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Amtliche Nachrichten.

Kronik des Tages.

Berlin, den 31. October.

Des Koͤnigs Majeſtaͤt haben heute dem von Allerhöͤchſt⸗ Dero Hoflager abberufenen Koöͤnigl. Spaniſchen außerordent⸗ lichen Geſandten und bevollmaͤchtigten Miniſter, Ritter von Mon, eine Abſchieds⸗Audienz zu ertheilen und deſſen Rap⸗ pel⸗Schreiben aus ſeinen Haͤnden entgegenzunehmen geruhet.

Des Königs Majeſtaͤt haben die Dr. Challier und Loebell zu Profeſſoren bei dem Cadetten⸗Corps zu Berlin zu ernennen, und deren Beſtallungen Allerhoͤchſtſelbſt zu

vollziehen geruhet.

Angekommen: Se. Excellenz der Großherzogl. Heſſen⸗ Darmſtäͤdtſche Geheime Rath und Ober⸗Appellationsgerichts⸗ Präſident, außerordentliche Geſandte und bevollmaͤchtigte Miniſter am hieſigen Hofe, Freiherr Schuüͤler von Sen⸗

von Glogau; .

Der Kaiſerl. Ruſſiſche General⸗Conſul zu Danzig, Staats⸗ rath Tengoborski, von Dresden;

Der Kaiſerl. Ruſſiſche F

rier von Hamburg. 8 8 Zeitungs⸗Nachrichten.

Ausland.

Maͤchrichten vom Kriegs⸗Schauplatze, MHeber die bekannte Affaire des General Geismar gegen den Paſcha von Widdin bei Czoroj am 26. Sept. theilen wir aus dem neueſten Blatte des Oeſterreichiſchen Beobachters nachtraͤglich folgenden Vericht mit: „Der ö von Widdin hat ſich mit drei Paſchas von zwei Roßſchweifen und 26,000 Mann nebſt 30 Feldſtuͤcken in der Nacht vom 25ſten auf den 26. Sept. in Marſch geſetzt, um von Kalafat gegen Crajova vorzuruk⸗ ken, und die Ruſſen, wie er in einem officiellen Documente angekuͤndigt hatte, auf ſeinem Marſche zu vernichten.“ „Auf die Nachricht, daß ſich ſeine ganze Armee am 26ſten in der Ebene von Boeleſchti vereiniget hatte, bot ihm General Geismar den Kampf an, und er hat ihn angenom⸗ men. Das Gefecht begann am 26ſten um 2 Uhr Nach⸗ mittags und endigte erſt um 2 Uhr nach Mitternacht. Dreißig Feuerſchlünde von verſchiedenem Kaliber ſpieen den Tod, und eine eben ſo krieggewoͤhnte als zahlreiche Cavalle⸗ rie machte mehr als einmal große Anſtrengungen, uns zu durchbrechen; allein auf allen Punkten zuruͤckgedraͤngt, hat⸗ ten ſie ſich bei einbrechender Nacht hinter bereits aufge⸗ worfene Verſchanzungen, welche die feindliche Infanterie beſetzt hielt, zuruͤckgezogen. Die unſrige ruͤckte vor, griff die Otromanen in der Dunkelheit an, und das Schlacht⸗ uüͤmmel wurde ſodann fuͤrchterlich, der Brand des ſeind⸗ ichen La diente den Kämpfenden zur Leuchte; ein großer Theil der Tuͤrkiſchen Cavallerie und viele Infante⸗ iſten ergriffen unter Begünſtigung der Finſterniß, in voll⸗ terirdiſchen Wahnungen der Landleute eingeſchloſſen, perthei⸗ digte ſich aufs Hartnaͤckigſte, und die Meiſten fanden lieber den Tod in den Flammen, als daß ſie ſich ergeben haͤtten.“ „Si bronzene Kanonen, 24 Fahnen, ſaͤmmtliche Zelte und das ganze Gepaͤck der Beſiegten, ein betraͤchtilicher Haufen Lebensmittel und Munition, die geheimen Papiere

Woronom, als Cou⸗

des Paſcha von Widdin und uͤber 500 Gefangene, dies ſind Kuͤſte.

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No. 294. Berlin, Sonnabend den 1sfen November.

1328.

die Trophaͤen dieſes denkwuͤrdigen Tages, an welchem 4000 Ruſſen wenigſtens ſechsmal ſtaͤrkere Steitkraͤfte, die von einer eben ſo zahlreichen als gut bedienten Artillerie unterſtuͤtzt wurden, vollſtändig geſchlagen, und die Wallachei vor den Unfaͤllen einer furchtbaren Invaſton gerettet haben,“ 6

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Frankreich. . Paris, 25. Oct. Das Hauptquartier der ehemalige Franzoͤſiſchen Beſatzung von Cadix befand ſich am 9ten d. M. (nicht 6., wie es geſtern in Folge eines Druckfehlers hieß) zu Andujar. Die Marſchroute der verſchiedenen Colon⸗ nen iſt im Einverſtaͤndniſſe mit der Spaniſchen Regierung feſtgeſetzt worden; dieſe Colonnen werden dicht bei Madrid vorbei kommen. Die Ankunft der erſten in Bayonne wird gegen den 20. November erfolgen. „Das Rundſchreiben des Miniſters des Innern“ 1““ der Meſſager des Chambres, „hat das Loos erfahren 8 welches jeder weiſen Maaßregel beyorſteht, die nur auf der Vernunft und dem Geſetze beruht: es iſt von Denen delt worden, die unter dem Einfluſſe des Partheigeiſtes ſchrei⸗ ben. Die Gazette de France hat darin nur ſolche Verfuüͤ⸗ gungen erkannt, die den leitenden Ausſchuͤſſen zu Gute ko men. Der Courrier francais dagegen findet darin eine fenbare Partheilichkeit, naͤmlich den Beweis daß die Regie⸗ rung eher gegen die Buͤrger, welche ihre Rechte behaupten, als gegen die Beamten, welche ihre Pflichten verkennen, feindlich geſinnt ſey. Es laͤßt ſich ſchwer einſehen, wie zwei ſo 89g entgegengeſetzte Abſichten ſich in einem und ee eſcripre begegnen koͤnnen. Die Wahrheit iſt, daß ſich keine von beiden darin finden läßt. Wir enthalten uns des Beweiſes, da kein Leſer, der es aufrichtig meint, jene eh, heit in Abrede ſtellen wird. Wir haben nur durch ein Beix. ſpiel mehr darthun wollen, welches Vertrauen die

ſchaftlichen Schriftſteller verdienen.“ S1 Die LQuotidienne kommt heute verſprochenermaaßen auf das gedachte Circulare ebenfalls zuruͤck. Sie behauptet, daß das Miniſterium offenbar die Wahl⸗Ausſchuͤſſe und ihre Folgen ſelbſt zu fuͤrchten anfange; denn, waͤre dies nicht der Fall, ſo wüͤrde es nicht den Praͤfekten die Graͤnzen vorzeich⸗ nen, die jene Ausſchuͤſſe geſetzlich nicht uͤberſchreiten duͤrften; von der andern Seite ſey das Miniſterium indeſſen doch nicht ſelbſtſtändig genug, um Verſammlungen, von denen es ſelbſt einſehe, daß ſie ſich außerhalb dem Geſetze befaͤnden, zu unter⸗ ſagen, und es ziehe daher vor, die Exiſtenz derſelben zu bil⸗ ligen, als dem Liberalismus, dem unerbittlich ſtrengen Kunſt⸗ richter ſeiner Worte und unumſchraͤnkten Herrn ſeiner Hand⸗ lungen, zu misfallen. 8 1 Privat⸗Briefe aus Navarin, welche in den letzten n““] gen des September geſchrieben worden, beſtaͤtigen die von = dem Moniteur kuͤrzlich gegebene Nachricht von dem bedenklitr..

chen Geſundheits⸗Zuſtande des Expeditions⸗Heeres. Einige Regimenter ſollen an 60 Kranke haben. Starke Leute wur., den am erſten vom Fieber befallen, und man ſchrieb die 8 Krankheit vornehmlich auf Rechnung der Nahrung des Sol⸗ 2 daten, die groͤßtentheils in geſalzenem Fleiſche beſtand. It dieſe Vermurhung gegruͤndet, ſo laͤßt ſich annehmen daß die, den letzten Nachrichten zufolge, ſtattgefundene Vertheilung 88α9 von friſchem Fleiſche einen wohlthaͤtigen Einftuß auf den Zuſtand der Armee gehabt haben wird. Unſere Truppen in Morea ſind auf folgende Weiſe ver.. theilt; 2000 Mann liegen noch im Lager von Petalidi, ) oder 8000 Mann ſtehen um Navarin und eine halbe Bri gade auf dem Iſthmus von Lepanto. Die 1 ¹ 8

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etztere Truppen.⸗

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Abtheilung ſoll den Admiral von Rigny unter tüͤtzen * 6 . b 5 wel⸗ cher die Forts von Lepanto und Patras Lee oder wenn 12 ſie widerſtehen, beſchießen wird. Die zum Stabe gehörigen Schiffe liegen in der Bai von Navarin und lüngs der