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8—5 der Orangiſten, als gegen die

eute angewendet werden koͤnnen; aber die Frage iſt: wird

man ſie, gegen beide mit gleichem Muthe zur Anwendung

bringen?

Ehben dieſes Blatt wuͤthet ſehr gegen die in einigen Zei⸗ tungen enthaltene Behauptung: daß Se. Maj. der Koͤnig ſeine Abſicht erklaͤrt habe, die Koͤnigliche Zuſtimmung zu

einer Bill wegen der Erleichterung der Katholiken, wenn etwa eine ſolche durch beide Häͤuſer des Parlaments gegan⸗ gen ſein ſollte, zu verweigern.

Nur der gegenwaͤrtige Geſundheits⸗Zuſtand des Koͤnigs ſoll Se. Maj. bis jetzt verhindert haben, ſich perſoͤnlich mit Donna Maria II. zu unterreden.

Die Statue Sr. Maj. zu Brighton iſt jetzt errichtet worden. Sie iſt von heroiſcher Form, und der Kuͤnſtler (Chantrey) hat ſie mit aller gebuͤhrenden Wuͤrde ausgeſtat⸗ tet. Die Figur ſchaut nach dem Meere. Sie iſt von Bronze. Chantrey hat jetzt mehrere andere Bronze Statuen in der Arbeit; eine den Koͤnig darſtellend fuͤr Edinburgh, eine Sta⸗ tue Pitt's fuͤr London; eine Watt's fuͤr Glasgow, eine Can⸗ nings fuͤr Liverpool und eine Thomas Manro's fuͤr Oſtin⸗ dien.

Sir Henry Hardinge hat ſich ſeit ſeiner Ernennung zum Kriegsminiſter ſehr bemuͤht, vielen Mißbraͤuchen, die ſich in die Armee eingeſchlichen haben, Einhalt zu thun. Un⸗

Ieer andern iſt neulich durch ſeine Sorgfalt eine bedeutende

Defraudation bei einem in Irland ſtehenden Regimente ent⸗

deckt worden.

Es iſt ein Fond erhoben worden, um eine Vorleſung uͤber Theologie bei der Londoner Univerſitat fuͤr diejenigen zu halten, welche ſich zur Anglicaniſchen Kirche bekennen. Hr. Thomas Dale iſt zu dieſem Amte ernannt worden. In die mediciniſchen Klaſſen ſind ſchon uͤber 80 Studenten aufgenommen worden. Die mediciniſche Wiſſenſchaft wird im Ganzen gut, und beſſer elehrt, als die uͤbrigen practiſchen Wiſſenſchaften. Zu Or⸗ ſord und Cambridge wird ſelbſt nur ſelten darauf geſehen, daß die Studirenden ihre bei Antretung ihrer academiſchen Laufbahn im Griechiſchen und Lateiniſchen erworbenen Kennt⸗ niſſe vermehren. Mathematik wird dagegen zu Cambridge mit vielem Erfolge gelehrt. 2

Herr Sydney hat ſich von Neuem an den Herausgeber des Courier gewendet, und ſchreibt ihm Folgendes: „Mit

roßem Vergnuͤgen melde ich Ihnen, daß die Angabe, als ey dem Lord Byron ein Monument in der Weſtminſter⸗ Abtei verweigert worden, voͤllig ungegruͤndet iſt. Als Eng⸗ kaänder beten wir unſern Koͤnig an, als Chriſten verehren wir, unſere Kirche, als freie Leute verabſchenen wir die In⸗ toleranz und widerſetzen uns der Verfolgung, dieſe möͤge nun

egen Einzelne oder gegen Alle richten. Die Intereſſen der Petvat⸗Frecheit und die der oͤffentlichen Freiheit ſind untrenn⸗ bar. Dieſelbe Kette, welche die eine bindet, feſſelt auch das Geſchick der andern. Doch mein Werk iſt aus, die Feder Sydney's hat aufgehoͤrt zu ſchreiben, doch iſt ſie von Neuem bereit, in jedem Augenblick zur Vertheidigung der buͤrgerlichen und religioͤſen Freiheit auf der ganzen Erde aufzutreren.“

Aus. Quebere ſchreibt man Unterm 5. Sept. daß die Ein⸗

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miſchung der Regierungsbeamten in die Wahlen der Ge⸗ ſchworenen großes Mißvergnuͤgen in Ober⸗Canada erregt hat. In einem Fall, wo Jemand wegen einer Schmähſchrift ge⸗

gen Lord Dalhouſie, vor Gericht gezogen worden war, hatte man alle Canadier von der Geſchworenen⸗Liſte geſtrichen. Auch in einem andern Falle wo zwei ſonen vor Gericht ſtanden, ſoll man gegen die Zuſammenſetzung der Jury Ein⸗ wendungen gemacht 8 ¹ London, 11. Oct. Am Donnerſtage beſuchte die Kö⸗ nigin von Portugal die Gaͤrten der Zoologiſchen Geſellſchaft und ſchickte derſelben mehrere aus Braſilien mitgebrachte Vo⸗ gel zum Geſchenk.

Geſtern verrichtete der Preußiſche Geſandte Geſchaͤfte im auswaͤrtigen Amte. .

Herr Herries iſt auf einer Jagd⸗Excurſion in dem Wohnſitz des Hrn. Maberly zu Shirley⸗Park angelangt.

Niederlande.

Bruͤſſel, 12. Oet. Aus dem Haag meldet man, daß die oͤffentliche Audienz, welche Se. Maj. der Koͤnig am 8ten d. M. ertheilte, ſehr zahlreich geweſen ſey und bis 6 ¾ Uhr Abends gedauert habe. 3

Man boſfe⸗, dieſen Winter in Bruͤſſel die Engliſche Seöenſee⸗ eſellſchaft zu ſehen, welche in Paris ſo viel Dirwecseenag und Beifall gefunden hat; die hieſige Theater⸗

n hat jedoch unſere Hölaeng bis auf's naͤchſte Jahr

vertroͤſtet, weil es ein Eingri ten waͤre, welche Franzoſiſche Stuͤcke erwarten, wenn man che Dramen darſtellen zu ſehen.

ſie noͤthigen Engliſ

e. 8

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der unbewaffneten Land⸗

in die Rechte der Abonnen⸗

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Hr. Ondernard, welcher zum Biſchof von Namur er⸗ nannt iſt, wird, wie es heißt, am 28ſten d. M. durch den Biſchof von Trier die Weihe erhalten.

Der General Antonio Quiroga, der im Jahre 1819 mit Riego die Conſtitution der Spaniſchen Cortes procla⸗ mirte, und damals an der Spitze der zur Expedition nach Amerika beſtimmten Truppen ſtand, befindet ſich jetzt in Luͤttich.

Deutſchland.

Stuttgart, 11. Oet. Am geſtrigen Tage Vormittags von 10 bis Nachmittags 1 Uhr hatte in dem Koͤniglichen Reſidenzſchloſſe zu Ludwigsburg die feierliche oͤffentliche Ans⸗ ſetzung des Leichnams Ihrer Majeſtaͤt der verewigten Koͤni⸗ gin Charlotte Auguſte Mathilde von Wuͤrtemberg, Kron⸗ prinzeſſin von Großbritannien, ſtatt. 87

In dem Saale uͤber dem Hauptportal, welcher nebſt den anſtoßenden Zimmern ſchwarz ausgeſchlagen war, ſtand der Sarg mit ſchwarzem Sammet bezogen, und mit gol⸗ denen Borten beſetzt, auf einem Trauergeruͤſte, unter einem Silber garnirten ſchwarzen Baldachin. Ueber dem Haupte ruhte auf einer Conſole die Koͤnigliche Krone, unten am Sarge lag auf einem Tabouret auf ſchwarz ſammetenem Kiſſen der Kaiſerlich⸗Ruſſiſche Catharinen⸗Orden und Or⸗ densſtern. Neben dem Sarge ſtand die Aufwartung, und zwar zur Rechten ſaͤmmtliche Damen der hohen Vere⸗ wigten, zur Linken Ihr maͤnnlicher Hofſtaat und zwei Kam⸗ merherren.

Geſtern Abends zwiſchen 4 und 5 Uhr erfolgte ſodann das feierliche Leichenbegaͤngniß, und die Beiſetzung der hoͤchſt⸗ ſeligen Koͤnigin Majeſtaͤt in der Koͤniglichen Familtengruft unter der Schloßkapelle zu Ludwigsburg.

Karlsruhe, 11. Oect. Das Großherzogliche Staats⸗ und Regierungsblatt enthält eine Ueberſicht der Studiren⸗ den die ſich im verwichenen Sommerhalbjahr auf den beiden Landes⸗Univerſitaͤten, Freiburg und Heidelberg befunden ha⸗ ben. Die Zahl derſelben an erſterem Orte betrug 600, wo⸗ von 493 Inlaͤnder und 107 Auslaͤnder waren; an letzterem Orte betrug ſie 787, worunter 541 Auslaͤnder und 146 In⸗ laänder. Gegen das vorherige Winterſemeſter hatte ſonach zu Freiburg die Zahl der Studirenden um 20 abgenommen und zu Heidelberg ſich um 60 vermehrt.

Leipzig, 14. Oct. Geſtern fruͤh verlor die Univerſitaͤt einen ihrer aͤlteſten und verdienſtvollſten Lehrer, den Ordina⸗ rius der Juriſtenfacultat und erſten Prof. der Rechtswiſſen⸗ ſchaft, des Hochſtifts Merſeburg⸗Capitular, K. Saͤchſ. Hof rath und Oberhofgerichtsrath, Ritter des K. Saͤchſ. Civil. Verdienſtordens ꝛc., Hr. Chriſtian Gottlob Biener.

Frankfurt a. M., 13. Oct. Die hieſige Ober⸗Poſt⸗ Amts⸗Zeitung berichtet: Ein uns zugekommenes Schreiben aus Siegen vom 10. Oct. meldet Folgendes: „Am 9teh d. iſt die Cariol⸗Poſt ohnweit Siegen bei Durchfahrt durch die Sieg von dem Strome umgeworfen und beinahe eine halbe Stunde fortgetrieben worden; wenn gleich der Poſtillon und das Pferd gerettet worden, ſo iſt das Felleiſen wegen des hohen Waſſerſtaudes aller ununterbrochenen Bemuͤhungen un⸗ ſeachtet noch nicht gefunden worden. In diyſem Felleiſen

fand ſich das am Sten d. M. aus Frankfurk abgegangene Briefpacket. 8 . Spanien. 8

Madrid, 2. Oct. Das in Gibraltar herrſchende Fie⸗ ber hat in den letzten Tagen einen bösartigeren Chararter angenommen, und nach den bei der oberſten Geſundheits Be⸗ höͤrde eingelaufenen Berichten ſterben jetzt taͤglich acht bis eilf Menſchen. Zum Gluͤck hat ſich dieſe Geißel noch nicht uͤber Gibraltar ausgedehnt, was bei der lebhaften Cominuni⸗ cation, in welcher die Schmugaler mit dieſer Stadt ſtehen, ſehr zu befuͤrchten war. Der Correo mercantil von Ca⸗ dir meldet den §. Gemäͤßheit der fruͤheren Anzeige) in vier Abtheilungen erfolgten Abmarſch der Franzoͤſiſchen Truppen in den Tagen des 23., 24:, 25. und 26 Septembevs. Es ſind im Ganzen 6200 Mann Infanterie und 1400 Mann Cavallerie. Nach der ihnen ertheilten Marſch⸗Route koͤnnen ſie vor dem Ziſten d. M. nicht in der Naͤhe unſerer Stadt eintreffen; auch verſichert man, daß ſie ohne weireren Aufent⸗ halt ihren Weg nach Bayonne fortſetzen werben. Am 23.Sepr. ſegelten auch von Cadix ſechs Franzöſiſche Kriegs⸗Schiffe mit der Artillerie, dem ſchweren Kriegs Geraͤth, den Kranken und den Familien vieler Beamten an Bord nach Breſt abz dagegen rückte das 1ſte und 21e Spantſche Infanterie⸗Regi⸗ ment in die Feſtung ein. Der Franzöͤſiſche General, Vicomte von Gudin, hat in einem Abſchiede,Schreiben an den Spo⸗ niſchen Gouverneur demſelben

1“ E

in den verbindlichſten Ans⸗

druͤcken fuͤr die freundſchaftliche und gaſtliche Aufnahme ge⸗ 1

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