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Allgemeine
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Dienſtag den 21ſten October.
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19828.
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Amtliche Nachrichten. 2 Kronik des Tages.
Des Koͤnigs Majeſtaͤt haben den bisherigen außerordent⸗ lichen Profeſſos in der theologiſchen Facultaͤt der Univerſitaͤt zu Halle, Dr. Stange, zum ordentlichen Profeſſor in der gedachten Facultaͤt zu ernennen, und die fuͤr ihn ausgefer⸗ tigte Beſtallung Allerhöchſtſelbſt zu vollziehen geruhet.
Se. Durchlaucht der Statthalter des Großherzogthums Poſen, ann 8 iſt aus Schleſten hier ange⸗ ommen.
Der Ober⸗Lehrer Soͤkeland am Gymnaſio in Muͤn⸗ ſter iſt zum — des Gymnaſiums zu Coͤsfeld ernannt.
Im Bezirke der Koͤnigl. Regierung
zu Duͤſſeldorf iſt der Tandidat der Theologie, Karl Martin Roffhack aus Elberfeld, von der Gemeine zu Gladbach zum Huͤlfs⸗Prediger und dereinſtigen alleinigen Pfarrer dieſer Gemeine erwaͤhlt und in dieſer Eigenſchaft beſtaͤtigt worden; 3 — 2
zu Koͤln iſt der bisherige Pfarrer zu Waldbroͤl, Jo⸗ hann Fiſcher, zur katholtſchen Pfarrſtelle zu Overath, Kreiſes Muͤlheim, an die Stelle des auf ſein Anſuchen ent⸗ laſſenen Pfarrers Baldſiefen, und der Geiſtliche J. B. Engelmann, an die Stelle des zum Pfarrer zu Houve⸗ rath befoͤrderten Vicars H. Weisweiler, zum Vicar zu Hemmersbach, Kreiſes Bergheim, ernannt worden.
Abgereiſt: Se. Excellenz der Geheime Staats⸗Miniſter
von Klewitz, nach Magdeburg. Der General⸗Maſor und Commandeur der 5ten Infan⸗ terie Brigade, von Uttenhoven, nach Frankfurt a. d. O.
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aris, 14. Oct. Vorgeſtern vor der Meſſe empfin⸗ en 28 Maj. in einer Privat⸗Audienz den Koͤnigl. 55 ſchen Geſandten, Freiherrn v. Pfeffel, und geruheten aus deſſen Huͤnden das Notifications⸗Schreiben ſeines Souve⸗ rains in Betreff der Vermaͤhlung Sr. Hoheit des Herzogs Maximilian mit der Prinzeſſin Ludovika von Baiern K. 8. entgegenzunehmen. 3
Nach der Meſſe wurden die fremden Botſchafter und Geſandten bei Sr. Mal. eingefuͤhrt. Um 1 Uhr hielt der König einen Miniſter⸗Rath; der Finanz⸗Miniſter fehlte da⸗ bei, da er noch auf ſeinem Landgute bei Epernay verweilt.
Der Köͤnig hat dem General Vicomte Mermet, welcher das Lager von Luneville befehligte, durch den Kriegs⸗Mini⸗ ſter Seine volle Zufriedenheit mit der Haltung, dem Betra⸗ gen, der militairiſchen Ausbildung und der guten Manns⸗ zucht der in jenem Lager befindlich geweſenen Truppen, ſo wie mit dem guten Geiſte, von weſchem ſie beſeelt waren, zu erkennen gegeben und ihm anbefohlen, ſolches dem Offt⸗ cier⸗Corps und den Gemeinen kund zu thun. Gleichzeitig haben Se. Maj. ſieben Ritter⸗Kreuze des St. Ludwigs⸗Or⸗ dens, und drei Commandeur⸗Kreuze, fuͤnf Officier⸗Kreuze und E Ritter⸗Kreuze der Ehrenlegion vertheilen laſſen.
er Moniteur enthaͤlt Folgendes: „Mirtelſt Verord⸗
ing vom 12ten d. M. hat der Koͤnig die geiſtlichen Secun⸗
dair⸗Schulen in den Dibsceſen von Albi, Autun, Belley, Montauban und Vannes autoriſirt.“ Die Gazette de France macht hiezu die, allerdings richtige Bemerkung daß das officielle Blart ſich bereits einer andern, als de bisherigen Form bediene, um die Ausfuͤhrung der Verordnun vom 16. Juni zur Kenntniß des Publikums zu bringen; nur theilweiſe, in langen Zwiſchenraͤumen, geheimnißvoll und in zweideutigen Ausdruͤcken finde uͤbrigens die Vollziehung ſtatt; die Zukunft werde lehren, warum man bei dieſer Ge- legenheit nicht, wie man es bei Maaßregeln, die ſich ⸗ ’c6 das ganze Land erſtrecken, immer zu thun pflege, den gefaße. ten Plan gleichzeitig verwirklicht habe. Von denjenigen Praͤlaten, die ſich in die Verordnung vom 16. Juni noch nicht fuͤgen wollen, iſt der Erzbiſchof von Toulouſe offenbar der widerſpaͤnſtigſte; er hatte unläng von dem Miniſter der geiſtlichen Angelegenheiten ein Schrei-. ben erhalten, worin er erſucht wurde, ſo bald als moͤglich die Aufſchluͤſſe zu geben, die durch das Circulare vom 30. Auguſt d. J. Behufs der Ausfuͤhrung der Verordnung we⸗ gen der geiſtlichen Secundair⸗Schulen, von ihm verlang worden waren. Hierauf hat derſelbe jetzt die nachſtehende, wie die Gazette de France aͤußert, eben ſo kurze als energt⸗ ſche Antwort ertheilt: „Mein Herr, der Wahlſpruch meines Hauſes, der demſelben im Jahre 1120 von Calixtus II ge⸗ geben wurde, iſt Folgender; Eliamsi omnes, ego non (und wenn auch Alle, ich nicht); er iſt auch der meines Gewiſ⸗ 28 ſens. Ich habe die Ehre mit derjenigen Ehrerbietung, di einem Miniſter des Koͤnigs gebuͤhrt, zu ſeyn ꝛc. gez. A. Cardinal, Erzbiſchof von Toulouſe.“ Die Gazette, welch das Schreiben mittheilt, fuͤgt hinzu: „Als Se. Eminenz die⸗ ſen Brief von ſo anziehender. ürze ſchrieben, waren ſowoh die erſten, von dem Moniteur bekannt gemachten Zuſtimmun⸗ gen von Seiten einiger anderen Praͤlaten, als die argliſtix“. gen Einfluͤſterungen des Miniſteriums bereits zu Ihrer Kenntniß gelangt. Jetzt glauben wir, daß das 88
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Episcopat den Ruhm, den der Erzbiſchof von Toulouſe ſich durch die unerſchuͤtterliche Feſtigkeit ſeines Charakters erwor⸗ ben hat, theilen werde.“ b Unter der Rubrik: enthaͤlt der Courrier frangais einen Aufſatz, worin er abermals auf die Nothwendigkeit der Abſetzung der hoͤheren 8 Beamten von der vorigen Verwaltung dringt: „Das Jour⸗-. nal der Cotterie Villèle,“ heißt es unter andern darin, „und d. 8 das eigentliche Blatt der Congregation nehmen aufs neue einen arroganten Ton an, der nicht unbemerkt bleiben darf. ₰ Beide fuͤhlen, daß ſie noch maͤchtige Sruͤtzen haben und das namentlich die geſammte Verwaltung immer noch fuͤr ſie iſt. 1 Augenblicklich beräubt uͤber den Fall einiger von ihren Paa.... tronen, erheben ſie jetzt aufs neue das Haupt, da ſie ſehen,
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„Wahre Lage des Miniſteriums," 28
daß ihnen noch alle oͤffentlichen Aemter verblieben ſind, daß ihnen noch alle Zugaͤnge zum Throne offen ſtehen. Nichts bleibt ihnen zu 517 f.;; ℳ ö ſedſ “ ihnen noch den Platz einraͤume, damit ſie uns aufs neue mit der Cenſur, 8. Püh, Bertuneteien und naͤchtlichen Fuͤſilladen beglücken koönnen. Sie geben die Hoffnung der Wiederkerr eines angeblich ſtarken Miniſteriums wie das vorige nicht. auf; ſie ſetzen alle Triebfedern dazu in hc und die einzige Macht, welche es ſonach noch vermag ihre Plaͤne u . 8 vereiteln und das jetzige Miniſterium zu halten, iſt die De⸗ 82 putirten⸗Kammer. Ohne ſie hoͤtten die gegenwaͤrtigen Mini⸗ “ ſter ſchon laͤngſt wieder den Platz raͤumen müſſen. Sie ler. ben daher nur durch die Kammer, und wie wenig ſteht ihhe Handlungsweiſe doch in Uebereinſtimmung mit den von die:— ſer Kammer gegebenen Geſetzen.
Die Kammer hat Maaße:e regeln ergriffen um kuͤnftig dem Wahl⸗ Betrüͤge vorzu;,. beugen, und diejenigen Praͤfekten, die ſich notoriſch deſ
ſelben ſchuldig gemacht haben, werden im Dienſte gelaſſen. Die Kammer hat die Cenſur abgeſchafft, und die Miniſter *
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