8 Z“

. d. M. die Nachricht tcfeclt daß Koron ſich durch Capitu⸗ lation den Franzoſen ergeben habe. Die Authenticitaͤt die⸗ ſer Nachricht muß mndeſfen billig noch dahingeſtellt bleiben. Der Contre⸗Admiral Collet, welcher noch kuͤrzlich das Commando vor Alzier fuͤhrte, iſt am 20ſten d. M. zu Tou⸗ on an den Folgen einer ſcorbutiſchen Krankheit mit Tode bgegangen. Auf die Nachricht davon, haben Se. Maj. deſ⸗ ſen Sohn, den Schefs⸗Fahnrich Collet, zum Lieutenant er⸗ 2 12 der bisher am Namenstage des Koͤnigs uͤblichen öffentlichen Vertheilung von Wein und Lebensmitteln, ſind die Armen⸗Büreaur diesmal in den Stand geſetzt worden, die Beduͤrftigſten ihres Bezirks zu Hauſe zu bewirthen. 4 Großbritanuien und Irland. 4 London, 25. Oct. Das Morning⸗Journal, ein Bllatt, welches ſich jedoch manche Angaben bisher als icht ſehr glaubwuͤrdig b t hat, will wiſſen, daß der 21 zog von Wellington, im Namen des Koͤnigs, dem Marquis von Barbacena erklärt habe, Se. Maj. werde die junge Koͤ⸗ nigin von Portugal nicht als Koͤnigin empfangen; dieſelbe erde daher gar nicht nach Windſor gehen. Das genannte . latt fuͤgt hinzu, der Graf von Aberdeen habe den Portu⸗ ieſiſchen Fluͤchtlingen ihr Geſuch: ſie bewaffnen zu laſſen, ver ert. . (Aus einem Handels⸗Schreiben.) Seit Ende des vorigen Monats iſt es nur zu klar geworden, in England die Getreide⸗Erndte viel geringer in N.dnhe und Qualitaͤt ausgefallen iſt, als man fruͤher laubte. Daher die anſehnliche Steigerung in allen Getreide⸗ orten und die Ausſicht, daß ſolche ſich ohne haͤufige Ver⸗ änderung bis gegen die Zeit der naͤchſten Erndte erhalten duͤrfte. Weizen, der Haupt⸗Getreide⸗Artikel hier im Lande, iſt in den mehrſten Gegenden um ein Viertheil weniger gewonnen worden, als die gewoͤhnliche Erndte ge⸗ ſchaͤtzt wird, und es iſt wahrſcheinlich, daß Alles, was das feſte Land liefern kann, hier zu maͤßigen Zoͤllen Abſatz finden wird. Auch Hafer iſt ſchlecht gerathen, und von Gerſte wird ſich, wenn auch ziemlich viel, doch nur ſchlechte ualitaͤt fin⸗ den. Wenn man den Einfluß erwaͤgt, den die in ganz Europa um 40 bis 75 pCt. erhöhten Getreide⸗Preiſe auf den Wertch, nicht allein des Geldes, ſondern auch aller anderen mehr oder weniger mit Getreide in Verbindung ſtehenden Artikel haben müſſen, ſo darf man nicht uͤberſehen, daß dieſe Verhältniſſe die daraus entſtehende groͤßere Circularion des Geldes und die ungewoͤhnliche Wohlfeilheit mancher Haupt⸗Artikel des Handels geeignet ſeyn moͤchten, im Laufe des Winters weſentliche Veraͤnderungen im Werthe der Waaren hervorzubringen. Salpeter iſt hier um 6 Den. her gegangen. Nach unverzolltem Getreide zeigte ſich in den letzten Tagen die meiſte Frage. Weizen war 3 bis 4 Shill. und Hafer 1 Shill. pro Quarter theurer. Die beeecee ngeh. 53 Zol. beſtimmenden Durch⸗ iſe waren hier am 24. Oct.: ſchnitts/Preiſt eren. Gerſte. Hafer. Roggen. pr. Quarter 61Th. 9 D. 2 gs 1 . 7 22 8 12 4— gF 21.— 3 Zoll K Durchſchnitts⸗ Preis fuͤr die fruͤhere Woche fuͤr Wei⸗ n0 78 Den. zen iſt 75 Sh. 30 f, erlande. Bruüſſel, 2. Oct. Die zweite Kammer verſammelte ch geſtern Morgen um 11 Uhr zu Sees Fennen, Sitzung, der, wie man ſagt, die Antwort⸗Adreſſe auf die Thron⸗ Rede discutirt worden iſt. Gegen 1 Uhr wurde die oͤffent⸗ liche Sitzung eröffnet. 74 Mitglieder waren gegenwaͤrtig. Nachdem das Protokoll der vorigen Sitzung vorgeleſen und angenommen worden, fuͤhrte die dazu ernannte Commiſſion den Finanz⸗Miniſter in den Saal, welcher der Kammer das ſährliche und jehnzährige Budget vorlegte. Die darin ge⸗ machten Vorſe kaͤge ſind im Weſentlichen folgende: In dem Entw r das Budget von 1829 ſteht die rung des Ertrags der Auflagen, die im Jahre 1827 enen Ueberſchuß von 3,963,477 Fl. gaben, als erſter Einnahme⸗Artitel mit etwa 3 Millionen, indem eine Million zur Verfuͤgung Sr. Majeſtaͤt des Koͤnigs geſtellt worden . Das Departement der auswaͤrtigen Angelegen⸗ heiten ſoll 26,000 Fl., das des Innern eine Million mehr echalten; das Departement des Krieges iſt um 52,163 Fl., die Marime um 626 Fl. und das der Finanzen um 12,500 1. vermindert. Der Miniſter ſchlaͤgt vor, 2,800,000 Fl. für den Ankauf und die Tilgung der Staatsſchuld zu ver⸗ zhrige Budget betraͤgt etwas uͤber 68

emen 822 A 7 Millionen fuͤr Verwaltungs⸗Koſten beſtimm . Unter den Mitteln und Wegen fuͤr dieſes

Mahlſteuer mit 5,500,000 Fl.

t dget ſteht

WEE“ Eeö.e.

S“ 11—“—

2 eöe Der Finanz⸗Miniſter aͤußert dabei, daß die Abgabe, welche der oͤffentlichen Bbeingame 6p * ſcheine, aufzuheben wuͤnſche und zur Ausfuͤllung der dadurch entſtehenden Luͤcke, der Kammer Veraͤnderungen in Grundlage der Perſonen⸗Steuer, eine Erhoͤhung der Abgen auf Salz, Branntwein, inlaͤndiſche Biere, Eſſig u. ſ. w. vorſchlage. Der auf die Schulden⸗Tilgung bezuͤgliche Ge⸗ ſetz⸗Entwurf ſchlaͤgt eine Vernichtung von 13,700,000 Fl. der verzinsten Staatsſchuld vor, wodurch jaͤhrlich 342,500 Fl. Zinſen erſpart wuͤrden. Das Syndicat der Schulden⸗Til⸗ gung beſitzt ein Capital von 36,587,600 Fl. Die Staatsſchuld iſt im Ganzen um 383,420,400 Fl. vermindert worden. Der Miniſter wurde nach gehaltenem Vortrage zuruückbegleitet, worauf der Praͤſident der Kammer mittheilte, daß er einen Geſetz⸗Entwurf uͤber die Vertheilung der Grundſteuer fuͤr 1829 und mehrere Geſetz⸗Entwuͤrfe uͤber die Eintheilung des Landes in Provinzen und Arrondiſſements erhalten habe. Um 3 Uhr wurde die Sitzung aufgehoben. Die erſte Kam⸗ mer der General⸗Staaten wird heute eine Sitzung halten.

Deutſchland.

Dresden, 30. Oet. Se. Durchlaucht der Prinz Lud⸗ wig von Heſſen⸗Homburg waren am 28. Oct. Abends hald 6 Uhr allhier eingetroffen und im Hotel zur Stadt Berlin abgeſtiegen, ſpeiſten geſtern Mittags mit den Allerhoͤchſten und Hoͤchſten Herrſchaften an der Koͤnigl. Familien⸗Tafel, und ſind heute Morgen um 7 Uhr wiederum von hier nach Altenburg abgereiſet.

Hannover, 31. Oct. gin von Sachſen⸗Gotha ſind vorgeſtern von Hamburg hie eingetroffen, und haben nach einem Beſuche bei J. K. 8 der von Cambridge die Reiſe nach Gotha fort⸗ geſetzt. .

Nuͤrnberg, 28. Oct. Se. Koͤnigl. Hoheit der Prinz Leopold von Sachſen⸗Coburg kam geſtern nebſt Gefolge von Koburg hier an, uͤbernachtete hieſelbſt und ſetzte heute die Reiſe nach Italien fort. .

Frankfurt a. M., 30. Oct. Im Laufe dieſer Woche ſind in hieſiger Gegend wieder einige Aufkaͤufe von Weizen belchehen, der Maynabwaͤrts gefuͤhrt worden iſt. ie hieſigen Preiſe ſind fuͤr Weizen Fl. 9 ½, Korn Fl. 7 ½, Haſer Fl. 3 ½, Gerſte Fl. 6 ¼.

. Spanien.

Die Auotidienne meldet aus Cadix vom 11. Oct.⸗ „Mehrere Kaperſchiffe von Buenos⸗Ayres beunruhigen das Meer, und haben bereits etliche Fahrzeuge genommen. Vor Kurzem hat ein Spaniſches Schiff, der San⸗Antonio, in der hieſigen Bai angelegt, und einen Theil der Mannſchaft der Brigg Coradin mitgebracht, welche auf dem Wege von der Havana hierher in der Naͤheder Bermudas⸗Inſeln von einem Argentiniſchen Piraten, der 8 Kanonen fuͤhrte, genommen worden war. Der General⸗Commandant des See⸗Departe⸗ ments unſerer Provinz hat deshalb angezeigt, daß die Kriegs⸗ Fregatte Caſilda ihre Abfahrt nach der Havana bis auf die letzten Tage dieſes Monats verſchieben wird, um mehrere Kauffahrer zu escortiren.“ I“

Inland. 8 2

Duͤſſeldorf. Die Vergleichung eines zehnjährigen Ab-. ſchnittes des Communal⸗Haushaltes in dem Regierungs⸗ zirke gewaäͤhrt manche intereſſante Data.

Die Volkszahl des Regierungs⸗Bezirkes betrug

J. H. die verwittwete Herzo⸗

9

uim 1Jee“ 593151. aͤc Ilen Januar 1829 . 673638.

mithin der Zuwachs 80487 Seelen

Die Gemeinde⸗Verwaltungs⸗Koſten betrugen im Jahr 1818 q58588 950500 21 „⸗ alſo mehr. 2193 Rthlr. 22 Sgr. 3 Pf. Dieſe Verwaltungs⸗Koſten haben daher zugs⸗ nommen; im Verhaͤltniſſe zu der wachſenden Bevoͤlkerung

aber abgenommen. Sie betragen jetzt auf den Kopf der Bevölkerung

2 3

Die polizeilichen Ausgaben der Gemeinden beliefen ſ„ich im Jahre 1818 auf . 68,893 Rthlr. 29 Sgr. 6 „½ Sie haben alſo um 457 Rthlr. 27 Sgr. 10 Pf. abgenommen.

Die Verbeſſerung in den verſchiedenen Zweigen der Ver⸗ waltung hat indeß in den 10 Friedens⸗Jahren nothwendig e Mehr⸗Ausgaben fuͤr die Gemeinden herbeiführen muͤſſen.

92850 Rthlr. 29 Sgr. 6 PfF. d6.