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EEETI Formel, deren ſich der Roͤmiſche Hof zu bedienen pflegt, wenn er die Geſinnung der ihn um Rath Fragenden billigt und in Betracht der Umſtände deren Pruͤfung ausſetzt.“

Der „Freund der Charte“ zeigt an, daß die Jeſuiten die Unterrichts⸗Anſtalt zu Billom geraͤumt haben.

Das Gymnaſtum zu Beauvais ſoll, nach einer Beſtim⸗ mung des dortigen Stadt⸗Rathes, keine Zoͤglinge mehr auf⸗ nehmen, die ſich dem geiſtlichen Stande widmen; von dieſen letztern ſollen diejenigen, welche daſſelbe bisher beſuchten, aus⸗ ſcheiden und in den geſetzlich autoriſirten kleinen Seminarien zu Compidgne, St. Germer und Noyon aufgenommen werden.

Der Kriegs⸗Miniſter verfuͤgte ſich vorgeſtern nach dem Militair⸗Hospital des Val de Grece, um daſelbſt die 8 Preiſe zu vertheilen, welche der Koͤnig den bei dieſer Anſtalt ange⸗ ſtellten Chirurgen alhäͤhrlich beſtimmt hat. Der Miniſter beſichtigte demnaͤchſt das ganze Hospital, lobte die in demſel⸗ ben herrſchende gute Ordnung und verfuͤgte ſich dann nach dem Militair⸗Gefangniſſe von Montaigu, welches er meh⸗ rerer Verbeſſerungen fhig fand und daher zu deren Ver⸗ wirklichung einen ausfuͤhrlichen Bericht verlangte.

Geſtern verſammelte ſich (wie im Supplement der ge⸗ ſtrigen Staats⸗Zeitung erwäͤhnt worden iſt) die Commiſſion, welche mit der Pruͤfung aller, das Bruͤcken, und Chauſſee⸗ Weſen betreffenden Angelegenheiten beauftragt iſt, und ver⸗ nahm einen ausfuͤhrlichen und Vericht des Ba⸗ rons Pasquier, der ſich uͤber alle Theile dieſes Geſchaͤftes ver⸗ breitete. Graf Molé ſtattete darauf einen Bericht uͤber die Canäale ab, worin derſelbe den allgemeinen Plan. Aner Ca⸗ naliſation und die Canal⸗Geſetze von 1821 und 1822 beleuch⸗ tete. Die Commiſſion theilte ſich vor dem Schluſſe gin drei Sectionen unter dem Vorſitze der Herren Lainé, Pasquier und Molé. aeg

Nach den neueſten in Marſeille eingelaufenen Nachrich⸗ ten aus Morea *), iſt der letzte Theil der Expedition, nam⸗ lich die Eapallerie und das ſchwere Geſchuͤtz am 6. Septem⸗ ber nach einer Ueberfahrt von 11 Tagen in Morea angelangt. In einer der eleganten Baracken, welche man im Lager er⸗ richtet hatte, pflegte der General Maiſon ſein Mahl einzu⸗ nehmen. Lö1

Wiewohl der Handel von Marſeille in Folge des Krie⸗ ges im Orient etwas ſtockt, ſo herrſcht daſelbſt doch große Thaͤtigkeit. Der dortige Handelsſtand hat fuͤr die Expedi⸗ tion nach Morca 133 Transportſchiffe geliefert; und es wer⸗ den noch 22 neue begehrt.

Aus Marſeille wird ferner gemeldet, daß auf Befehl des Miniſteriums des Handels die Franzöſiſchen Kriegs⸗ und Kauffahrteiſchiffe ſich vorlaͤufig vor jeder Communication mit dem Hafen von Gibraltar und den von dort kommenden ſahrdengen huͤten ſollen. Oberſt Fabvier hat am 3ten d. M. eiinne Quarataine beendigt.

Der Kaiſer von Marocco hat eine Flotille von 2 großen Brigantinen, jede zu 18 Kanonen, und 1 Goelette von 8 Kanonen ausgeruͤſtet, welche im Atlantiſchen Meere in einer Entfernung von 40 bis 50 Seemeilen an den Kuͤſten von Spanien und Portugal kreuzen, um die Schiffe aller Nationen aufzubringen, welche keinen Conſul in Marveco haben. Zwei Engliſche Fahrzeuge, die ſie unter einem nichti⸗ gen Vorwande genommen hatten, ſind auf Verlangen des Engliſchen Conſuls in Tanger losgegeben worden; dagegen wurde eine Oeſterreichiſche Brigg, deren Ladung man auf 100,000 Piaſter ſchätzt, fuͤr gute Priſe erklaͤrt. Die Fran⸗ zoͤſiſche Regierun eimnen Conſul in den Maroccaniſchen Staaten, Hrn. Sanchean welcher in Tanger reſidirt.

Dem Phare du Havre Pfolg⸗ ſcheint es ſich zu beſtaͤti⸗ gen, daß die Marokkaniſche Brigg, welche von Liſſabon ab⸗ ſegelte, von zwei Franzoͤſiſchen Kriegs⸗Fahrzeugen genommen worden iſt. Fiſcher, die ſich in der Näͤhe des Vorfalls befanden, verſichern es. Man will wiſſen, daß dieſer Cor⸗ ſar derſelbe ſey, welcher die Mannſchaft und die Reiſenden mehrerer aus Amerika kommenden Fahrzeuge beraubt und dann ermordet hat. Daſſelbe Blatt meldet nach Briefen aus Monte⸗Video vom 23. Juni daß das Schiff Redpole

den, zum Friedens⸗Abſchluſſe mit Braſilien beauftragten Abgeordneten von Buenos⸗Ayres aus erſtgenanntem Hafen abgegangen war, es iſt am 5. Auguſt 2 eingelaufen.

Herr Carl Dupin beſuchte in der Mitte des Septem⸗ ber die eee. Denn egaht Sanct⸗Malo, und fand bei den freiſtnnigen und wohlhabenden Buͤrgern derſelben einen ausgezeichneten Empfang. Die Gazette de France vom 25.

eptember faus eben dieſer Stadt einen Drief ſchreiben -2N tet, Herr Dupin habe nur worin ſie ptet,

2 das Supplement zur geſtrigen Nummer der Staats⸗

Zeitu

II1u 11 3 die Huldigungen einiger Handels⸗Commis ohne Vermoͤgen 5 und Anſehen, einiger Maͤkler und Advokaten erhalten. Die 8 Notablen von St. Malo legen nunmehr in dem neueſten 4 8 Meſſager des Chambres ihre Erwiederung auf die Beleidi-“. gungen und Unwahrheiten der Gazette nieder. Die Pro“.“ elamation derſelben iſt von den angeſehenſten Einwohnern der Stadt unterzeichnet, an deren Spitze der Praͤſident des Handels⸗Tribunals, Godfroy, ſteht. „Weil wir einen ro⸗“ yaliſtiſch⸗conſtitutionnellen Deputirten unſere Huldigungen dargebracht haben,“ ſagen ſie darin unter anderen, „nennt

uns die Gazette „auf Aemter und Unordnungen begierige Liberale“, als wenn Kaufleute, welche die groͤßren Summen zu verwalten haben, der Aemter beduͤrften, und die eigenen Intereſſen derſelben ſie nicht veranlaſſen muͤßten, alle Uun- ordnungen zu beſeitigen, durch welche erworbene Guͤter nur zerſtoͤrt werden koͤnnen! Den Titel der Liberalen dagegen nehmen wir an; und ruͤhmen uns deſſelben um ſo mehr, wenn wir diejenigen betrachten, die daraus eine Anklage

gegen uns machen.“

Die conſtitutionnellen Waͤhler zu Caſtelnaudary (Aude⸗ 4 Departement) beabſichtigen an die Stelle des mit Tode ab⸗ gegangenen Generals Andréoſſy, einen ſeiner Collegen, den General Clauſel, zum Deputirten zu waͤhlen.

8 88 Der Ruſſiſche Botſchafter Graf Pozzo di Borgo hat „* 2

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geſtern Depeſchen aus dem Ruſſiſchen Hauptquartier erhalten, welche ein Ruſſiſcher Officier als außerordentlicher Courier uͤberbrachte. . Der Bildhauer Bra befindet ſich ſeit einigen Tagen im Departement des Nordens; derſelbe wird in Valenciennes das ſchoͤne Chriſtusbild aufſtellen, das er fuͤr das Grabmal des Baron Mingoval gearbeitet hat, und dann in Lille die Errichtung des Monumentes leiten, das von dem Departe⸗ 55 Andenken des Herzogs von Berry gewidmet wor⸗ den iſt. 8 Großbritanien und Irland. London, 8. Oct. Wir bemerken mit Vergnügen, heiſt es in der Times, daß die Angelegenheiten Irlands ſich einer vortheilhaften Aenderung naͤhern. Lord Angleſea hat eine Proclamation erlaſſen, welche durchaus den Katholiken keim Mißvergnuͤgen verurſacht, ſondern vielmehr die Aſſociation 8 8 veranlaßt hat, alle ihre Bemuͤhungen aufzubieten, um zu be-⸗ wirken, daß derſelben Gehorſam geleiſtet werde, und daß die gefahrdrohenden Verſammlungen der Landleute aufhoͤren. Eine einzige Parthei betrachtet dieſen feindlichen Aufruf mit ver⸗ aͤchtlichen und getaͤuſchten Blicken. Ein einziges Blatt, die 824 Evening Mail, wuͤrde eine directe Proelamation des Kriegs⸗ Geſetzes weiſen und vaͤterlichen Rathſchlaͤgen vorziehn; da 1 indeſſen das Kriegsgeſetz das beſte Mittel iſt, um den Buͤr⸗ gerkrieg hervorzurufen, waͤhrend es auf andere Weiſe ſchwer ſein wuͤrde, dieſe Wohlthat zu erhalten, ſo laͤßt ſich der Aerger, welchen ihn der Lord Lieutenant durch ſeine menſch⸗ liche und Unheil abwendende Politik verurſacht, leicht be⸗ greifen. Die Sache iſt die, daß Lord Angleſea ſchon ſeit laͤnge⸗

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rer Zeit beſchloſſen hatte, dieſe Maaßregel zu ergreifen, und daß 2 ihm dieſelbe nicht vom Cabinet anbefohlen worden iſt. Die mi-.— litairiſchen Verſtaͤrkungen, welche ſich nach Irland begaben, er⸗ 2 8 ſcheinen mehr in der Geſtalt einer wirkſamen Beſchützung der Katholiken gegen ihre orangiſtiſchen Verfolger, als imn der einer Zwangs⸗ und Schreckens⸗Maaßregel gegen die erſteren. In der That werden die Katholiken, deren groͤßeſtes Verlan-⸗ gen es iſt, ihre Emancipation durch friedliche und geſetzmä⸗ ßige Mittel zu erhalten, leicht zu regieren ſeyn. Daſſelbe findet aber nicht mit den Orange⸗Maͤnnern und den Braunau.— ſchweigern ſtatt. Das Verfahren dieſer Beherrſcher des Nor-;. dens von Irland uͤberſteigt allen Glauben. Ihre Exiſtenz 22. vertraͤgt ſich nicht mit der irgend einer regelmaͤßigen Regie⸗. rung, und Lord Angleſea muß zugleich die Unangemeſſenheit und die Gefahren empfinden, mit welchen ſie ſeine verfaſ⸗ ſungsmäͤßige Autoritaͤt bedrohen. Dieſe angeblich Tapferen 1n muͤſſen geſtuͤrzt werden. Kann eine Proclamation dies be⸗ 2 wirken, deſto beſſer; verachten ſie dagegen ſo ſanfte Waffen, ſo muß man ihre eigenen Lieblingsmittel gegen ſie in An⸗ * ung bringen. 4 . iae. Limerics ſchreibt man vom 1. Oct., daß ſich am 8* vorhergegangenen Sonntage in Caſtle⸗Conell einige Hundert Landleute um Mittagszeit verſammelt, Feeter ortragung einer gruͤnen Fahne in Parade durch die Stadt gezogen waͤ⸗ E ren; die Anfuͤhrer hatten gruͤne Schaͤrpen und Bander —— einige trugen an ihren Huͤten weiße Cocarden und Federr.

In der Naͤhe des Schloſſes ſtoͤrten ſie die Sonntags⸗Ruhe, und zerſchlugen zwei oder drei Maͤnner auf das erbaͤrmlichſte. Der dortige Roͤmiſch⸗katholiſche Geiſtliche ſuchte mit Huͤlfe einiger Perſonen des Kirchſpiels, den Zuͤgelloſeſten aus dem Haufen zu ergreifen, um ihn ins Gefaͤngniß zu ſetzen; es

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