1 zogen, und von

1 Oeſterreich. Wien, 6. October. Das Allerhöͤchſte Namensfeſt Sr. Maj. unſeres Allergnaͤdigſten Kaiſers war fuͤr die Bewohner der Hauptſtadt, wie der geſammten Monarchie, abermals der freudigſte Anlaß, die Gefuͤhle der Liebe und Verehrung fuͤr den guͤtigſten Monarchen auszuſprechen, von denen die Her⸗ zen ſeiner treuen Unterthanen immer gleich beſeelt ſind.

Heiße Gebete fuͤr das dauernde Wohl und die lange Er⸗ haltung des allgeliebten Landesvaters, mildthaͤtige Spenden und herzliche Feſte in frohen Kreiſen, bezeichneten uͤberall dieſe allgemeine Feier der aufrichtigſten Unterthanen⸗Liebe, die am Abende des hohen Tages in den beſonders beleuchte⸗ ten Schauſpielhaͤuſern der Hauptſtadt bei den zahlreich ver⸗ ſammelten Zuſchauern, vorzuͤglich waͤhrend der Abſingung des Volksliedes: „Gott erhalte Franz den Kaiſer!“ in lautem Freudenjubel ſich ergoß.

Am Morgen des 2. Octobers hatten die gewoͤhnlich im Herbſt erfolgenden Uebungen der K. K. Artillerie auf dem Artillerie-Uebungsplatze bei Simmering, von der ſchoͤnſten Witterung beguͤnſtigt, Statt. IJJ. MM. der Kaiſer und die Kaiſerin, begleitet von Ihren hohen Gaͤſten, den Prin⸗ zen Wilhelm und Auguſt von Preußen, dann von Ihren Kaiſerl. und Koͤnigl. Hoheiten den Prinzen des hohen Kai⸗ ſerhauſes, beehrten das ſich eroͤffnende intereſſante Schau⸗ ſpiel mit Ihrer Gegenwart. Beim Anlangen geruhten die allerhoͤchſten und hoͤchſten Herrſchaften die allda aufgeſtellten

wei Fuß⸗ und eine Kavallerie⸗Batterie zu beſichtigen, ver⸗ ügten Sich hierauf durch die Moͤrſer⸗ und Demontir⸗Bat⸗ terie, worauf dann aus letzterer eine dagegen gebaute Bat⸗ terie aus ſchwerem Geſchuͤtz zerſtoͤrt wurde. Gleichzeitig wurden in ein markirtes Bollwerk aus der Moͤrſer⸗Batterie Bomben geworfen. Dann erfolgte der allerhoͤchſte Befehl zur Einſtellung des Feuers. Die allerhoͤchſten Herrſchaften egaben Sich in das Bollwerk und zu der zerſtoͤrten Batte⸗ rie, um Sich allda von dem außerordentlichen Effect der ſo richtig geleiteten und trefflich ausgefuͤhrten Beſchießung zu uͤberzeugen. Von da aus begaben Sie Sich zwiſchen den bereits zum Feuern aufgeſtebten zwei Fuß⸗ und eine Kavalle⸗ rie⸗Batterie, wo nach erfolgtem Befehl Sr. Majeſtaͤt des Kaiſers mit dem Bataille⸗Feuer der Anfang gemacht wurde. Die rechts aufgeſtellte Kavallerie⸗Batterie deckte den Vor⸗ marſch der zwei Fuß⸗Batterien, und unterhielt mit ſelben im Vorruͤcken das Feuer. Nach Beendigung des Bataille⸗Feuers begaben Sich die allerhoͤchſten und hoͤchſten Herrſchaften zur Planke, welche beſchoſſen wurde, um auch hier die Wirkung des Geſchuͤtzes in Augenſchein zu nehmen. Sonach verfuͤgten Sie Sich ſeitwaͤrts des Ravelins, deſſen Face gleichzeitig ans drei Batterien ricochetirt wurde. Nach Beendigung dieſer Uebung wurden auf ein aufgeſtelltes Carree aus vier ſiebenpfuͤndigen Haubitzen Granaten geworfen, und da⸗ mit dieſes militaͤriſche Schauſpiel ſeinem Ende zugefuͤhrt. So wie die militairiſche Haltung in jedem Betracht muſterhaft genannt werden konnte, eben ſo wurden auch alle Uebungen

mit der genaueſten Praͤciſton vollbracht, wodurch ſich der

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gute Ruf, welchen die Oeſterreichiſche Artillerie ſtets behaup⸗

Beſonders impoſant und ge⸗ w ) euer aus Cadix vom 19. September; darunter folgenden Tages⸗ Dieſe, auf das Zweckmaͤßigſte ge⸗

tet hat, neuerdings bewaͤhrte. diegen was das in Ausuͤbung gebrachte Bataillen⸗Feuer aus beſagten drei Batterien. leitet, vollbrachten alle Bewegungen mit der groͤßten Puͤnkt⸗ lichkeit; es herrſchte die tiefſte Ruhe; das Feuer wurde zweck⸗ mäͤßig abgenommen und unterhalten, und die Wirkung des Bombardements zeugte von der guten Richtung deſſelben. Am ruͤhmlichſten war aber, daß die Batterien bei jedesmali⸗ gem Anlangen auf ihre Diſtanzen, ſich mit einer lobenswer⸗ then Schnelligkeit in's Feuer ſetzten. Se. Maj. der Kaiſer, welcher ſchon auf dem Uebungsfelde Seine hohe Zufriedenheit uͤber die Leiſtungen des Artillere⸗Koͤrpers zu erkennen gege⸗ ben hatten, ließen dieſelbe durch den General⸗Director der Artillerie, Erzherzog Ludwig Kaiſerl. Hoheit, ſowohl den HH. Chefs, als den HH. Stabs⸗ und Ober⸗Officieren, ſo wie auch der Mannſchaft, in den huldvollſten Ausdruͤcken bezeugen. Auch Ihre Koͤnigl. Hoheiten, die Prinzen Wil⸗ und Auguſt von Preußen, gaben Ihren anerkennenden

eifall zu erkennen; ſo wie auch hohe Stabs⸗Officiere aus dem Gefolge der Prinzen von Preußen in die verſchiedenen Batterien kamen, den dort commandirenden Officieren trau⸗

1 ich die Hand druͤckten, ſie uͤber jenen außerordentlichen Er⸗ folg begluüͤckmuͤnſchten, und unumwunden veſicherten, ein ſol⸗ cher Erfolg habe ihre

Erwartungen weit uͤbertoffen. B Schweiz. 1. Oct. Am 17., 18. und 19. Sept. wurden

ddrrei Bataillons Infanterie (eines von der Reſerve und

zwei von eidgenbſfäſche Contingent) bei Thurn zuſammenge⸗ dem Oberſten Füßli beſichtigt. Jhre Kaiſer⸗

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Hoheit die Frau Großfuͤrſtin Helena von Ruß

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wurden, und einer Landwehr⸗ Abtheilung ein Gefecht aus, welches die Vertheidigung und den Angriff der Hoͤhen von Thierachern darſtellte. Dieſes Mannoeuvre wurde trefflich von den Truppen ausgefuͤhrt, deren Haltung man allzemein bewunderte. e Genf, 2. ſe fuͤrſtin Helena von Rußland iſt am vergangenen Sonntag und um 5 ½ Uhr Abends hier angekommen, und in Socheron, in dem Engliſchen Hoôtel, wo Alles zu Ihrem Empfange be⸗ reit war, abgeſtiegen. Eine Deputation des Staatsraths und des Syndikats bewillkommnete. Ihre Kaiſerl. Hoheit, welche die Ihr dargebotene Ehrenwache anzunehmen geruhten. Huͤchſt⸗ dieſelbe hat den botaniſchen Garten und einige unſerer oͤffent⸗ lichen Anſtalten beſucht. Der beruͤhmte Romanſchreiber Cooper befindet ſich ſeit einigen Tagen in unſerer Stadt. Spanien. 1 Madrid, 25. Sept. Man ſpricht hier viel von einer Note, die das Franzoͤſiſche Cabinet unſerem Miniſterium ge⸗

ſchickt habe und welche Reclamationen gegen die Jeſuiten

betreffe. Die Natur dieſer Reclamationen wird nicht naͤher bezeichnet, wahrſcheinlich ſind dieſelben aber durch den Brief⸗ wechſel und die Verbindungen herbeigefuͤhrt, die zwiſchen den Spaniſchen und den Frankreich verlaſſenden Jeſuiten beſte⸗ hen moͤgen. Die hier befindlichen ſind durch dieſe Nachricht beunruhigt worden, obgleich ſie ſich durch ihren Einfluß, den ſie auf die Geſellſchaft und ſelbſt auf die Regierung haben, in den gluͤcklichſten Verhaͤltniſſen befinden. Sie ſind die all⸗ einigen Lehrer und Erzieher der vornehmen Spaniſchen Ju⸗ end, und die ungeheuern Reichthuͤmer, welche ſie beſitzen, ringen ſie mit den hoͤchſten Hof⸗Perſonen in Verbin⸗ dung. Alle dieſe Umſtaͤnde, mit der Staats⸗Klugheit⸗ welche dieſen Hrden von jeher auszeichnete, verbunden, ſichern demſelben eine große Gewalt in unſeren Lan⸗ den, die auch den heftigſten Angriffen widerſtehen wird.

Die Nachrichten aus Liſſabon uͤber den Zuſtand des dor⸗ tigen Handels lauten hoͤchſt traurig. Die jetzige Ordnung der Dinge kann kein Vertrauen einflößen, und verbrei⸗

tet allgemeine Nahrungsloſigkeit unter der arbeitenden und erwerbenden Klaſſe. Die Unzufriedenheit nimmt ſelbſt unter den Anhaͤngern Dom Miguels uͤberhand.

Von Liſſabon hier angekommene Reiſende verſichern, daß die Zahl der Auswanderer mit jedem Tage waͤchſt, und Dom Miguel dadurch etwas milder und gemaͤßigter ge⸗ worden iſt. Die Konigliche Geſellſchaft der Philippinen welche vor Kurzem auf ihre Koſten einen Dreimaſter ausge⸗ ruͤſtet, und denſelben mit koſtbaren Gegenſtaͤnden, Truppen⸗ Kriegsvorrathe und 150 Reiſenden beladen, nach jeunen In⸗ ſeln abgeſchickt hat, iſt durch das Geruͤcht vomn einem Schiff⸗ bruche des Fahrzeuges in lebhafte Beſorgniß verſetzt worden. Beſtatigt ſich dieſer Verluſt, ſo iſt der Fall dieſer fruͤher ſo beruͤhmten Geſellſchaft gewiß.

Die neueſten Pariſer Blätter enthalten Nachrichten

Befehl. Die verbuͤndete Diviſion, welche die Beſetzung die⸗

ſer Feſtung bildet, wird letztere dem Uebereinkommen gemaͤß,

das ich mit dem General⸗Lieutenant Gudin, commandiren⸗ den General der Franzoͤſiſchen Diviſton, getroffen habe, am 2iſten *) d. M. raumen. Am 20ſten wird die Beſatzung der feſten Schloͤſſer San⸗Sebaſtian, San⸗Lorente, Puntal und la Cortadura de San⸗Fernando, durch Spaniſche Truppen erſetzt werden. An demſelben Tage wird eine Abtheilung des erſten Linien⸗Infanterie⸗Regiments in die Feſtung einruͤcken⸗

um am lſten an die Stelle der Franzoͤſiſchen Beſatzung der Feſtung und den feſten Schloͤſſern zu treten. Cadix, 17. September 1828.

gez. Aymerich. Ueber die in Gibraltar herrſchende Epidemie haben wir zu unſerer Freude beſſere Nachrichten erhalten; eine große Anzahl von Familien, die von Sevilla und anderen ſüͤdlichen Punkten nach dem Norden hin wandern wollten, ſind da⸗ durch beruhigt worden, und bleiben in ihren Wohnorten. Der Engliſche Gouverneur von Gibraltar, welcher durch die Umſtaͤnde genoͤthigt wurde, einen Theil ſeiner Beſatzunge⸗ Truppen in der Naͤhe des Lagers von San⸗Roque bivouaki⸗

*) Vergl. die im geſtrigen Blatte der Staats⸗Zeitung ge⸗ gebenen Nachrichten aus Madrid, vom 25. September, wona der Abmarſch der Franzbflſchen Truppen ſich noch um etliche

Tage verzögert hatte.

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and be⸗ ehrte die Revuͤe mit Hoͤchſtihrer Gegenwart. Am 19. fuͤhr⸗ ten dieſe Truppen nebſt einer Batterie Geſchuͤtz, bei welcher zwei Stuͤcke von den Officieren der Militair⸗Schule bedient

Oect. Ihre Kaiſerliche Hoheit die Groß⸗

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