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No. 234.
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Berlin, Mittwoch den 22ſüen October. 9
180828.
Kronik des Tages. Se. Majeſtaͤt der Koͤnig haben dem Dienſtknecht Fer⸗ dinand Schmidt zu Eichen im Kreiſe 2 Allge⸗ meine Ehrenzeichen zweiter Klaſſe zu verleihen geruhet.
. Mecklen⸗ — Se. Hoheit der Herzog Albrecht von Me⸗ XöS iſt von vawigsluſt hier dingtseetses
Der bisherige Ober⸗Landesgerichts⸗Referendarius, 8 Friedrich Kuͤhn iſt zum Juſtiz⸗Commiſſarzus 8 ſhs be⸗ tergerichten des Pyritzer und Greiffenhagenſchen Kreiſe 2 ſtellt worden.
kanntmachung. 5
Das Sen wird hierdurch benachrichtigt, daß die Poſt⸗Dampfſchifffahrt zwiſchen Greifswald und Mſtadt mit dem 2. Nov. d. J. (an welchem Tage die letzte Fahrt von Greifswald nach Pſtadt ſtatt findet) aufhoͤren wird.
Von da ab bis zum naäͤchſten Fruͤhjahr wird die Poſt⸗ Verbindung zwiſchen beiden Orten, in ſo weit als die Wit⸗ terung es geſtattet, mittelſt der gewoͤhnlichen Poſt⸗Jachten unterhalten werden.
Rath, Kanzler und Conſiſtorial⸗Praͤſi⸗
uſche Geheime⸗ 8 ₰, ſch h von Sondershauſen.
ent, von Ziegeler,
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In Buch herausgeben konnte,
ſſdielungen einen ſolchen
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F. 8 EE8 1 18, 15. Oet. Durch eine Koͤnigliche Verordnung vs S9 M. ſind die bisher bei den MilitairDiviſio⸗
8 gen Regiſtrator⸗Poſten abgeſchafft worden. Die ſicht des jedesmaligen Chefs des Generalſtabes der Diviſion eehen 12ten d. M. hatte der beruͤhmte Augen⸗Arzt, Dr. Forlenze, welcher kürzlich von ſeiner Reiſe nach Italien hie⸗ her zuruͤckgekehrt iſt, die Ehre, der Herzogin von Berry in einer Privat⸗Audienz ein eigenhaͤndiges Schreiben ihres er⸗ — n Vaters zu — — mitgebracht 4‿ 8 Man verſichert,“ ſagt der Meſſager des Cham⸗ bres, daß Herr Béranger fuͤr ſeine „Sammlung unge⸗ druckter Lieder⸗, gerichtlich belangt v r eeſe be Nachricht hiervon (fuͤgt jenes Blatt hinzu) waren wir, bei⸗ dem Gedanken, daß man auf Quodlibets und witzige An⸗ 4 Werth vSeeeen ss geneigt, in b zuszubrechen. Ein Blick in jene Lieder⸗ e enh bald andern Sinnes werden, und unſere erſte Stimmung machte der Verwunderung Raum,
die uͤber empfinden mußten, daß ein geiſt⸗ die wir nothwendig 888 Alles, was Vernunft, guter verlangen, ſo ganz aus den Au⸗ es moͤglich, daß der Verfaſſer wo jede Seite die Abſicht ver⸗
reicher und talentvoller Geſchmack und Schicklichkeit gen ſetzen konnte. Wie war
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Berlin, den 20. Oct. 1828. 11“ 2 2 General⸗Poſt⸗Amnt. Nagler. 8½ . Angekommen: Der Fuͤrſtlich Schwarzburg⸗Sonders⸗
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uͤberreichen, welches derſelbe fuͤr J. K.
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raͤth, ſein Land vereͤchtlich und laͤcherlich zu machen und Per⸗ ſonen an den Pranger zu ſtellen, denen man, wenn man ungluͤcklich genug iſt, ſie nicht lieben zu koͤnnen, mindeſtens Achtung ſchuldig iſt? Wir wiſſen nicht, was die Gerichte von verbluͤmten Reden denken. Auch ſind ſie es nicht, an die wir uns wenden. Unſer Tribnnal, vor welches wir den Verfaſſer von Gedichten laden, die uns bis in die tiefſte Seele verletzt haben, iſt die oͤffentliche Meinung, iſt die Va⸗ terlandsliebe, iſt die Franzoͤſiſche Ehre. Sie ſind es, denen wir das Buch unterwerfen, und zu Zeugen nehmen wir den freudigen Ruf der Lothringer und Elſaſſer, der noch in Aller Ohren ekſchallt, an; vor ſolchen Richtern werden Frankreich und der Thron geraͤcht werden.“
Eben dieſes Blatt commentirt das (geſtern mitge⸗ theilre) kurze und buͤndige Schreiben des Erzbiſchofs von Toulouſe an den Miniſter der geiſtlichen Angelegenheiten iro⸗ niſcher Weiſe in folgender Art: „Dieſes Schreiben wird ſtets ein Denkmal der Gottesfurcht und des guten Geſchmacks bleiben. Jene ritterliche Großthuerei, jene gute Lehre, die mit ſo vieler Anmuth den religibſen Praͤlaten gegeben wird, welche ſich in den Willen des Koͤnigs gefuͤgt haben, Alles dieſes athmet eine gewiſſe Wuͤrde, welche in Frankreich rich⸗ tig erkannt werden wird; es iſt nicht das erſte Mal, daß der Erzbiſchof von Toulouſe ſich auf ſolche Weiſe den Ver⸗ fuͤgungen der Regierung widerſetzt; ſein Name iſt beruͤhmt geworden, nicht wie der eines Fenelon oder Boſſuet, wohl aber durch die. Widerſpanſtigkeit, die ſich an denſelben knuͤpft. Der Herr Erzbiſchof kann uͤbrigens ſeſt verſichert ſeyn, daß der Monarch ſeines Beiſtandes nicht bedarf, und daß ſeine Bemuͤhungen eben ſo wenig als eine unverſchämte Sprache die Vollſtreckung des Koͤnigl. Willens hemmen werden.“ — Das Journal des Dobats bemarkt bei Mjttheilung des gedachten Schreibens nur ganz kurz, daſſelbe lege den Mini⸗ ſtern große und Ih Pflichten auf; es hoffe, daß ſie dieſel⸗ ben zu erfuͤllen wiſſen wuͤrden. — Der Courrier fran⸗ gais aͤußert uͤber denſelben Gegenſtand: „Noch nie hat ſich die biſchoͤfliche Demuth auf eine ſo beleidigende und duͤnkelhafte Weiſe geaͤäußert. Ein Erzbiſchof treibt mit ſeinem Familienwappen in der Hand mit einem Miniſter Scherz, der von ihm die Ausfuͤhrung der Staatsgeſetze ver⸗ langt! Herr von Feutrier wird alſo in Zukunft genöoͤthigt ſeyn, die Heraldik zu ſtudiren, um zu wiſſen, ob das Wap⸗ pen eines Biſchofs nicht irgend einen Wahlſpruch oder eine Figur enthaͤlt, die man der Vollziehung der Koͤniglichen Ge⸗ walt entgegenſetzen koͤnnte; er wird die alten Pergamente daruͤber um Rath fragen muͤſſen, ob nicht etwa ein Papſt einer Familie vor ſieben oder acht Jahrhunderten eine raͤth⸗ ſelhafte Inſchrift ertheilte, durch die ſich ein heutiger Praͤ⸗ lat fuͤr berechtigt haͤlt, dem Geſetze Widerſtand zu leiſten. Der Miniſter wird ſich bei dieſer Arbeit mit ſpitzfindigen Deutern umgeben muͤſſen, denn Niemand in der ganzen Welt moͤchte errathen, daß etiamsi omnes, ego non. ſo viel heißt, als: „Macht Geſetze, Verordnungen, Reglements, und beſitzt immerhin eine Charte, eine repraͤſentative Ver⸗ faſſung, das Alles verpflichtet mich zu nichts. Mit meiner Deviſe, die Papſt Calixtus II. 1120 meinem Hauſe gab, ſetze ich mich uͤber euere Charte, euere Geſetze, euere Verord⸗ nungen und euere Gerichtshoͤfe hinweg.“ Bisher verſuchten die Biſchöͤfe doch wenigſtens ihren Widerſtand durch Ver⸗ nuͤnfteleien, in Ermangelung triftiger Gruͤnde, zu rechtferti⸗ gen; ſie gaben Beweggruͤnde fuͤr ihren Ungehorſam an, und ließen ſich in Eroͤrterungen mit dem Staate ein. Dieſes Verfahren war aber nicht ehrenvoll genug; es war fuͤr die, eine Stufe tiefer ſtehenden, Biſchöͤfe angemeſſen. Aber in den Augen eines Erzbiſchofs, deſſen Adel bis zum Jahr 1120 hinaufreicht, wuͤrde ein mit Gruͤnden begleiteter Widerſtand faſt eine Unterwerfung ſeyn. Es iſt anſtaͤndiger ſich nicht zu Erlaͤuterungen herabzulaſſen, ſondern nur ſein