laauf einen Dollar. Jedes fremde Schtff zahlt 2 Dollars uund 1 Dollar pr. Tonne Laſtengelder ; das Einlootſen koſtet

15, und das Auslootſen 19 Dollars.

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EPr o

Außer der Stadt dieſes Namens und deren Gebiet, ſind noch mehrere kleinere und groͤßere Provinzen von dem Paſcha von Tripolis entweder ganz häa und von ihm beherrſcht, oder ihm nur zinspflichtig. Zu den erſten gehoͤrt Meſurata, wo ein Aga die Stelle des Paſcha vertritt. Dieſe Provinz erſtreckt ſich von Tripolis bis zum Cap Meſurata 30 Meilen gsroͤßtentheils laͤngs der Kuͤſte, ſie iſt der beſuchteſte Landſtrich, da unter Meſurata ein zweiter Hafen liegt, in deſſen Dorf unnd Laſtell eben jener Gouverneur des Paſcha ſeinen Sitz hat. Der Weg von Tripolis dahin fuͤhrt uͤber Lebida (Leptis magna der Alten), wo ſich ſehr intereſſante Ruinen finden, welche ſich bis auf 3 Engl. Meilen in die Laͤnge und 2 in die Breite erſtrecken.

Die Provinzen Bengazi und Derne, beide unter einem vpon Tripolis abhaͤngigen Bey ſtehend, erſtrecken ſich in das Innere des Landes, eben ſo die Provinz Andechilab, welche noch 4 Tagereiſen von Derne entſfernt, ganz im Innern liegt. Zinsbar an Tripolis iſt der Beherrſcher von Fezzan, der den

Titel Sultan fuͤhrt. Er zahlt einen jaͤhrlichen Lehn⸗ von 3000 Mitakalis oder 450 Unzen Goldſtaub.

Seine Hauptſtadt iſt Mearzack, welche durch ihre Lage uund Erzeugniſſe wichtig, eine Niederlage fuͤr alle Waa⸗

8 ren bilder, welche ſuͤdlich aus dem Innern von Afrika unnd noͤrdlich uͤber Tripolis aus Europa kommen. Ghede⸗ mes im Suͤdweſten von Tripolis, auf einer Oaſe der Sahara belegen, zahlt jaͤhrlich einen Schutzzins in Goldſtaub an Tri⸗ poolis, da es fruͤher dieſem Staate unterthaͤnig, ſich neuer⸗ dings unabhaͤngig gemacht und als eigene kleine Republik conſtituirt hat. . Die 2— Tripolis ſelbſt hat nur 25,000 Einwohner, ſie liegt auf einer Landzunge in einer ſehr fruchtbare Gegend. Der Hafen erſetzt, was ihm an, Groͤße und Geraͤumigkeit ab⸗ geht, durch die Sicherheit, welche er das ganze Jahr. hin⸗ durch den Seefahrern gewaͤhrt. Seiner Groͤße nach kann er Kauffahrthei⸗Flotten und Kriegsſchiffe, aber nur bis zur Groͤße einer kleinen Fregatte aufnehmen. In geringer Entfernung von der Stadt fangen ſchon die Wuͤſten an, im Weſten der⸗ ſelben bis an das Lumeſiſche Gebiet hauſen nur Beduinen⸗ Horden. Die Kuͤſtenfahrt iſt nicht ſo gefaͤhrlich, wie die Unwiſſenheit der Seefahrer ſie ausgiebt; doch zieht ſich groͤß⸗ tentheils Flachſtrand am Ufer hin, und die vorherrſchende Kuͤſten⸗Stroͤmung gegen Suͤd⸗Oſten, ſo wie die haͤufigen Nord’ und Nord⸗Weſt⸗Winde im Winter⸗Fruͤhling und Herbſt bringen die Schiffer oft ins Verderben, da ſie ſich gegen alle dieſe drohenden Gefahren nicht durch eine genaue Kuͤ⸗ ſten⸗Kenntniß ſchuͤtzen koͤnnen. Dieſe Gefahr nimmt gegen Oſten, mehr nach dem ſeichten Meerbuſen der großen Syrte hin, bedeutend zu, und iſt das beſtaͤndige Hinderniß des Auf⸗ bluͤhens dieſer Kuͤſtenſtrecke geweſen, die von der Landſeite auch auf eine fuͤr ſie gleich nachtheilige Weiſe, nach dem Syſtem der Raubſtaaten, despotiſch beherrſcht, das heißt im⸗ mer von neuem zerſtoͤrt wird. 89

Unterwarts reicht die Tripolitaniſche Herrſchaft noch bis zum Cap Razatin und zum Hafen von Bomba, eine Strecke von 160 geographiſchen Meilen. Landeinwarts iſt ihre Ausdehnung ſehr ungleich, gegen Oſten ſehr beſchraͤnkt, im Suͤden, wie ſchon geſagt, bis Fezzan. Die Umgegend von Tripolis wird von allen Kuͤſten der Barbarei am meiſten von Europaͤern beſucht. Die Kuͤſten⸗Strecke vom Golf von Calles an der Weſtſeite des Reichs bis zur Hauptſtadt Tripolis iſt faſt gar nicht bekannt, daher der Mangel aller Seekarten uͤber dieſe Gegend. Nach Blaguière ſind die Franzoſen im Beſitz der meiſten Beobachtungen an dieſen Geſtaden.

Die Steuern aller Provinzen betragen jährlich uͤber 150,000 Piaſter. Außerdem mehrt ſich aber das Einkommen des Paſcha durch die Kapereien, welche groͤßtentheils fuͤr ſeine Rechnung ausgefuͤhrt werden. In 2* Jahren (1818 bis 1822) haben die Corſaren 25 groͤßere Sieiliſche Schiffe, 17 große Schwediſche, 1 Sardiniſches und 1 Amerikaniſches, das fuͤr Rechnung von Marſeille ging, genommen. Der Werth der Ladungen betrug uͤber 160,000 Piaſter. In der⸗ ſelben Zeit hat der Paſcha von Daͤnemark 35,000, von Schweden 170,000, von den Niederlanden 80,000 Piaſter erhalten, theils fuͤr Aufrechthaltung des Friedens, theils als Löſegeld. Die Zahl der Corſaren, welche der Paſcha haͤlt, belief ſich vor luͤngerer Zeit auf 16 bewaffnete Schiffe, wor⸗

unter 1 Fregatte, 4 Briggs, 4 Polacres u. ſ. w., welche zuſammen 171 Kanonen führten. In neuerer

Zeit iſt der Zuſtand der Sremacht aber durchaus veraͤn⸗ dert, beſonders hat der Paſcha viel Kanonier⸗ Schaluppen g angeſchafft, welche bei der geringen Tiefe des Meeres in der Gegend des Ufers, gegen ſeindlich ſich naͤhernde groͤ⸗ ßere Schiffe die beſten Dienſte leiſten. Der Paſcha von Tripolis ſchlaͤgt jaͤhrlich Muͤnzen mit dem Stempel des Groß⸗ ſultans; aber dieſe Muͤnzen haben das Schickſal aller Orien⸗ taliſchen, ihr Gehalt wird von Jahr zu Jahr durch Zuſatz unedler Metalle verſchlechterr. Man rechnet in Tripolis zwar gewoͤhnlich nach kleinen Piaſtern, der gewoͤhnlichen Landes⸗Muͤnze, bei groͤßeren Zahlungen aber wird das Buch und die Rechnung in Spaniſchen Piaſtern und Zechinen von Hatiro gehalten. Die Bank von Tripolis iſt in den Haͤn⸗ den weniger Handlungshaͤuſer, der Cours ſteht ſehr ſchlecht, man verliert auf Tripolis 16, 20 bis 25 pCt. Den ein⸗ traͤglichſten Handel macht Tripolis mit den Staaten des Großſultans, dort iſt der eigentliche Markt fuͤr ſeine Skla⸗ 1 ven. Die politiſchen Veraͤnderungen Europa's haben einen außerordentlichen Einfluß auf den Handel dieſes Welttheils gehabt, der Seehandel beſchaͤftigt nur noch wenige Schiffe und auch der Kuͤſtenhandel iſt unbedeutend. So lange der Orden zu Malta noch beſtand, war er weit bedeutender un umfaſſender, indem die Kreuzer von dieſer Inſel den 2 ten Zwiſchenhandel von Tunis vermehrten. 8

Als Durchgangs⸗Punkt iſt Tripolis fuͤr den Handel hoͤchſt wichtig. Beſonders nimmt die Karavane von und nach Mecca Goldſtaub, Wachs, Strauß⸗Federn und andere Artikel aus dem Afrikaniſchen Binnenlande ein, von Marocco bringt ſie die großen ſeidenen und wollenen Fußdecken, Baracans genannt, Maroquin, Naͤucherwerk, Augen⸗Farbe (Ta mé), Lippen⸗Farbe (ZLoslh), Antimonium

und verſchiedene Droguerien, ſo wie auch mehrere Muͤnz. Sorten, die ſie zu Tripolis gegen Oeſterreichiſche Thaler und Piaſter umzutauſchen ſucht, weil beide im Handel von Mokka

am geſuchteſten ſind. Oft beladet ſich die Caravane woh mit Europaͤiſchen Manufactur⸗Waaren und Indiſchen Stof. b fen, indeß wird zu Tripolis ſelbſt nur ein geringer Theil dieſer Waaren in Umlauf geſetzt, und gegen ripolitaniſche Waaren, deren Verkauf erlaubt iſt, umgetauſcht. So kauft man daſelbſt fuͤr den Markt von Europa die ſaͤmmtlichen

Straußfedern und das Wachs, und in der Regel verſorgt ſich jede Familie dafuͤr mit Kleidungsſtuͤcken und Allem, was ſie fuͤr ſich und ihre Weiber noͤthig hat. Auf der Ruͤckreiſe, die ein Jahr ſpaͤter erfolgt, legt die Caravane von Neuem zu Tripolis an, beladen mit allen Arten von Indiſchen Waaren, Perlen, Specereien, Aloe⸗Holz und anderem Räu⸗ cherwerk, mit Kaffee und den uͤbrigen Producten Aſtens. 2 Der Wein⸗ und Branntwein⸗Verkauf iſt jaͤhrlich fuͤr 18,000, der von Taback und Pulver fuͤr 600 Spaniſche Piaſter verr. pachtet. Das Finanz⸗ und Douanen⸗Syſtem des Staates wechſelt aber unaufhoͤrlich, und haͤngt bloß von dem Willen 5

und Eigenſinn des Paſcha's ab. Alles, was zu Lande ein⸗ gebracht wird, unterliegt beſtimmten Abgaben, nur die Pil⸗ ger nach Mekka hezahlen fuͤr ihre Waaren keinen Zoll. Die Ausfuhr betraͤgt im Durchſchnitt 206,950 Piaſter, die Ein⸗ fus 194,000, ſo daß im Ganzen die Bilanz fuͤr Tripolis ſteht.

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Verzeichniß der Vorleſungen

bei der 8

Koͤniglichen Mediciniſch⸗Chirurgiſchen Militair⸗ Academie

im Winter⸗Halbjahre

vom Anfang Novembers 1828 bis Ende Maͤrz 1829.

. I. Professores ordinarii. Ee.

E. Oſann, Dr., Decanus, wird oͤffentlich uͤber die

Mineral⸗Brunnen Teutſchlands, Mittwochs und Sonnabends

von 9 bis 10 Uhr; privatim Materia medica, woͤchentlich

ſechsmal von 5 bis 6 Uhr, leſen.

L. F. v. Graͤfe, Dr., traͤgt 1) des Montags und

Dienſtags von 9 bis 10 Uhr oͤffentlich die primair⸗dyna⸗

miſchen Knochen⸗Krankheiten vor. 2) Privatim haͤlt er

des Montags, Dienſtags, Donnerſtags und Freitags von 3Z3

bis 4 Uhr Vorleſungen uͤber den Cursum operationum chi.. rurgicarum. Die zu dieſem Vortrage gehoͤrigen Demonſtra⸗

tionen und Uebungen an Leichnamen werden auf beſondere Stunden Mittwochs und Sonnabenbs feſtgeſetzt. 3) Klinik

der Chirurgie und Augen⸗Heilkunde ſetzt Derſelbe im Kö⸗ nigl. chirurgiſch⸗kliniſchen Inſtitute, taͤglich von 2 bis 3 Uhr

auf 78 15 fert . 2 9

.5. Hermbſtaͤdt, Dr., wird Sonnabends F n

8 bis 9 Uhr die chemiſch⸗pharmaceutiſchen eöee 812

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