paraturen erkannte, und verfuͤgte ſich hierauf nach dem Laza⸗ rethe Gros⸗Caillou, welche Anſtalt bloß fuͤr die Garde be⸗ ſtimmt iſt, und die der Miniſter in einem in jeder Bezie⸗ hung hoͤchſt befriedigenden Zuſtande fand. Die Briggs „Euryale“ und „le Solide“ und die Goe⸗ lette „la Fondre“ ſind am 10ten d. M. aus Cadix mit ei⸗ nem Theile des zu der Franzoͤſiſchen Garniſon dieſer Feſtung gehoͤrig geweſenen Kriegs⸗Materials in Breſt angelangt. Zwei Tage vorher (am 8ten) war die Fregatte „Themis“, die Gabarren „la Garonne“ und „le Rhöne“ und die Cor⸗ voette „la Truite“, mit den Kranken und einigen Truppen der gedachten Garniſon in demſelben Hafen eingelaufen. Sie ſind einer vierzehntagigen Quarantalne unterworfen worden. Die ſchwerſten Kranken hat man indeſſen auf der Inſel Trébéron ans Land geſetzt. Auf den Werften zu Rochefort ſind folgende Schiffe im Beau begriffen: 2 Linienſchiffe zu 120 Kanonen, 2 dergleichen zu 100 Kanonen, 2 dergleichen zu 90 Kanonen, 1 Fregatte zu 64 Kanonen, 2 dergleichen zu 50 Kanonen, 1 Corvette zu 30 Kanonen, 1 Brigg zu 26 Kanonen, 1 bewaffneres Dampf⸗ ſchiff von der Groͤße einer Fregatte von 50 Kanonen. Um den Ausbau dieſer verſchiedenen Kriegsſchiffe ſchneller zu voll⸗ enden, ſollen noch 500 Arbeiter angeſtellt werden. In Haͤvre haben die auf den Schiffen als Tageloͤhner beſchaͤftigten Matroſen am Morgen des 13ten erklaͤrt, daß ſie nicht ferner arbeiten wuͤrden, wenn man ihren Tagelohn nicht von 3 Fr. auf 3 Fr. 50 Cent. erhöhte. Da die mei⸗ ſten Capitains und Rheder ſich dazu nicht verſtehen wollten, ſo liegen ſeitdem auf einer großen Menge von Schiffen die Arrbeiten darnieder. Der Moniteur enthaͤlt einen Artikel, worin er das
P ublikum uͤber die mit dem 1aͤten d. M. eingetretene aber⸗ malige Erhoͤhung des Brodpreiſes zu beruhigen ſucht; die
Erndte ſey ſo ausgefallen, daß an keinen Mangel bis zum naͤchſten Spaͤtſommer zu denken ſey; auch ſeyen die Preiſe auf den Marktzetteln in den Provinzen nicht viel höher, als
bisher notirt; allein zur Zeit der Ausſaat ſtiegen dieſelben
iimmer; doch ſey dieſes Steigen nur voruͤbergehend und man koͤnne daher mit Gewißheit darauf rechnen, daß die dadurch herbeigefuͤhrte augenblickliche Erhoͤhung der Brodpreiſe nicht
von Dauer ſeyn werde; nichts deſto weniger werde die Re⸗ ggierung Maaßregeln treffen, daß die duͤrftige Klaſſe unter 1 dieſer Theuerung ſo wenig als moͤglich leide, und daß e deerſelben zu gewaͤhrende Huͤlfe, ihrem ſteigenden Bedürfniſſe gaangemeſſen ſey; auch wuͤrden Magazine angelegt, um die -S; ulfloſeſten Familien waͤhrend der ſtrengen Jahres⸗Zeit vor ꝙ jedem Mangel zu ſchuͤtzen, falls die hohen Preiſe vielleicht anhalten oder gar noch ſteigen ſollten; es ſey daher nicht der mindeſte Grund oder Vorwand zu Beſorgniſſen vorhanden.
Die Gazette de France tiſcht ihren Leſern ein Schrei⸗
ben auf, dem ſie die Rubrik: Buchareſt vom 26. September
giebt, und worin ſie ihnen anzeigt, daß die Nachricht von deem Ruͤckzuge der Ruſſen vor Schumla und der Marſch des 2 Groß⸗Veziers auf Varna ſich beſtaͤtige; die Ruſſen ſeyen von Husny⸗Bey bis nach Bazardſchik verfolgt worden; dieſer haßbe zugleich ein Streif⸗Corps nach Siliſtria und Hirſova Nabgeefertigt, um ihnen den Ruͤckzug abzuſchneiden, und was ſdeergleichen Fabeln mehr ſind.
Aus Neufoundland iſt die Nachricht eingegangen, daß
der Stockfiſchfang in dieſem Jahre, namentlich an der ſüd⸗ lichen Kuͤſte, ſehr ergiebig geweſen iſt. 8*
Großbritanien und Irland. 7. London, 15. Oet. Bei Anfuͤhrung einer Nachricht aus Du⸗ cvblin, daß man dort behauptet, es ſey eine Bill zu Gunſten der Ka⸗ tholiken im Werk, und der Plan, das Parlament fruͤher als ge⸗ woͤhnlich zuſammen zu berufen, ſey nicht aufgegeben, macht ein Engliſches Blatt folgende Bemerkung: „Ein Geruͤcht die⸗ ſſer Art iſt uns in den letzten 5 oder 6 Tagen aus guten 8 5 Quellen zu Ohren gekommen, und wir wuüͤnſchen herzlich, ſeaß es ſich beſtaͤtigen moͤge. So viel iſt gewiß, daß der jez⸗ zzige ſchwankende Zuſtand nicht lange dauern kann, und daß ſder Herzog von Wellington in wenigen Tagen ein Still⸗ ſſchweigen brechen muß, das eben ſo nachtheilig als unnothig iſt. Die Times aͤußert ſich uͤber Herrn Peel's Benehmen iin Liverpool unter andern folgendermaaßen: „Hr. Peel, ſagt — man, hat die guten Liverpooler in ihren Erwartungen von * ſeinem Redner⸗Talent ſehr getaͤuſcht; er iſt klug genug, zu wiſſen, wo er zu ſchweigen hat; ſieht er indeſſen wohl die indireeten Folgen ſeiner Klugheit ein? Auf ſeiner ganzen Reiſe durch die Grafſchaft Lancaſter, hat er kein einziges Wort fallen laſſen, ans dem man den Schluß haͤtte ziehen koͤnnen, daß die Regierung in Betreff der katholiſchen Angelegenheit noch auf ihrer alten Anſicht beſtände, deren unwandelbares
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zu ergreifen.“ — „Das iſt,“ (ſagt der Globe) „die
Organ im Parlamente Herr Peel bis jetzt immer geweſen iſt. Sein Stillſchweigen hat indeſſen doch etwas bemerkbar gemacht — namlich, daß die Haupt⸗Perſonen der antikatho⸗ liſchen Parthei die uͤblen Folgen einſehen, welche in dieſem Augenblick aus dem lauten Bekenntniß intoleranter Geſinnun⸗ gen ent pringen koͤnnten. Mit Herrn Dawſon's Rede zu⸗ ſammengehalten, moͤchte jenes Stillſchweigen aber noch eine andere Wiekung hervorbringen — naͤmlich die Vermuthung erzeugen, daß man ſich mit einem Plan zur Emancipation beſchaftige. Zwiſchen dem Schweigen des Herrn Peel und des Herzogs iſt ein großer Unterſchied; jenes iſt ein Be⸗ kenntniß einer Veraͤnderung — dieſes die Weigerung eines Bekenntniſſes. 1
Herr O Connell hat einen Plan zur Pacification Ir⸗ lands bekannt gemacht, nach welchem die Nation ſich in Hau⸗ fen von hoͤchſtens 120 Perſonen vertheilen, ein jeder dieſer Haufen unter ſich Jemanden erwaͤhlen ſoll, der, unter dem Namen eines Packrficators ſich des Ganzen anzunehmen hatte. Keiner darf dazu erwahlt werden, der nicht ſeine Religions⸗Pflichten erfullt, und nicht wenigſtens einmal mo⸗ natlich zum heiligen Abendmahl geht. Er hat das Recht, zwei Manner zu waͤhlen, die unter ihm ſtehen, und Regu⸗ latoren genannt werden ſollen. Alle 3 ſind verantwortlich fuͤr jedes Vergehen, deſſen ſich die 120 Perſonen ſchuldig machen, und ſollen fuͤr Ruhe und Ordnung und richtigen Eingang der katholiſchen Rente Sorge tragen.
Bei einem neulich ſtattgehabten Mittagsmahle des She⸗ riffs Shaw in Dublin machte ein Hr. Latouche, indem er einen Toaſt auf das „ruhmvolle, fromme und unſterbliche Andenken des Koͤnigs Wilhelm“ ausbrachte, auf ein Ver⸗ dienſt dieſes Monarchen aufmerkſam, deſſen ſelten Erwaͤh⸗ nung geſchieht, welches aber der Biſchof Burnett in ſeiner Geſchichte jener Zeit anfuͤhrt, naͤmlich auf ſeine Unterſtuͤtzung der im Jahre 1689 erlaſſenen Duldungsacte. Hr. Latouche ward bei die er Bemerkung, die er mit Lebhaftigkeit ausein⸗ anderſetzte, eben ſo lebhaft unterbrochen, worauf ein Hr. Be⸗ resford, um die Ruhe wieder herzuſtellen, eine Rede hielt, in welcher er den Lord Lieutenant von Irland heftig angriff, und ihn des, von Sr. Maj. ihm anvertrauten Poſtens un⸗ wuüͤrdig nannte, wobei er die Bemerkung hinzufuügte: „ein jeder dahingeſchwundener Tag zeigt uns die abſolute Noth⸗ wendigkeit, gegen die Eingriffe unſerer Freunde die Waffen
Sprache rines Anfuͤhrers der Orange⸗Parthei im Angeſicht der vom Lord⸗Lieutenant erlaſſenen Proclamation, und dem⸗ ohngeachtet ſpricht man von den Irlaͤndiſchen Katholiken als
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von den alleinigen Unruheſtiftern dieſes ungluͤcklichen Landes.“
Die proteſtantiſchen Geiſtlichen des Diaconats Sutton in der Grafſchaft Kent haben eine oͤffentliche Erklaͤrung ihrer Geſinnungen gegen die Katholiken abgelegt. Sie widerſtre⸗ ben der Emancipation, weil ſie fuͤrchten, „daß das Verfah⸗ ren der Roͤmiſchen Katholiken in Irland den proteſtantiſchen
Einrichtungen des Vereinigten Königreichs hoͤchſt gefahrlich ſei und offenbar die Umſtürzung des chriſtlichen Glaubens bezwecke.“ .
Die Morning⸗Chroniele enthaͤlt ein intereſſantes Schreiben eines Hrn. Tennys an Lord Harris. Dieſer war von den Freiſaſſen der Graſſchaft Kent zu einer Proteſtan⸗ ten⸗Verſammlung eingeladen worden und hatte denſelben,
da er nicht hoffte, erſcheinen zu koͤnnen, ſeine Geſinnungen in Betreff der katholiſchen Frage ſchriftlich angezeigt. In ſeinem Briefe finden ſich ſehr heftige Aeußerungen gegen Anſpruͤche der Katholiken. Dieſe commentirt Herr Tennys und ſucht jede einzelne Bemerkung des Lords zu widerlegen.
Am Schluſſe ſagt er: „Wir leben nicht mehr in den Tagen Maria's und Jacob's II., und es iſt eben ſo ſchwer, zu be⸗ wirken, daß das liberale Gefuͤhl einen Ruͤckſchritt thue, als zaß⸗ ein Kind die faſt allmaͤchtige Kraft des Dampfes auf⸗ alte.
Der Courier iſt natuürlicher Weiſe ſehr üͤber die Rede entruͤſtet, welche, wie wir geſtern erwaͤhnt haben, Graf Gros⸗ venor in dem Chesſhire⸗Whig⸗Elub zu Gunſten der Kath ken gehalten hat. „Im Jahre 1820, ſagr er, „als 5855 8 einer Art von Angſt — 8 — 2 ihr Credit zu Cheſter auf ſehr ſchwachen Füßen⸗ 2 der Whig Clnb Uüaan. üch 5. eine Art Actien⸗Geſellſchaft, um denſelben zu unterſtuͤben. Graf Grosvenor liebt Cheſter ſehr und auf dem Lande iſt es daher unter dem Namen Gros⸗ venor's Ort bekannt. Graf Grosvenor iſt außerdem ein Whig, und das Zuſammentreffen eines Whig⸗Patrons und Whig⸗Clubs reicht hin, um die Natur ihrer Verbindung an⸗ zudeuten. Außer dem Kummer, welchen der edle Graf üͤber den ſchlimmen Zuſtand der Whiggerei üͤberall als ein Whig empfindet, muß. ihu auch als Menſchen das Sinken der