Art anfhoͤren, und ſo die Gefahr und Uebel zu verhuͤten. Und da wir feſt entſchloſſen ſind, das Geſetz und die von demſelben an⸗ gedrohten Strafen gegen die Ungehorſamen zur Anwendung zu bringen; ſo beſehlen wir den Sheriffs, Mayors, Frie⸗ densrichtern und anderen richterlichen Obrigkeiten Dund Beam⸗ ten, die dies betrifft, ihren Dienſt der Ausfuͤhrung des Ge⸗ ſetzes zu weihen, die Zuſammenkunft ſolcher Beſellſchaften zu verhindern, und diejenigen, welche nach der Bekanntmachung dieſer Warnung, denſelben zuwiderhandeln, zu zerſtreuen und und zu unterdruͤcken, zu entdecken und zu verfolgen. b Gegeben im Schloß zu Dublin, 1. Oct. 1828. I. vax. 8 Auf Befehl Sr. Exc. vm⸗. 55 Kunterz.) F. Leweſon Gower.
Niederlande. Bruͤſſel, 8. Oet. Ihre Majeſtaͤten der Koͤnig und die Königin haben nebſt Ihrer Koͤnigl. Hoheit der Prinzeſſin Mariane am Iten d. M. einen zweiten Beſuch im Lager von Zeiſt gemacht. Der Koͤnig kam gegen 10 Uhr Morgens an, und ſtieg ſogleich zu Pferde, worauf die großen Manoeuvres be⸗ gannen. Nach Beendigung derſelben marſchirten ſaͤmmtliche Truppen bei Sr. Maj. und der Koͤnigl. Familie vorbei. Die hohen Herrſchaften verweilten noch einige Zeit in dem Zelte des Prinzen Friedrich, wo ſie ein Fruͤhſtuͤck einnahmen, waͤhrend deſſen die Muſik⸗Corps der Regimenter beliebte Muſtkſtuͤcke vortrugen. Nachmittags um 4 Uhr reiſte die Könkzl. Familie nach Soetsdyk ab, um noch an demſel⸗ ben Tage nach dem Schloſſe von Loo zuruͤckzukehren. Nach einer allgemeinen Revue ſaͤmmtlicher im Lager Feecdlichs Truppen, welche der Prinz Friedrich am 6ten d. M. abhal⸗ ten wollte, werden die 9 in den folgenden Tagen in f Garniſonen zuruͤck marſchieren. g Der ſe die Reviſion der Univerſitaͤts⸗ Reglements er⸗ nannte Commiſſton hat ihre Arbeiten hier wieder begonnen, und hält ihre Sitzungen in dem Saale der erſten Kammer der Generalſtaaten. Die Amſterdamer Kunſt⸗Ausſtellung, welche in dieſem Jahre ſehr reich und glaͤnzend iſt, wird am iten d. M. geſchloſſen werden. Sie enthaͤlt 600 Bilder, darunter 30 hiſtoriſche Gemalde, 120 Schlacht⸗ Malereien, ungefähr 200 Landſchaften, 50 Anſichten von Staͤdten, 25 Seeſtuͤcke und 60 Portraits.
Deutſchland.
Muͤnchen, 6. Oct. Geſtern Abend kamen Ihre Ma⸗ jeſtaͤten der König und die Koͤnigin von Berchtesgaden hie⸗ her zuruͤck, um heute dem October⸗Feſte beizuwohnen. Zu der Feier dieſes großen Feſtes, welches durch den Zuſammen, fluß von Auswaͤrtigen die Bevoͤlkerung von Muͤnchen faſt verdoppelte, und ihre unuͤberſehbaren Schaaren auf der weit ausgebreiteten Thereſten⸗Wieſe um den Koͤniglichen Pavillon und auf den gegenuͤber liegenden amphitheatraliſchen Terraſ⸗ ſen verſammelte, waren ſchon ſeit acht Tagen die Vorberei⸗ tungen gemacht worden, und nachdem die Witterung lange ſchwankend und ungünſtig geweſen war, ſchien gegen Mit⸗ tag die aus den Wolken drechende Sonne auf das immer ſteigende Gewuͤhl, welches ſich um die Staͤnde des preiſe⸗ tragenden Viehes, die Ausſtellungen der landwirthſchaftlichen Erzeugniſſe und Geraͤthſchaften, die Rennbahn, die Zelte uUnd die ſchnell entſtehenden Gaſſen der Kraͤmer und Speiſe⸗ Wirthe zu drängen pflegt, und jenen impoſanten Anblick einer Volksmaſſe gewaͤhrt, wie ſie wohl kaum irgend wo poon ſolcher Groͤße und Belebtheit ſich in Einem Ueberblicke als ein Ganzes überſehen laͤßt. Nach zwei Uhr erſchien der Allerhöͤchſte Hof unter dem Donner der Kanonen, und wurde, begleitet von der Reiterei des Buͤrger⸗Militairs, von dem vielſtimmigen Jubel der verſammelten Schaaren, den ein⸗ fallenden Muſik⸗Choͤren und patriotiſchen Liedern begruͤßt. Nachdem die Allerhoͤchſten Herrſchaften mit den Gliedern Ihres Hofes und das diplomatiſche Corps unter dem hohen Zeite ſich einige Zeit bei einer Collation verweilten, mit wel⸗ cher der Magiſtrat der Haupt⸗ und Reſidenz⸗Stadt Mun⸗ chen die hohe Geſellſchaft zu bewirthen die Ehre hatte, be⸗ gann durch den Hrn. Miniſter des Innern, Ed. v. Schenk, die Vertheilung der Preiſe an die Landwirthe, die ſich ihrer durch veredelte Viehzucht wuͤrdig gemacht haben, unter Vor⸗ überfüͤhrung der einzelnen Thiere, welche in der That durch ihre Große und vortreffliche Pflege dieſen Theil der Baleri⸗ ſchen Landwirthſchaft, als in hohem Flore begriffen, zeigten. Leider ward dieſes intereſſante Schauſpiel durch die Witte⸗ rung unterhrochen. Der Himmel hatte ſich wieder uͤberzo⸗ gen, und ber Regen, welcher bisher uͤber der fernen Ge⸗ dirgskette gehangen hatte, kam uͤber die Ebene und das Gewuühl des Feſtes herab, noch leicht genug, daß das ſchnell einfallende Pferderennen von 33 Rennern zur Zufriedenheit
Verſammlungen dieſer die daraus hervorgehenden
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der Verſammlung in gewöoͤhnlicher Weiſe noch konnte gehal⸗ ten werden.
Vom Main, 8. Oct. Bei der immer mehr ſich ver⸗ breitenden Theilnahme an dem von Sr. Majeſtat dem Kö⸗ nige von Bayern geſtifteten, ſo gemeinnuͤtzigen Inſtitute der Kreis⸗Huͤlfs⸗Kaſſen wetteifern die Stadt⸗Gemeinden im Ober⸗ Main⸗Kreiſe, ihre Beitraͤge — einem ſo erhabenen Beiſpiele gemaͤß — gleichfalls darzubringen. Die beiden Stadt⸗Ge⸗ meinden Bamberg und Hof haben die Summe von 10,000 Fl. — erſtere mit 6000, letztere mit 4000 Fl. dargeboten, und ſelbſt die kleine Stadt Kulmbach hat zu dieſem Zwecke 2500 Fl. gewidmet. Saͤmmtliche Stadte haben die von Sr. Majeſtaͤt dem Koͤnige desfalls gegebenen Stiftungs⸗Satzun⸗ gen durchaus bei ihren Anerbietungen zu Grunde gelegt.
Karlsruhe, 7. Oct. Ihre Koͤnigliche Hoheit die Frau Markgraͤfin Amalie hatten ſeit 14 Tagen in Ihrer Gene⸗ ſung von der uͤberſtandenen Krankheit die erfreulichſten Fort⸗ ſchritte gemacht, und an Kraͤften ſehr zugenommen. Des⸗ halb konnte der geſtrige, uns nun immer denkwuͤrdige Tag zur Vornahme einer Operation beſtimmt werden, wonach J. K. Hoh. laͤngſt ſchon, ſelbſt mitten unter den fruͤheren Leiden, ſich ſehnten. Zu der, ſeit Jahren beſtandenen Schwaͤche des einen Auges hatte ſich der graue Staar ge⸗ ſellt, und zuletzt das Licht beider Augen verdunkelt. Durch den eigends von Seiner Koͤniglichen Hoheit dem Großher⸗ zog aus Benn hieher berufenen Geheimen Rath Dr. von Walther wurde geſtern Vormittag um 11 Uhr die Operation deſſelben auf beiden Augen, in wenigen Minuten, auf’s gluͤck⸗ lichſte und mit dem, der Wiſſenſchaft jenes ausgezeichneten Mannes entſprechenden Erfolge verrichtet. Ihre Koͤnigliche Hoheit, Hoͤchſtwelche eine bewundernswuͤrdige Ruhe und Standhaftigkeit bewieſen, konnten ſogleich nach der Opera⸗ tion recht deutlich und genau ſehen, erkannten Ihre treuen Umgebungen, und erfreuen Sich fortwaͤhrend eines in jeder Beziehung erwuͤnſchten Befindens. 5
Mit dieſer frohen Kunde beginnen wir die Feier des heutigen Tages, das Namens⸗Feſt der ehrwuͤrdigen Fuͤrſtin. Von dem Großherzog und der Großherzoglichen Familie an, durchdringt ein dankbar Gefuͤhl der Freude alle Herzen, das im ganzen Vaterlande wie in der Ferne ſichere Anklaͤnge findet. Es iſt die Vorbedeutung der jetzt wiederkehrenden vollen Geneſung; die Buͤrgſchaft der langen Erhaltung eines theuren Lebens, das, nach dem edlen Ausſpruch des Regen⸗ ten ſelbſt, als Schlußſtein zum Gluͤck Seiner Familie noth⸗ wendig iſt. 1
Spanien.
Das, Journal du Commerce meldet aus Gibraltar vom 18 September: Die Anzahl der Kranken nimmt mit jedem Tage zu, wie ſich aus folgendem Bulletin der letzten vier Tage ergiebt: Am 14ten waren 122 Kranke, 3 Todte; am 15ten 127 Kranke und 6 Todte; am 16ten 169 Kranke und 3 Todte, und am 17ten 197 Kranke und 8 Todte. Unſere Stadt gewaͤhrt einen traurigen Anblick. Alle Hausthuͤren ſind verſchloſſen, und die Mehrzahl der Einwohner hat ihre Wohnungen verlaſſen. Diejenigen, deren Mittel nicht hin⸗ reichen, um nach dem Innern von Spanien oder nach einem andern Lande auszuwandern, haben ſich auf die in der Bai liegenden leeren Schiſſe gefluͤchtet; andere haben ſich nach dem Landthore (Puerta de Tierra) begeben, wo der Gouver⸗ neur das Lazareth errichtet hat. Die Braſilianiſche Fregatte Donna Francesca hat die hieſige Bai verlaſſen, wo die Cor⸗ vette der vereinigten Staaten „Fairfeild“ eingelaufen iſt. Von Cadir iſt in den letzten Tagen ein Kauffahrer hier ein⸗ getroffen, an deſſen Vord ſich der Erzbiſchof von Elvas, Ataide, befindet. Der Praͤlat iſt nicht ans Land gekommen, wiewohl er weiß, daß er einen freundlichen Empfang bei un⸗ ſerem Gouverneur finden wuͤrde, der rechtſchaſſne und geiſt⸗ volle Männer zu ſchaͤtzen weiß, die ſich fuͤr eine gerechte Sache aufgeopfert haben. Der Erzbiſchof ſcheint die Abſicht u haben, nach der Barbarei zu gehen. — Ein Brief aus Nanger vom 14. d. M.) den ein hieſiger Kaufmann heute erhalten hat, berichtet, daß der Kaiſer von Marocco den dortigen Europaͤiſchen Conſuln auf ihr Geſuch die Leitung aller Geſundheitsmaaßregeln in Tanger uͤbertragen habe. Die Conſuln verboten ſogleich allen aus Gibraltar kommen⸗ den Fahrzeugen die Einfahrt in den Hafen von Tanger, ein einziges Schiff ausgenommen, welches unſere Bai ver⸗ laſſen wird, an deſſen Bord ſich alle Mauern aus unſerer Stadt befinden. Mehrere Familien in Gibraltar, die ſich bereits mit Hab und Gut eingeſchifft hatten, um dahin zu gehen, werden dieſe Maaßregel hart empfinden. 1 Ita lze n.
Neapel, 23. Sept. Heute Mittag um 12 Uhr ſind JJ. MM. nebſt der Prinzeſſin Donna Maria Chriſtina
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