Forderungen der Chrſucht und des Partheigeiſtes ermuͤdet wird. Wir ſind von ihm uͤberzengt, daß ſein ganzes Beſtre⸗ ben dahin geht, ſein Vaterland aus ſeiner ſo hoͤchſt ſchwie⸗ rigen Lage zu reißen. Ihn wollen wir mit allen Kraͤften unterſtuͤtzen die uns zu Gebote ſtehen. Wir wollen eben ſo gerecht gegen den Miniſter ſeyn als wir dem Koͤnige treu und ergeben ſind; demohngeachtet aber, werden wir uͤber jede ſchlechte Maaßregel aburtheilen, ohne auf Name, Rang und Charak⸗ ter deſſen Ruͤckſicht zu nehmen, der ſie ins Leben rief. Die Times ertheilt dem Morning⸗JIournal Lobſpruͤche, weil es den Namen der New⸗Times abgelegt habe. Da das letztere Blatt fruͤher ganz andern Grundſätzen huldigte, als es ſeit dem Eintreten eines neuen Herausgebers ausgeſpro⸗ chen hat, ſo wurde dies gleichſam als ein Betrug des Publi⸗ kums angeſehen, und die Times meint, erſt jetzt koͤnne ſie das in Rede ſtehende Journal als einen „ehrenwerthen Rival“ betrachten. S2 8 Wahrend die Orangiſten die Regierung in Schrecken 2 ſetzen ſuchen, und ſich eine ſo unziemende Sprache erlau⸗ en, gewaͤhrt es Genugthuung zu ſehen, daß die freiſinnigen Proteſtanten in Irland auch ihrerſeits nicht unthatig ſind. Die Irlaͤndiſchen Zeitungen enthalten eine von einer lan⸗ gen Namenliſte Proteſtantiſcher Edelleute und anderer ange⸗ ſehenen Proteſtanten begleiteten Proclamation, worin es un⸗ ter andern heißt, daß die unpaſſenden Geſetze für Se⸗ Maj. Röͤmiſch⸗Catholiſche Unterthanen, hoͤchſt nachtheiligen Einfluß auf Irland, und das Reich haben, mit dem es vereinigt iſt; und daß was Irland ines beſondre betrifft⸗ ſie die Grund⸗ urſache ſeiner Armuth und ſeines Elendes, und die Quelle der politiſchen Uneinigkeit, und religtoͤſen Erbitterung ſind, die das Land in Unruhe ſetzen, alle ſeine beſtehenden Ein⸗ richtungen gefährden, und in gleichem Maaße das Gluͤck des geſelligen Lelens, wie die Wohlfahrt der Nation un⸗ tergraben.“ Auf dieſer zahlreichen Liſte findet man be⸗ reits 1 Herzog, 4 Marquis, 13 Grafen, 5 Vicomtes, 3 Barone, 34 Patlamentsglieder, und viele Magiſtratsperſonen. Herr Enſor, der Praͤſident der letzten Verſammlung des Louth⸗Independent⸗Club's hat, meint die Morning⸗Chro⸗ niele, die Braunſchweiger im rechten Lichte dargeſtellt, in⸗ dem er ſagt: „Ich kann ſie wegen cer Abſichten nicht lo⸗ ben, und hn ſie nicht tadeln, daß ſie ſich feſt an einander ſchließen; ſie ſind nichts weiter als Orangiſten unter einem andern Namen, und nach meiner Meinung wuͤrden die Ir⸗ länder nicht vorwaͤrts kommen, wenn dieſe Stacheln ſie nicht immerwaͤhrend anſpornten. Die Irlaͤnder ſind reizbar, raſch, aber nicht fuͤr die Ausdauer; die Braunſchweiger werden ſie immer in Thaͤtigkeit erhalten.”“ Die Brunswick⸗Clubs haben der guten Sache gewißz Fholſen⸗ nicht nur, weil ſie einer ſchwachen Seite des Irlaͤnd . dienten, ſondern weil ſie bei dem achtbaren Theile der Eng⸗ liſchen Nation Widerwillen gegen das Benehmen der Oran⸗ giſten erregten. Lord Nugent hatte Recht, als er bei dem Mittagsmahl, das Hrn. O Connell gegeben wurde, die Eng⸗ liſche Nation gegen den Vorwurf von Bigotterie und Sü⸗ beralitaͤt in Schutz nahm. Wo einmal das Volk in ſolchen Maſſen verſammelt iſt, um Gefuͤhlen der Unabhaͤngigkeit Worte geben zu koͤnnen, da finden ſich gewiß 6 Stimmen egen cine, welche ſich fuͤr die Abſchaffung der Geſetze erhe⸗ en, die an allem Unheil Schuld ſind. In Nem⸗Pork hat ſich (einem Engliſchen Blatte zufolge) eine Geſellſchaft zur Unterſtuͤtzung der katholiſchen Aſſociation u Dublin gebildet. Einige Irlaͤndiſche Blaͤtter theilen die dreſſe mit, welche dieſelbe zur Ankuͤndigung ihrer Abſichten, naach Irland geſendet hat. „Was“, wird darin geaͤußert: war die Urſache, daß ſeit einigen Jahren jede Stadt, jedes Dorf in den Vereinigten Staaten einen ſo lebhaften Antheil an der Sache und an dem Leiden der Griechen genommen hat, als die wohlwollende Sorge, dies großherzige Mitleid, welches ein freies Bolk natuͤrlicher Weiſe fuͤr Diejenigen he⸗ ggen muß, die fuͤr ihre Freiheit kaͤmpfen? Ein aͤhnliches Mit⸗ gefuͤhl hat Irlaͤnder und Amerikaner zu einem Vereine ver⸗ bunden, deſſen Zweck fuͤr uns der iſt, unſeren unterjochten Mitmenſchen, welche in Irland ihre Ketten zerbrechen wol⸗ len, nach unſeren Kraͤften Beiſtand zu verleihen. 2 Auszug aus einem Handelsſchreiben von Newcaſtlea. d. 8 yn

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e, vom 1. Oct. 1828: Weizen iſt im letzten Jahre mehr wie früͤher 8,0 worden; die kalte und naſſe Witterung im April verhinderte deſſen Wachſen, welches eine ſchmaͤchtige usbeute und kleines Korn zur Folge hatte, denſelben aber 8 leichter und ohne beſonderen Schaden den Regen im Juli und vnguſt ertragen alf. Als das warme Wetter einſetzte, ging die Hauſung 1u8 von Statten und die Qualitaͤt des neuen Weizens iſt gut und ſchwer, doch die Quantitaͤt zeigt ſicch ſehr geringe und völlig ein Virtel unter einen gewoͤhn⸗

ändiſchen Charakters als Stuͤtzpunkt

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lichen Durchſchnitts⸗Ertrag. In den Haͤnden der Landleute ſcheint ſich kaum das erforderliche Quantum alten Weizens 82 zu befinden; Kaufteute beſitzen ebenfalls wenig, da ſie durch 82 die ſchnellen Steigerungen im vorigen Monat veranlaßt wor⸗ den, faſt alle ihre Vorrathe nach London zu ſenden, um von jener Conjunctur zu profitiren, und ſo befuͤrchtet man, daß ſich binnen Kurzem ein merklicher Bedarf nach alter Waare einſtellen wird; in Folge deſſen ſtieg Weizen am letzten Markt⸗ tage 8 à 10 Sh. pr. Auarter. Gerſte hat durch den vielen Regen ſehr gelitten und faͤllt leicht, ſchmaͤchtig und klamm, doch glaubt man, daß der Ertrag wenig unter einer Durch⸗ ſchnitts⸗Lieferung ſeyn wird. Fremde ſchoͤne Gerſte iſt daher ſehr gefragt und bedingt unter Schloß hohe Preiſe. Hafer faͤllt ſehr verſchieden, in Qualitat ſowohl, wie Quantitaͤt, indeſſen der Regen hat diefer Kornart weniger wie der ande⸗ ren geſchadet; man rechnet auf ein Sechstel geringeren Er⸗: trag als im verwichenen Jahre. . (Zoll auf fremdes Korn: Weizen 25 Sh. 8 Den., Gerſte 13 Sh. 10 Den., Hafer 12 Sh. 3 Den., Roggen 22 Sh. 9 Den., Bohnen 11 Sh., Erbſen 5 Sh. pr. Quarter) Daͤnemark. 1 Kopenhagen, 11. Oet. Ihre Majeſtaͤt die Koͤnigin 1 laſſen, dem Vernehmen nach, die ganze Einrichtung und das ganze Meublement des Amalienburger Palaſtes fuͤr das junge 1 Fuͤrſten⸗Paar aus ihrer Privat⸗Schatulle beſtreiten, wofür die Koſten auf 250,000 Rbthlr. angegeben werden. * Von jeder Stadt im Holſteiniſchen wird eine Deputa⸗ tion hierher geſandt werden, um deren Gluͤckwuͤnſche zu der Vermaͤhlung JJ. KK. H H. des Prinzen Frederik und der Prinzeſſin Wilhelmine zu uͤberbringen. Wie verlautet, duͤrfte die bei der Vermaͤhlung Koͤnig. Prinzeſſinnen ſonſt gewoͤhnliche Prinzeſſin⸗Steuer dem Lande 5 erlaſſen werden. W Der Intendant bei der Hofhaltung des Prinzen Friederich Karl Chriſtian, Hr. Koͤhn, iſt mnt dem 6 Kieler Dampf 8 ſchiffe hier angekommen. Se. Koͤnigl. Hoheit werden erſt am 25ſten d. hier eintreffen und am 1ſten k. M. die Ver⸗ maͤhlung ſtatt finden. Ein Geruͤcht behauptet indeſſen, das 28 der Prinz ſchon in der naͤchſten Woche incognito auf dem ( Frederiksberger Schloſſe anlangen, dort einige Zeit verbleiben, 82 und dann ſeinen feierlichen Einzug in die hieſige Reſiden; b halten werde. 4 Der Graf Chriſtian von Reventlow, Erbe der Graf⸗ 885 ſchaft Chriſtiansſaͤde, Neffe des verſtorbenen Staats⸗Mini⸗ ſters, Grafen von Reventlow, iſt, 27 Jahre alt, mit Tode 8 abgegangen, nachdem er ſich erſt vor vier Monaten mit der Graͤfin Holck⸗Winterfeldt verheirathet hatte. Der Hintrititt dieſes jungen, ausgezeichneten Mannes wird allgemein beklagt. Das Comité zur Unterſtuͤtzung der Griechen hat in .o. . rer letzten Verſammlung beſchloſſen, 1000 Fr., als erſten Beitrag zur Erziehung Griechiſcher Kinder, abzuſchicken. 4 8 Die Korn⸗Ausfuhr aus Daͤnemark in England iſt bis * jetzt im gegenwaͤrtigen Jahre viel unbedeutender geweſen als 91 18

im vorigen. Deutſchland.

Muͤnchen, 11. Oct. Heute Nachmittag ſind Ih Koͤnigl. Hoheiten die Kronpriuzeſſin von Preußen, die Prin⸗ zeſſin Amalie von Sachſen und die Erzherzogin Sophie, Schweſtern Sr. Maj. des Koͤnigs, von hier nach Tegernſbee zuruͤckgereiſt, wo Hoͤchſtdieſelben bei Ihrer Koͤnigl. Mutter noch mehrere Wochen verweilen werden. Ihre Koͤnigl. I1u“ heiten hatten waͤhrend Ihrer Anweſenheit zweimal das Thea⸗ ter in Geſellſchaft Ihrer Majeſtaͤten beſucht, auch mehrere Merkwuͤrdigkeiten in Augenſchein genommen.

Hannover, 14. Oct. Von dem hieſigen Hofe iſt, we gen des Ablebens der verwittweten Koͤnigin von Wurtem derg Majeſtaͤt die Trauer auf ſechs Wochen angelegt.

Die Manoeuvres des im Lager bei Liebenau concentrir⸗ ten Truppen⸗Corps ſind am 11ten d. M. beendigt, und die verſchiedenen Regimenter, nachdem am 12ten d. M. ein g9 meinſchaftlicher Gottesdienſt gehalten, nach ihren Standguar⸗ tieren aufgebrochen. Die in dem Uebungs⸗Lager 22 Infanterie⸗Regimenter haben die einberufenen Beurlaubten wieder entlaſſen. 1 8

Frankfurt a. M., 15. Oet. Um den wiederkehren⸗ den 18. October wuͤrdig zu feiern, iſt mittelſt Berannee. chung der hieſigen Stadt⸗Kanzlei Folgendes feſtgeſetzt wot den: Am 17. October, in der Abendſtunde von 5 bis 6 Uhr, wird das Feſt durch Laͤuten aller Glocken und Abfeuern der Kanonen angekuͤndigt. Daſſelbe geſchieht am 18. October, in der Fruͤhſtunde von 7 bis 8 Uhr. Am 18. October be⸗ ginnt der Gottesdienſt in den chriſtlichen Kirchen, ſowohl in der Stadt als auf den Dorfſchaften, um 9 Uhr. Der

Senat und die ſtaͤndige

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Buͤrger⸗Repraͤſentatio ammeln ſee Reheüacte eßame

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