1 I 8 8 vn 8 15 ö“ ö 8 ſſiiee wiſſen nicht, was ſie thun.“ Der Redner ſchloß mit dem Borſchlage, „erſtens, daß die Aſſociation ihr Erſtaunen daruͤber oöffentlich ausſprechen ſolle, daß man Hrn. Lawleß, nach drei⸗ noͤchentlicher Friſt ſeit ſeinem angeblichen Vergehen, nach⸗ ddeem man der, nur auf die Zukunft bezuͤglichen, Proclama⸗ “p gehorcht und ihn zuruͤckgerufen, er aber dieſem Rufe FLocllge geleiſtet habe, mit Haft belege; zweitens: daß die Ver⸗ * wunderung uͤber dieſes ex post facto Verfahren nach durch ddie Erwaͤgung ſteige, daß man ſich nicht bemuͤht habe, den 8 Mͤrder eines zu Ballybay umgebrachten Katholiken zu er⸗
aaereifen; drittens: daß die Aſſociation, da die Regierung kkeine Beohnung auf die Ergreifung jenes Meuchelmoͤrders geeſetzt habe, demjenigen, welcher ſeine Einziehung bewirken hſwaäͤrde, eine Belohnung von 500 Pfund zu ſichere”. — Demnaͤchſt trat Herr Lawleß aͤuf, um ſein Verfahren zu ceechtfertigen und die Geſchichte ſeiner Verhaftung zu erzaͤh⸗ 8* len. „Lord Angleſea und ſein Secretair, ſagte er, ſind von
ſſcchlechten Rathgebern umringt, welche ſie in dieſem Falle 8— grauſam getäuſcht haben. Ich bin verſichert, daß ſie von m“ freiſinnigen und aufgeklaͤrten General⸗Anwaldt, Herrn Dcoherty, keine ſchlechten Rathſchlaͤge empfangen haben, und, wenn Lord Angleſea ſeinen Schritt gegen mich zuruͤckthun —wollte, ſo wuͤrde ich dies einzig und allein jenem Manne zu ver⸗
habe, recht gehandelt war, und da meine Handlungen gut 8 waren, ſo brauche ich bloß noch zu bemerken: „ „Ich fuͤrchte mmich nicht.““ — Ein Herr Coſtelloe aͤußerte hierauf, die Reeggierung habe in keinem Falle ruͤckſichtlich des Herrn Law⸗ ſeß ein anderes Verfahren befolgen koͤnnen, als ſie in der ITChat beobachtet habe. Er ſtellte die Frage auf, ob ſich wohl ein Orange⸗Mann, welcher in die Mitte der Hrn. Lawlaß umgebenden Volksmaſſen getreten waͤre, haͤtte fuͤr ſicher hal⸗ ten koͤnnen! „Ja, ja!“ riefen die uͤbrigen Verſammelten mit lauter Stimme. Der Redner lließ ſich indeſſen in ſeinem Vortrage nicht ſtoͤren. „Die Proclamation, fuhr er fort, Außert mit Anſpielung auf Herrn Lawleß, daß gewiſſe Per⸗ ſonen den Norden in unruhigen Abſichten durchſtreiften: Ich * frage dieſen Herrn ſelbſt, ob ſich aus ſeinem eigenen Reiſe⸗ Berichte nicht einer von den Faͤllen ergiebt, welche das Ein⸗ ſcchreiten der Regierung erforderten? Es iſt gleichviel, ob Gruͤn eine Parthei⸗Farbe ſey oder nicht, wenn es nur ſo be⸗ v trachtet wird, und einer von den Berichten uͤber eine im 8 Lande gehaltene Verſammlung beſchreibt die Scene als wenn: „Gen Dunſinane der Birnams Wald heranruͤckte. **) Hier gerieth Herr Coſtellbe mit Herrn Lawleß und Herrn Shiel in einem Wortwechſel. Er ſchloß mit der Aeußerung, „die Emancipation ſey eine Maaßregel ddes Friedens; wenn man die Gemuͤther zu erhitzen ſuche, ſo noerde lange Zeit daruͤber hingehen, bevor man ſie wieder 3u einiger Maßigung werde bewegen koͤnnen.“ 1 In Bezug auf dieſe Vorgaͤnge aͤußert der Courier: 8 „s mangelt uns an Raum, um uͤber die geiſtigen und koͤr⸗ pperlichen Wanderungen des Hrn. Lawleß, ſeit er Dublin ſo recoll, als die Hundstage ihn machen konnten, verließ, eine AHeberſicht zu liefern. So viel iſt indeß gewiß, daß die Kri⸗ ſſis zwiſchen Aufwiegelung und Geſetz jetzt bei der Hand iſt. Die Aufwiegler koͤnnen darauf mit eben ſo vieler Gewißheit aals auf ihr taͤgliches Brot rechnen. Was das Reſultat an⸗ peleangt, ſo wiſſen wir ſehr wohl, daß ſie mit der Erklaͤrung zanudern werden, ſie wuͤrden mehr Chrfurcht vor dem Geſetz als das Geſetz vor ihnen haben. Sie fuͤrchten das Geſetz⸗ aober ſie lieben es nicht. Die Katholiken der Grafſchaft Kerry hatten ſich am 16. Oect. in Trabe ſehr zahlreich verſammelt. Es befanden ſich unter ihnen die angeſehenſten Perſonen aus allen Thei⸗ len der Grafſchaft, auch mehrere hoͤchſt achtbare Proteſtan⸗ ecen, welche einen lobenswuͤrdigen Eifer an den Tag legten, Gemeinſchaft mit den Freunden buͤrgerlicher und religid⸗ ſeerr Freiheit, auf die gluͤckliche Entwickelnng der gegenwaͤrti⸗ gen Criſis hin zu arbeiten. Es wurde im Laufe der Unter⸗ 8 1 andlungen der Katholiſchen Rente lobend erwaͤhnt und da⸗ b bei angefuͤhrt, daß man ihr die einflußreiche Wahl in Clare, . und in Folge derſelben den Eintritt des „groͤßten Sohnes von Irland”“ (O' Connell) in’s Koͤnigliche Parlament ver⸗ danke. Beſchloſſen ward in der Verſammlung unter andern, eine Dankadreße an Hrn. Lawleſſ und Bittſchriften an die Regierung um Wiederherſtellung der Rechte Irlands und Einfuͤhrung gleichfoͤrmiger Geſetze. Zerr Shiel wird naͤchſtens in London ankommen. Buckagh e unſchweig⸗Clubs der Grafſchaften Cavan und welchen 8888 vhaben kürzlich Verſammlungen gehalten, in ieler Heftigkeit gegen die Katholiken geſprochen
*) Shakspeare's Macleth.
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Ddanken haben. Uebrigens fuͤhle ich, daß Alles, was ich gethan
ten zu wollen.
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NZZe——““ . 1uupM“–* wurde. In der letzteren praͤſidirte der Marquis von Char⸗ dos, welcher ſeine Rede mit den Worten der alten Barone England's ſchloß: „Nolumus leges Angliae mutari!““ Am letzten Montage fand eine dem Zwecke der Braunſchweiocer feindliche Verſammlung zu Maidſtone ſtatt. Die Hauptak⸗ ſicht derſelben war Mittel ausfindig zu machen, um den der Emancipation widerſtrebenden Proteſtanten, welche zu Pe⸗ nenden Heath zuſammenkommen wollen, entgegen zu wirken. Man kam uͤberein, an dem letztgenannten Orte, den Vor⸗ ſchlag zur Aufhebung der Verſammlung aus dem Grunde zu machen, weil man uͤberzeugt ſey, daß die Miniſter Sr. Maj. keine die proteſtantiſche Conſtitution verletzende Maaß⸗ regel ſanctioniren wuͤrden, und es am beſten ſey, ihrer Ver⸗ fuüͤgung dasjenige Verfahren anheim zu ſtellen, welches die Geſetzgebung zur Beruhigung Irlands fuͤr angemeſſen halten moͤchte. Von den Haͤuptern der liberalen Parthei, welche
ſich zu Penenden Heath einfinden wuͤrde, nennen die Mor⸗
ning Chronicle und der Globe folgende: den Marquis Cam⸗ den, die Grafen Cornwallis, Darnley, Cowper, Jerſer, Thanet, Radnor, Brecknock, Amherſt; die Viscounts To⸗ wington, Say⸗Sale; die Lords Sondes, Teynham, Clifton; die Herren Calcraft, Robarts, Hongwood, Hodges, Ryder, Lawbridge und Sir R. Wilſon. 2 - In einer Verſammlung des Braunſchweig⸗Clubs von Limerick hat Lord Viscounk Gort ſich zu Gunſten der Oran⸗ giſten ausgeſprochen, ohne ſich jedoch zu einer beſtimmten Abgabe ſeiner Meinung uͤber die katholiſche Frage verpflich⸗ Indeſſen nahm man doch die von ihm aus⸗ geſprochenen Worte fuͤr genuͤgend an, um ihn zum Vorſitzer der Geſellſchaft zu erwaͤhlen. . . Die Dublin⸗Evening⸗Poſt meldet mit vielem Ver⸗ gnügen, daß ſich, außer Hrn. Peel, Hrn. Dawſon und Sir George Hill auch der Marquis von Londondery auf die Seite der Vertheidiger der Emancipation neige. Letzterer hat naͤmlich vor Kurzem ausgeſprochen, er ſei mit der Er⸗ richtung von Braunſchweig Clubs unzufrieden, und er hoffe nicht, daß ſich ſeine Paͤchter an dieſelben anſchließen wuͤrden. Demſelben Blatte zufolge ſind einige von denje⸗ nigen Perſonen, welche die Adreſſe der katholiſchen Aſſocia⸗ tion an die Bewohner von Ulſter in Newry vertheilten, ar⸗ retirt worden. 8„ In der Morning Chroniele heißt es: Unter den in der katholiſchen Aſſociation vorgeleſenen Briefen befindet ſich einer von Patrick Tierney, einem alten Soldaten, welcher eine Meinung ausſpricht, die wahrſcheinlich von manchem armen Katholiken im Norden Irlands getheilt wird. „Ich bin, ſagt er, durch einige Theile der noͤrdlichen Provinzen gereiſ't, und es iſt nach Allem, was ich geſehn und gehoͤrt habe, mein feſter Glaube, daß es die Abſicht der Orangiſten ſey, die Katholiken ſo bald als möglich zu ermorden.“ Pa⸗ rick Tierney hat vielleicht eine zu lebhafte Einbildungskraft; da dies indeſſen bei ſeinen armen Landsleuten nichts Unge⸗ woͤhnliches iſt, ſo koͤnnen wir wohl annehmen, daß die Ka⸗ tholiken des Nordens gegenwaͤrtig in großer Angſt leben. Elende Politik! Aber wir ſind eine große Nation und wir haben eine weiſe Regierung. — Das Ruſſiſche Kriegsfahr⸗ zeug Krotky iſt am Dienſtage auf einer Entdeckungs⸗Reiſe von Kronſtadt nach Kamtſchatka zu Portsmouth eingetroffen. Die Morning⸗-Chroniecle enthaͤlt von Neuem einen ſehr ſcharfen Artikel gegen die Britiſchen Pairs. Es liege, ſagt ſie, in ihrem Intereſſe, allen liberalen Maaßregeln zu widerſtreben. Die Beſitzer von drei und einer halben Mil⸗ lion jährlicher Einkuͤnfte hätten, da ſie uͤber die Regierung gebieten koͤnnten, das ganze Eigenthum der Nation in ihrer Hand. Man bemuͤhe ſich nicht genug, dem Volke von Eng⸗ land zu zeigen, wie ſehr es der Vortheil derjenigen ſey, welche es regierten, es ſchlecht zu regieren. Viele der Großen des Landes verhehlten ihre wahre Geſinnungen. So ſey es viel politiſcher fuͤr die Braunſchweiger auszurufen: „Die Kirche ſey in Gefahr“, als „die Zehnten ſeyen in Gefahr“. Unmoͤglich koͤnne Religion und Sittlichkeit in einem Staate gedeihen, deſſen Großen ſo der Heuchelei froͤhnten.
m Sonnabend hielt die Antiſclaverei⸗Geſellſchaft von Surrey eine großentheils aus Damen beſtehende Verſamm⸗ lung unter dem Vorſitze des Joſeph Wilſon's Esqg. Der Vorſitzer außerte: ſchon ſeit langer Zeit ſtrebe man nach der Cmancipation der Seclaven; bis jetzt ſeyen leider alle Bemüͤ⸗ hungen, dieſen Zweck zu erreichen, fruchtios geweſen; indeſſen nahe, wie er hoffe, die Zeit mit ſchnellen Schritten heran, wo die Selaverei aufgehoben werden und England den auf ihm haftenden Flecken ausloͤſchen wuͤrde. — Hr. Pownall ermahnte die Verſammlung, ihr wohlthaͤtiges Verfahren in
8 2z.