8 zu zwingen.
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und den Frieden in ihre
Capodiſtrias war, es verlangt Geſetze,
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außerordentlichen Commiſſarien
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und den anderen betreffenden
Behoͤrden der Provinzen uͤbertragen. Aegina, den 20. Aug.
1828. Der Praͤſident J. A. Capodiſtrias. Der Staats⸗ Secretair Trikupis. 8 Griechiſche Biene vom 28. Au⸗
Ferner enthält die 8 guſt folgendes Schreiben des Praͤſidenten an das Panhelle⸗
nion, die außerordentlichen ni 1 „ lshaber der Armee und der Flotte.*)
und an die Oberbeſehlsh der Arf lotte
„Der Franzoͤſiſche Miniſter Staats⸗Secretair fuͤr die auswärtigen Angelegenheiten hat uns auf Befehl des Koͤ⸗ nigs, ſeines Souverain's, mit Nachrichten beehrt, die wir uns beeilen, Ihnen mitzutheilen. Wir wuͤnſchen uns Gluͤck, meine Herren, Ihnen anzeigen zu koͤnnen, daß die drei durch den Londoner Tractat verbuͤndeten Maͤchte einſtimmig be⸗ ſchloſſen haben, dem langen Mißgeſchick Griechenlands ein Ende zu machen, und Ibrahim Paſcha zur Raumung des Sie ſchicken zu dieſem Zwecke ein hier landen wird. Da die
ruppen⸗Corps, das unverzuͤglich
Commiſſarien der Departements
Staaten England und Rußland vermoͤge ihrer Lage ihren
Contingent zu dieſer Expedition nicht ſenden koͤnnen, ſo hat der Koͤnig von Frankreich dieſelbe allein uͤbernommen, und es iſt auf dieſe Weiſe den Franzoͤſiſchen Truppen vorbehal⸗ ten, das Werk des Friedens, welchen der Londoner Vertrag
Griechenland und Europa verſprochen hat, zu beginnen und
ſchnell fortzufuͤhren. Der General⸗Lieutenant Marauis von Maiſon befehligt die Tapferen, welche in wenig Tagen in dem Lande ankommen werden, daß durch Ibrahim in den Zuſtand troſtloſer Verwuͤſtung gebracht worden iſt. Mit ihrem Er⸗ ſcheinen wird Griechenland von ſeiner Geißel befreit werden, und durch Fruchtbarkeit ſeines Bodens bald einen Theil der erlittenen Verluſte erſetzt haben. Laſſen Sie uns, meine Herren, unſere Anſtrengungen vereinigen, und wenn nach vier Jahrhunderten der Sklaverei, und acht Jahren eines ſtets wachſenden Un luͤcks das Vaterland endlich aus ſeinen Truͤmmern erſteht, ſo möge jeder unter uns in ſeinem Be⸗ rufe, die Beweiſe ſeiner Vaterlandsliebe verdoppeln. Unſere emeinſame Mutter iſt, Dank der hohen Weisheit und Groß⸗ herzigkeit der verbuͤndeten Maͤchte, gerettet, aber wir muͤſſen
durch unſer Benehmen derſelben ein Wohlwollen zu erhalten ſuchen, unter deſſen Auſpicien wir der Reſtauration unſeres
Staates eine unverruͤckbare Baſis geben kͤnnen. Zur Er⸗ reichung dieſes großen Ziels, ſind wir berufen, meine Herren! Gott verleihe uns dazu Kraft und guͤnſtige Fuͤgungen der Umſtande. Es bleibt uns nichts uͤbrig, als dieſen ehrenvol⸗ len und heiligen Beruf zu —7 Wir werden dazu faͤhig ſeyn; ich glaube im Namen Aller dafuͤr haften zu duͤrfen. Aegina, am 26. Auguſt 1828. — 4 Der Präͤſident J. A. C Der Staats⸗Secretair Trikupis. Der Courrier de Smyrne faͤhrt in ſeinen neueſten Nummern vom 6. und 13. September mit ſeinen Ausfallen gegen die Verwaltung des Grafen Capodiſtrias fort, indem er einen darauf abzweckenden, vom 3ten d. M. datirten Brief aus Napoli di Romania mittheilt: „Die Ankunft der Franzöoͤſiſchen Truppen in Morea⸗“ heißt es darin, „beſchaf⸗ tigt jetzt ausſchließlich die oͤffentliche Aufmerkſamkeit. Man fragt ſich, ob dieſe militairiſche Occupation nicht die Art der Verwaltung aͤndern, oder ihr wenigſtens eine angemeſſenere Richtnng geben werde? Ohne Zweifel werden die fortwaͤh⸗ renden Schwankungen im bisherigen Gange der Regierung einem Syſteme Platz machen, deſſen Ziel darin beſtehen wird, den Grund zu einer Organiſation zu legen. Bis jetzt exiſtirt die Ordnung nur in den Wuͤnſchen der Nation; der Anar⸗ trat dieſelbe auf das erſte Signal in die Reihen, und zeigte ſich fuͤr einen beſſern Zuſtand empfaͤnglich, deſſen Noth⸗ wendigkeit ſie bei ihrem bisherigen Elende tief fuͤhlte. Sie wewvartete nun, daß die Anordnungen des Cheſs, der berufen wurde, ſie zu regieren, den guten Willen der Individuen un⸗ terſtüͤtzen und verſtärken werde, und erkannte mit Freuden alles das Gute an, was derſelbe ſtiftete, indem er das Recht Mitte zuruͤckfuͤhrte. Dieſe Gerech⸗ ihm zu verſagen. Der Praäͤſident at aber dieſe guͤnſtige Meinung nicht benutzt, er ſcheint nur dafuüͤr gearbeitet zu haben, ſich neue Schwierigkeiten zu ſchaffen, und ſeine Verwaltung verwirrt ſich jetzt in einer Maſſe von Verordnungen, in denen ſich Niemaͤnd zurecht finden kann, und in denen es unmoͤglich iſt, eine Spur von Organiſation zu entdecken. Das Griechiſche Volk ſteht noch auf demſelben Punkte, wo es vor der Ankunft des Grafen es ſeufzt nach einer glaubt dieſe von der An⸗
tigkeit iſt es unmöͤglich,
Veraͤnderung der Verhältniſſe und
*) Aus dem Courrier de Smyrne haben wir geſtern bereits eine Stelle dieſes Schreibens mitgetheilt.
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apodiſtrias.
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kunft der Franzoͤſiſchen Armee und des beefelbens anführen⸗ 8 den Generals erwarten zu duͤrfen. Der Praſident billigte im Stillen die Expedition nach Chio und verſprach Huͤlfe 1 welche er aber nicht zu ſenden wagte. Gegenwaͤrtig nah 1 er durch Emiſſarien den Aufſtand auf der Inſel TCandia 7 und unterhäalt in Mitica ein kleines Heer unter Seet 42 Church, das aber weder angreifen noch vertheidigen kann. IS Ppſilanti ſteht mit ſeinem Corps vor den Thoren Athenzs auf Wache, huͤtet ſich aber, in die Stadt zu dringen, weil er zu ſchwach an Zahl iſt. Die Expeditionen gegen Pre⸗ veſa und Anatolico ſind ausgeruͤſtet, weniger um zu gelin⸗ gen, als die oͤffentliche Aufmerkſamkeit in Spannung zu Huu“ halten.“ 2 Am Schluſſe des Briefes giebt ſich zwar der Courrier de Smyrne anſcheinend Muͤhe, die vorſtehenden Beſchul⸗ digungen von der Perſon des Praͤſidenten ſelbſt abzuwalzen; allein der Schutz, den er ihm angedeihen laßt, beſteht lebdigg lich in der Aufzaͤhlung der einzelnen Fälle, wo derſelbe ver⸗ meintlich bei den verſchiedenen Verwaltungs⸗Maaßregeln nicht ſowohl ſeinen eignen Eingebungen, als vielmehr denen ſeines Bruders, des Vario gefolgt ſey, von dem geſagt wird, daß er den Praſidenten bereits um die Liebe und das Vertrauen der Nation gebracht habe.
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Koͤnigsberg, 13. Oct. Nach dem in unſerer heuti⸗ gen Zeitung enthaltenen Monats⸗Bericht, ſind im Septem⸗ ber in Memel 95 Schiffe eingelaufen, und deren 74 von da ausgegangen. — In Pillau ſind angekommen 51 und aus⸗ gegangen 74 Schiffe. Aus Rupland kamen be eutende Ge⸗ treide⸗Quantitaͤten, und nach Koͤnigsberg allein 49 Kahne, die groͤßtentheils damit beladen waren. Auf die hieſigen Handlungs⸗Speicher ſind aufgemeſſen, vom inlandiſchen Ge⸗ treide: 439 Laſten 58 Scheffel Weizen, 487 L. 47. Sch. Rog⸗ gen, 34 L. 53 Sch. Gerſte, 451 L. 52 Sch. Hafer, 36 L. 9 Sch. weiße und 19 L. graue Erbſen; vom auslaͤndiſchen Getreide: 321 L. 12 Sch. Weizen, 366 L. 35 Sch. Roggen, 115 v. 47 Sch. Hafer. Abgemeſſen ſind, nach dem Inlande: 621 L. 3 Sch. Roggen, 53 L. 54 Sch. Gerſte, 193 L. 55 Sch. Hafer, 2 L. weiße und 3 L. graue Erbſen; nach dem Auslande: 1087 L. 52 ½ Sch. Weizen, 1187 L. 48 ½ Sch. Roggen, 138 L. 29 ½ Sch. Gerſte, 197 L. 18 Sch. Hafer, 145 L. 47 Sch. weiße und 29 L. 14 ½ Sch. graue Erbſen.
Merſeburg. Die Gemeinde Bottendorf hat inner⸗ halb der Jahre 1817 — 1825 auf den Bau eines neuen Schul⸗ hauſes nebſt Stall⸗Gebaͤuden, auf Umgießung einer Glocke, und auf Reparaturen des Kirchthurms, der Orgel und der Pfarrwohnung, die Summe von 1898 Rthlr. 10 Sgr. 1 Pf. verwendet.
Dieſes Beiſpiel von Bereitwilligkeit, den aͤußeren Be⸗ duͤrfniſſen des Unterrichts und der kirchlichen Erbauung ab⸗ zuhelfen, verdient ruͤhmliche Anerkennung um ſo mehc, da das Kirchenaͤrar in Bottendorf unvermoͤgend und der groͤ⸗ ßere Theil der Ortsbewohner ſelbſt unbemittelt iitt.
W“” 9 . beUrn Vermiſchte Nachrichten. — Beſchreibung einer Tartariſchen Hochzeit.
(Schluß des in Nr. 276 abgebrochenen Artikels.) 8 Dritter Tag. 2 8 Die Eltern des Maͤdchens ſchicken an den Vater des Braͤutigams einen jungen, wohlgekleideten Menſchen von 16 bis 20 Jahren ab, um eine Vereinbarung uͤber die Summe u treffen, welche der Mann verbunden iſt, ſeiner Gattin auszuzahlen, wenn er ſie verſtoͤßt, oder ihrem Vater, wenn ſie ſtirbt, ohne Kinder zu hinterlaſſen. Dieſe Summe iſt gewoͤhnlich ſehr bedeutend, und wird mit großer Strenge eingetrieben; deswegen hat die Frau das Recht, um dem voͤlligen Ruin ihres Mannes vorzubeugen, ihm, nach der Hochzeit, die Zahlung der
ganzen Summe, oder eines Thei⸗ les derſelben, zu erlaſſen. Line ſolche Erlaſſung geſchieht in Gegenwart des Mulla und im Beiſeyn von vier Greiſen, und wird gewoͤhnlich von Feſtlichkeiten begleitet. — Bei ſei⸗ nem Eintritt wirft der rothe Geſandte eine Hand voll Wej⸗ zen oder Roggen auf die Anweſenden, und wendet ſich als⸗ dann mit ſeinem Anliegen an die Mutter des Braͤutigams. Oft entſpinnen ſich Zwiſtigkeiten uͤber die gegenſeitigen For⸗ derungen. — Nachdem der Handel endlich, durch die Da⸗ zwiſchenkunft vermittelnder Freunde abgeſchloſſen iſt, werden von Seiten des Braͤutigams Wagen abgeſandt, um genthum der Braut abzuholen. ₰. “
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