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t 7 25* 8 2 8* . . 4 2 1 8. anlaßt, uͤber den Urſprung dieſes Wahlſpruchs nachzuſchlagen. 85 Dictionnaire von Moreri findet ſich daruͤber bei dem tikel: Sibaut 1I. Herr von Clermont und Saint⸗Joire (welcher von 1139 bis 1180 lebte) Folgendes: „Als Guido, Graf von Burgund, Erzbiſchof von Vienne, im Jahre 1119 unter dem Namen Calixtus 1i. zum Papſte gewaͤhlt wurde, beſchloß er den Gegenpapſt Gregor VIII., früher Moritz Bourdin, welcher von Heinrich V. der ihn im Jahre 1118 hatte waͤh⸗ len laſſen, unterſtuͤtzt wurde, aus Rom verjagen zu laſſen. Calixtus 11. ließ zu dieſem Behufe ein Heer anwerben. Ste⸗ phan, Graf von Burgund, ſein Bruder, that desgleichen und übergab das Commando der Truppen Sibaut von Cler⸗ mont, der zu den paͤpſtlichen Soldaten und denen Stephans noch dieſenigen hinzufuͤgte, die er zu gleichem Behufe fuͤr ſeine eigene Rechnung angeworben hatte. Mit dieſer Armee fuͤhrt Sibaut Calixtus den 1I. nach Rom und ſetzte ihn zu Anfang des Monats Juni 1120 auf St. Pe⸗ ters Stuhl, nachdem er Gregor VIII. davon verjagt hatte. Calixtus, um der Nachwelt ein Denkmal ſeiner Erkenntlichkeit fuͤr den ihm geleiſteten wichtigen Dienſt zu laſſen, ertheilte dem Hauſe Clermont das Privilegium, zwei kreuzweis uͤbereinander liegende ſilberne Schluͤſſel auf rothem Grunde und die paͤpſtliche Krone als Helmſchmuck, im Wap⸗ pen zu fuͤhren mit dem Wahlſpruch: „Si omnes te negave- rint, ego te nunquam negabo“ (Wenn auch Alle Dich verlaͤngnen, ich werde Dich niemals verlaͤugnen.). Man will wiſſen, daß das Clermontſche Haus fruͤher ein, ſeinen Namen bezeichnendes Wappen gefuͤhrt habe, naͤmlich einen Berg mit einer Sonne daruͤber, und daß die Bulle, wodurch demſelben das neue Wappen bewilligt wurde, den Datum des 23. Juni 1120 fuͤhre und ſich lange Zeit in den Archi⸗ ven zu Vienne befunden habe.“ So weit Moreri. „Iſt es“ fuͤgt der Courrier frangais hinzu, „hiernach nicht klar, daß der Erzbiſchof von Toulouſe, als er ſich kuͤrzlich auf ſei⸗ nen Wahlſpruch ſtützte, um ſich mit ſo vielem Stolze dem Krummſtabe eines geiſtlichen Miniſters und ſogar dem Scepter eines conſtitutionnellen Koͤnigs zu widerſetzen, denſel⸗ ben abſichtlich entſtellt hat? Dieſer Wahlſpruch ſollte ur⸗ ſpruͤnglich ein Sinnbild der Treue ſeyn. In dieſem Sinne genommen, wuͤrde er in einem Schreiben an den Miniſter der geiſtlichen Angelegenheiten eine recht artige Galanterie ge⸗ weſen ſeyn, und in einer Umſchreibung etwa ſoviel geheißen haben, als: „„Wenn auch alle meine Collegen Euch ver⸗ laͤugnen, ſo werde ich, den Ueberlieferungen meiner Vorfah⸗ ren getreu, Euch doch niemals verlaͤugnen; rechnet auf mei⸗ nen Gehorſam und Beiſtand.““ Dies war aber nicht die Abſicht des Hrn. von Clermont⸗Tonnerre; da er indeſſen um jeden Preis mit ſeinem Wappen prahlen wollte, ſo fand er es ganz einfach, daſſelbe zu entſtellen und ſolchergeſtalt eine Betheuerung der Treue in eine Betheuerung der Wider⸗ ſpänſtigkeit zu verwandeln.“ „Wir koͤnnen mit Beſtimmtheit anzeigen“ ſagt der Con⸗ ſtitutionnel „daß der Graf von la Ferronays ſpaͤteſtens zum 23ſten hier zuruͤck erwartet wird. Schon ſind zahlreiche Arbeiter damit beſchaͤftigt die Repraͤſentations⸗Zimmer ſeines Hoͤtels neu wiederherzuſtellen. Ob dies eine Aufmerkſamkeit für den zuruͤckkehrenden Miniſter ſey, oder ob die Inſtand⸗ ſetzung jener Zimmer nicht vielmehr dem jetzigen Miniſter ad interim ſelbſt zu Gute kommen ſolle, wiſſen wir nicht; doch ſind wir geneigt das Letztere zu glauben. Es heißt naͤmlich, daß die Geſundheit des Grafen von la Ferronnays durch den Gebrauch des Carlsbades und einige Monate Ruhe, nicht hinlänglich wiederhergeſtellt worden ſey, um ihm die Uebernahme ſeines Portefeuilles zu geſtatten; man hofft aber daß er der allgemeinen Leitung der oͤffentlichen Angele⸗ genheiten in dem minder beſchwerlichen Poſten eines Praͤſi⸗ denten des Miniſter⸗Rathes werde vorſtehen koͤnnen.“ Der Abbé Desmazures iſt von ſeiner Reiſe nach dem bren Lande kuͤrzlich hierher zuruͤckgekehrt; er bringt aus eruſalem Zeichnungen, Landkarten und Ruͤſtungen mit, die den Gefaͤhrten Gottfrieds von Bouillon und Tankreds ge⸗ rt b Fean lcch erwaͤhnte Ernennung der Herren v. Sal⸗ vandy, v. Loverdo und v. Berthier zu Staatsraͤthen an die Stelle der Herren v. Portalis, Ruty und v. Caurx iſt nicht neu; die betreffende Königl. Verordnuug ſoll ſich ſchon vom Monat Mai bieſes Jahres herſchreiben. roßbritanien und Irland. haben, obgleich Hoͤchſt⸗

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London, 21. Oet. Se. Maj. habe dieſelben ſich von Ihrer Erkältung wieder erholt haben, der ſcharfen Winde willen jedoch, ſeit dem Dienſtag Ihre

Zimmer nicht verlaſſen. Am 18ten

8 A 8„ x 1“ 8 —— 8 . Aus Madrid, aus Paris und vom Vor 8 ten Hoffnung ſind Depeſchen eingelaufen. Am Sonnabende verrichteten der Ru und der Preußiſche Geſandte Geſchaͤfte 5 8— Aberbeen im auswaͤrtigen Amte. 1u¹u“] Man beabſichtigt eine Erweiterung der Zimmer des Here.,. zogs von Cumberland im St. James⸗Pallaſte. 2 8 Der Spartiate von 76 Kanonen und der Windſor⸗ Caſtle von 74 Kanonen ſind am Sonnabend Morgen von Plymouth nach dem Mittelmeere abgeſegelt. Der Befehl zur Ausruͤſtung des Schiffes Madagascar 46 Kanonen hat zu dem Geruͤchte Veranlaſſung gege. als ſey England im Begriff, mit einigen anderen Maͤch⸗ Dieſer Angabe iſt jedoch, der wird, „von hoher Hand

gebirge der gu-«.

ſſiſche Botſchafter mit dem Grafen

von ben, ten in Kriegszuſtand zu treten. wie von Portsmouth aus gemel her“ widerſprochen worden.

Am Sonnabend beſuchte die junge Koͤnigin von Portu- gal das Koͤnigliche Hospital zu Chelſea, und begab ſich von da nach dem Koͤnigl. Militair⸗Aſyle, woſelbſt ſie von den dort befindlichen Knaben mit militairiſchen Ehrenbezeugun⸗ * gen empfangen wurde. —1

Die Fahrzeuge Oreſtes und Meteor ſind auf dem Wege nach Bombay, woſelbſt ſie eine Erklaͤrung wegen gewiſſer Handels⸗Beeintraͤchtigungen von den Staaten der Barbarei fordern, und im Nothfalle die Stadt Sallee beſchieen ſollen. 1 g Nachrichten aus Dublin zufolge iſt Herr Lawleß, in 4 Folge der gegen ihn erhobenen Anklage, ſich am 23. Sept. in Ballybay an der Spitze von mehr als 20,000 Menſchen geſtellt zu haben, am 16. Oct. in ſeinem eigenen Hauſe ver⸗ haftet, aber ſchon zwei Srunden darauf gegen Buͤrgſchaft wieder freigelaſſen worden. Ein Brief aus Dublin ſchließt mit den Worten: „Die Criſis iſt da.“ Ein anderer theilt die in Dublin allgemein herrſchende Meinung mit, daß dieſer Verhaftung irgend eine, die Aſſociation betreffende N gel nachfolgen werde. Nach ſeinem (letzt Briefwechſel mit Lord Gower, wohnte H

1 Naaßre⸗ hin mitgetheilten) err Lawleß am 10.

mit der Aeußerung, daß dieſe Angelegenheit au ſey, geſetzlich unterſucht zu werden; daß aber gewiß ein Je⸗ der es zugeben muͤſſe, daß die Regierung mit großer Milde und Schonung zu Werke gegangen. 82 An demſelben Tage, wo Herr Lawleß arretirt worden war, erſchien er, da er Buͤrgſchaft erhalten hatte, in der . Aſſociation. Die in derſelben gehaltenen Reden, betrafen natuͤrlich nichts Anderes als ſeine Verhaftung. Mit geoßer Heftigkeit ſprach ſich Herr Shiel uͤber dieſen Gegenſtand aus. Er zeigte, daß jene Verhaftung ſtatt gefunden, nach. dem der Lord⸗Lieutenant ihm offenbar in ſeiner Proclama⸗ tion, fuͤr den Fall, daß ihn die Aſſociation zuruckberufen wuͤrde, nicht zu beſtrafen verſprochen habe. *) „Warum,“ fuhr er alsdann fort, „ladet man Irland ein, ſich zu beu⸗ gen und tritt es mit Fuͤßen, wenn es im Staube liegt? Hat die Regierung einen einzigen Schrirt gethan, um den Boͤſe⸗ wicht zu arretiren, welcher ſeinen Dolch in die Eingeweide eines ſchuldloſen Katholiken ſtieß? Hat ſie eine Belohnung fuͤr ſeine Feſtnehmung ausgeſetzt? Schon drei Wochen ſind vor⸗ bei, und iſt irgend Etwas geſchehen, um ihn vor Gericht zu ſtellen? Die Polizei gehoͤrt ganz zur Orange⸗Parthei, die Obrigkeit gehoͤrt ganz zur Orange⸗Parthei. In Mo⸗ naghan iſt kein einziges Mitglied des Magiſtrats katho⸗ liſch. Ein Katholik wird bei hellem Tage ermordet, und was 3 thut die Regierung? Sie verhaftet einen Mann, welcher aufgehoͤrt hatte, ſich zu vergehen, und welcher erklaͤrt hatte,

einer Verſammlung der Katholiſchen Aſſociation bei, und Ii ſtatrete Bericht uͤber ſeine Miſſion ab, die er vollkommen 8

geſetzmäßig, dagegen aber die Proclamation des Marquis von Angleſea ungeſetzmaͤßig nannte, mit dem Hinzufuͤgen, daß wenn Hr. Sheil und Herr O Tonnell es fuͤr gut EW den, ihm wieder eine Miſſion aufzutragen, er bereit wsre, 8 ſie zu uͤbernehmen. Dieſe Nachrichten begleitet der Courier b2

f dem Wege

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er wolle ſich nicht wieder vergehen; zu derſelben Zeir aber 3 . laͤßt ſie einen orangiſtiſchen Meuchelmoͤrder ungeſtoͤrt umher⸗ gehen; einen Moͤrder, deſſen Haͤnde noch von dem Blute

eines Katholiken rauchen! Wenn ein gemeiner Diebſtahl im Suͤden begangen wird, ſo bietet man dem Entdecker deſſelben eine Belohnung an, doch wenn ſich das Bayonnet eines Orange⸗Mannes mit katholiſchem Blute faͤrbt, dann überlaͤßt man die Wiedervergeltung den unverdäͤchtigen Bemuͤhungen der, Obrigkeiten des Nordens! Gott verhuͤte, daß ich 88 d Angleſeg und ſeinen Seeretair einer willkuͤrlichen. Entfernung

von 88 Pflicht beſchuldigen ſollte. Ich vergebe ihnen, denn

8 8 22 2

Interzu

hatte der Lord⸗Kanzler

und Graf Muͤnſter Audienzen beim Koͤnige.

*) Der Courier will jeloch von dieſ Proclamation Nichts wiſſen. 5

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