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* * 4 * 8 8 e˙——“] doch verſprechen ſie ſich von der, in Folge des Berichts nie⸗ dergeſetzten Commiſſion wenig Gutes, da Herr von Saint⸗ Cricg perſoͤnlich ein Freund des Prohibitiv⸗Syſtems ſey, die⸗ ſes aber, ihren Anſichten nach, dem Lande im Allgemeinen nicht zuſage. Der Conſtitutionnel benutzt die Gelegen⸗ heit, um ſich zugleich gegen das Syſtem der Commiſſionen auszuſprechen, zu welchem man faſt ſeit einem Jahre bei jeglicher Gelegenheit ſeine Zuflucht genommen haͤbe. Der Courrier⸗frangais glaubt zwar, wie der Conſtitution⸗ nel, daß es bei wichtigen Dingen nur von Nutzen ſeyn koͤnne, wenn man, bevor man einen Entſchluß faſſe, die Meinungen und Anſichten competenter Richter daruͤber ein⸗ hole, daß in ſolchen Faͤllen aber nicht die Regierung, ſondern, wie in England, die Kammern die betreffenden Commiſſionen niederſetzen muͤßten.

Der Biſchof von Belley, welcher ſeit einiger Zeit von dem grauen Staar befallen war, 8 in Bourg von dem hieſigen Genebal⸗Chirurgus Hrn. Gerſon gluͤcklich operirt worden.

Die bei lenheit der letzten Aushebung der jungen Mannſchaft von den Provinzial⸗Behoͤrden des Departements des Norden auf Befehl der Regierung angeſtellte Unterſu⸗ chung uͤher die geiſtige Ausbildung der Jugend, hat fuͤr den Bezirk Valenciennes folgendes Reſultat gegeben: Die Ge⸗

ſammtzahl der jungen Leute welche gelooſt haben, betrug 1056. Hiervon konnten bloß leſen 17; leſen und ſchreiben 414; weder leſen noch ſchreiben 590; zweifelhaft, 35. „Die⸗ ſes Reſultat“ aͤußert ein Schreiben aus Valenciennes vom 7. d. M. „wonach ³ unſerer Bevoͤlkerung noch in die tiefſte Unwiſſenheit verſunken waͤren, wuͤrde nichts weniger als troͤſtend ſeyn, wenn wir nicht annehmen muͤßten, daß unge⸗ gruͤndete Beſorgniſſe viele junge Leute veranlaßt haben, ſich unwiſſender anzuſtellen als ſie wirklich ſind, in dem Wahne, daß die unterrichtetſten zuerſt in das Heer eintreten muͤßten.“

Der Graf von Mallarme iſt von der Polizei⸗Präͤfektur nach dem Gefaͤngniſſe la Force gebracht worden.

Das den Kammern in ihrer naͤchſten Sitzung vorzule⸗ gende neue Municipal⸗Geſetz wird aus 103. Artikeln beſtehen.

Aus Charlestown meldet man unterm 19. Aug., daß ſſeit 10 Tagen das gelbe Fieber ſich daſelbſt gezeigt habe, und große Verheerungen anrichte.

Der Oberſt Fabvier iſt am 4ten d. M. in Marſeille eingetroffen, die Stadt wollte ihm am 6ten ein glanzendes Mahl geben; es heißt indeſſen, daß der Oberſt bei ſeiner Ankunft eine telegraphiſche Depeſche vorgefunden habe, worin ihm angedeutet wurde, ſofort ſeine Reiſe hierher fortzuſetzen.

aas demſelben bereitete Feſt iſt ſonach auf einen guͤnſtigeren Zeitpunkt verlegt worden. Der Oberſt hat am 6ten Mor⸗ gens Marſeille verlaſſen, und wollte ſich in Lyon ebenfalls nicht aufhalten.

Aus dem Haͤvre meldet der Conſtitutionnel unterm 9. Oct.: Die „Felicie“ iſt ſo eben von Cadix hier eingelau⸗ fen, das ſie am 23. Sept. verlaſſen hat. Das Franzöͤſiſche Geſchwader, aus der Fregatte „Themis“, der Corvette „Ga⸗ ronne“ und zwei andern Kriegsſchiffen beſtehend, iſt zugleich mit der „Felicie“ von Cadir nach Breſt abgeſegelt; es fuͤhrte zwei Regimenter der Franzoͤſiſchen Beſatzung und die Kran⸗ ken am Vord. Die uͤbrigen Truppen ſind (wie bereits ge⸗ meldet) zu Lande nach Toulon abmarſchirt. Vom fruͤhen Morgen an, waren die Spaniſchen Truppen bereit, den Dienſt in der Feſtung zu uͤbernehmen, und mit ſichtbarer Freude zo⸗ gen ſie am * Marienthor, durch welches die Franzoſen marſchirten, auf Wache. Aber nicht alle Bewohner von Ca⸗ dix ſchienen die Freude der Spaniſchen Truppen zu theilen. Schon am 21. Sept. hat General Aymerich, der Gouverneur von Cadix, eine Proclamation erlaſſen, in der er jede Ver⸗ ſammlung und allen unziemlichen Lärm bei Galeerenſtrafe unterſagt.

Großbritanien und Irland.

London, 11. Oct. „Da die New⸗Times ihre Eigenthuͤmer und ihre Redaction veraͤndert hat, und kuͤnf⸗ tig unter dem Namen The Morning⸗Journal erſchei⸗ nen wird, ſo duͤrfte“ ſagt ein hieſiges Blatt (der Galig⸗ nani Meſſenger) „es noͤthig ſeyn, die Urſachen an⸗ zufuͤhren, welche dieſe Aenderung veranlaßten, ſo wie die Gruͤnde, auf welche geſtuͤtzt, die gegenwaͤrtigen Eigenthuͤmer um die Fortdauer und Vergroöͤßerung der Theilnahme des Pubikums bitten. Die New⸗Times erſchien zum erſtenmal im Jahre 1815, in einer Periode großer Aufregung, und ihr Titel ſchien damals ganz dazu berechnet zu ſeyn, die Anſich⸗ ten und Meinungen ihrer Beſitzer darzulegen. Ob dieſer Titel ein Eingriff in die Rechte eines geſchickten und populaͤren gleichzeitigen Blattes war, wollen die gegen⸗

waͤrtigen Eigenthuͤmer weder zugeſtehen noch ablaͤugnen.

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. 88 * I 1““ Sie haben ſich durch Nichts dazu verbindlich gemacht, die Bewegungsgruͤnde ihrer Vorgaͤnger auseinander zu ſetzen, oder zu vertheidigen; weil ſie aber auch den geringſten Arg⸗ wohn zu vermeiden wuͤnſchen, als wollten ſie fremde Rechte beeintraͤchtigen; ſo entſagen ſie hiemit denſelben, in ſofern vom Titel die Rede iſt, freiwillig und unbedinglich. Das Morning⸗Journal wird fortfahren, wie es unter der

gegenwaͤrtigen Redaction die New⸗Times gethan hat, die

Haupt⸗Intreſſen des Landes zu vertheidigen. Die Grund⸗ ſaͤtze, zu denen es ſich bekennen wird, ſind ſolche, die zum Nachtheil der Ackerbautreibenden, fabrizirenden und handelnden Claſſen, waͤhrend der letzten Jahre, leider zu ſchnell aufgegeben wurden. Seit 1819, beſonders aber ſeit 1822, waren Verlegenheit und Noth die Folgen der, von den Miniſtern genommenen Maaßregeln. Eine Sucht, Geſetze zu machen eine ungeregelte Liebe zur Ver⸗ aͤnderung ein Hang, Neuerungen raſch und ſorglos in's Leben treten zu laſſen haben ſo ſehr uͤberhand genommen, daß ſie Verderben und Elend nach ſich gezogen haben. Der oͤffentliche Credit iſt bis in ſeine Grundpfeiler erſchuͤttert, ein Intereſſe dem andern feindlich gegenuͤbergeſtellt worden. Was den Handel ehedem beſchuͤtzte, hat man vernichtet; unſere Handwerker und Arbeiter wurden unbilliger und ungerechter Weiſe fremden Nebenbuhlern blosgeſtellt, und das fruͤhere Vertrauen auf Geſetze und Regierung iſt beinahe gaͤnzlich verlo⸗ ren gegangen. Was das Ausland betrifft ſo ſehen wir durch die Maaßregeln der einen wie der andern Verwaltung uns viel⸗ faͤltigen Verlegenheiten ausgeſetzt. Eine Menge fremder Inte⸗ reſſen haben ſich in's Geheim gegen den Britiſchen Einfluß ver⸗ bunden. Wir ſind am Vorabende großer kriegeriſcher Ereigniſſe. Der Handel mit der Tuͤrkei geht fuͤr uns verloren. Die Vereinigten Staaten von America ſchloſſen mit der Pforte einen Tractat, der ihnen mannigfaltige Vortheile zuwandte, und ſie in den Stand ſetzte, zu unſerem großen Schaden, einen neuen eintraͤglichen Handel zu fuͤhren. Unſer Handel mit Spanien iſt faſt nur ein Schleichhandel; dort hat Frank⸗ reich das Monopol. Schon ſeit mehreren Jahren legte Ruß⸗ land hoͤhere Zoͤlle auf unſere Fabricate, und bis jetzt ent⸗ ſchloſſen wir uns noch zu keinen Repreſſalien. Die Unter⸗ handlungen mit den Americaniſchen Commiſſaͤren in Canada dauern nun ſchon 12 Jahre, und bieten bei der erſten Ge⸗ legenheit ein offenes Feld zu Streitigkeiten dar, und der Washingtoner Congreß hat uns einen neuen Beweis ſeines Patriotismus gegeben, durch Ausſchließung unſerer Fabricate vermittelſt eines Tarifs, den die Glieder des Congreſſes bei ih⸗ ren Gaſtmahlen, die dritte Erklaͤrung der Americaniſchen Un⸗ abhaͤngigkeit nennen. Der Friede des Landes iſt geſtoͤrt, ſeine aufs hoͤchſte verletzt, ſeine Einnahme geſunken, Millionen wurden zum Opfer gebracht, Tauſende ſonſt reiche Familien ſind in Verfall gerathen und viele Tauſende fleißi⸗ ger Arbeiter zu Bettler geworden. Irland befindet ſich viel⸗ leicht ſchon in dieſem Augenblicke in vollem Zuſtande einer Rebellion. Die rebelliſchen Katholiken, die jetzt bewaffnet England gegenüͤberſtehen, und nach dem Blute ihrer proteſtan⸗ tiſchen Landsleute duͤrſten, wurden zu ihren Handlungen ven Maͤnnern aufgereizt, die ſich jetzt in Sicherheit glauben. Die Irlaͤndiſche Regierung hat ſeit mehreren Jahren den Machi⸗ nationen dieſer Leute mit einer blinden und ungluͤcklichen Gleichguͤltigkeit zugeſehen; und jetzt, wo die bevorſtehende Gefahr entſchiedene Maaßregeln erheiſcht, ſoll das arme Landvolk geopfert werden, waͤhrend man die Erzverraͤther entwiſchen laßt. Die proteſtantiſchen Inſtitutionen des Lan⸗ des haben ſo wuͤthende Angriffe aushalten muͤſſen, daß ſie in dieſem Augenblick ſchon ſchwanken; und da ſie ſich geger⸗ wartig zu ihrer Vertheidigung vereinigen, wird ihnen von Sei⸗ ten der Regierung Einhalt gethan. Aber der Miniſter muß ſich der oͤffentlichen Meinung unterwerfen. Vor dem Geiſte, der jetzt jede proteſtantiſche Bruſt belebt, wird dennoch das Papſtthum ſich beugen muͤſſen, und jedes ihm entgegentre⸗ tende Miniſterium wird durch ihn von den Fuͤßen des Throns verdraͤngt werden. Wir unſerer Seits wer⸗ den nie aufhoͤren, uns in dieſem Sinne auszuſprechen, indem wir dem Lande unbefangen die Gefahr zeigen, in der es ſchwebt, die Huͤter der Krone aber auf ihre Pflichten aufmerkſam machen. Wir gehoͤren keiner an nir dienen keinem Intereſſe, als dem unſers Vaterlandes, und kennen keine andere Bewegungsgruͤnde die uns beſtimmen ſollten, als redliche Ueberzeugung und Sinn fuͤr Gerechtie⸗ keit. Wir rechnen daher mit Zuv aller unabhaͤngigen und unterrichteten Klaſſen unſerer Lande⸗ leute. Viel Vertrauen ſetzen wir in den hochverehrten Mann, der an der Spitze der Reglerung ſteht; wir wiſſen aber, daß er in

von Anſpruͤchen der Eigenliebe belagert, und

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ſtuͤnd

ſeinen Plaͤnen durch Verbindlichkeiten mancherlei Art ά‿ 8 ich d

erſicht auf die Theilnahn .8

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