6“ + — g II Was im Hafen von London laͤngſt Noth gethan, iſt nun beſtimmt angeordnet worden, daß nämlich die Kohlenſchiffe ordentlich Platz auf dem Strome fuͤr die uͤbrige Schifffahrt und Befahrung laſſen muͤſſen.
Ein Engliſches Blatt, the Sun, theilt die Nachricht mit, daß die Fabrikanten in Coventry ſich mit einer Bitt⸗ ſchrift an den König beſchaͤftigen, in welcher ſie um Abkuͤr⸗ zung der ſechswöͤchentlichen Trauer fuͤr die Koͤnigin von Wuͤr⸗
temberg anſuchen wollen, weil dieſer lange Termin nachthei⸗ lig auf ihr Geſchäft einwirke.
Seither hat es ſich denn noch deutlicher als die vorige Woche gezeigt, daß zunehmende Frage nach Geld am Markte iſt. Die Korn⸗Speculationen ziehen nothwendig wie immer vermehrte Ankaufe in Colonial⸗Waaren u. ſ. w. zu Retou⸗ ren nach ſich, und obgleich dieſe Artikel noch nicht geſtiegen,
werden ſie doch, wie in Erwa eines beſſern Marktes im Allgemeinen feſter angehalten. das Wechſel⸗Dis⸗
cont⸗Geſchaͤft iſt belebter und man rken koͤnnen, daß einige der neulichen Verkaͤufe ſowohl in Stocks als Schatz⸗ kammer⸗Scheinen zu dieſem Behuf geſchehen ſind. Es iſt ganz gewiß, daß die Saldi in der Bank ſchnell abnehmen; ja vb⸗ gleich dieſer Tage ein großer Geld⸗Belauf durch dividende zehnange ins Publikum gekommen, hat derſelbe doch ſchon eine Anwendung gefunden, ohne den Preis der Stocks oder zu erhöhen.
Man iſt der Thatſache auf die Spur gekommen, daß der Belauf der Gold⸗Ausfuhr dem Publikum verhehlt wird, indem derſelbe auf Anhalten der Ausfuͤhrenden nicht in den Zollhaus⸗Liſten erſcheint. Als Grund dafüͤr wird angefuͤhrt: man wolle das Publikum nicht beunruhigen, wozu Einige aus Privat⸗Abſichten die Gelegenheit ergreifen wuͤrden; es ſtehe immer in der Wahl des Abſenders, die oͤffentliche Cla⸗ rirung erſt binnen 3 Monaten nach dem Tage der Abſchif⸗ fung zu machen, und es liege ſogar nichts neues oder unge⸗ woͤhnliches in dem voͤlligen Verſchweigen.
Niederlande.
Bruͤſſel, 25. Oct. In der vorgeſtrigen Sitzung der weiten Kammer der Generalſtaaten wurde das Koͤnigliche Benbſchreiben vorgeleſen, durch welches der erſte Candidat, Herr Reyphins zum Präſidenten der zweiten Kammer er⸗ ernannt iſt. Dieſer hielt darauf eine be, deren Druck demnäͤchſt von der Kammer beſchloſſen ward. In Betreff mehrerer ihr zugeſchickten Werke, worunter die Annalen der Univerſität Groͤningen, wurde von der Kammer deren Nie⸗ derlegung in die Bibliothek angeordnet. Der Preaͤſident theilte der Kammer darauf zwei Geſetz⸗Entwuͤrfe mit, wo⸗ von der eine mehrere Abänderungen in dem Zoll⸗Tarif fuͤr die Einfuhr, Ausfuhr und den Tranſit, und der zweite, aus 23 Titeln beſtehend, ein Geſetzbuch der peinlichen Gerichts⸗ Ordnung betrifft; dieſelben wurden zum Druck verorduer, und an die ſieben October⸗Sectionen gewieſen, zu deren Wahl die Kammer nunmehr ſchritt. Die Sectionen entferuten ſich, um ihre Praͤſidenten und Vice⸗Praͤſidenten zu ernennen, und kehrten dann in den Sitzungs⸗Saal zuruück. Nachdem der
raͤſident der Kammer angezeigt hatte, daß er mehrere — uͤber Veraͤnderungen in dem Civil⸗- und dem Handels⸗Coder erhalten, und daß der Finanz⸗Miniſter naͤch⸗ ſten Montag der Sitzung nen werde, um verſchiedene Geſetze vorzulegen, ernannte derſelbe die Commiſſion, welche die Dank⸗Adreſſe zur Erwiederung auf die Thronrede redi⸗ giren ſoll.
Monſignor Cappaccini hat ſich geſtern nach Malines begeben, um den Erzbiſchof zu beſuchen.
In Gent ſind mehr als 200 Arbeiter mit dem Abtragen der Wälle der Spaniſchen Citadelle beſchäftigt, die in der Richtung des neuen Kanals liegt. Das auerwerk iſt ſo hart, daß man es mit Pulver zerſprengen muß.
Amſterdam, 25. Oct. Ungeachtet die Courſe der Staatspapiere von London etwas niedriger kamen, erhielten dieſelben ſich hier im Preiſe und waren geſtern ſelbſt allge⸗ mein merklich angenehmer.
Nachdem an den vorherigen Getreide⸗Märkten nur un⸗ bedeutender Handel ſtatt fand, z ſich geſtern wieder Be⸗ ehr für Weizen und Roggen und wurden anſehnliche Ge⸗
fte gemacht, letzterer mit einer Erhoͤhung von Fl. 2 ge⸗ — 2 arkt. Hafer fand zu den erniedrigten veiſe. Pege X Abnehmer. uchweizen hielt ſich im 126, 127, 1289 —2 folgende Preiſe: unter Schloß:
350; in Verhr igen bunten Polniſchen, durcheinander zu . — 124pfͤnd —2 126pfüͤnd. Pommerſchen Fl. 312 bis Rheinſchen Fl. 320 daegl 305; — 127 bis 129pf̃ünd. alten
S8. — unter gaes 120 fß̃ᷓñnd. ³ 121pfünd. Preußiſ⸗ ſchen Fl. 82 —
Preußiſchen Fl. 170 imn 1. 187; — 118pfünd. P.
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10 4pfuͤnd. Daͤniſche Fl.
8* 2 9* 4
9 120. — Hafer 80 bis 87 pfünd. fei-⸗ ner Frieſiſcher Fl. 104 bis 120; — 70 bis 73 pfund. Futter⸗ Hafer Fl. 90 bis 94. — Ruͤb⸗Oel war ſehr angenehm; pr. ord. galt Fl. 56; pr. November Fl. 55 ¾; December Fl. 55 ¼ à ½; pr. Mai Fl. 55 ⅜ à 3. 1—
Ohne daß eben viel Umſatz in den Colonial⸗Waaren ſtatt findet, ſind die Preiſe von Kaffee und rohem Zucker ziemlich feſt; erſterer Artikel ſcheint ſich ſelbſt zu einer Erhoͤhung zu neigen, welches jedoch wohl von der Haltung anderer Märkte abaͤngen wird.
Daͤnemark.
Kopenhagen, 25. October. JJ. KK. HH. Prinz Chriſtian Fredrik und Prinz Fredrik Karl Chriſtian kamen geſtern Abend um 6¾ Uhr im wuͤnſchenswertheſten Wohlſeyn im Dampfſchiffe Kiel hier wieder an. Am Zollhauſe wur⸗ den ſie von den erſten Hof⸗ und Staats⸗Beamten empfan⸗ gen und begaben ſich von dort im Wagen zum K. Palaſte, wo Se. K. H. Prinz Fredrik Karl Chriſtian, nach jetzt mehr als zweijahriger Abweſenheit im Auslande, von IJJ. MM., ſo wie Ihrer hohen Verlobten, der Prinzeſſin Wilhelmine K. H., und der uͤbrigen hohen K. Familie mit dem herzlich⸗ ſten Willkommen empfangen wurden, den das Volk mit ſei⸗ nem geliebten Koͤnigshauſe theilt und wovon Viele aus dem⸗ ſelben frohe Augenzeugen waren. ¹
an d.
Deutſ 4ℳ½ Muünchen, 22. Oct. Am 20ſten d. M. traf Seine Durchlaucht der regierende Herzog von Braunſchweig, von Tegernſee kommend, hier ein, machte einen Beſuch am Ko⸗ niglichen Hofe, und reiſte geſtern wieder ab. — Auch der Fuͤrſt von Dalberg mit ſeiner Gemahlin aus Paris ſind hier eingetroffen, und gedenken laängere Zeit zu verweilen. — Der Koͤnigl. Schwediſche Geſandte, Graf Loͤwenhielm, reiſt am 25ſten d. M. von hier nach Wien zurüuüͤck, wird aber, wie man vernimmt, zu des kuͤnftigen Jahres wieder hieher kommen, um, ſeiner Beſtimmung gemaͤß, einen laͤn⸗ gern Aufenthalt in hieſiger Stadt zu nehmen. Frankfurt a. M., 26. Oect. Ohngeachtet die ſeit dem
20 ſten d. M. von Wien und den uͤbrigen Hauptpunkten des Staats⸗Effecten⸗Handels gekommenen Courſe keine weichende Tendenz hatten, ſo zeigte ſich doch hier im Lauf der Woche eine merkliche Flauheit tz; und die Courſe der Oeſter⸗ reichiſchen Fonds gingen etwas zuruück. Metalliqg. wichen von 94 99 auf 93 ⅞; Vank⸗Actien von 1294 auf 1289; Partial⸗ Obligationen von 123 ¾ auf 123 ¼; 100 Fl. Looſe von 153 auf 153 ¾. Die Urſache dieſes an ſich unbedeutenden Rüͤ eehhens iſt nicht ſowohl in politiſchen Geruͤchten, woran es eilich an der Boͤrſe nicht fehlte, als in den Operationen unſerer kleinen Spekulanten aufs Fallen zu ſuchen. Sie wa⸗ ren bemuüͤht, die Verminderung des baaren des und den Ueberfluß an effectiven Stuͤcken Metalliq. und anderen Effee⸗ ten glauben zu machen, um inzwiſchen ein fuͤr ſie günſtige⸗ res Reſultat fuͤr den nahen Abrechnungstag herbeizufüͤhren. Dazu kam allerdings, daß unſere Haupthaͤuſer, die aufs Steigen operiren in dieſer Woche ſich ganz ſtill verhielten. Im Ganzen zeigte ſich aber doch unverkennbar, daß unſer Platz noch Geld⸗Ueberfluß hat und die effectiven Stuͤcke Oeſterrei⸗ chiſcher Fonds eher mangeln als zu viel da ſind. Für 2¾ Stadt⸗Banco zeigte ſich Geſuch. Naſſauiſche, Baleriſche. Darmſtaͤdtſche Obligationen behanpten ſich ziemlich feſt au ihren hohen Courſen. In Badiſchen und Darmſtädteſchen Looſen mehrere Frage, ter Cours der Preußiſchen Staats⸗ ſchuldſcheine hält ſich auf 92 und waren dazu mehr Käufer als Abgeber. Auch 5pCtige Baieriſche Oblig. waren begehrt. - Depot kann man Staats⸗Papiere zu pCt. Zins für das Jahr willig unterbringen. Metalliq. ſtehen pr. 2 Monat ſir um 78 pCt. billiger als pr. Comptant. Ln Bank⸗Actien aber iſt der Cours auf ſixe Lieferung 1 ½ bis 2 Fl. pr. Monat höher als gegen baar. Uebrigens wurde darin wenig auf Liefe ge⸗ than. — Im Wechſel⸗Handel war es im Laufe der — ſtille; nur Berlin k. S. war geſucht; alle
rigen iſen mehr ausgeboten, als verlangt. Disconto 3⁄ pEt. Geld. N 1
Oeſterreich.
Wien, 25. Oct. Ce. K. K. azt haben unterm 18ten d. den bis dahin bei Sr. K. K. Pe dem Erz ſes als Dienſtkaͤmmerer ellt geweſenen Jo⸗ eph Albert Grafen Feſteties von Tolna, zu Hoͤchſtdeſſel u“ zu ernennen geruhet.
erner iſt an dem nämlichen Tage die bisherige Aja der Durchlauchtigſten Erzherzogin Hermine, Pallaſt, und Stern⸗ kreuz⸗Ordens/ Dame, Graͤfin von Thurn und Valſaſſina, ge⸗ borne Gräfin Banffyp, von Sr. K. K. Maſeſtaͤt allergnäͤdlsſt 4