanern der K. K. Flagge zugefuͤgten Be⸗ leidigungen und die von ihnen Efolgte Aufbringung mehre⸗ rer Oeſterreichiſcher Kauffahrtei⸗Schiffe den K. K. Hof ver⸗ anlaßt haben, Genugthuung von dem Kaiſer von Marocko zu verlangen. Der Graf Dandolo ſoll beauftragt ſeyn, die nöthigen Maaßregeln zu dieſem Zwecke zu treffen. Spanien.

Madrid, 25. Sept. Die voͤllige Raͤumung von Ca⸗ dix, Seiten der Franzoͤſiſchen Truppen, welche, nach einer Bekanntmachung im daſigen Diario mercantil, vom 18ten d., am Llſten hatte erfolgen ſollen, iſt durch widrige Winde um etliche Tage verzoͤgert worden, indem die See zwei Tage hindurch ſo hoch gin daß es unmoͤglich wurde, die Bagage des Reſtes der deeicon auf Boͤten nach den auf der Rhede iegenden ierzu beſtimmten Schiffen bringen zu laſſen, und die Franzoͤſiſchen Truppen nicht eher Cadix verlaſſen wollten, als bis die, die Bagage an Vord habenden Schiffe unter Segel gegangen wären. Die eſfcn Truppen haben ſich ſonach nur erſt am 24. Sept. in Marſch geſetzt; ſie werden dicht bei Madrid vorbeikommen. zis etlichen Tagen haben wir hier eine Hitze von 22

und heute 26 Reaumur.

burg ab.

15ten d. M. zufolge, Meinung, daß das jetzt Natur ſey als das,

Nachrichten aus Gibraltar vom

daſigen Aerzte der jeber von derſelben

ind einige der

daſelbſt herrſchende

welches dermalen die Havana heimſucht. Diejenigen Regi⸗ menter der daſigen Garniſon, welche bis jetzt noch in ihren Caſernen geblieben waren, bivouacquiren nun ebenfalls; man hat die Bemerkung gemacht, daß die Regimenter in den Bi⸗ vouacs weit weniger Kranke als die in den Caſernen hatten.

Um das weitere Umſichgreifen der Krankheit zu verhin⸗ dern, laͤßt man in der ganzen Stadt mit der groͤßten Sorg⸗ falt die Wohnungen luͤften und darin die aͤußerſte Reinlich⸗ keit beobachten; man hat die Schulen verſchließen und alle Perſonen, welche keine beſtimmte Beſchaͤftigung nachweiſen koͤnnen, aus der Stadt bringen laſſen.

Außerhalb des Landthores befinden ſich 5000 Einwohner von Gibraltar, wovon ein Theil ſich freiwillig und der an⸗ dere auf Befehl des Gouverneurs dahin begeben hat. Meh⸗ rere Privat⸗Perſonen vertheilen unter Letztere viel Almo⸗ ſen. Die Zahl ſaͤmmtlicher Kranken belief ſich am 15. Sept. auf 128, worunter indeß 44 nur leicht krank waren; die Zahl der am ſelbigen Tage an der Krankheit Verſtorbe⸗ nen war 6.

Am 15. Sept. hat die Braſilianiſche Freg atte Donna Francisca die Rhede von Gibraltar verlaſſen und iſt in oͤſt⸗ licher Richtung abgeſegelt.

Am 14. Juli iſt die unter den Befehlen des Oberſt Barradas ſtehende und am 3. Mai von Cadix ausgeſegelte Expedition auf der Hoͤhe von Santiago da Cuba angelangt. Barradas ſchickte ſeinen Adjutanten ans Land, um, in Folge des ihm bei ſeinem Abgange von Spanien gewordenen Be⸗ fehls, vom Gouverneur von Santiago da Cuba, General Illas, die in der Zwiſchenzeit Letzterem zugeſandten geheimen Inſtructionen fuͤr Barradas in Empfang zu nehmen; es fand ſich jedoch, daß weder Illas direct, noch durch den General⸗ Capitain von der Inſel, Befehle oder Inſtructionen irgend einer Art vom Spaniſchen Hofe fuͤr Barradas erhalten hatte. Unter ſolchen Umſtäͤnden hat Barradas ſich genoͤthigt geſe⸗ hen, nach der Havana zu ſegeln.

S Vermiſchte Nachrichten.

Ueber das Communal⸗Weſen Frankreichs. 1 Zweiter Artikel.

Communal⸗Geſetz vom Jahre 1789. Zuſtand der Muni⸗ cipal⸗Verfaſſung unter dem Directorium und dem Conſulate.

Eine gedraͤngte hiſtoriſche Darſtellung der Schickſale und Veraͤnderungen, welche das Franzoͤſiſche Communal⸗Weſen unter der alten Monarchie bis zum Jahre 1789 zu erfahren hatte, bildete den Inhalt des erſten Artikels *). Mit die⸗ ſem Jahre eroͤffnet ſich nun eine neue Zeit; die Revolution brach aus, und eine neue Organiſation der Gemeinen war die erſte Angelegenheit, mit der die Geſetzgeber der conſtitui⸗ renden Verſammlung ſich beſchaͤftigten. Glaͤnzende Staats⸗ Theorieen waren damals aufgeſtellt worden und erfuͤllten alle Koͤpfe. Der Grundbegriff, von dem die neue Geſetzgebung ausging, und den ſie in ſeiner ganzen Conſequenz durchge⸗ fuͤhrt wiſſen wollte, war die Souveraͤnetaͤt des Volkes. Die⸗ ſem abſtracten und einſeitigen Principe gemaͤß gab man den Maſſen eine zu groß⸗ Theilnahme an der Leitung der oͤf⸗ fentlichen Angelegenheiten, und verlangte faſt gar keine inne⸗ ren und aͤußeren Garantieen von denen, die berufen wur⸗ den, um uͤber die wichtigſten Intereſſen des Staats zu ent⸗ ſcheiden. Es wurden leere Zahlenverhaͤltniſſe zum Grunde ge⸗ legt, ohne zu beruͤckſichtigen, daß in civiliſirten Staaten die Notabilitaͤten jeder Klaſſe der Buͤrger bei weitem mehr In⸗ tereſſe an einem Zuſtande der Freiheit und oͤſſentlichen Ordnung haben, als die Volksmenge. Jetzt, wo un⸗ ſere politiſche Entwickelung weiter vorgeſchritten iſt, und wir das Weſen der repraͤſentativen Verfaſſung tiefer durchdringen, ſehen auch die eifrigſten Freunde unſe⸗ rer conſtitutionellen Freiheiten ein, daß dieſe am ſicherſten auf poſitiven Intereſſen beruhen, und daß die Zahl grade die ſchlechteſte Beſtimmung fuͤr die Organiſation politiſcher Koͤrperſchaften iſt. Die National⸗Verſammlung, welche das ſchwierige Werk unternahm, die geſellſchaftliche rdnung um⸗ zuformen, beſaß dieſe nothwendige Einſicht nicht. Alle acti⸗ ven Buͤrger, d. h. alle, welche den Ertrag von drei Arbeits⸗ tagen an Abgaben zahlten, nahmen an der Wahl der ſtaͤdti⸗

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*) S. Nummer 269. der Allgemeinen Staats⸗Zeitung⸗ 23. 2

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