teren in Cheſter insbeſondere tief kraͤnken. Er hatte ger Zeit die Stadt mit Wild und mit Parlaments⸗Mitglie⸗ dern verſehen und in den letzten Jahren hatten die Buͤrger. fuͤr keins von -beiden einen beſonderen Appetit bezeigt. Sie wollten ſich nicht laͤnger an der Naſe herumfuͤhren laſſen und als das einzige Mittel, ſeine Macht uͤber ſie zu behal⸗ ten, verſtärkte der edle Graf ſeine Macht, indem er aus ſei⸗ nen Agenten und Anhaͤngern eine geſchloſſene Geſellſchaft bildete, welche der „„Chesſhire⸗Whig⸗Club““ genannt
i 77 e. Mittwoch Abend fand die erſte oͤffentliche Verſamm⸗ lung der Glasgower Geſellſchaft zur Befoͤrderung der Reli⸗ gions⸗Intereſſen und der liberalen Erziehung unter den Nord⸗ Amerikaniſchen Coloniſten ſtatt. Herr Andrew Mitchell for⸗ derte die Verſammelten auf, dem literariſchen Collegium zu Pictou in Neu⸗Schottland ihre Unterſtuͤtzung zu verleihen. Herr Blanchard berichtete, daß die , Maaßregeln des Colonial⸗Rathes gegen dieſes Inſtitut hauptſaͤchlich den Intriguen des mit demſelben unzufriedenen Lord, Biſchofs don Neu⸗Schottland zuzuſchreiben ſeyen. Herr Dick und Herr Willis riefen ebenfalls die Geſellſchaft um Unterſtuͤtzung jener fuͤr religiöͤſe und wiſſenſchaftliche Zwecke ſo nuͤtzlichen Anſtalt an. Dieſe wurde endlich bewilligt. — Von den 300,000 Bewohnern der in Rede ſtehenden Colonie, bekennen ſich nur 26,000 zur anglicaniſchen KircheW.
Die Dublin⸗Evening⸗Poſt ſtellt in einem langen Artikel die Huͤlfsquellen dar, welche Irland, ſobald die Re⸗ gierung ſich die Einwohner durch freiere Einrichtungen und eine geregeltere Verwaltung des Landes geneigt zu machen wiſſe, fuüͤr das Britiſche Reich darbiete. Bei den verwickel⸗ ten Angelegenheiten Englands in Bezug auf ſeine aͤußeren Verhaͤltniſſe, bei der Bedraͤngniß, in welche es unter den ſjetzigen Umſtaͤnden darch die Korn⸗Geſetze verſetzt werde, und bei dem Drucke der Staats⸗Schuld ſey Irland ſchon jetzt
fuüͤr das vereinigte Köͤni reich von hoher Wichtigkeit; noch mehr aber werde dieſelbe ſteigen und von noch groͤßerem Nutzen werde es fuͤr Großbritanien ſeyn, wenn die inneren gwiſtigkeiten gedaͤmpft ſeyn wuͤrden, und wenn man dieſes * e. und innerlich reiche Land nicht ferner ſo vernach⸗ iäſſigte, als es bisher geſchehen. Der Liverpool Merkury aͤußert mit Unwillen, daß in Frankreich eine ſtarke Stimmung gegen die Emancipation der Katholiken in Irland herrſche und daß ein in dieſem Sinne geſchriebenes Werk in Paris erſchienen ſey. Die
Morning⸗Chronicle knuͤpft hieran einige Bemerkungen
uͤber das Engliſche Oberhaus, welches, wie ſie meint, bisher
den Miniſtern allein die Hände gebunden habe. Nachdem ſie mit der groͤßeſten Heftigkeit uͤber die Vorurtheile geſpro⸗ * hat 8 — hlind dieſe Verſammiung lenkt unſere Schickſale! Es iſt gut fuͤr uns, daß uns die Lage unſeres Landes ſchuͤtzt und diaß wir einige Fehler mehr begehen koͤnnen als jeder andere
Staat.“ b 8
Die Times enthaͤlt von Neuem einen ſehr ſcharfen Ar⸗ tikel gegen die Engliſchen Miniſter in Bezug auf ihre poli⸗ tiſche Handlungsweiſe. Der Satz, von öem aus ſie ihren ganzen Tadel ableitet iſt, wie ſie ſelbſt am Eingange aͤußert, der: „Die Miniſter haͤtten das nicht gethan, was ſie haͤtten thun ſollen.”“ — wird Irland angefuͤhrt, welches, wie das erwähnte Journal angiebt, ſich ſelbſt den Haͤnden des
Konigs und ſeiner Miniſter entzogen habe, und ſich nun ad interim vermittelſt einer Macht regiere, von der das Geſetz Nichts wiſſe. Darauf wird auf die Blokaden angeſpielt, rAuͤckſichtlich deren bemerkt wird, das Cabinet habe in allen ſeinen auswaͤrtigen Verhaͤltniſſen Nichts gethan, als uͤber einige den Britiſchen Handelsintereſſen ſchaͤdliche Hafen⸗ ſſperren eine Meinung abgegeben, und alle Berathſchlagun⸗ gen der Miniſter uͤber die Frage, was zu thun ſey“ endeten
ſich mit dem einfoͤrmigen Ausrufe: „Nichts,“ auch dem
Parlamente werde man, wenn es nach Weihnachten (die Ti⸗
mes vermuthet, nicht, daß die Parlaments⸗Verhandlungen
cher eröffnet werden duͤrften) zuſammenkaͤme „Nichts““ das⸗ ſelbe ſagen. Wenn dann Irland in Flammen ſtehe, ſo werde man das Schwerdt ziehen koͤnnen. „¶Häͤtte man,“ heißt es weiter, „nur einen Zoll der Scheide dieſes Schwerd⸗ tes den Anhaͤngern Dom Miguels gezeigt, ſo wuͤrden un⸗
ſere Handels⸗Verbindungen mit Portugal eben ſo bluͤhend eyn, als ſie es waren, bevor die Franzoͤſiſchen Truppen zu⸗ erſt, 1808, in die Halbinſel — Die Miniſter thun keinen Scheitt, wenn eine Begebenheit geſchehen iſt, ſo wie ſie keine Maaßregeln ergreifen, um eine ſolche heibeizufüͤhren.
ee „Meinungen“ uͤber das vermuthliche Reſultat jener
reigniſſe und deren Wirkungen auf die Unterthanen dieſer
2
Königreiche ſind eben ſo theoretiſch wie die Meinungen uͤber 8. ““ * 8— 4* 8 8 1.““ 8
ſeit lan⸗
welche unter den erblichen Pairs herrſchen, ruft ſie
dee Fluth oder den Umkreis eines Kometen: ſie regieren Bewegungen hs zynlich .
Gegen dieſe und aͤhnliche von andern Blaͤ . ßerte Beſchuldigungen ſucht der Courier das Mimttngeün⸗ vertheidigen. Was insbeſondere die Blokade⸗Regel —23 dieſelben befolgt haben, anbetrifft, ſo ſpricht er ſich daruͤber auf folgende Weiſe aus: „Die Blokade eines Hafens it eine Kriegs⸗Maaßregel und das unzweifelhafte Recht eines Kriegfuͤhrenden, welches England ſelbſt in tauſend Faͤllen zur Anwendung gebracht hat. Sobald ſich eine neutrale Macht den Operationen eines Kriegfuͤhrenden im eigenen Lande der Letztern, oder in fremden Landen widerſetzt, ſo wirkt ſie gemeinſam mit den Feinden der kriegfuͤhrenden Macht und verſetzt ſich mit derſelben ihrerſeits in den Kriegs⸗ Zuſtand. Die einzigen Fragen, welche ruͤckſichtlich einer Blo⸗ kade entſtehen koͤnnen, ſind die, ob die zu derſelben ange⸗ wendeten Mittel fuͤr ihren Zweck hinreichen und ob die daxuͤber gemachte Ankuͤndigung die angemeſſene iſt. Auch der Franzoͤſiſche Handels⸗Miniſter hat bei der Be⸗ kanntmachung der Blokade der Dardanellen daſſelbe Sy⸗ ſtem befolgt wie unſer auswaͤrtiger Miniſter — er hat alle Franzoͤſiſchen Kaufleute von der Abſicht der Ruſſiſchen Regierung benachrichtigt. Eine Blokade iſt eine Thatſache, derhalb kann man nicht von ihrer „Anerkennung“ ſprechen. Die Blokaden von Funchal und Porto waren millitaͤriſche
Naßregeln und wir konnten Nichts dagegen vornehmen, wenn wir uns nicht zu Partheien bei dem Streite machen, gegen die blokirenhen Maͤchte Krieg erklaͤren und die Blo⸗ kade durch die Anwendung der Gewalt aufheben wollten. Solch ein Grundſatz wuͤrde, wofern wir ihn durch unſer Beiſpiel ſanctionirt haͤtten, den Untergang des Uebergewichts, welches England zur See behauptet, herbeigefuͤhrt, und es uns un⸗ moͤglich gemacht, zu irgend einer Zeit eine Blokade, ſollte es ſelbſt gegen einen veraͤchtlichen Hafen der Barbarei ſeyn, anzuſtellen, ohne jede Seemacht der Welt zu unſerem wirklichen Feinde zu machen. —
Der Koͤnigl. Preußiſche Geſandte, Baron v. Buͤlow,
begab ſich vorgeſtern mit Herrn N. M. Rothſchild und in Begleitung des Notars Herrn Se Venn in die Bank, caſſirte und deponirte dort die Summe von 49,600 Pfund in ſpeciellen Obligationen der durch Hrn. N. M. Rothſchild in London negockirten Preußiſchen Anleihe, als den Betrag des zwanzigſten Tilgungs⸗Termins, ingleichen des Zinſen⸗ Ueberſchuſſes auf die bis zum 1ſten April d. J. eingelöoͤſ'ten 985,000 Pfund. Die Times ſpricht uͤber einen, im Morning⸗Herald befindlichen, einen Angriff auf die junge Koͤnigin von Por⸗ tugal, namentlich auf ihr jugendliches Alter, enthaltenden Artikel, ihren Unwillen aus. „Die Aufmerkſamkeit,“ aͤußert ſie, „welche man der Koͤnigin ſchuldig iſt, entſpringt nicht aus perſoͤnlichen Ruͤckſichten, ſondern daraus, weil ſie, ſie mag nun jung oder alt ſeyn, die Repraͤſentantin gewiſſer großer Intereſſen iſt, welche ſowohl die Rechte ihrer Natton als auch die Ehre und den guten Glauben derjenigen Souve⸗ raine, die ſich in die Portugieſiſche Frage gemiſcht haben — beſonders die Ehre und den guten Glauben der Britiſchen Regierung welche in Portugal als die Schutzgoͤttin des Thro⸗ nes und des Volkes betrachtet wurde — auf das Lebhafteſte intereſſiren.“ 4
„Wir ſind“ (ſagt der Globe, ſeiner Verſicherung zu⸗ folge auf authentiſche Nachricht geſtuͤtzt) „ſo gluͤcklich, die Bewegungen unter den Anhaͤngern Dom Miguel's in Liſſa⸗ bon, welche in Folge der bekannt gewordenen Ankunft der jungen Koͤnigin in England, Statt gefunden haben ſollten, und die gleichzeitige Ermuthigung der treuen Anhaͤnger Dom Pedro's beſtaͤtigen zu koͤnnen. Dom Miguel hatte ſogar zen letzten Berichten nach, ſchon ſeine groͤßten Koſtbarkeiten an Bord zweier im Tajo liegenden Fregatten geſandt. Einen Miniſter will man bei Hofe ſeine Beſorgniſſe ͤber die Folgen haben aͤußern hoͤren, welche dieſes Ereigniß fuͤr Dom Miguel haben koͤnne.“ es E-—
Unter den hieſigen Portugieſiſchen Fluͤchtlingen cireulirt zum öö an den Braſilianiſchen Geſandten gerichtete Schrift, in welcher er aufgefordert wird, mit der Zahlung der Portugieſiſchen Dividende einzuhalten, unter dem Vorwande, daß die zu dieſem Zweck beſtimmten Summen aufbewahrt werden muͤßten, um ſie fuͤr ihr, von Dom Mi⸗ guel conſiscirtes Eigenthum zu entſchaädigen. Es ward viel⸗ leicht bei kaltem Blute noch nie ein unredlicherer Vorſchlag gemacht, ſagt bei dieſer Gelegenheit die Times, und wir hoffen, daß die Unterzeichner ihrer eigenen Ehre wegen, al⸗ ſen weiteren Schritten in dieſer Sache, entſagen werden. Soll der Engliſche Gläubiger der bona ſide ſein Geld hin⸗ gegeben hat, darunter leiden, weil Dom Miguel jene Con⸗
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