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nüer Fac⸗ beſtehend aus ihm als Kriegs⸗Miniſter,
nungen begraben, doch bis auf zwei noch ſaͤmmtlich gerettet. In dem Dorfe Gonnicella in der Gemeinde Godiasco ſtuͤrz⸗
ten zu gleicher Zeit drei Häuſer ein und verſchuͤtteten zehn
erſonen, von denen nur ſieben lebendig hervorgezogen wur⸗ den. Das ruͤhrendſte Schauſpiel gewaͤhrte eine arme Mut⸗ ter mit ihren beiden Kleinen zur Seite, welche unter den Truͤmmern einer Wohnung begraben lag und nicht in's Le⸗ ben zuruͤckgerufen werden konnte. Die Bewohner von Vo⸗ — ſelbſt blieben noch den folgenden Tag in der groͤßten
eſtuͤrzung, die meiſten brachten die Nacht auf freiem Felde
zu. Nachdem ſich noch am 10ten einige leichte Stoͤße hat⸗ ten ſpuͤren laſſen, begann man ſich allmaͤhlig zu beruhigen
und in der darauf folgenden Nacht bezogen die Einwohner
wi ihre Häuſer. rege 16. Oct. Montag den 12ten d. M. Morgens hatte der Vicomte von Chateaubriand die Ehre, Sr. Hei⸗ igkeit die Beglaubigungs⸗Schreiben als Botſchafter Seiner Allerchriſtlichſter Majeſtät bei dem heiligen Stuhle zu uͤber⸗ reichen. Se. Heiligkeit empfing denſelben mit Zeichen eines ganz beſonderen Wohlwollens. 1
Der ausgezeichnete Gelehrte Manzi aus Ctvitavecchia iſt vom Koͤnige von Frankreich zum Ritter der Ehren⸗Legion ernannt worden. .
Am Abend des 14ten d. M. ſiel ſtarker Regen und ge⸗ ſtern Morgen ſahen wir die Spitzen der Abruzzen mit Schnee bedeckt. Aus Forli wird geſchrieben, daß ſowohl in jener Stadt wie in Faenza, Mendola, Bertinoro und anderen umliegenden Ortſchaften ſchwache aber haͤufige Erdſtoͤße ver⸗ ſpuͤrt worden ſeyen. 89 —
Nach Briefen aus Porto⸗Vecchio in Corſica werden die dortigen Granit⸗Bruͤche auf den guͤnſtigen Bericht einer von der Franzoͤſiſchen Regierung hingeſandten Commiſſion wieder benutzt werden. .
2 Lürke.
Aus Buchareſt vom 5. Oct. wird (in der Allgemeinen Zeitung) gemeldet: Die bei Czoroi von den Ruſſen erbeu⸗ teten Trophaͤen ſind hierher gebracht worden. — Es ſcheint wenig Zweifel unterworfen, daß von Schumla eine Abthei⸗ lung der Armee des Groß⸗Veziers von Ruſtſchuck vorruͤckt, waͤhrend er ſich ſelbſt mit dem Ueberreſte uͤber Paravadi nach Varna gewendet hat. Dieſe Feſtung haͤlt ſich noch immer.
— Zufolge Nachrichten aus Trieſt vom 16. Oct. (in dem genannten Blatte) ſoll man es hauptſachlich den Be⸗ muhungen des Grafen Guilleminot verdanken, daß der Ae⸗ gyptiſche Feldherr ſich entſchloß, freiwillig aus Morea abzu⸗ ziehen, und es auf ſich nahm, gegen den Wort⸗Inhalt der Conventton von Alexandrien und die wahrſcheinlichen Be⸗ fehle des Sultang zu handeln, und die feſten Plaͤtze Morea’s ohne Blutvergießen auszuliefern. Der Ruſſiſche Botſchafter, Herr von Ribeaupierre, ſoll den Grafen Guilleminot nach⸗ druͤcklich unterſtuͤtzt haben. — Die Blokade der Dardanellen durch das Ruſſiſche Geſchwader iſt dem Vernehmen nach wirk⸗ lich nenodner. * Graf Heyden ſchickt ſich an, dieſen neuen
vollziehen. — *Suͤd, Amerika.
Nachrichten aus Bolivien zufolge, war der Kriegs⸗Mi⸗ niſter, General Urdinenza, der (wie wir bereits gemeldet) von dem (in Folge ſeiner Verwundung temporell dienſtunfaͤ⸗ higen) Präaͤſidenten Sucre einſtweilig zum Praͤſidenten des Miniſter⸗Rathes ernannt worden, am 3. Mai in Chiquiſaca
langt, und inſtallirte noch an demſelben Tage b— 8 Kr Migue Maria du Aguirre als Finanz⸗Miniſter, und Facundo In⸗ fante als Miniſter des Innern und der auswaͤrtigen Ange⸗ legenheiten. Dieſes Conſeil decretirte den 8. Mai, daß Ge⸗ neral Urdinenza ſich in Perſon an die Spitze des Heeres ſtellen ſollte, mit der Vollmacht, von ſeinem Hauptquartier aus alle Maaßregeln zu nehmen, die er als dem Intereſſe der Republik foͤrderlich betrachten wuͤrde, nach der gan en Ausdehnung der der Regierung zukommenden Gewalt. Die andern Miniſter werden in der Hauptſtadt bleiben, um die Geſchaͤfte ihrer Departements zu leiten.
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1 Inland 8*
Die im heute erſchienenen Blatte
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Berlin, 28. Oct.
der Geſetzſ. bekannt gemachte Cartel⸗Convention zwiſchen Jarmeungg n Koͤnig von Preußen und Sr. Maj. dem Koͤnig von Frankreich, welche am 25. Juli d. J. zu Perhh von den beiderſeitigen Bevollmaͤchtigten, dem KFnigl.
reuß. Geſandten daſelbſt ꝛc. Freiherrn von Werther und dem Koͤnigl. Franzöͤſiſchen Miniſter⸗Staats⸗Seeretair der auswaͤrtigen Angelegenheiten, Grafen von la Ferronnays,
abgeſchloſſen und demnäͤchſt vor
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“ u den hohen Contra⸗ henten ratificirt worden iſt, enthaͤlt nachſtehende Beſtim⸗ mungen: 2
Art. 1. Vom Tage der Auswechſelung der Ratifications⸗ Urkunden zu gegenwaͤrtiger Convention an gerechnet, ſollen alle Individuen, welche aus dem Militair⸗Dienſte der hohen contrahirenden Theile deſertiren, gegenſeitig ausgeliefert werden. „ 88 Art. 2. Als Deſerteurs werden nicht allein die Mili tair⸗Perſonen, welche ihre Fahnen verlaſſen, ohne Unterſchied der Waffe oder des Grades, ſondern auch die zur Marine gehoͤrigen Individuen, ſo wie auch diejenigen angeſehen, welche zum wirklichen Dienſt bei der National⸗Miltz (Landwehr oder bei irgend einem andern Zweige des Militair⸗Weſen einberufen ſind, ſich aber auf die an ſie ergangene Aufforde rung nicht einſtellen, und in das Gebiet eines der Hohen contrahirenden Theile zu fluͤchten ſuchen.
Die jungen Leute, welche, ſey es auf Veranlaſſung ih rer Geburt, oder aus irgend einem andern Grunde, ſich ir dem Staate desjenigen Souverains aufhalten, als deſſen Un terthanen ſie nicht betrachtet werden koͤnnen, ſollen ebenfall den Beſtimmungen der gegenwartigen Convention unterwor⸗ fen ſeyn, in ſofern ſie nicht mit Zuſtimmung des Gouverne⸗ ments, deſſen Unterthanen ſie ſind, Naturaliſations⸗Scheine erhalten haben. 1—
Ast. S. auf den Grund der gegenwaͤrtigen Convenkion verlangt wer⸗ den kann, ſind ausgenommen:
1) Individuen, welche im Gebiete desjenigen Staates, wo ſie eine Zuſtucht geſucht haben, geboren ſind und alſo vermittelſt ihrer Deſertion nur in ihre Heimath
zuruͤckkehren.
2) Individuen, ſertion ſich eines Verbrechens oder Vergehens gemacht haben, um deſſentwillen ſie vor die Gerichte des Landes, wo ſie ſich aufhalten, zur rechtlichen Unter⸗ ſuchung geſtellt werden koͤnnen.
Gleichwohl findet auch in dieſem Falle die Auslieferung
ſtatt, nachdem der Deſerteur freigeſprochen iſt, oder ſeine
Strafe uͤberſtanden hat. Wenn ein Deſerteur Haft beſindet, ſo ſoll ſeine Auslieferung bis dahin ausgeſetzt werden, daß ſeine Verhaftung aufgehoͤrt haben wird. Art. 4. Sobald ein Deſerteur das Gebiet desjenigen der beiden Staaten betreten hat, welchem er nicht angehoͤrt, ſo kann er unter keinem Vorwande von den Beamten ſeines Gouvernements verfolgt werden. Die Beamten muͤſſen ſich darauf beſchraͤnken, der Orts⸗Behoͤrde von ſeinem Uever⸗ gange, Behufs ſeiner Verhaftung, Nachricht zu geben. Um jedoch die Verhaftung eines ſolchen nigen, koͤnnen ſich eine oder zwei Perſonen, Verfolgung beauftragt, und mit Paͤſſen Ordre ihres unmittelbaren Vorgeſetzten verſehen ſind, nach
welche mit der 4
dem der Graͤnze zunaͤchſt belegenen Dorfe begeben, um die — Ausfuͤhrung der gegenwartigen 8
betreffende Orts⸗Behoͤrde zur Convention zu requiriren. Art. 5. Behoͤrden, die einen Deſeurteur reclamiren wollen, haben ſich mit ihren Reclamationen au diejenige Ci⸗ vil⸗ oder Militair⸗Verwaltung zu wenden, die ſich teſten im Stande befindet, denſelben Genuͤge zu leiſten. Die gedachten reclamirenden Behoͤrden werden ihre Re⸗ quiſitionen mit dem Sisnalement der Deſerteure begleiten, und im Falle ein ſolcher bereits in Verhaft gebracht worden ſeyn ſollte, wird die requirirende Behoͤrde davon durch ein
Benachrichtigungs⸗Schreiben Kenntniß erhalten, wobei ſich Aufſeher des Ge⸗ gebracht iſt, uͤber 28
ein Auszug der Liſte befindet, welche der faͤngniſſes, wohin der Deſerteur zur Haft ſeine Gefangene fuͤhrt.
Art. 6. In dem Falle, daß Deſerteure ihrt Waffen noch bei ſich tragen, oder mit ihrer Montirung, ihren Klei⸗ dungsſtuͤcken oder ſonſtigen bezeichnenden Merkmalen, nicht aber mit einem Paſſe verſehen ſind, und ſelbſt in allen Faͤllen, wo entweder nach dem eigenen Geſtaͤndniſſe des De⸗ ſerteurs oder ſonſt auf irgend eine Weiſe unzweifelhaft aus⸗ gemacht iſt, daß ein Deſerteur eines der hohen contrahiren⸗ den Theile ſich auf dem Gebiete des andern befindet, wird derſelbe auf der Stelle ohne vorgaͤngige Requiſition in Ver⸗ haft genommen werden, um demnaͤchſt ſogleich den competen⸗ ten Gränz⸗Behoͤrden des andern Souverains uͤberliefert zu werden.
Art. 7. Sollten durch das Ablaͤugnen teten Invividui, oder auf andere Weiſe, entſtanden ſeynt, ob ſolches mit einem Deſerteur eine und dieſelbe Perſon ſey,
des verhaf⸗ Zweifel daruͤber a 'sz liefernden ſo wird der retla⸗
Von der Auslieferung oder Zuruͤckſtellung, die
ſich wegen einer Privat⸗Schuld in
oder einer offenen
am leich⸗
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Deſerteurs zn beſchleu- —
à
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die entweder vor oder nach ihrer Deſer., ſchuldig