Küerai
zur Allgemeinen
Preußiſchen
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Staats⸗Zeitung Nr.
291.
derſelben Art, wie ſie es bisher beobachtet haͤtte, unermuͤdet fortzuſetzen; wenn die Anweſenden, und die mit ihnen Gleich⸗ geſinnten nicht als Chriſten die Aufmerkſamkeit des Parla⸗ mentes und des Publicums auf jenen Gegenſtand lenkten, ſo wuͤrde Nichts in der Sache geſchehen. Er ſey uͤberzeugt, daß die Pflanzer niemals gutwillig die Selaven freilaſſen wuͤrden: nur wenn das Engliſche Volk ſich einſtimmig zu Gunſten der letzteren an das Parlament wendete, wuͤrde dieſes ſich fuͤr verpflichtet halten, jene Angelegenheit auf ſich zu nehmen, und da geſetzliche Beſtimmungen aufzuſtellen, wo die Geſetzgebung Weſt⸗Indiens in dieſer Hinſicht dem Zwecke nicht entſpreche. — Hr. S bemerkte, die Pflanzer ruͤhmten oft, daß die Lage der Sclaven beſſer ſey, als die des Bauernſtandes in Groß⸗ britanien, aber wie ſey es unter ſolchen Umſtaͤnden moͤglich, daß niemals ein Bauer dies Land verließe, um nach Weſt⸗ Indien zu gehen und ſich dort um die vortheilhaftere Stelle eeines Sclaven zu bewerben? — . 88 Dieſer Tage wurde in Brigg (Grafſchaft Lincoln) eine neue Bruͤcke eroͤffnet, und bei dieſer Gelegenheit die Herzo⸗ gin von St. Albans, die ſich in dieſer Gegend ſehr populair gemacht hat, vom Volke in ihrem Wagen daruͤber gezogen. Sie vertheilte 20 Pfd. unter die Arbeitsleute und ſchenkte andere 20 Pfd. einer mildthaͤtigen Anſtalt in Brigg. Der Herzog hatte in zwei Gaſthaͤuſern Mittagsmahle fuͤr ſeine Paͤchter veranſtaltet. , Auf der Landſtraße von Leith und Queensferry ward ein wiederholter Verſuch mit einer Dampfkutſche gemacht. Sie legte mit 16 Paſſagieren 8 bis 9 Engliſche Meilen (unge⸗ fähr 1 ½ bis 1 ¾ Preußiſche) ohne anzuhalten, in 1 Stunde zuruͤck. Das Verhältniß der ſich allmaͤhlig erhebenden Straße mag wie 1 Fuß zu 60 geweſen ſeyn. Der Herzog von Wellington ſoll uͤber die ſchoͤnen Land⸗ ſitze Wolverton⸗Park und Ewhurſt, die zuſammen einen Flächenraum von 6000 Morgen Landes einnehmen, mit de⸗ ren jetzigem Eigenthuͤmer in Unterhandlung ſtehen.
Wie es heißt, hat man ſich endlich entſchloſſen, Neben⸗ Banken in Grantown und Dingwall zu eroͤffnen.
Die öffentliche jaͤhrliche Auction von Bengaliſcher und anderer roher Seide im Oſtindiſchen Hauſe hat ihren An⸗ fang genommen; es ſind 2100 Ballen zum Verkauf ange⸗ kuͤndigt worden, alſo 300 weniger, als im vorigen Jahre. Es werden außerdem noch ungefaͤhr 900 Bengaliſcher, Chi⸗ neſiſcher und Perſiſcher Seide von Privatleuten — Ver⸗ kauf ausgeboten. Die Verkaͤufe in der Auction fingen leb⸗
aft an, und feine Bengaliſche Seide ward mit 16 bis 22 Leftg pro Pfd., alſo beinahe eben ſo bezahlt, als in der vorjährigen Auction. Die große Inzahl von Kaͤufern ſowohl, als die bis jetzt an den Tag gelegte Kaufluſt läßt noch hoͤhere Preiſe erwarten. 8
Die Regierung will bekanntlich an der Weſtkuͤſte von Neu Suͤd Wales, in derſelben Breite, auf welcher Port Jackſon liegt, eine Colonie errichten. Nach neueren Berich⸗ den iſt der dazu gewaͤhlte Ort hoͤchſt guͤnſtig belegen. Boden und Klima — gut, d22 Lebensmittel koͤnnen mit Leichtig⸗
1 igeſcha werden.
ℳ Eeg Se che⸗ Democratic Press vom3. Sept. finder man nachſtehenden Paragraphen: „Folgender Toaſt wurde bei einer Verſammlung von Anhaͤngern des Praͤſiden⸗ ten Jackſon am letzten Sonnabende ausgebracht: „John Quincy Adams. Moͤge er am Montage krank werden, am Dienſtage zum Arzt ſchicken, am Mittwoch ſchlechter, am Donnerſtag nicht deſſer werden, am Freitage ſterben, am Sonnabend begraben werden u. ſ. we .
Einer der zu Plymouth befindlichen Portugieſiſchen Of⸗ ftziere hat aus Porto Briefe erhalten, welche die Hoffnun⸗ gen der Conſtitutionnellen wieder beleben. Es heißt barin: „es eroͤffne ſich eine Ausſicht und die Verfaſſer der Briefe hielten es fur unnuͤtz, noch mehr zu ſchreiben, da ſie erwarteten, bevor die Tinte trocken waͤre „ihre verbann⸗ ten Landsleute wieder in Porto zu ſehn.“ Man berichtete,
ß zwiſchen den Conſtitutionnellen und Migueliſten einige
r die Letzteren nachtheilig geweſene Gefechte ſtatt gefunden
tten. — Der b reide Markt war mit allen Arten von Korn Das Fallen der Preiſe ſtand mit der Menge des eingefuͤhrten Getreides in, keinem Verhaͤltniß. Die ſeinſten Proben alten Weizens gingen zu⸗ 92 Schill. per Quarter fort, waͤhrend die W 8
immer
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im Preiſe ſanken. Feine Malzgerſte ward mit 45 zahlt. Bohnen und Erbſen, ſo wie Hafer waren um 1 bis „2 Schilling per Quarter geſunken. Der Preis des Sackes Mehl iſt auf 75 Schill. fixvirt worden. Aus England ſin d 19,137 Q. Weizen, 9,064 Q. Gerſte; 6,784 A. w 20,211 Q. Hafer; 45 Q. Roggen; 2,411 Q. Bohnen;
1,661 Q. Erbſen; aus Irland 1,003 Q. Weizen; 3591 Q. Hafer; aus fremden Laͤndern: 38,573 Q. Weizen; I..“
Schill. be⸗
Q. Gerſte; 3,521 Q. Hafer; 6 Q. Roggen; 1,906 Q. Boh⸗ nen; 1,661 Q. Erbſen; an Mehl 25,651 Sä;cke aus England und 990 Fäſſer aus Amerika eingefuͤhrt worden. K London, 22. Oet. Der Herzog von Clarence ſtattete geſtern der Prinzeſſin Auguſte zu Frogmore einen Beſuch ab. 5 Es ſind Depeſchen von Hrn. Stratford⸗ Canning und von Sir Frederick Adams eingelaufen. „. Geſtern morgen iſt der Lord⸗Kanzler von ſeinem Land⸗ 8 ſitze zu Wimbledon angelangt. 2 Der Oeſterreichiſche Botſchafter und der Spaniſche s. ſandte hatten geſtern eine Zuſammenkunft mit dem Grafen Aberdeen im auswaͤrtigen Amte. 85 Die junge Koͤnigin von Portugal machte geſtern eine Spazierfahrt durch Hyde⸗Park. 4 Es ſind beunruhigende Geruͤchte uͤber den Geſundheits⸗ Zuſtand Sr. Maj. im Umlauf. 2 Niederlande. *
Bruͤſſel, 23. Oct. Die Gazette des Pays⸗Bas beſtaäͤtigt nunmehr die Ernennung des General⸗Majors van 3 der Boſch zum General⸗Lieutenant und General⸗Gouverneur der Niederlaͤndiſchen Beſitzungen in Oſt⸗Indien. a
Wie man verſichert, ſoll das zehnjaͤhrige und das jüäh⸗ rige Budget naͤchſten Montag der zweiten Kammer vorge⸗ legt werden.
Der Catholique zeigt an, daß Hrn. Ondernard ſtatt am 2Sſten d. 26ſten in Namur ſtatt finden werde.
Nach der Genter Zeitung werden noch zwanzig an⸗ dere Zoͤglinge des philoſophiſchen Collegiums nach Rom “ gehen, und dort in das apollinariſche Seminar treten. 1
Schweden und Norwegen
Stockholm, 17. Oct. Se. Maj. haben den Kam⸗ merherrn M. v. Wahrendorf zum Ober, Ceremonienmeiſter 8 und den und erſten K. Cabinets⸗Secretatrr fuͤr den auslaͤndiſchen Briefwechſel Frhrn. d Albedyhl zum Unter⸗Ceremonienmeiſter ernannt. — 8 Das Silber⸗Service, welches die Stadt Stockholm dem Erbprinzen Herzog von Schonen verehrt, iſt fertig; es wiegt. 11,000 Loth und koſtet 18,000 Rthlr. Bco. Der vor zwei Monaten verſtorbene Praͤſident Frhr. v. 2 Miniſter des Auswaͤrtigen unter Guſtav IV., Adolph, wurde erſt geſtern Abend beſtattet, wobei, wegen Erloͤſchung ſeines Geſchlechts, Graf v. Wetterſtadt das Wap⸗ pen auf ſeinem Grabe zerbrach. 8— 8
Drei Baͤuerinnen aus Dalekarlien, die dieſen Sommer mit ſelbſtverfertigten Ringen u. d. gl. nach Hamburg und dem noͤrdlichen Deutſchland geweſen, haben 1200 Rthlr. Be. 1 eruͤbrigt.
Zir haben ſeit voriger Nacht hier einen ſchrecklichen
Sturm. 89 Danemark. Kopenhagen, 21. Oct. Se. Excellenz der Geheime Staats⸗ und Finanz⸗ Miniſter, Hr. v. Moͤſting, und Se. Hochwuͤrden der Biſchof Muͤnter haben, um ein der Ver⸗ mäaͤhlungs⸗Feierlichkeit Ihrer Koͤnigl. Hoheiten des Prinzen Friedrich und der Prinzeſſin Wilhelmine wuͤrdiges Andenken zu ſtiften, eine Aufforderung zu Beitraͤgen ergehen laſſen,. deren Ertrag Sr. Maj. dem Koͤnige mit dem Wunſche
die Einweihung 23₰ t M. ſchon Sonntag 2
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geſtellt werden ſoll, daß, mit Bezug auf den 1. November, daraus ein mildthaͤtiges Legat geſtiftet werden, und den Naa- men Ihrer Koͤnigl. Hoheit der Prinzeſſin fuͤhren moͤge. z 8 Einige Ruſſiſche Kriegsſchiffe: 1 Linienſchiff, 1 Fregatte und 2 Briggs ſind dieſer Tage ſuͤdlich von Dragoͤe geſehen
worden.
Eine Anzahl Armee⸗Officiere hat beſchloſſen, dem Land⸗ . grafen Prinzen Karl einen koſthbaren Saͤbel 7 2 8 weis ihrer Ergebenheit und Hochachtung fuͤr des ruhmgekroͤn⸗ ten Veteranen lange Wirkſamkeit in Däniſchen Dienſten, zu verehren. Den Kammerherren von Goͤſſel und Haxthalſen iſt die Beſorgung dieſes Ehren⸗Geſchenks a tgerragee hbeheme 2
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