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Dienſtag den 28ſten October.

Amtliche Nachrichten. 8 Kronik des Tages. Ihre Koͤnigliche Hoheiten der Erb⸗Großherzog und die Erb⸗Großherzogin von Mecklenburg⸗Schwerin ſind von hier nach Ludwigsluſt abgegangen. .

Heute wird das 16te Stuͤck der Geſetzſammlung aus⸗ in, welches enthaͤlt: unter gegbe Allerhoͤchſte Cabinets⸗Ordre vom 24. Juli d. J. nebſt dem Tarif vom 18. Juni ejued. a., nach welchem die Schifffahrts⸗Abgabe auf den Waſſerſtraßen von der Oder zur Elbe und umgekehrt (mit Ausſchluß des Plauer Canals)

erhoben werden ſoll, und 8*

r. 1162. die Cartel⸗Convention zwiſchen Sr. Majeſtaͤt dem Koͤnige von Preußen und Sr. Majeſtaͤt dem Koͤnige von Frankreich und Navarra. Vom 25. Juli d. J.

Zugleich wird erinnert: daß, mit dem 1ſten d. M. ein

neuer Pränumerations⸗Termin eingetreten iſt.

Berlin, den 28. Oct. 1828. Debits⸗Comtoir.

2 Im Bezirke der Koͤnigl. Re⸗ eeeng zu Stettin iſt der Paſtor Karl Heinrich Scheven zu Grapzow zum Prediger in Gramzow, (Synode Anclam,) und der Pre⸗ diger Mila zu Mutzenow zum Archidiakonus bei der Dom⸗

1) w¶☛☚ 8 f v kriche zu Cammin befoͤrdert worden. 1 1 88 2 78 2

Zeitungs⸗Nachrichten.

Ausland.

Rußland.

St. Petersburg, 15. Oct. Ihre Maj. die regierende Kaiſerin ſind vorgeſtern in hohem Wohlſeyn, mit Ihrer Kaiſerl. Hoheit der Großfuͤrſtin⸗Tochter Maria Nikolajewna, aus Odeſſa hier eingetroffen. Abends waren alle Haͤuſer der

ſidenz erleuchtet. 8 4 1 Maj. haben auf Ihrer Ruͤckreiſe das Gouverne⸗ ment Kiew insbeſondere Ihrer gnaͤdigen Aufmerkſamkeit zu ürdigen geruhet. ieee A. Sept. um 5 Uhr Abends traf Ihre Maj. in der Stadt Uman ein, und kehrte in dem Hotel der Grafen Po⸗ tocki ein, das die Gemahlin des General⸗Adjutanten Kiſſelew, eb. Graͤfin Potocki, zum Empfange der Kaiſerin auf's Glin⸗ zendſte hatte einrichten laſſen. ach einer halben Stunde der Erholung verfuͤgte Sich Ihre * in den bekannten reizenden Potockiſchen Garten Sophiewka.

Den 25. Sept. brachte die Kaiſerin in Uman zu, und beſuchte nochmals den Garten, wo Natur und Kunſt um den Beifall ringen. Am folgenden Tage ging die Reiſe weiter nach dem Flecken Baälaja Zerkow, woſelbſt Ihre Maj. Abends um 6 Uhr gluͤcklich anlangte und von der Oberhofmeiſterin Graͤfin Branicki, der Graͤfin Litta, dem Oberkammerherrn

rafen Litta, dem Kriegsgouverneur von Kiew und andern der angeſehenſten Perſonen empfangen wurde. Ein Theil des Gartens Alexvandria vor dem Pavillon, der dazu beſtimmt war, die hohe Reiſende aufzunehmen, glaͤnzte im Schmucke der Lampen. Ihre Maj. geruheten, hier drei Tage zuſgbrin, een, die herrlichen Gaͤrten der Graͤfin Branicki in Augen⸗

8 ſchein zu nehmen und der Graͤfin eine ſchmeichelhafte Erinne⸗

Kaiſerin mit Eigenen Haͤnden wo gleicherweiſe auch von

rung zurüͤckzulaſſen, indem die einen Baum eben dort pflanzte,

dem Kaiſer Alexander I., glorreichen Andenkens, und dem jetzt gluͤcklich regierenden Kaiſer Nikolas I. Baͤume gepflanzt 722 Ihre Majeſtaͤt die regierende Kaiſerin hat da denenſelben uͤberreichte Eremplar, von vrh. Parasg 1““ glieds der Kaiſerl. Akademie der Wiſſenſchaften, Abhandlung 8 uͤber die feſten Punkte des Thermometers, huldvoll entge⸗ F- gen zu nehmen, und dem Verfaſſer Ihr Allerhoͤchſtes Wohl wollen zu bezeigen geruht. I Am vorigen Sonnabend, den 11ten d. M., wurde auf der Werft in Ochta das Schiff Arcis von 74 Kanonen und die Fregatte Nadeſhda (die Hoffnung) von 24 Kanonen, von 1“ Stapel gelaſſen. Erſteres iſt von dem Oberſten der Marinew,— Ingenieurs Stocke, nach dem Syſteme von Steppings, letz. teres nach dem alten Syſteme, erbaut. Se. Kaiſerl. Hoheit der Großfuͤrſt und Thronfolger Alexander Nikolajewitſch ge.. ruhete der Ceremonie beizuwohnen und an der Kiel⸗Legung einer Fregatte, Anna, von 44 Kanonen, und einer Brigg, 2 Paris, von 20 Kanonen, Theil zu nehmen. Das Commando &

des Arcis iſt dem Flotten⸗Capitain vom 1ſten Range, Uſchinſki und das der Nadeſhda dem Capitain dee. 1ſten 1-9 eee wydow, anvertraut worden. 8 Frankreich.

Paris, 21. Oct. Geſtern fruͤh um Uhr ſind Sge. Maj. in Begleitung des Dauphins und der Dauphine

Fontainebleau abgereiſt, wo Hoͤchſtdieſelben bis zum 2öſten verweilen werden. Die Herzogin von Berry wird dieſe n uͤber mit Ihrer Tochter in Rosny zubringen, wohin . H. bereits vorgeſtern abgegangen ſind. Der Hof hat ſeit geſtern, die Trauer fuͤr die verwitt⸗ 5 eeee von Wuͤrtemberg Majeſtaͤt, auf drei ochen „Der Herzog von Reggio, als dienſtthuender Major⸗Geé; néral, bezeugt durch einen Tages⸗Befehl im Auftrage des Koͤnigs den Regimentern, welche am 18ten in der Ebene von Iſſy manoeuvrirt haben, das beſondere Wohlgefallen Seiner Majeſtaͤt uͤber die Schnelligkeit und Puͤnktlichkeit der aus⸗ gefuͤhrten Bewegungen, ſo wie uͤber die ſchoͤne Haltung der Truppen. Eine telegraphiſche Depeſche aus Toulon vom 19te d. M. zeigt die dortige Ankunft des Schiffes „Cybele“ an, 8 8 welches die Rhede von Navarin am 6ten verlaſſen hat. von Rigny meldet durch daſſelbe, daß Ibrahim⸗Paſcha am Aten unter Segel gegangen ſey,“*) nachdem 20,000 Mann und 1000 Pferde ihm vorangegangen waren, und daß man im Begriff ſtehe, die vertragsmaͤßig noch in den Haͤnden der Aegyptier befindlichen feſten Plaͤtze zur Uebergabe aufzufor⸗ 1 dern. Eine Expedition unter den Befehlen des Generals Schneider war zu dieſem Behufe nach Patras aufgebrochen. Privat⸗Briefe aus Morea enthalten nachſtehende Dewe. tails uͤber die Perſon Ibrahim⸗Paſchas: „Ibrahim iſt eiim kleiner ſehr dicker Mann, von nur gewoͤhnlichem Aeußeren, 1“ aber mit verſchlagenem geiſtreichen Blicke. Er traͤgt einen hoͤchſt einfachen Turban. Sein Bart faͤllt ins roͤthliche. Er 1 hat Jedermann durch ſeinen Scharfſinn in Erſtaunen ge⸗ ſetzt, und der General Maiſon ſelbſt hat ſich uͤber die Art, wie Ibrahim ſich ausdruͤckt, und uͤber die Umſicht und Klug, heit womit er die kitzeligſten Punkte verhandelte, nicht we⸗ 8

nig gewundert. Um ein ganz richtiges Urtheil uͤber ihn zu

faͤllen, muͤßte man ihn naͤher kennen und vorzuͤglich beſſer verſtehen; gewiß ſcheint aber, daß er ſehr entſchloſſen und „8 voller Schlauheit iſt. Er hat nichts als Arabiſch geſprochen, und im Laufe der Unterhandlungen aͤußerte er mit heiterem 8 8 *) Dieſe amtliche Nachricht ſtimmt ni 11 der Rachicheiſ zum geſtrigen Blatte der —z⸗

benen uͤberein. Wahrſcheinlich hatt 2* ] 2ten bloß eingeſchifft. 8 EE Paſcha ich aum