„ Zulaſſung von Schiffen aus Gibraltar, Algeſtras, Tarifa und St. Roque, wegen des gelben Fiebers.
— Vom 8. October. Die fuͤr Madeira und Terceira beſtimmte Eskadren ſind (wie bereits im geſtrigen Supple⸗ mente gemeldet) dahin abgegangen.
— Vom 9. Octbr. Das von Portsmouth nach Neu⸗ Holland beſtimmte Britiſche Schiff Swiftſure iſt, von dem ſchlechten Werter ſehr uͤbel zugerichtet, hier angekommen. Es wird hier wieder in Stand geſetzt werden.
— Vom 10. Oetober. Die Regierung hat dem Poli⸗ zey⸗Intendanten befohlen, Jeden, der von der Ankunft der jungen Koͤnigin in England ſprechen wuͤrde, gefangen neh⸗ men zu laſſen. Neunzig in verſchiedenen Kaffee⸗Haͤuſern be⸗ findliche Perſonen ſind verhaftet und die Kaffeehaͤuſer ge⸗ ſchloſſen worden. Die Regierung hat dem Polizei⸗Agenten zu Belem vorgeſchrieben, im Falle das Dampfboot von Lon⸗ don ankommen wuͤrde, nicht zu erlauben, daß Jemand, ſei es ſelbſt der Vice⸗Conſul oder der Agent, mit demſelben in Verbindung trete. Auch ſollen einem andern Befehle zufol⸗ ge alle Papiere der Paſſagiere in Beſchlag genommen wer⸗ den.
— Vom 11. October. Perſonen, die in der Naͤhe des Palaſtes wohnen, verſichern, daß Dom Miguet waͤhrend der letzten ſechs Tage des Abends nicht ausgegangen ſet, wie er ſonſt zu thun pflegte.
* den ſen. und Griechenland.
Ein Schreiben aus Ancona, vom 12. Okt. (in der All⸗
einen Zeitung) meldet: Wie man vernimmt, hat die
rte ſich durch die Beſehung Morea's von Seiten rankreichs ſehr beleidigt gefuͤhlt, und der Sultan hat im erſten Augenblicke, wo er dieſe Nachricht erhielt, der Fran⸗ zoͤſiſchen Regierung den Krieg erklaͤren wollen. Der Oeſtrei⸗ chiſche Internuncius und der Niederlaͤndiſche Geſandte haben jedoch Alles aufgeboten, um einen foͤrmlichen Bruch zwiſchen der Pforte und Frankreich zu hindern, und den Bemuͤhungen dieſer beiden Diplomaten, welche der Pforte die Gefahren vorſtellten, die aus einem raſchen Schritte entſtehen koͤnnten, duͤrfte man es hauptſaͤchlich zu verdanken haben, wenn die orientaliſchen Verhaltniſſe ſich nicht noch mehr verwickelten. u jener Zeit ſchien der Divan noch ſehr durch die Ruſſiſche — beängſtigt, und mochte daher auch leichter der Stimme der Vernunft Gehoͤr geben. Genug man behaup⸗ tet, daß ſtatt einer Kriegserklaͤrung eine Ruͤckantwort auf die Zuſchriften der Botſchafter von England und Frankreich, durch Vermittelung des Niederlaͤndiſchen Geſandten nach Korfu geſchickt ward, in welcher die Pforte in den hoͤflichſten Ausdruücken die Botſchafter neuerdings einladet, nach Kon⸗ ſtantinopel zurüͤckzukehren. Der Reis⸗Effendi ſoll in dieſem Schreiben die Mißverſtaͤndniſſe, welche die Entfernung der Botſchafter von Konſtantinopel zur Folge hatten, bedauern, und die Schwierigkeiten bemerklich machen, welche ſich, bei Aufrechthaltung des Traktats vom 6. Juli, der Wiederherſtel⸗ lung der alten freundſchaftlichen Verhaͤltniſſe der Pforte mit der Engliſchen und Franzöſiſchen Nation entgegenſtellten. Doch ſoll er auch die ee. ſchafter nach Konſtantinopel zurückkehrten, er, der Reis⸗Ef⸗ fendi, dafuͤr hafte, daß alle Streitigkeiten beigelegt wuͤrden. „Nur eine einzige Unterredung mit Ew. Excellenz (ſoll der Reis⸗ Effendi beiläͤufig ſchreiben), nur eine Conferenz von einer Stunde wird hinreichend ſeyn, um Sie zu uͤberzeugen, daß die Pforte die aufrichtige Abſicht hat, den Wuͤnſchen der beiden Maͤchte, ſo weit es in ihrer Macht ſteht, zu ent⸗ ſprechen. Ew. Exc. (ſoll der Reis⸗Effendi fortfahren) wer⸗ den ſelbſt einſehen, daß die Pforte nicht mit ihren eigenen Unterthanen unterhandeln, noch, was doch zu Korfu geſche⸗ hen muͤßte, mit dem Repraͤſentanten Rußlands in Conferen⸗ zen treten kann, ſo lange ſie ſich mit dieſer Macht im Kriege beinder“ Der Reis Effendi will hieraus die Nothwendig⸗ keir ableiten, daß die Botſchafter nach Konſtantinopel zuruͤck⸗ kehren müßten, wenn es der Pforte moͤglich gemacht werden ſolle, ſich über die Stipulationen des Londoner Tractats zu berſlͤndigen. Perſenen, welche die Ottomantſche Poltrik ken⸗ nen, ſind der Meinung, daß die Pforte durch dieſe Erklaͤrung nichts weiter beabſichtige, als das Engliſche und Franzöſtſche abinet von dem Ruſſiſchen zu trennen, und daß, ſelbſt wenn die Repraͤſentanten Englands und Frankreichs nach Konſtan⸗ tinopel zurücktäͤmen, die Pforte nichts deſtoweniger die Ver⸗ mittelung nicht annehmen und den Tractat vom 6. Juli un⸗ beachtet laſſen wuͤrde. Die freiwillige Raͤuming von Mo⸗ rea duͤrfte zwar gegen dieſe Behauptung ſprechen, allein nach⸗ dem die Pforte noch keine Erklarung erlaſſen hat, daß ſie auf ihre Rechte in Griechenland Verzicht leiſte, ſo iſt zu be⸗ ſorgen, daß ſie bei eintretenden guͤnſtigeren Umſtaͤnden nicht
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unterlaſſen waͤrde, ihre Anſpruͤche geltend zu⸗ machen, und 1“ “ 4 . 8 8
Verſicherung geben, daß, wenn die beiden Bot⸗⸗
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ihre alte Herrſchaft neuerdings gruͤnden zu wollen. hier ſehr begierig, zu erfahren, wie man zu London und pa 2 ris dieſe Antwort der Pforte anſehen wird. . .-I 2 Rio⸗Janeiro, 30. Aug. Am iſten d. M. hat Lord nnes dem Kaiſer ſein Beglaubigungsſchreiben üͤberreicht. — Im iſten ging die Nachricht von der Niederlage der ECon⸗ ſtitutionnellen von Porto und von Dom Miguels Annahme des Koͤnigstitels ein. Der Kaiſer berief ſogleich ſeine Mi⸗ niſter und ließ Depeſchen an die Marquis von Barbacena und von Palmella abgehen. Der Inhalt dieſer Depeſchen iſt unbekannt, allein man bemerkte, daß der Kaiſer höchſt auf. gebracht war. — Der Friedens⸗Tractat mit der Argentiniſchen
Man iſt
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Republik iſt nach Bucnos⸗Ayres geſchickt worden, um dort
ratificirt zu werden. Sollte letzteres nicht geſchehen, ſo wird ein von England garanrtirter 5jähriger Waffenſtillſtand ein⸗ treten. Der Friedens⸗Tractat iſt von Lord Ponſonby unter⸗ zeichnet worden. England garantirt die Unahhangigkeit der Banda Oriental fuͤr 5 Jahre. Die beiderſeitigen Armeen ſollen das Land binnen 4 Monaten raͤumen. Die Auswech⸗ ſelung der Gefangenen hat bereits angefangen. — Der bis⸗ herige Gouverneur von Monte⸗Video, Almeide, legt wegen
„* Kräͤnklichkeit ſein Amt nieder; ihm folgt der Ceersanmn
Rodriguez, bisheriger Gouverner von Colonia. ereinigte Staaten von Nord⸗Amerika. Laut Briefen aus Philadelphia, die bis zum 21. Sept. gehen, ſind die Mehl⸗Preiſe dort bedeutend geſtiegen, und zwar nicht in Folge der letzten Berichte aus Europa, fon⸗, dern wegen der ſchlechten Erudten in America; man fürch. tet, der Preis wuͤrde nicht mehr auf ſeinen fruͤheren Stand⸗ punkt zuruͤckkehren. 2 ₰ Die Unired⸗States⸗Gazette enthält die fuͤr den Handel intereſſante Anzeige, daß, in Folge einer Verordnung des Secretairs des Schatz⸗Amtes, ünter den Artikeln, dir — nach dem neuen Tarif den Zoll nach dem Maaße zu ühlen haben, bei Tuͤchern u. ſ. w die Leiſten und bei Shawls die Frangen nicht mit einbegriffen werden ſollen. A In Philadelphia iſt ein Anſchlag erſchienen mit dem Titel: „Ein kurzer Bericht uͤber die blutigen Thaten des Generals Jackſon.“ Man ſieht auf demſelben 18 Sarge, und daruͤber die Namen der Perſonen, die er ſeiner Wuth geopfert habe, nebſt Schilderungen jhrer Hinrichtung, oder vielmehr, wie es auf dem Zettel heißt, „ihrer Ermordung, gegen Geſetz, Gerechtigkeit und ſogar gegen die Autorit der Regierung.“ Ferner beſtadet ſich darauf eine Zeichnung, die den General vorſtellt, wie er im Begriff iſt, mit einem Stockdegen einen Mann ſeines Namens zu erſtechen, den er in den Straßen von Naſhville angegriffen, und der es ge⸗ wagt hatte, ſich gegen ihn vertheidigen zu wollen. 1 EW ꝙ. 6 Poſen. Im hieſigen Kreiſe ſind 2 Schulen wieder ſo weit eingerichtet, daß ſie jetzt zu Michaeli eroͤffnet worden ſind, und in Sptawie iſt durch die Huͤlfe des Dominit von eingeſchulten Gemeinden, ein neues Schulhaus erbaut, wo⸗, bei der Orts⸗Geiſtliche Imaszewski ſich beſonders thaäͤtig be- zeigt hat. In Konkvlewo, Bucker Kreiſes, iſt gleichfalls von der Gemeinde durch Huüͤlfe des Dominti ein neues ge⸗ räumiges Schulhaus erbaut; uͤberhaupt wird immer mehr Sinn fuͤr Schulen unter den untern Volksklaſſen ſichtbar. Strenge Maaßregeln werden dem Ansbleiben der Kinder ent⸗ gegengeſetzt. Die Einrichtung der Sonntags⸗ Sommer⸗ und Huͤte Schulen wird uͤberall befördert. — Seit einiger Zeit kommen todre Woͤlfe auf dem Warthe⸗Strome angeſchwom⸗ men und Niemand weiß ſich dieſes Ereigniß zu erkläͤren.
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1 „28 . 11““ Vermiſchte Nachrichten. Auszug aus dem Tagebuch eines Ruſſiſchen offt ziers waͤhrend des Perſiſchen Feldzuges. 5 (Fortſetzung des in Nr. 293 abgebrochenen Artikels.) Am 1. (13) Juli um 3 Uhr Nachmittags gelangte das Dertaſchement an Ort und Stelle, in der Gegend von Dſchin⸗
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guli, in ein ſchoͤn eingerichtetes Lager. Der rechte Fluͦ⸗ lehnte ſich an die hohen felſigen Ufer des Abaran; der Faee 4* 3s
an eine tiefe Erdſchlucht, die vom Fuße des und ſich hinter dem Lager im Halbzirkel zog; Berge und der Fronte des Lagers befand ſie Schlucht. Gequaͤlt von unertraͤglicher Hitz von heftigen Winden, von einer Menge giftic Inſekten, die uns weder bei Tag noch bei ſießen; nachdem wir nichts als verbranntes
Berges zwiſchen dem eine tiefe
e und Staub, ger und anderer Nacht in Ruhe Gras und gelb⸗
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