Ereigniß von
eiten ſpricht eben ſo ſtark als Worte. Hr. Peel ſcheute
ſch, ſeine Verpflichtungen zu erneuen; trotzdem daß er wußte, man habe ſeine Geſinnungen in Verdacht, unternahm er es dennoch nicht, ſich zu vertheidigen. Konnten ſeine Freunde eine ſolche Behandlung erwarten? Hofft er auf dieſe Weiſe, an Vertrauen zu gewinnen? Hat er vergeſſen, wie viel er der mächtigen Parthei verdankt, welche er durch ſein Still⸗ ſchweigen beleidigt hat? Er iſt ſeine Macht, ſeinen Ruhm, ſeine Wichtigkeit, ſeinen Rang den Engliſchen Proteſtanten ſchuldig. Er weiß, daß ſie jetzt befuͤrchten, ihre Inſtitutio⸗ nen unter den Gewaltſtreichen vereinter Partheiungen ſinken zu ſehn, daß ſie um jeden Zollbreit Landes kaäͤmpfen wollen, und daß ſie unter ſolchen Umſtaͤnden zu wiſſen wuͤnſchen, wer fuͤr und wer gegen ſie ſtehe. Seine Weigerung, ſich zu erklaͤren, bedarf keines weitern Commentars. einem Ende des Landes bis zum andern wird nur eine Meinung vorherrſchen, und er kann ſich darauf verlaſſen daß et die Wirkung dieſer Meinung empfinden Fwüb.. S Der Globe dagegen ſagt uͤber denſelben Gegenſtand: „Wir zweifeln, ob Herrn Peels individuelle Meinungen uͤber die katholiſche Emancipation eine Aenderung erlitten haben; —2 ſein Schweigen iſt wenigſtens der Vorausſetzung nicht ungi nſtig, daß die Anſichten des Cabinets veraͤndert ſeyen, und daß die Regierung endlich beſchloſſen habe, die Katholiken in den Rechten der Verfaſſung zuzulaſſen. Bei ber Lage des Landes, beſondors in Bezug auf .87 hältniſſe, iſt es kaum denkbar, daß ſich 12 Featler. 889. dieſe gemichtige Frage anders entſchieden ha en L.e Aber es iſt mit den politiſchen Operationen des rn ee eben ſo, wie mit den militairiſchan; er ſcheint Fe von der Geheimhaltung derſelben einen gluͤcklichen Flens zu †. warten. Bald muß das geheimnißvolle Stillſ er Regierung, wegen ihrer auf Irland bezuͤglichen Po iti 1 8 terbrochen werden, und der Ausgang muß lehren, zu we hen guten Zwecken jenes Stillſchweigen ſo lange unterhalten wurde.“
In der Times findet ſich ein an den Marquis von
in einem Engliſchen Braunſchweig⸗Cluͤb gegen die Katholiken gehaltenen Rede getadelt wird. „Wenn Sie, Mylord,“ heißt es darin, „keine Ruͤckſicht auf die Leiden Ihrer Mit⸗Unter⸗ thanen in England und Irland nehmen, ſo laſſen Sie ſich we⸗ nigſtens durch die Erwaͤgung der Gefahr, welche Sie, Ihre Familie und Ihre Verwandten erwartet, ehe es zu ſpaͤt iſt, zur Verſöhnung bewegen und rereiben Sie nicht die Unglluͤck⸗ ſichen der Verzweiflung immer näher.“ 8
. In der demſelben Blatte lieſt man folgenden Artikel: „Bei einer ſo gefährlichen Criſis, als die jetzige iſt, waͤhrend wel⸗
Wichtigkeit zu ſeyn, ’3 unſern Heeeg Sinn zu erhalten und dieſelben demgemäͤß zu lei⸗ Fbee. wenn 82. nur einen Augenblick, entweder fal⸗ . ſchen Theorien uͤber die politiſche Handlungsweiſe, oder eines großen Volkes unwuͤrdigen Gefuͤhlen nachgoben wollten, die jetzige Regierung Englands nicht die Kraft hat, einer falſchen Wendung des oͤffentlichen Geiſtes zu widerſtreben, ſondern im Gegentheil leicht dem Einſtuſſe nachtheiliger Vorurtheile untexliegen moͤchte, durch welche einzelne Factionen eine wi⸗ derrechtliche Gewalt üͤber ihre Landsleute erhalten, und un⸗ ſere auswaͤrtigen Angelegenheiten eine unguͤnſtige Wendung nehmen duͤrften. Die beiden Maximen, welche bei der ge⸗ genwaͤrtigen Criſis nothwendig dem Sinne der Englaͤnder eingepraͤgt werden muͤſſen, ſind: „Gerechtigkeit von Aus⸗ laͤndern“ und „Gerechtigkeit gegen einander.“ Wenn ſich das Engliſche Volk von hitzigen Fanatikern zu einer Ungerechtigkeit gegen ſeine eigenen Bruͤder verleiten laͤßt, ſo wird es auch auf gleiche Weiſe von den Sophiſten, dis es von dem „Einſchreiten in die Angelegenheiten fremder Na⸗ tionen“ zuruͤckſchrecken wollen, zu den Waffen getrieben wer⸗ den. Wir ſind bereit zu zeigen, daß der Widerwille gegen das Einſchreiten etwas hoͤrichtes iſt. Wenn England nichts zu fuͤrchten häͤtte, als daß ein Feind auf ſeinem eigenen Bo⸗ den lande, wenn es kein Eigenthum zu vertheidigen haͤtte, als ſeine Ackerbau⸗Producte; ſo ſtoͤnde zu vermuthen, daß man durch Formirung einer der Schweizeriſchen aͤhnlichen Miltz, undindem man die Welt ruhig ihren Gang gehen ieße, ein haldes Jahrhundert hlndurch unbelaͤſtigt bleiben wuͤrde. Wir brauchen uns indeſſen nicht auf bloße Traͤume⸗ reien einzulaſſen. Ungland hat — ob weislich und zu ſeinem Glͤcke? das laſſen wir unentſchieden — zahlloſe fremde Eroberun⸗ ggen gemacht, ſeinen Handel uͤber jedes Meer und uͤber jede Kuͤſte ausgebreitet, und in keiner der beiden Hemiſphaͤren kann ein b Einfluß auf das Schickſal irgend eines bekann⸗ Volks ſtatt finden, welches nicht vermoͤge unſerer Han⸗
voon der äaͤußerſten
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* 1111“
Chandos gerichtetes Schreiben, worin derſelbe wegen ſeiner⸗
cher das Land ſich in fieberhafter Bewegung befindet, ſcheint es uns
dels⸗ und Colonial⸗Intereſſen unſere Einmiſchung des „ge⸗ meinſamen Beſtens“ willen, erheiſchte. Die Forderung, gleichguͤltig gegen die Angelegenheiten, Regierungsformen, Dynaſtie⸗Veraͤnderungen, Kriege, Vertraͤge und inne⸗ ren Anordnungen fremder Laͤnder zu bleiben, läͤßt ſich in der Ausdehnung, bis zu welcher ſie von manchen Leuten getrieben wird, durchaus nicht vertheidigen. Das Syſtem, wonach wir Nichts zu thun haͤtten, als uns ſelbſt und un⸗ ſere Inſeln zu erhalten, waͤre ganz herrlich, wenn wir außer⸗ halb dieſer Inſeln keine Rechte oder Intereſſen hätten, und wenn andere Staaten uns in unſerer Abgeſchloſſenheit un⸗ geſtoͤrt ließen. Aber jede Colonie von England iſt Großbri⸗ ranien, jedes Engliſche Kauffartheiſchiff iſt Großbritanien; wir koͤnnen nicht ruhig ſchlafen, wenn wir es auch wollten; denn wenn uns unſere Nachbarn nicht durch ihren Laͤrm wecken, ſo werden ſie bald verſuchen, was Kneifen und Sto⸗ ßen vermag. Die in unſeren verſchiedenen Kriegen contra⸗ hirten Schulden werden als Argumente gegen unſere Ein⸗ laſſungen in fremde Haͤndel angefuͤhrt. Die Schulden moͤ⸗ gen eine uͤble Folge davon ſeyn, daß Großbritanien raſch zum Kriege bereit iſt; und in ſofern dieſe Schuldenlaſt durch ſchlechte Wirthſchaft erſchwert wurde, koͤnnen wir nichts zu Gunſten derſelben ſagen; dagegen aber fragen wir: wie viele Kriege waren ſeit der Zeit der Revolution unweiſe? Der Succeſſions⸗Krieg wurde aus den triftigſten politiſchen Gruͤnden unternommen und verfehlte ſeinen Zweck nur durch die Schlechtigkeit einer Tory⸗Verwaltung. Der Krieg von 1756 ſollte einen proteſtantiſchen Verbuͤndeten in Europa vom Untergange und die Britiſchen Coloniceen in Ame⸗ rika von der Eroberung retten: beide Zwecke waren gut, und wir erreichten beide. Der Krieg von 1776 war ein Buͤrger⸗Krieg, aber die dadurch gemachten Schulden waren nicht die Wirkungen des Syſtems der „Einmiſchung in fremde Angelegenheiten“”“. Der Krieg von 1793 wurde durch Briſſot’'s und ſeiner Amtsgenoſſen berechnende Feindſeligkeit Großbritanien aufgezwungen. Warum er bis zum Sturz Bonaparte's fortgefuͤhrt wurde, brauchen wir nicht zu erklaäͤ⸗ ren: es war ein Kampf auf Tod und Leben und wir ver⸗ nichteten den, welcher unſern Untergang zu bewirken ſuchte. Wir erlangten dadurch unſere Unabhaͤngigkeit als Nation. Haͤtte England in den drei großen Kriegen des 18. Jahr⸗ hunderts die Politik der Nicht⸗Einmiſchung befolgt, ſo haͤtte es, obgleich wir auch das nicht einmal beſtimmt wiſſen, we⸗ niger Schulden, aber es wuͤrde auch weniger Gewerbfleiß, Reichthum, Bildung, Kenntniſſe, kurz weniger von Allem haben, was die Groͤße einer Nation ausmacht. Da es dieſe Groͤße erreicht hat, ſo fragt es ſich: „kann es ſeine Sicherheit in der Keinheik ſuchen?“ Gewiß nicht. Ueber dieſen Gegenſtand ſtreiten ſich zwei Partheien: die eine ſieht eine paſſive Exiſtenz als den End⸗ zweck aller Politik an; die andere dagegen fuͤhlt, daß man ſich anſtrengen und Gefahren unterziehen muͤſſe, ſobald man ſieht, daß die Bewahrung des oͤffentlichen Eigenthums und der Staats⸗Ehre einen angemeſſenen Preis gewaͤhren. Zu der letzten Klaſſe gehoͤrte Herr Canning. Zu der erſten ſind ſolche Leute zu rechnen, deren einziger Krieg in dem Geſchrei beſteht: „Nieder mit Hrn. Canning; ſeine Politik verwundet uns, ſein Andenken fuͤgt uns Schmerzen zu; wir wollen alle ſeine Staats⸗Plaͤne aufgeben und geradezu ſeinen Grundſätzen entgegenhandeln und dann wollen wir die Re⸗
ſultate eines ſolchen Verfahrens, eines ſolchen Ver⸗ laſſens ſeiner Grundſaͤtze ihm zur Laſt 27—22 Zwei Schreiben, welche ſich in unſerem heutigen Blatte befin⸗
den, haben zumgweck, das Verfahren dos Herrn Can⸗ ning mit dem ſeiner Nachfolger zu vergleichen. Nichts faͤllt mehr in die Augen, als die Kraft, Ruhe und Geſchick⸗ lichkeit, mit welcher jener betrauerte Staatsmann die Verwaltung handhabte. Er legte den Grund zu der fort⸗ dauernden Freiheit Portugals unter Dom Pedro’'s Herr⸗ ſchaft, weil es ein „Britiſches Intereſſe“ von nicht ge⸗ ringer Wichtigkeit war, daß die rechte Linie des Hau⸗ ſes Braganza in enger Verbindung mit Großbritanien re⸗ gierte, und daß dieſe Verbindung durch freie Einrichtungen auf beiden Seiten befeſtigt wurde. So beſchuͤtzte Herr Canning Griechenland, weil die Freiheit uͤberall ein Britiſches Intereſſe iſt, und weil die Sicherheit des Handels ein Britiſches Intereſſe iſt.
Die Morning⸗Chroniele enthält folgenden Artikel: „Herr O' Connell hat eine Addreſſe an das Volk der Grafſchaft Tipperary bekannt gemacht, in welcher er daſſelbe ermahnt, nicht mehr in oͤffentlichen Verſammlungen zu erſcheinen und ſich um die Achtung einer wohlwollenden Regierung zu bewerben, damit der edle und brave Marquis
von Angleſea faͤhig ſey, ihr Land zu retten, alle Facti aeranitkase 2 Faction