.

1

82*

.

fehl r die Verhafteten ſehr unangenehme Folgen b Seen demſelben die Auslegung geben wird, welche ſeiner Sinnesart am meiſten entſpricht. Das Erſcheinen der Spanuiſchen Bayonner Zeitung ver⸗ verzögert ſich um einige Zeit.) Der Redacteur, Liſta, einer 8 gelehrteſten Spanier, will darin ungegruͤndete Anklagen gegen die Spaniſche Regierung widerlegen, da die Nadeſder Zeitung ſich in dieſe Polemik gar nicht einläͤßt. Das neue Blatt wird in Spanien Eintritt erhalten, aber frellich un⸗ ter beſtimmten Beſchraͤnkungen. Von dem wiſſenſchaftlichen Theile des Blattes, der das Ausland mit unſerer claſſiſchen Literatur bekannt machen ſoll, darf man etwas Ausgezeich⸗ netes erwarten, indem der Redacteur dieſelbe gruͤndlich kennt, ſelbſt einen ausgezeichneten Namen in derſelben hat. und ſe vhreſſanteſte Gegenſtand der oöͤffentlichen Unterhaltun⸗ 2 jetzt die hier angekommene Proclamation des Kaiſers Pom Pedro an die Portugieſen, die er zur Vertheidigung der Rechte ſeiner Tochter aufruft. Dieſes wichtige Docu⸗ ment duͤrfte große Wirkung machen und eine Kriſis in dem Nachbar⸗Lande herbeifuͤhren. Nach einem glaubwuͤrdigen Ge⸗ .ruͤchte wird unſer Premier⸗Miniſter Calomarde die bekannte Witt⸗we des Grafen Fuentes heirathen. Die Graͤfin war noch 182 erſte Saͤngerin auf dem hieſigen Theater, vnfer dem Namen Adelayda Sala. Der Grand erſter Klaſſe, Graf Fufnces⸗ or. liebte ſich hier in ſie und heirathete ſie ne n . .. laufe ihres Contracts. Bald darauf ſtarb er⸗ nng a ſie mit einer Tochter. Sie feſſelt nun Herrn 88 he be⸗ den maͤchtigſten und reichſten Mann 27,8 b5 2 dr. g. reits ein Geſchenk von 100,000 ſchweren eeee e b Es iſt ſeit 8 Tagen ein EEEEETEEEEEö angelangt und auch bereits im Saehsn 9 8 ſſchen Majeſtaͤt geweſen. Aus guter Quelle er eee . Praͤt⸗ b erhandlungen wegen der beide ſi

ſen 8 de ge⸗hn 5 Alhucemas betrifft, welche 5. einbringen, im Gegentheil viel Geld koſten .— Marokko fuͤr baar Geld kaufen will. Es iſt nicht welce nlich daß die Bemuͤhungen des gedachten Ge⸗ ſaus nicht hoͤhere politiſche Ruͤckſichten dem in den es treten ſollten, nicht durchaus fruchtlos bleiben moͤchten.

S Koblenz, 15. Oct. Der heutige Tag wurde durch die

8s

1

Staats⸗Miniſters und Ober⸗Praͤſtdenten Hrn. 42322 fuͤr die Rhein⸗Provinzen zu⸗ einem allgemeinem Feſte. In hieſiger Stadt Haßren ſich Se. Excellenz der commandirende General des Sten Armee⸗Corps und General der Cavallerie, Herr von Borſtell, Se. Excel⸗

; der Commandant, General⸗Lieutenant Herr Aſter, ſaäͤmmt⸗ b— Staabs⸗Officiere und mehrere andere Officiere der Gar⸗ &⅞ 8 it den ſäͤmmtlichen Provinzial⸗Behoͤrden, der Geiſt⸗ ne den angeſehenſten Einwohnern zu einem Feſt⸗ lichteit ¹ einigt. Saal und Tafel waren durch eine ſchoͤne mahle ver eſchmuͤckt; in einer Niſche von Eichenlaub ſtand b (dermalen auf einer Reiſe von hier abweſen⸗ die B ehrten Jubelgreiſes, eine ſchoͤne Blumen⸗Guir⸗ R ſich von ihr durch den Saal zur Bluͤthen⸗Krone 8 bekraͤnzten Inſchrift: treu erfuͤllter Dienſtpflicht

5 ſegnet Goͤtt

ehret der Koͤnig

ü 6 ie Li f öhte die feſtliche Stimmung durch Geſaͤnge. 8 erſchallten die Toaſt’s auf das UAler. doͤchſte Wohl Sr. Koͤniglichen Majeſtaͤt und Sr. Koͤniglichen rinzen. ehes der Sraerese und Verehrung, welche alle Bewoh⸗ —2 8 Rhein⸗Provinzen fuͤr den ehrwuͤrdigen Jubelgreis enphnden, ſprach ſich in dem auf ihn ausgebrachten Toaſt, in Feſtgedichten und in einem (zweimal geſungenen) Tafel⸗ 28— 2* deſſen Schluſſe das dreimalige Lebehoch jubelnd wie⸗

derholt ward, auf das Herzlichſte aus. hier im f Elbing, 20. Oet. Nach geſtern hie im imlauf ge⸗ kommenen 458 heute beſtaͤtigten Nachrichten ſind durch den heftigen Sturm am 17ten und 18ten d. in der Naͤhe von Pillau mehrere Schiffe verungluͤckt, worunter ſich auch das Elbinger Dampfboot „Copernicus“ befindet. Daſſelbe wollte an 1 ten rbfhans 8 Uhr, von Pillau nach Koͤnigsberg asgehen, mußte aber wegen des heftigen Sturmes, wo die

82 ; fer Hillau Kraft der N ne Wirkung war, unfern von P

dee Aacer g5 aber bald, da eine Anker⸗Kette brach, auf den Grund. Die Paſſagiere wurden durch

Feier des 60jährigen Dienſt⸗Jubilaͤi Sr. Excellenz des Koͤnigli⸗

1“ „——

Boote, die von Pillan abgeſandt waren, mit vieler Muͤhe ans Land gebracht. Das Dampfboot wurde zwar an die⸗ ſem Tage ohne beſondere Beſchadigung wieder flott, 879 ging vor Anker; allein als der, im Auftrage der Commiſſicn mitreiſende Begleiter, unter Zuruͤcklaſſung der noͤthigen Mannſchaft, das Boot am 17ten Abends verließ, um eine neue Ankerkette und Anker zu holen, und mit dieſen Huͤlfs⸗ mitteln am 18ten Morgens nach dem Boote zuruͤckkehren wollte, war daſſelbe verſchwunden. Mit lebhafter Beſorgniß ſieht man weiteren Nachrichten daruͤber entgegen. .

Vermiſchte Nachrichten.

Ueber den Gang der Franzoͤſiſchen Literatur * von Villemain. 1“ BB“ (Schluß.) 8 1

So war gegen das Ende der im Anfang von uns be⸗ zeichneten Periobe eine Erſcheinung eingetreten, welche aus dem innerſten Weſen und Zuſtande des Staars der damali⸗ gen Zeit hervorgehend, die alte Geſtalt der Dinge vernich,

ſeiner Geſchichte zu fuͤhren, die, wenn auch nicht die letzte, doch alle uͤbrigen an Neuheit, Gewalt und Einfluß uͤbertraeff. Es war jene Erſcheinung aber die, daß die Mitglieder der Geſellſchaft in Beſitz eines Geiſtes waren, welcher Diejeni⸗ gen, die an der Spitze der Geſellſchaft ſtanden, indem ſie ihn nicht theilten, auch nicht anerkennen konnten. Daher war Kampf die nothwendige Wirkung dieſer das Volk von ſeiner Regierung trennenden Urſache, das Ende dieſes Kam⸗ pfes, wie der Kampf ſelbſt ſchon Eigenthum der Geſchicht geworden; ſo viel iſt gewiß, daß neue Titel und Verhaͤlt niſſe der Macht, neue Beweggruͤnde und neue Formen de Gehorſams noͤthig geworden ſind.

Zugleich erklart aber auch dieſer Zuſtand der Geſellſchaf die Irrthuͤmer und Ausſchweifungen eines Theils der philo⸗ ſophiſchen Schriftſteller, und die Waͤrme, welche oft in ein Gluth ausartete, mit welcher man ihre Anſichten aufzuneh⸗ men ſich bemuͤhte. So wurde jener Zuſtand taͤglich bis zu einem hoͤhern Grade der Spannung gebracht, und jene Phi⸗ loſophie, welche naͤher zu bezeichnen wir oben oͤfter Gelegen: heit gehabt haben, gewann immer mehr Anſehen, und d88

tete, um das Land Heinrichs IV. zu einer neuen Büögaer. 4

ſich Bahn in alle Klaſſen der Geſellſchaft, einerſeits durch die Macht, welche ſie durch ihr Weſen und ihre Tendenz au die Gemuͤther ausuͤbte, andererſeits aber auch durch

ſchlechte Verfahrungsart und den ſchlechten Erfolg der Macht haber, wenn ſie einen Angriff darauf verſuchten, oder wenn Sorbonne und Regierung vereint ihre Kruͤfte anſtrengten, die Philoſophie zu unterdruͤcken. Gerade daburch wurde 11u1n]] gehoben und erhielt Wichtigkeit in den Augen aller derer, welche ſie nur zum Vorwande gebrauchten, um durch die

Form, welche ſie von ihr entnommen hatten, gedeckt, Oppo⸗ ſitionen ganz verſchiedener Art geltend zu machen.

8*

2+

Auf der andern Seite iſt es aber durchaus nicht zu ver⸗ kennen, daß auch in denjenigen, welche von einem Geiſte er⸗ fuͤllt ſind, der aus dem Zuſtande der Gegenwart und aus der richtigen Erkenntniß aller darin ſich vereinenden Ver⸗ haͤltniſſe auf die Zukunft zu ſchließen ſich bemüht, und aus der Beſchaffenheit des Saamens die der Fruͤchte erkennen zu koͤnnen glaubt, daß in dem Geiſte dieſer alſo eine ernſt⸗ hafte Beſorgniß rege zu werden begann, uͤber die Folgen, 1 welche die allgemeine, und beinahe alle Klaſſen der Geſell. ſchaft durchdringende Verbreitung einer ſolchen Philoſophie 5 fuͤr die Zukunft haben muͤſſe. Selbſt Friedrich der Große, * welcher in doppelter Beziehung den erhabenſten und ein⸗ ſichtsvollſten Standpunkt einnahm, einerſeits naͤmlich als Köͤnig und andererſeits als Mann mit dem ausgezeichnetſten 3 Geiſte und Genie begabt, war nicht ohne Beſorgniß daruͤber.

Doch wuͤrde es ungerecht ſeyn, wenn man vergeſſen wollte, daß die Lehren der Gerechtigkeit, der Duldſamkeit der üd Freiheit eben ſo gerechte und treue Vertheidiger gefunden ha⸗ ben, als ſie ſcharfe und heftige Angriffe zu erleiden hatten. [2

So beſtäaͤtigt ſich auch hier wieder jener alte Satz, daß 8 es eine im menſchlichen Geiſte und ſeiner Entwickelung noth) wendige und natuͤrliche Bewegung iſt, daß in dem Kampfe 8 des Irrthums und der Wahrheit, der Sieg immer heh,.. . Wahrheit bleibt, wenn ſie nicht von einer vernuftloſen (braau—

8

8 S1 * . 2

Man ſieht am Ende des 18ten Jahrhunderts Maͤnner, welche auch in anderer Be. zichung der Geſchichte angehoͤren, Turgot und Necker ſich fl;r. die Vertheidiger der reinſten und erhabenſten Moral erklaren.

Ein Mann, der oft mit Strenge beurtheilt iſt, den die Weiſen beſchimpfen, die Philoſophen nicht lieben, die Kritikx. ker ſcharf recenſirt haben, brachte das Gefuͤhl der Religion in die See .

2 1 tale) Gewalt unterdrückt wird.

8 1

3 51 1

8

len zuruͤck. Es iſt Bernardin de St. Pierre.